- Startseite
- Forum
- Wissen
- Fahrzeugtechnik
- Kraftstoffe
- Gaskraftstoffe
- Benziner und LPG Gas / Toyota oder vielleicht doch Dacia
Benziner und LPG Gas / Toyota oder vielleicht doch Dacia
Hallo liebe Motor Talk Gemeinde,
ich fuhr bis vor kurzen ein Toyota Corolla Hybrid 2,0 und war mega happy mit meinem Auto. Leider durfte ich nun Erfahrungen in Sachen Diebstahl sammeln. Mein Kind und ich hatten letztes Jahr eine sehr schwere Zeit und dieses Jahr wollten wir uns mit unserem Toyota das Leben zurückholen. Den Schock habe ich noch nicht überwunden, dennoch versuche ich mich nun zwangsläufig neu zu orientieren.
Nun zu den Fragen
Vom geklauten Toyota eventuell zu einem Dacia Jogger mit LPG Antrieb. Die Meinungen von Dacia sind sehr vielfältig. Dennoch wüsste ich gerne eure Erfahrungen, ob es sich lohnt sich Gedanken über LPG Antrieb zumachen. Von Erdgas würde ich absehen, da die Tankstellen sich im Rückbau befinden.
Die überwiegende Nutzung des Autos wäre die Stadt. Am Wochenende und in den Ferien kommt die Strecke hinzu, wo LPG dann wohl wirklich seinen Nutzen hätte.
Und auch wüsste ich gerne die Erfahrungswerte von Daciafahrern. Unterhalte ich mich mit Verkäufern, raten die mit entweden von Dacia ab oder erzählen mir das blaue vom Himmel. Daher benötige ich Erfahrungswerte von Menschen die eben keine Provision für den Autoverkauf jedlicher Art bekommen.
Dacia ist aktuell der einige Hersteller bezüglich LPG Antrieb. Hinzu kommt, dass Dacia mit LPG Antrieb billiger in der Anschaffung ist als ein reiner Benziner oder Diesel. Das wirft Fragen auf.
Ich freue mich über eure Antworten.
Ähnliche Themen
4 Antworten
Hallo Lucy79,
Fahre zwar kein Dacia Jogger mit Lpg, habe aber über 10 Jahre Erfahrung mit 3 Autogas Fahrzeugen - Skoda Fabia mit über 350 tkm 2004-2017, Astra H mit 295 tkm (2006-2024) und ein Zafira C - seit 2019 derzeit mit 230 TKM....
Vorab mal: die ersten beiden wurden 2008 umgerüstet - da lag der Spritpreis bei über 1,80 und der Gaspreis bei 60 Cent. Derzeit ist der Sprit ähnlich, das Gas aber bei über ein Euro. Mit Gas musst du verbrauchstechnisch 20 % mehr als Benzin rechnen, weil einfach weniger Energie im Gas ist.
Rechnen wir 6 Liter sprit = 10,80 und 7,2 Liter Gas = 7,20 - macht also 3,60 Euro auf 100 km Ersparnis. Soweit, so gut.
Gegenrechnen muss man die Mehrkosten.
Das wären beim Tüv alle 2 Jahre ca 50 Euro für die Gasanlagenprüfung. Durchsichten wegen erhöhtem Aufwand (Gasfilter wechseln und anchließende Dichtigkeitsprüfung) düften vermutlich auch teurer sein als beim normalen Benziner.
Dann muss man noch schauen, in wieweit der Motor für Gas wirklich geeignet ist. Nicht alles was da gebaut wird macht Sinn. Empfehlenswert sind gehärtete Ventilsitze und hydraulischer Ventilspielausgleich, um den höheren Ventilsitzverschleiss auf lange Zeit auszugleichen. Denn beim Gas verbrennen entsteht kaum Ruß, und so schlägt Metall auf Metall ohne Dämpfung durch Dreck (Ventil auf Sitzring).
Da kann es schon sein, dass der Hersteller einen geringeren Intervall zum Einstellen der Ventile fordert und ggf verkürzten Kerzenwechsel (im Astra H normal 150 TKM, mit Gas alle 30 Tsd Ventile einstellen). Das geht ins Geld und frisst (teilweise) die Ersparnis auf. Oft wird auch empfohlen, auf Gas Fahren im hohen Drehzahlbereich, voll besetzt oder mit Angänger zu vermeiden.
Ich persönlich hatte mir beim Skoda ein Ventilschutzadditiv verbauen lassen und mein Speedlimit auf Gas auf 3500 Umdrehungen gesetzt - war damals noch n Motor ohne Turbo - und da war bei 130 kmh eben Schluss.
Es gibt also einiges zu beachten. Hier würde ich direkt vorher fragen, was da an Vorschriften bestehen und dann je nach Fahrprofil kalkulieren.
Ich persönlich würde heute kein Fahrzeug mit Gas mehr kaufen. Ich denke, das lohnt sich finanziell nicht mehr, da die Subventionierung von Autogas (Mineralölsteuer) rückläufig ist und noch die co2 Steuer draufkam. Hängt natürlich auch vom Kaufpreis des Autos ab und auf die Jahresfahrleistung.
Zum Dacia an sich: Ja, es ist kein Stern dran. Der Dacia Logan meines Vaters aus 2007 fährt, man kommt von A nach B. Und mehr muss nicht. Seitdem sind knapp 20 Jahre rum und die haben sich ordentlich rausgemacht. Grade der Jogger ist optisch von au?en einfach gut.
Nur zur Info...es gibt hier ein Dacia-Markenforum, wo man speziell nach dem Jogger mit LPG... und ein Gaskraftstoffe-Forum, wo man allgemein zu LPG...fragen kann.
@Guaxel Ich habe noch nicht davon gehört, dass beim Gas-Dacia die Motoren nicht gasfest sind und die Ventile regelmäßig eingestellt werden müssen.
Die 50€ Mehrpreis beim TÜV sind Peanuts und gehen in den Gesamtkosten unter. Wenn bei deinem Astra H die Ventile eingestellt werden mussten, war der Motor nicht gasfest. Mein Zafira mit dem Z18XE fährt seit 380k Km ohne Ventilschutz und Ventilspieleinstellung.
Wenn der Jogger für die TE ok ist, dann würde ich an ihrer Stelle zuschlagen, vor allem, weil der Kaufpreis als Neuwagen kaum höher ist als der Benziner. Für mich kommt leider kein einziger LPG-Dacia in Frage, weil ich in keinem der Modelle richtig sitzen, geschweigedenn damit fahren kann.
Ich zahle aktuell knapp 1€ pro Liter Gas und das ist immer sehr viel preisgünstiger als Benzin.
Regional, in den neuen Bundesländern, war LPG auch schon mal deutlich teurer, so dass der Spareffekt reduziert wurde.
Wenn Benziner, würde ich wieder zum LPG tendieren. Bei einem Hybrid oder PHEV ist, wegen des niedrigeren Spritverbrauchs der Spareffekt allerdings deutlich niedriger und da es Hybrid nicht serienmäßig mit LPG Anlage gibt, lohnt ein LPG Umbau nur für Vielfahrer.
Dacia baut solide und im Vergleich preiswerte Fahrzeuge, die alles bieten, was wirklich gebraucht wird. Für Dacia sind LPG Motoren auf vielen Märkten Standard, während deutsche Hersteller LPG bewusst ignorieren. Da LPG ein Abfallprodukt der Erdölraffinerien ist, wird es LPG mindestens so lange geben, wie Benzin, Diesel und Heizöl produziert werden. Wenn es regional mal keine Tankstelle für LPG geben sollte, kann man problemlos mit Benzin fahren.
Die Wahrscheinlichkeit, dass in Deutschland ein Dacia geklaut wird, ist auch sehr viel geringer als bei Toyota KFZ.