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Aviloo und Co.

BMW iX3 G08
Themenstarteram 4. März 2023 um 17:39

Ich bin ja schon des Jobs wegen an der Materie sehr interessiert.

Wir haben auch schon einige Ergebnisse von verschiedenen Servicedienstleistern unterschiedlichster Technologie aus diesem Bereich vorliegen … nun möchte ich das aber mal mit BMW ausprobieren.

Die 49€ ist es mir Wert. Auch um das Ergebnis mit den BMW Daten vom Server zu vergleichen.

Hat jemand schon Erfahrungen mit dem Batterietest von Aviloo?

10 Antworten

Was ist das? Und wozu benötigt man es?

Aviloo ist eine österreichische Ingenieursgesellschaft, die in den letzten Jahren ein komplettes Diagnose-System zur Beurteilung des Zustands von Traktionsbatterien in BEVs entwickelt hat. Die Fahrzeug-seitige Komponente wird an den OBD-Anschluss des Fahrzeugs angesteckt. Damit fährt der Fahrer dann ein spezielles Fahrprogramm ab, um die aufgeladene Batterie zu entleeren. Dabei ermittelt das Fahrzeug, auch mittels künstlicher Intelligenz, den Zustand der Traktionsbatterie. Im Rahmen dessen werden die ermittelten Diagnose-Daten in die Cloud des Dienstleisters übertragen und dort ausgewertet.

Der Dienstleister erzeugt anschließend einen Report und ein Zertifikat.

Diese Dienstleistung wird in den nächsten Jahren auf dem Gebrauchtwagenmarkt wahrscheinlich immer stärker zum Einsatz kommen, wenn es darum geht, zu ermitteln, wie schonend oder nicht die Batterie von den Vorbesitzern genutzt wurde. Ein Gebrauchtwagen-Händler will ja nicht die Katze im Sack kaufen. Umgekehrt will ich als Käufer eines Gebrauchtwagen eine Batterie in einem guten Zustand erhalten.

Ein Fahrzeug mit einer Batterie, die geschont wurde, dürfte dann höhere Preise erzielen als ein vergleichbares Fahrzeug, bei dem der vorhergehende Besitzer die Batterie entsprechend malträtiert hat.

Danke für die Erklärung

Zitat:

@Wasy schrieb am 4. März 2023 um 21:01:32 Uhr:

Aviloo ist eine österreichische Ingenieursgesellschaft, die in den letzten Jahren ein komplettes Diagnose-System zur Beurteilung des Zustands von Traktionsbatterien in BEVs entwickelt hat. Die Fahrzeug-seitige Komponente wird an den OBD-Anschluss des Fahrzeugs angesteckt. Damit fährt der Fahrer dann ein spezielles Fahrprogramm ab, um die aufgeladene Batterie zu entleeren. Dabei ermittelt das Fahrzeug, auch mittels künstlicher Intelligenz, den Zustand der Traktionsbatterie. Im Rahmen dessen werden die ermittelten Diagnose-Daten in die Cloud des Dienstleisters übertragen und dort ausgewertet.

Der Dienstleister erzeugt anschließend einen Report und ein Zertifikat.

Diese Dienstleistung wird in den nächsten Jahren auf dem Gebrauchtwagenmarkt wahrscheinlich immer stärker zum Einsatz kommen, wenn es darum geht, zu ermitteln, wie schonend oder nicht die Batterie von den Vorbesitzern genutzt wurde. Ein Gebrauchtwagen-Händler will ja nicht die Katze im Sack kaufen. Umgekehrt will ich als Käufer eines Gebrauchtwagen eine Batterie in einem guten Zustand erhalten.

Ein Fahrzeug mit einer Batterie, die geschont wurde, dürfte dann höhere Preise erzielen als ein vergleichbares Fahrzeug, bei dem der vorhergehende Besitzer die Batterie entsprechend malträtiert hat.

Wenn man das Ganze vom Marketing befreit, bleibt der simple Rest, den jedermann mit 4 Grundrechenarten kostenlos beherrscht.

Es geht lediglich um den Vergleich der tatsächlich entnehmbaren Energie zu der Prospektangabe.

Wie kommt man an die entnehmbare Energie dran? Man lädt den Akku auf 100% und fährt den auf fast Null leer. Für die ganz ängstlichen, von mir aus auf 10%. Unter Berücksichtigung der chemischen Eigenschaften der Lion-Akkus würde ich es bei einer Außentemperatur von 20-30°C machen.

Während des Betriebs ermittelt der Wagen den Verbrauch in kWh/100km.

Multipliziert man den Wert mit der zurück gelegten Entfernung, bekommt man die tatsächlich entnommene Energie in dem gefahrenen SOC-Fenster, z.B. 100-10%=90% SOC.

Diesen Energiewert rechnet man auf 100% SOC um und bekommt die tatsächlich entnehmbare Energie. Der Vergleich zu der Prospektangabe liefert dann den SOH. Mehr ist es nicht.

Man muss die Testfahrt nicht an einem Stück machen.

Zahlenbeispiel:

Gefahrene Kilometer: 300 km

Verbrauch laut Bordcomputer auf diesen 300 km: 20 kWh/100km

SOC-Fenster: 100-10%=90%

Also, entnommene Energie: 20 kWh/100km × 300 km / 100 = 60 kWh

Umrechnung auf ein SOC-Fenster von 100%: 60 kWh / 0,9 = 66 kWh => tatsächlich entnehmbare Energie.

Prospektangabe 68 kWh netto.

66 kWh / 68 kWh (und mal 100) = 97 % SOH.

Um etwas Statistik dazu zu bekommen, würde ich 2-3 Testfahrten empfehlen.

Macht man solche Testfahrten bei tieferen Temperaturen, müsste man dann mit Korrekturfaktoren arbeiten. Sie sind aber nur dem Hersteller bekannt (falls überhaupt). Im Marketing bei Aviloo nennt man das KI :-) und gibt die Genauigkeit mit +/- 3% an....

Der Vorteil bei Aviloo ist der Grundsatz "Wer schreibt, der bleibt". Ein schöner Zertifikat kann Eindruck machen. ;-).

Ich habe einige Berichte zu dieser Thematik gelesen und gesehen. Aviloo bietet unterschiedliche Testprogramme an. Nicht jeder Gebrauchtwagenhändler hat die Zeit, ein Fahrzeug von 100% auf 0% oder 10% SoC herunterzufahren. Bei einem der Testprogramme reichen auch wenige Kilometer Fahrt aus. Bei der Berechnung werden die Daten 1.000en bereits erfasster Fahrzeugen herangezogen - baugleiche und nicht baugleiche Fahrzeuge, um die Degradation halbwegs genau berechnen zu können. Zudem arbeitet der Anbieter wohl mit TÜV und Fahrzeugherstellern zusammen und erhält von dort aus ebenfalls Datenmaterial.

Weder Du noch ich wissen ansatzweise, wie die Berechnung beim Anbieter genau stattfindet - das sind alles reine Mutmaßungen. So vereinfacht, wie Du die Berechnung darstellst, dürfte sie aber mit Sicherheit nicht sein ;)

Zitat:

@Wasy schrieb am 5. März 2023 um 09:01:27 Uhr:

Ich habe einige Berichte zu dieser Thematik gelesen und gesehen. Aviloo bietet unterschiedliche Testprogramme an. Nicht jeder Gebrauchtwagenhändler hat die Zeit, ein Fahrzeug von 100% auf 0% oder 10% SoC herunterzufahren. Bei einem der Testprogramme reichen auch wenige Kilometer Fahrt aus. Bei der Berechnung werden die Daten 1.000en bereits erfasster Fahrzeugen herangezogen - baugleiche und nicht baugleiche Fahrzeuge, um die Degradation halbwegs genau berechnen zu können. Zudem arbeitet der Anbieter wohl mit TÜV und Fahrzeugherstellern zusammen und erhält von dort aus ebenfalls Datenmaterial.

Weder Du noch ich wissen ansatzweise, wie die Berechnung beim Anbieter genau stattfindet - das sind alles reine Mutmaßungen. So vereinfacht, wie Du die Berechnung darstellst, dürfte sie aber mit Sicherheit nicht sein ;)

So "vereinfacht", wie ich es darstelle, ist die SOH-Ermittlung für den jeweiligen Wagen das exakteste, was es gibt.

Und man kann sie auch für schmalere SOC-Fenster durchführen, da universell.

Alle anderen Zusatzfaktoren aus dem Pool der Vergleichsfahrzeuge sind immer nur Frickelfaktoren, die nichts mit dem jeweiligen Wagen zu tun haben.

Und ich bezweifle, dass Aviloo die genaue Anzahl der Vergleichsfahrzeuge nennt und sich das überprüfen lässt. Stand heute glaube ich nicht, dass bereits tausende iX3 bei Aviloo erfasst sind.

Wie gesagt, das Zertifikat kann nützlich sein. Ob der Wert dann aber tatsächlich auf den eigenen Wagen exakt zutrifft?

Themenstarteram 10. März 2023 um 14:00

Zitat:

@Wasy schrieb am 5. März 2023 um 09:01:27 Uhr:

Ich habe einige Berichte zu dieser Thematik gelesen und gesehen. Aviloo bietet unterschiedliche Testprogramme an. Nicht jeder Gebrauchtwagenhändler hat die Zeit, ein Fahrzeug von 100% auf 0% oder 10% SoC herunterzufahren. Bei einem der Testprogramme reichen auch wenige Kilometer Fahrt aus. Bei der Berechnung werden die Daten 1.000en bereits erfasster Fahrzeugen herangezogen - baugleiche und nicht baugleiche Fahrzeuge, um die Degradation halbwegs genau berechnen zu können. Zudem arbeitet der Anbieter wohl mit TÜV und Fahrzeugherstellern zusammen und erhält von dort aus ebenfalls Datenmaterial.

Weder Du noch ich wissen ansatzweise, wie die Berechnung beim Anbieter genau stattfindet - das sind alles reine Mutmaßungen. So vereinfacht, wie Du die Berechnung darstellst, dürfte sie aber mit Sicherheit nicht sein ;)

Die Berechnungen der unterschiedlichen Modell und Anbieter sind sehr komplex.

... und das mutmasse ich nicht nur ...

Themenstarteram 12. März 2023 um 15:49

Heute das Ziel 1% erreicht.

Die Schildkröte (orange) kommt erst bei 2% Ladestand mit der Meldung, dass die Leistung reduziert wird.

Das hätte ich bei 5% erwartet (beim ID4 war das, soweit ich mich erinnere, um einiges früher).

Die Führung über die Aviloo App (mit SMS in Carplay über den Ladestand) ist gut gemacht.

Bin jetzt mal auf das Zertifikat gespannt.

Zitat:

@HaraldBra schrieb am 12. März 2023 um 16:49:24 Uhr:

Heute das Ziel 1% erreicht.

Die Schildkröte (orange) kommt erst bei 2% Ladestand mit der Meldung, dass die Leistung reduziert wird.

Das hätte ich bei 5% erwartet (beim ID4 war das, soweit ich mich erinnere, um einiges früher).

Die Führung über die Aviloo App (mit SMS in Carplay über den Ladestand) ist gut gemacht.

Bin jetzt mal auf das Zertifikat gespannt.

Und hast Du selbst schon die Berechnung nach der von mir vorgeschlagenen Methode gemacht?

Themenstarteram 27. März 2023 um 14:10

Hier die Daten ...

Nutzbare Energie Neuzustand: 73,8 kWh

Tatsächlich nutzbare Energie (100%-0): 71,18 kWh

Elektrische Reichweite (WLTP): 460Km

Verbleibende Reichweite: 444Km

Toleranz +/ -3%

Allerdings ist in diesem Fall von einer Toleranz von +/-1% auszugehen.

Ich mache das dann nochmals bei 15.000Km.

Test bei Kilometerstand: 5.259Km - 5.518Km

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