Bremsflüssigkeit im Kupplungssystem wechseln?
Bei meinem B150 steht wieder der alle zwei Jahre fällige Bremsflüssigkeitwechsel an. Laut Etzold soll dabei auch die Bremsflüssigkeit im Kupplungssystem gewechselt werden. Alle (freien) Werkstätten, die ich zu dem Sachverhalt befrage, meinen, dass der Austausch der Bremsflüssigkeit über die 4 Radbremszylindern ausreichend ist. Ein Austausch der Bremsflüssigkeit im Kupplungssystem wäre nur bei Arbeiten an diesem notwendig.
Hat jemand Erfahrung wie das beim original Mercedes-Benz Service gehandhabt wird?
Gruß hd68
Beste Antwort im Thema
Zitat:
Original geschrieben von hd68
Bei meinem B150 steht wieder der alle zwei Jahre fällige Bremsflüssigkeitwechsel an. Laut Etzold soll dabei auch die Bremsflüssigkeit im Kupplungssystem gewechselt werden. Alle (freien) Werkstätten, die ich zu dem Sachverhalt befrage, meinen, dass der Austausch der Bremsflüssigkeit über die 4 Radbremszylindern ausreichend ist. Ein Austausch der Bremsflüssigkeit im Kupplungssystem wäre nur bei Arbeiten an diesem notwendig.
Hat jemand Erfahrung wie das beim original Mercedes-Benz Service gehandhabt wird?
Gruß hd68
Ich hole mal für alle Nichtfachleute (meine nicht den TE sondern allgemein) etwas aus dann ist es verständlicher:
Es ist so dass die Bremsflüssigkeit hygroskopisch, also wasseranziehend/bindend, ist. Das Wasser lagert sich (da schwerer als das ölige Bremsflüssigkeitsmedium) am tiefsten Punkt der Bremse ab. Dies sind die Radbremszylinder.
Da die Bremse , z.B. bei langen Passabfahrten ,sehr heiss werden kann und diese Hitze natürlich auch in die Bremsflüssigkeit abstrahlt, können sich vor den Bremszylindern dann Dampfblasen bilden, die , weil komprimierbar, das Bremspedal in Leere fallen lassen können, also die Bremse ohne Wirkung ist. Deswegen wird die Bremsflüssigkeit gewechselt um den Wasseranteil zu entfernen.
Bei der Kupplung ist es so das nur die Versorgungsleitung an den Bremsflüssigkeitsbehälter angeflanscht ist, damit sie kein eigenes hydraulisches Medium benötigt. Ansonsten ist das Kupplungsystem aber komplett von der Bremse unabhängig.
Da im Kupplungsystem aber nie die extremen Temperaturen herrschen wie sie in der Bremse auftreten können, ist die Dampfblasenbildung , die die Funktion der Kupplung beeinträchtigen können praktisch nicht gegeben.
Daher sind viele Leute der Meinung das man sich den Wechsel der BF im Kupplungsystm sparen kann.
Allerdings ist es nur ein minmaler Aufwand kurz die Entlüftungscharube am Geberzylinder zu öffen und die Flüssigkeit abzulassen wenn man eh schon dabei ist. Insofern plädiere ich dafür (und auch MB) die Flüssigkeit komplett zu tauschen.
Gruss dcmichel
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7 Antworten
Hallo ,
ich kenne diese Reihenfolge
HR,HL,VR,VL, Kupplung. Dies betrifft den 2 jährigen Bremsflüssigkeitswechsel.Die Kupplung wird aus dem selbem Behälter gespeist.Sonst hättest du 2 Behälter.
Zum Etzold, das Buch " Mercedes A/ B Klasse", Delius Klasing Verlag, 140, findest Du die Erklärung auf Seite 151 .
Ich weiss es zwar nicht ,aber ich denke das ein Bremflüssigskeitswechsel bei Mercedes ( 2 jähriger Service) die Kupplung mit beinhaltet.
Gruß
Micha
Zitat:
Original geschrieben von hd68
Bei meinem B150 steht wieder der alle zwei Jahre fällige Bremsflüssigkeitwechsel an. Laut Etzold soll dabei auch die Bremsflüssigkeit im Kupplungssystem gewechselt werden. Alle (freien) Werkstätten, die ich zu dem Sachverhalt befrage, meinen, dass der Austausch der Bremsflüssigkeit über die 4 Radbremszylindern ausreichend ist. Ein Austausch der Bremsflüssigkeit im Kupplungssystem wäre nur bei Arbeiten an diesem notwendig.
Hat jemand Erfahrung wie das beim original Mercedes-Benz Service gehandhabt wird?
Gruß hd68
Ich hole mal für alle Nichtfachleute (meine nicht den TE sondern allgemein) etwas aus dann ist es verständlicher:
Es ist so dass die Bremsflüssigkeit hygroskopisch, also wasseranziehend/bindend, ist. Das Wasser lagert sich (da schwerer als das ölige Bremsflüssigkeitsmedium) am tiefsten Punkt der Bremse ab. Dies sind die Radbremszylinder.
Da die Bremse , z.B. bei langen Passabfahrten ,sehr heiss werden kann und diese Hitze natürlich auch in die Bremsflüssigkeit abstrahlt, können sich vor den Bremszylindern dann Dampfblasen bilden, die , weil komprimierbar, das Bremspedal in Leere fallen lassen können, also die Bremse ohne Wirkung ist. Deswegen wird die Bremsflüssigkeit gewechselt um den Wasseranteil zu entfernen.
Bei der Kupplung ist es so das nur die Versorgungsleitung an den Bremsflüssigkeitsbehälter angeflanscht ist, damit sie kein eigenes hydraulisches Medium benötigt. Ansonsten ist das Kupplungsystem aber komplett von der Bremse unabhängig.
Da im Kupplungsystem aber nie die extremen Temperaturen herrschen wie sie in der Bremse auftreten können, ist die Dampfblasenbildung , die die Funktion der Kupplung beeinträchtigen können praktisch nicht gegeben.
Daher sind viele Leute der Meinung das man sich den Wechsel der BF im Kupplungsystm sparen kann.
Allerdings ist es nur ein minmaler Aufwand kurz die Entlüftungscharube am Geberzylinder zu öffen und die Flüssigkeit abzulassen wenn man eh schon dabei ist. Insofern plädiere ich dafür (und auch MB) die Flüssigkeit komplett zu tauschen.
Gruss dcmichel
Danke für die ausführliche Erklärung,dcmichel. Da bleiben wirklich keine Fragen mehr offen. Ich hatte mich eben nur gewundert, dass bei anderen Marken die ich schon gefahren habe ( Ford, VW ) der Wechsel der BF im Kupplungssystem nicht vorgeschrieben ist, wahrscheinlich aus den von dir geschilderten Gründen. Aber wie du schon richtig sagst, der zusätzliche Aufwand ist nur minimal. Deshalb werde ich den kompletten Wechsel der BF beauftragen.
Gruß hd68
Zitat:
Original geschrieben von dcmichel
Zitat:
Original geschrieben von hd68
Bei meinem B150 steht wieder der alle zwei Jahre fällige Bremsflüssigkeitwechsel an. Laut Etzold soll dabei auch die Bremsflüssigkeit im Kupplungssystem gewechselt werden. Alle (freien) Werkstätten, die ich zu dem Sachverhalt befrage, meinen, dass der Austausch der Bremsflüssigkeit über die 4 Radbremszylindern ausreichend ist. Ein Austausch der Bremsflüssigkeit im Kupplungssystem wäre nur bei Arbeiten an diesem notwendig.
Hat jemand Erfahrung wie das beim original Mercedes-Benz Service gehandhabt wird?
Gruß hd68
Ich hole mal für alle Nichtfachleute (meine nicht den TE sondern allgemein) etwas aus dann ist es verständlicher:
Es ist so dass die Bremsflüssigkeit hygroskopisch, also wasseranziehend/bindend, ist. Das Wasser lagert sich (da schwerer als das ölige Bremsflüssigkeitsmedium) am tiefsten Punkt der Bremse ab. Dies sind die Radbremszylinder.
Da die Bremse , z.B. bei langen Passabfahrten ,sehr heiss werden kann und diese Hitze natürlich auch in die Bremsflüssigkeit abstrahlt, können sich vor den Bremszylindern dann Dampfblasen bilden, die , weil komprimierbar, das Bremspedal in Leere fallen lassen können, also die Bremse ohne Wirkung ist. Deswegen wird die Bremsflüssigkeit gewechselt um den Wasseranteil zu entfernen.
Bei der Kupplung ist es so das nur die Versorgungsleitung an den Bremsflüssigkeitsbehälter angeflanscht ist, damit sie kein eigenes hydraulisches Medium benötigt. Ansonsten ist das Kupplungsystem aber komplett von der Bremse unabhängig.
Da im Kupplungsystem aber nie die extremen Temperaturen herrschen wie sie in der Bremse auftreten können, ist die Dampfblasenbildung , die die Funktion der Kupplung beeinträchtigen können praktisch nicht gegeben.
Daher sind viele Leute der Meinung das man sich den Wechsel der BF im Kupplungsystm sparen kann.
Allerdings ist es nur ein minmaler Aufwand kurz die Entlüftungscharube am Geberzylinder zu öffen und die Flüssigkeit abzulassen wenn man eh schon dabei ist. Insofern plädiere ich dafür (und auch MB) die Flüssigkeit komplett zu tauschen.
Gruss dcmichel
Dem kann ich nur zustimmen. Das ist alles richtig und super erklärt. Aber jetzt frage ich mich allerdings ob denn der hydraulische Zentralusrücker, der zumindest in den Schaltgetrieben sitzt nicht auch einer gewissen thermischen Belasutung ausgesetzt ist. Diese Einheit müsste doch direkt auf der Welle sitzen oder ?
Grüße
de Lüpo
hi
bei mir macht manchnal der erste gang beim einlegen so ein dumpfes geräusch könnte das daran liegen?
auto gerade mal 65 000 km gelaufen und kupplung ist eigentlich top,bremsflüssigkeit ist 1,5 jahre alt.
mfg ozi77
Ich gebe das auch immer mit in Auftrag und bisher hat es noch nie mehr gekostet. Es wird halt ein Nippel mehr aufgesteckt.
Beim Durchspülen durch die Kupplungszyliner ist anfänglich aber eine deutliche dunkle Verfärbung der alten Bremsflüssigkeit zu erkennen. Da dürfte wohl ein gewisser Abrieb der Manschetten vorhanden sein. Auch wenn das vielleicht nicht schadet, eine saubere Hydraulik ist allemal besser.
Ich habe den BF-Wechsel letzten Freitag komplett, also mit Kupplungssystem, in einer freien Werkstatt durchführen lassen. Zufällig hat der die Arbeiten ausführende Mechaniker ehemals in einer MB-Werkstatt gearbeitet. Er bestätigte mir auch noch mal, dass der Wechsel incl. Kupplungssystem von Mercedes eigentlich vorgeschrieben ist. Nur,meinte er, die MB-Vertretungen handhaben das wie sie lustig sind, d.h. die einen machens nach Vorschrift, die anderen nicht, wechseln also nur über die Radbremszylinder.
Das ist eben der Nachteil, wenn man das Auto nur zur Durchsicht abgibt und die Meister´s anonym machen können was sie wollen, egal ob in Marken- oder freier Werkstatt. Im Fall BF-Wechsel z.B. kann man ja im Nachhinein schlecht nachkontrollieren, ob der Wechsel im Kupplungssystem nun vorgenommen wurde oder nicht.
Ich gebe deshalb die jährlich durchzuführenden Wartungsarbeiten immer einzeln in Auftrag und stehe dann dabei, kann so kontrollieren und ggf. eingreifen wenn etwas schief läuft. Das war aber bis jetzt noch nie der Fall, die Arbeiten wurden immer zu meiner Zufriedenheit durchgeführt.
Gruß hd68