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Das Beste oder Nichts? Lieferengpässe bei Ersatzteilen
Wir müssen den Termin für Mittwoch leider absagen, da wir Ihre Motorhaube nicht geliefert bekommen. Man hat uns die Lieferanzeige für die Motorhaube auf unbestimmte Zeit zurückgestellt. Wann diese geliefert werden kann, kann ich Ihnen nicht sagen. So die Aussage unserer MB-Fachwerkstatt.
Etwas verwundert hat mich die Aussage meiner Servicewerkstatt vom Anfang dieser Woche schon.
Hallo, ein Teil der Karosserie, nicht lieferbar? Momentan gar nicht lieferbar und man weis nicht wann dies wieder lieferbar sein wird.
Bitte nicht!
Unabhängig von den bisherigen Problemen mit dem Modell, die uns allen bekannt sind, (Getriebegeräuche beim Einlegen des Ganges, übermäßige Abnutzung der Vorderreifen usw) finde ich diese Aussage mehr als bedenklich.
Aber den Werbeslogan "Das Beste oder Nichts" für sich beanspruchen?
Daimler, das hätte ich mir nicht träumen lassen.
Wie sind eure Erfahrungen mit derartigen Aussagen und wann kann man nach euren Erfahrungen evtl. mit Ersatzteilen rechnen?
Die momentan gefrustete Tempelratte!
Beste Antwort im Thema
Das mit den Ersatzteilen ist ärgerlich. Aber einen Werbespruch ernst zu nehmen ist doch albern. Oder macht ihr das bei Red Bull auch ?
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42 Antworten
Moin!
Durch Zufall hatte ich das Thema gestern mit einem Freund der das Lager einer Filiale einer großen MB-Vertretung leitet, besprochen. Und er sagte, dass der Händler sich direkt bei MB beschweren sollte. Dann würde es häufig sehr schnell gehen, weil die Teile aus der Neuproduktion abgezweigt würden. Einen Versuch ist es wert. Nur blöd, dass man sich immer erst irgendwo beschweren muss! Kostet bei allen Beteiligten Kraft und Zeit!
Och, das kann ich toppen: Rechte Schiebetür eingedellt, neue Tür in ganz Europa nicht zu bekommen, hatte mich beschwert bei Mercedes, beim CAC Maastricht, Händler, weiß Gott überall, genutzt hat es nix. Wohlgemerkt, nen ganz normales Karosserieteil für ein Fahrzeug aus laufender Produktion! Die beste Antwort war, dass sie es nicht mal schaffen, die erforderlichen Kapazitäten für das Produktionsband herzustellen, alles just in time, und erst wenn da mal eine Tür übrig ist, dann kriege ich eine ab. Na ja, nach 4 Monaten war es dann so weit, und nun ist der Wagen wieder schick. Mann, was ein Laden!!
Zitat:
@vfeldi schrieb am 24. März 2019 um 09:24:36 Uhr:
Moin!
Durch Zufall hatte ich das Thema gestern mit einem Freund der das Lager einer Filiale einer großen MB-Vertretung leitet, besprochen. Und er sagte, dass der Händler sich direkt bei MB beschweren sollte. Dann würde es häufig sehr schnell gehen, weil die Teile aus der Neuproduktion abgezweigt würden. Einen Versuch ist es wert. Nur blöd, dass man sich immer erst irgendwo beschweren muss! Kostet bei allen Beteiligten Kraft und Zeit!
Das zeugt jedoch von einem System bedingtem Mangel und nicht von zufällig entstandenen Engpässen, z.B. durch Untergang einer Ersatzteillieferung ...
Moin,
Bei uns Beifahrertür und Schiebetür trotz 2 Wochen Vorlauf für Austausch nicht lieferbar.....
Gruß
Thomas
@Bernh24,
warum die Teile nicht lieferbar sind ist vollkommen egal. Sie sind einfach nicht da.
Wenn ich nicht liefere, interessiert meine Kunden auch nicht warum.
Wer selbst 40 Jahre DDR-Wirtschaft mitgemacht hat, ist darüber nicht erstaunt:
Man stellt sich ca. 1x im Monat (Liefertag ) am IFA-Vertrieb (Ersatzteilladen) in einer etwa 50 m lg. Schlange an und nimmt das mit, was da ist.
Später wird dann untereinander getauscht bis man das gewünschte Teil in den Händen hält.
Die reguläre Anmeldung in einem KFZ-Rep.-Betrieb hatte dagegen eine Wartezeit (für Wartburg bzw. Trabant) von -bei mir - 520 Tagen hier wurde dann meist fast alles repariert und man brauchte sich nicht anstellen.
Für Gummibereifung gab es ca. 2 x monatl. Sichtungs-Termine ... hier wurde durch den Reifenhändler persönl. die Notwendigkeit eines Ersatzreifens (meist runderneuert !) befunden und in wenigen Wochen erfolgte der Austausch (bei Bedarf !) Hamstern is nich !!!
Im Glücksfall bekam man dann sogar Gürtel-Reifen statt der üblichen Diagonalreifen.
Dringende Fälle wurden aber mit 50 Ostmark/ Reifen extra schneller gelöst. (165 - 13 für Wartburg o. 145 -13 für Trabant )
p.s.:
für die V-Klasse sind die hinteren Stoßdämpfer übrigens ebenso Mangelware ... darüber könnte sich unser @GT-Liebhaber mal einbringen.
Zitat:
@Pahul schrieb am 24. März 2019 um 11:40:31 Uhr:
p.s.:
für die V-Klasse sind die hinteren Stoßdämpfer übrigens ebenso Mangelware ... darüber könnte sich unser @GT-Liebhaber mal einbringen.
So wie @Pahul es beschreibt war es damals wirklich, arbeite ja nach wie vor in einem Nachfolgebetrieb eines KIW(Kraftfahrzeuginstandsetzungswerk). Dort wurden W50 von Grund auf instandgesetzt. Die Geschichten der alten sind dem Vernehmen nach abenteuerlich, aber leider wahr.
Stoßdämpfer hinten braucht mittlerweile niemand mehr und sind lagernd. Das Problem betrifft nur ältere Fahrzeuge und die sind vermutlich alle schon repariert.
Blechteile für 447 ist in der Tat schwierig. Es gibt faktisch keine Türen und Klappen; auch nicht für den 639. Im Grunde schachern wir uns in unseren 22 Betrieben im Osten der Republik die Teile auch regelmäßig untereinander zu.
Ich persönlich mache fast den ganzen Tag nichts anderes als Engpassanfragen, Eskalationen, Meldungen an den entsprechenden Kundendienstler in Berlin, Sondermobilitätsanfragen(damit wir überhaupt anteilig Geld für den Leihwagen wegen fehlender Teile kriegen)etc. pp. - das ganze im System und per Mail - manchmal tut sich dann was, meistens jedoch nicht. Früher konnte man manche Sachen einfach mit einem Anruf klären und einmal im Jahr ne Schachtel Pralinen hinschicken, heute kannst du das völlig vergessen.
Betroffen sind Teile durch die Bank weg, von der Standard Ölablassschraube, über Ölfilter, Bremsenteile, Innenraumteile bis eben zu Blechteilen. Das können wir schon nicht verstehen und der Kunde natürlich noch weniger.
bei mir ging es ziemlich schnell. Stossstange inklusive aller Sensoren, und Ladeluftkühler innerhalb von 3 Tagen nach dem das Reh sein zeitliches gesegnet hatte...
Allerdings war die Werkstatt nicht im Stande den Abstandssensor wieder zum laufen zu bekommen. Jedes mal nach "Zündung" aus hat die V den wieder vergessen... Merkt aber erst der Kunde... Und zwar direkt auf dem Weg nach Hause... Am Ende wurde das Fahrzeug auf dem Tieflader abgeholt und meiner Frau ein Cabrio für die Dauer der Mängelbeseitigung zur Verfügung gestellt. Natürlich nur nach Aufforderung durch den Kunden...
Übrigens mussten alle Steuergeräte einem Update unterzogen werden, bis das Auto wiederbso funktionierte wie es sollte. Ersatzteile mit höherem Softwarestand als das Ursprungsfahrzeug sei Dank.
@gt-liebhaber...
Das Dilemma sind die Controller, die den Kostendruck so hoch halten, dass auf alles, was dem Aktionär nicht gefällt verzichtet wird. Ersatzteilbevorratung gehört wohl dazu... Ist in meiner Sparte (Luftfahrt) nicht anders... Wenn ein Teil nicht im Handlager ist, dann muss es im Zentraldepot sein, ist es dort auch nicht, und der Hersteller kann es nicht aus der Produktion nehmen, dann muss es der Produzent liefern, dafür hat er meistens 90 Tage Zeit... Und dann muss es natürlich den Logistikweg über Zentraldepot usw. Nehmen... Kann irgendwie nicht klappen...
Zitat:
@JOEsV schrieb am 24. März 2019 um 14:37:28 Uhr:
@gt-liebhaber...
Das Dilemma sind die Controller, die den Kostendruck so hoch halten, dass auf alles, was dem Aktionär nicht gefällt verzichtet wird. Ersatzteilbevorratung gehört wohl dazu... Ist in meiner Sparte (Luftfahrt) nicht anders... Wenn ein Teil nicht im Handlager ist, dann muss es im Zentraldepot sein, ist es dort auch nicht, und der Hersteller kann es nicht aus der Produktion nehmen, dann muss es der Produzent liefern, dafür hat er meistens 90 Tage Zeit... Und dann muss es natürlich den Logistikweg über Zentraldepot usw. Nehmen... Kann irgendwie nicht klappen...
Ich denke mal das wird genauso sein.
Haha, das ist ja witzig!
Bei mir genau das gleiche! Beim letzten Sturm ist ein Gegenstand auf die Motorhaube gefallen und es gibt zur Zeit keine Chance, bei MB an eine neue für meinen Vito Tourer zu kommen.
Unfassbar, das ganze ...
Zitat:
@Pahul schrieb am 24. März 2019 um 11:40:31 Uhr:
Wer selbst 40 Jahre DDR-Wirtschaft mitgemacht hat, ist darüber nicht erstaunt:...
Die reguläre Anmeldung in einem KFZ-Rep.-Betrieb hatte dagegen eine Wartezeit (für Wartburg bzw. Trabant) von -bei mir - 520 Tagen hier wurde dann meist fast alles repariert und man brauchte sich nicht anstellen.
Moin,
hört sich ja nett an, aber Du solltest nicht Äpfel mit Birnen vergleichen. Die Wartezeit bezieht sich auf einen kompletten Neuaufbau. Hinterher war nur noch die Fahrgestellnummer alt. Der Rest war ein neues Fahrzeug.
Wenn Du heute einen echten Oldtimer restaurierst dauert es heute auch so lange. Oder die Wartezeit auf Ersatzteile für aktuelle MB-Ersatzteile.
Der Trabant war doch ein echter Trandsetter! Schaut man sich sich an, wie viele Karosserieteile heute aus Kunststoff bestehen haben die Fahrzeugbauer viel vom Trabant gelernt.
Gruß
Thomas
Hallo Oberelch,
weit gefehlt ... es ging bei der Rep.-Anmeldung in 520 Tagen keinesfalls um einen Neuaufbau sondern um eine stink-normale Reparatur.
Hier in Thüringen war dieser lange Zeitraum die Regel - in Ost-Berlin ging es bestimmt viel schneller und man konnte schon nach einem Jahr "einrücken".
p.s.:
die Trabbi-Plastbeplankung war nur aus der Ermangelung des 0,6 mm Tiefziehbleches eine Notlösung, um die harte Währung für Importe aus dem NSW (nicht- sozialistischen- Wirtschaftsgebiet ) zu schonen.
Moin,
aber einen Trabant hat doch keiner zum Bremsenwechsel in eine reguläre Werkstatt gegeben. Das konnte man doch alles selbst erledigen oder hatte jemanden im Bekanntenkreis. Ein Hoch auf die Tauschgeschäfte.
Motorentausch auf dem Autobahnparkplatz ohne Hilfsmittel in 1 h. Schraubendreher, Zange und ein bisschen Rödeldraht. Das waren Zeiten, wo ein Autoschrauber noch schrauben konnte.
Gruß
Thomas
Trotzdem waren die Termine im VEB KFZ-Instandsetzung und in den PGH-Rep.-Betrieben genauso schwierig zu bekommen ... wie heute einen Facharzt-Termin beim Kardiologen.
Mal zurück zum Thema. Man kann es sich zwar nicht vorstellen, aber bei dem Werbeslogan mussten wir doch damit rechnen.
Ich würde mal sagen, da wird von Mercedes die Haltung zum Werbeslogan konsequent umgesetzt. In diesem Fall bekommt man eben "nichts".