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B 180 Fahrbericht
Moin miteinander,
ich hatte nun zwei Tage das Vergnügen, einen B 180 BE als Leihwagen zu fahren.
Hier meine Eindrücke,
B 180 BE Handschaltung, schwarz/schwarz, Sportpaket, Licht- und Sichtpaket, Navivorbereitung ohne Navi ,
Fahrstrecke: 1270 km, davon ca. 200 km hügelige Landstraße (Vogesen und Eifel), ca. 950 km Autobahnen davon ca. 30% in F+LUX Rest in D, Rest Stadtverkehr.
Fahrprofil: Autobahn zügig, aber stets legal, maximal im kleinen OWi-Bereich. Wenn ohne Limit auch schnell (150 - 190). Landstraße: Flott bis "ambitioniert", Kurven brauchen Gas....
Fahrwerk: Ohne Fehl und Tadel, straff aber nicht hoppelig hart. OK, die Querfugen der Stadtbaustelle in F waren SEHR stark zu merken, aber das waren auch halbe Schützengräben. Im Vergleich zum W 245 wenig Seitenwinempfindlich und deutlich weniger Seitenneigung, Spurstabil, mit fester Hand auch in schnellen Autobahnkuven gut zu halten (Taunusachterbahn: A3 Wiesbadener Kreuz --> Koblenz)
Getriebe: Gut schaltbar, sechster Gang ist klar ein Drehzahlsenker, bei 100 km/h dreht der B180 ca. 500 U/min weniger als der B170. Zum Beschleunigen z.B. auf der BAB hinterm LKW raus oder an starken Steigungen ist runterschalten angesagt.
Motor, Verbrauch: Sehr leise, drehfreudig ab ca. 2500 U/min darunter ein echter Cruiser, darüber ein Feger. Das merkt man auch am Verbrauch. Läßt man gleiten, z.B. bei den Limits im Ausland (100-130 km/h) so kann man ihn mit 7 l/100km fahren, evtl. auch weniger. Läßt man aber fliegen, so zahlt man Expreßzuschlag: Vom Rasthof Breisgau bis Duisburg sind auf 520 km 44 Liter duchgelaufen = ca. 8,5 l/100km. Das ist aber anbetracht des Bleifußes (wo legal möglich lagen stets über 170 an) keine Sauferei, da hätte mein B 170 leicht einen Liter mehr verbrannt.
Am Ende der Reise standen nach 1270 km ziemlich genau 100 Liter in der Rechnung, das sind also 7,9 l/100 km. Immer vorausgesetzt, der Tank war korrekt gefüllt bei der Übernahme, da sind aber auch 2-3 Liter Fehler möglich, dann käme ich auf 7,6 l/100km. Natürlich könnte man ihn durch hirnloses Prügeln auch auf 10l jagen - aber wozu? Um nach 500 km SO auszusehen? http://images.fanpop.com/.../eddy---iron-maiden-412054_1412_1410.jpg
Der BC hat übigens auch 7,6l errechnet, das paßt also, beim B 170 ist er auch immer 0,2-0,3 l zu sparsam.....
Licht: Entgegen meiner ersten Einschätzung ist das serienmäßige Licht deutlich besser als noch im W245. Trotzdem bleibe ich beim bestellten ILS.
Sicherheit: Das CPA hat sich zwei leichte Fehler erlaubt, es warnte ganz kurz (2 Töne) beim Überholen mit hoher Geschwinidgkeit ohne daß eine objektive Gefahr bestand.
Der Abstandswarner funktionierte gut - aber ist in der Praxis kaum einzuhalten. Wenn man die Abstände so wählt, daß er nichts anzeigt, dann fahren einem ständig andere Autos in die Lücken und man kommt aus dem Bremsen nicht mehr raus.
Andrerseits ist eine gewisse erzieheherische Wirkung nicht zu bestreiten
Innenraum: Die Sitze sind gut, mit Sitzflächenverlängerung wären sie perfekt.
Vorteil gegen W 245: Die Lehnen sind höher und geben mehr Halt im oberen Schulterbereich.
Die Spiegel passen - ich weiß nicht, warum sich in einem anderen thread jemand darüber beschwert? Ich habe mit 1,83m und sehr üppiger Figur für alles eine bequeme und ermüdungsfreie Position gefunden - nur das Lenkrad könnte entweder größer oder weiter nach oben verstellbar sein, es schneidet gerne die äußeren Ränder der Rundinstrumente.
Audio20: Sehr gut, wer nicht grade "HiFi-Experte" oder "High-End-Freak"auf der ViKa führt wird zufrieden sein. Veständigung per Blauzahn und Nokia E52 ist sehr gut, deutlich besser als beim Anklemm-Navi Navigon 70. Die Koppelung funzt prima und schnell.
Steuerung per Drehknöppken ist Klasse.
Ambient Light gefällt mir ausgezeichnet, vor allem weil man sie anpassen kann (KI-Funktion)
Bedienung und Hebeleien gewohnt gut, die einfache Klimaanlage ist für mich völlig ausreichend, mehr brauche ich nicht. Ins Mittelfach zwischen Schaltung und Armlehne paßt vorn eine 0,5-l Wasserflasche und dahinter ein Kaffeebecher - gut.
Gewöhnungsbedürftig: Beim Jackettaufhängen hinten links dotzt man leicht an den Lichtschalter.
Und den Laderaumboden kann man zwar hochklappen, aber nicht feststellen
Aufgefallen: Die Start-Stop-Funktion ist sehr fix. Steht man im Leerlauf, so bleibt die Servolenkung aktiv und nach ein paar Minuten geht der Motor einfach wieder an natürlich NUR im Leerlauf, nicht bei eingelegtem Gang. Der Sinn erschließt sich mir nicht.
Fazit: Ich habe zwei Tage quasi im B gewohnt - und mich sehr wohl gefühlt. Nichts, was wirklich nervend geworden wäre, kleine Schwächen und etwas Luft nach oben gibt´s immer, aber keine echten und gravierenden Macken.
Der W246 ist vor allem eines: ein echter Mercedes. Darin übertrifft er auch seinen Vogänger.
Solide, wertig, ohne blink-blink aber mit technischen Leckerbissen, ein Gentleman-Cruiser (auch) zum schnellen Reisen.
Nachtrag: Mein Weg führte auch an Rastatt vorbei, was man an der B-Klassen-Dichte im Straßenbild bemerkte
Ich habe etliche Auitotransporter überholt (auch einen vom ADAC mit eine einsamen B-Klasse obendrauf ), auf drei Transportern waren NUR W246 und nicht einer in Rot aber ein Haufen Weiß und Schwarz .... Und ja, jetzt gibt´s wieder ´nen blöden Spruch: nur tote Fische schwimmen mit dem Strom
Disclaimer:
Das sind meine ganz persönlichen Meinungen, man kann sie teilen - oder auch nicht.
Man kann meine Schreibe mögen - oder auch nicht.
Eines war aber nicht mein Ziel: eine absolut objektive Bewertung zu machen, gar einen Laborbericht zu verfassen, denn für gewöhnlich gehe ich ohne Meßgeräte auf Dienstreisen.
Beste Antwort im Thema
Moin miteinander,
ich hatte nun zwei Tage das Vergnügen, einen B 180 BE als Leihwagen zu fahren.
Hier meine Eindrücke,
B 180 BE Handschaltung, schwarz/schwarz, Sportpaket, Licht- und Sichtpaket, Navivorbereitung ohne Navi ,
Fahrstrecke: 1270 km, davon ca. 200 km hügelige Landstraße (Vogesen und Eifel), ca. 950 km Autobahnen davon ca. 30% in F+LUX Rest in D, Rest Stadtverkehr.
Fahrprofil: Autobahn zügig, aber stets legal, maximal im kleinen OWi-Bereich. Wenn ohne Limit auch schnell (150 - 190). Landstraße: Flott bis "ambitioniert", Kurven brauchen Gas....
Fahrwerk: Ohne Fehl und Tadel, straff aber nicht hoppelig hart. OK, die Querfugen der Stadtbaustelle in F waren SEHR stark zu merken, aber das waren auch halbe Schützengräben. Im Vergleich zum W 245 wenig Seitenwinempfindlich und deutlich weniger Seitenneigung, Spurstabil, mit fester Hand auch in schnellen Autobahnkuven gut zu halten (Taunusachterbahn: A3 Wiesbadener Kreuz --> Koblenz)
Getriebe: Gut schaltbar, sechster Gang ist klar ein Drehzahlsenker, bei 100 km/h dreht der B180 ca. 500 U/min weniger als der B170. Zum Beschleunigen z.B. auf der BAB hinterm LKW raus oder an starken Steigungen ist runterschalten angesagt.
Motor, Verbrauch: Sehr leise, drehfreudig ab ca. 2500 U/min darunter ein echter Cruiser, darüber ein Feger. Das merkt man auch am Verbrauch. Läßt man gleiten, z.B. bei den Limits im Ausland (100-130 km/h) so kann man ihn mit 7 l/100km fahren, evtl. auch weniger. Läßt man aber fliegen, so zahlt man Expreßzuschlag: Vom Rasthof Breisgau bis Duisburg sind auf 520 km 44 Liter duchgelaufen = ca. 8,5 l/100km. Das ist aber anbetracht des Bleifußes (wo legal möglich lagen stets über 170 an) keine Sauferei, da hätte mein B 170 leicht einen Liter mehr verbrannt.
Am Ende der Reise standen nach 1270 km ziemlich genau 100 Liter in der Rechnung, das sind also 7,9 l/100 km. Immer vorausgesetzt, der Tank war korrekt gefüllt bei der Übernahme, da sind aber auch 2-3 Liter Fehler möglich, dann käme ich auf 7,6 l/100km. Natürlich könnte man ihn durch hirnloses Prügeln auch auf 10l jagen - aber wozu? Um nach 500 km SO auszusehen? http://images.fanpop.com/.../eddy---iron-maiden-412054_1412_1410.jpg
Der BC hat übigens auch 7,6l errechnet, das paßt also, beim B 170 ist er auch immer 0,2-0,3 l zu sparsam.....
Licht: Entgegen meiner ersten Einschätzung ist das serienmäßige Licht deutlich besser als noch im W245. Trotzdem bleibe ich beim bestellten ILS.
Sicherheit: Das CPA hat sich zwei leichte Fehler erlaubt, es warnte ganz kurz (2 Töne) beim Überholen mit hoher Geschwinidgkeit ohne daß eine objektive Gefahr bestand.
Der Abstandswarner funktionierte gut - aber ist in der Praxis kaum einzuhalten. Wenn man die Abstände so wählt, daß er nichts anzeigt, dann fahren einem ständig andere Autos in die Lücken und man kommt aus dem Bremsen nicht mehr raus.
Andrerseits ist eine gewisse erzieheherische Wirkung nicht zu bestreiten
Innenraum: Die Sitze sind gut, mit Sitzflächenverlängerung wären sie perfekt.
Vorteil gegen W 245: Die Lehnen sind höher und geben mehr Halt im oberen Schulterbereich.
Die Spiegel passen - ich weiß nicht, warum sich in einem anderen thread jemand darüber beschwert? Ich habe mit 1,83m und sehr üppiger Figur für alles eine bequeme und ermüdungsfreie Position gefunden - nur das Lenkrad könnte entweder größer oder weiter nach oben verstellbar sein, es schneidet gerne die äußeren Ränder der Rundinstrumente.
Audio20: Sehr gut, wer nicht grade "HiFi-Experte" oder "High-End-Freak"auf der ViKa führt wird zufrieden sein. Veständigung per Blauzahn und Nokia E52 ist sehr gut, deutlich besser als beim Anklemm-Navi Navigon 70. Die Koppelung funzt prima und schnell.
Steuerung per Drehknöppken ist Klasse.
Ambient Light gefällt mir ausgezeichnet, vor allem weil man sie anpassen kann (KI-Funktion)
Bedienung und Hebeleien gewohnt gut, die einfache Klimaanlage ist für mich völlig ausreichend, mehr brauche ich nicht. Ins Mittelfach zwischen Schaltung und Armlehne paßt vorn eine 0,5-l Wasserflasche und dahinter ein Kaffeebecher - gut.
Gewöhnungsbedürftig: Beim Jackettaufhängen hinten links dotzt man leicht an den Lichtschalter.
Und den Laderaumboden kann man zwar hochklappen, aber nicht feststellen
Aufgefallen: Die Start-Stop-Funktion ist sehr fix. Steht man im Leerlauf, so bleibt die Servolenkung aktiv und nach ein paar Minuten geht der Motor einfach wieder an natürlich NUR im Leerlauf, nicht bei eingelegtem Gang. Der Sinn erschließt sich mir nicht.
Fazit: Ich habe zwei Tage quasi im B gewohnt - und mich sehr wohl gefühlt. Nichts, was wirklich nervend geworden wäre, kleine Schwächen und etwas Luft nach oben gibt´s immer, aber keine echten und gravierenden Macken.
Der W246 ist vor allem eines: ein echter Mercedes. Darin übertrifft er auch seinen Vogänger.
Solide, wertig, ohne blink-blink aber mit technischen Leckerbissen, ein Gentleman-Cruiser (auch) zum schnellen Reisen.
Nachtrag: Mein Weg führte auch an Rastatt vorbei, was man an der B-Klassen-Dichte im Straßenbild bemerkte
Ich habe etliche Auitotransporter überholt (auch einen vom ADAC mit eine einsamen B-Klasse obendrauf ), auf drei Transportern waren NUR W246 und nicht einer in Rot aber ein Haufen Weiß und Schwarz .... Und ja, jetzt gibt´s wieder ´nen blöden Spruch: nur tote Fische schwimmen mit dem Strom
Disclaimer:
Das sind meine ganz persönlichen Meinungen, man kann sie teilen - oder auch nicht.
Man kann meine Schreibe mögen - oder auch nicht.
Eines war aber nicht mein Ziel: eine absolut objektive Bewertung zu machen, gar einen Laborbericht zu verfassen, denn für gewöhnlich gehe ich ohne Meßgeräte auf Dienstreisen.
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5 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von Bernd Latza
Aufgefallen: Die Start-Stop-Funktion ist sehr fix. Steht man im Leerlauf, so bleibt die Servolenkung aktiv und nach ein paar Minuten geht der Motor einfach wieder an natürlich NUR im Leerlauf, nicht bei eingelegtem Gang. Der Sinn erschließt sich mir nicht.
Wahrscheinlich fällt nach der Zeit die Spannung zu stark ab, dann muss er den Motor wieder zuschalten. Das ist der Sinn der Sache
Zitat:
Original geschrieben von 0spr3y
Zitat:
Original geschrieben von Bernd Latza
Aufgefallen: Die Start-Stop-Funktion ist sehr fix. Steht man im Leerlauf, so bleibt die Servolenkung aktiv und nach ein paar Minuten geht der Motor einfach wieder an natürlich NUR im Leerlauf, nicht bei eingelegtem Gang. Der Sinn erschließt sich mir nicht.
Wahrscheinlich fällt nach der Zeit die Spannung zu stark ab, dann muss er den Motor wieder zuschalten. Das ist der Sinn der Sache
Beim Verkaufsgespräch hat mir der seinerzeit u.a. die Start-Stop funktion erklärt und meinte dabei sinngemäss das man wenn man diese Sekunde Reaktionszeit beim antippen des Gaspedals vermeiden möchte auch kurz vorher nur das Lenkrad ein klein wenig bewegen müsse um den Motor vorab zu starten.
Ist es möglich, dass das Auto genau da ansprang, als du mit abgeschaltetetn Motor die Servolenkung getestet hast?
Wäre eine mögliche Erklärung.
Zitat:
Original geschrieben von Pommesdieb
Zitat:
Original geschrieben von 0spr3y
Wahrscheinlich fällt nach der Zeit die Spannung zu stark ab, dann muss er den Motor wieder zuschalten. Das ist der Sinn der Sache
Beim Verkaufsgespräch hat mir der seinerzeit u.a. die Start-Stop funktion erklärt und meinte dabei sinngemäss das man wenn man diese Sekunde Reaktionszeit beim antippen des Gaspedals vermeiden möchte auch kurz vorher nur das Lenkrad ein klein wenig bewegen müsse um den Motor vorab zu starten.
Ist es möglich, dass das Auto genau da ansprang, als du mit abgeschaltetetn Motor die Servolenkung getestet hast?
Wäre eine mögliche Erklärung.
Könnte natürlich sein - aber mir ist das mehrmals aufgefallen ohne daß ich BEWUSST am Rad gedreht hätte. Schaun wir mal, wenn meiner endlich da ist.
Bernd
Zitat:
Original geschrieben von Pommesdieb
Beim Verkaufsgespräch hat mir der seinerzeit u.a. die Start-Stop funktion erklärt und meinte dabei sinngemäss das man wenn man diese Sekunde Reaktionszeit beim antippen des Gaspedals vermeiden möchte auch kurz vorher nur das Lenkrad ein klein wenig bewegen müsse um den Motor vorab zu starten.
Der Verkäufer hat Mist erzählt, bzw. mit der E-Klasse verwechselt.
E-Klasse = Lenken hat Einfluss auf die Start-Stopp-Funktion, siehe Betriebsanleitung E-Klasse
B-Klasse = Lenken hat KEINEN Einfluss auf die Start-Stopp-Funktion, siehe Betriebsanleitung B-Klasse
Irgendwo muss der Preis der E-Klasse ja vertreten werden können. Trotzdem finde ich die Start-Stopp-Funktion bei der B-Klasse eine tolle Funktion, die ich immer nutze.
Schöner Fahrbericht. Was mir bisher nicht bekannt war:
Zitat:
"Gewöhnungsbedürftig: Beim Jackettaufhängen hinten links dotzt man leicht an den Lichtschalter."
Gerade ausprobiert, ist gewöhnungsbedürftig. Und tagsüber merkt man es nicht, falls man Licht eingeschaltet hat.