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Seat Tarraco (2018): Erste Fahrt im SUV mit sieben Sitzen - Der Seat Tarraco könnte den Alhambra begraben

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Der optional siebensitzige Seat Tarraco ist eine passable Wahl für große Familien. Und damit eine echte Bedrohung für den Van Alhambra. Erste Fahrt in Seats größtem SUV.

Der Tarraco ist Seats drittes SUV neben dem kleinen Arona und dem kompakten Ateca. Im Frühjahr 2019 kommt das Modell zu den Händlern. MOTOR-TALK-Autor Michael Specht fuhr das Mittelklasse-SUV bereits Der Tarraco ist Seats drittes SUV neben dem kleinen Arona und dem kompakten Ateca. Im Frühjahr 2019 kommt das Modell zu den Händlern. MOTOR-TALK-Autor Michael Specht fuhr das Mittelklasse-SUV bereits Quelle: Christian Bittmann für mobile.de

Von Michael Specht

Bindslev - Endlich gibt es ein Mittelklasse-SUV von Seat. Der 4,735 Meter lange Tarraco ist neben dem Mini-SUV Arona und dem kompakten Ateca der dritte Hochbeiner im Modellprogramm der spanischen Volkswagen-Tochter. Und der erste mit bis zu sieben Sitzen. Damit haben Großfamilien erstmals bei Seat eine Alternative zum angegrauten Van Alhambra.

Mehr als 140.000 Personen stimmten online über die Nomenklatur ab. Sie wählten mehrheitlich den Namen einer historischen Stadt im spanischen Tarragona. Rein technisch ist der Tarraco aber ein Deutscher. Denn dieser Seat entsteht in Wolfsburg, gemeinsam mit dem VW Tiguan Allspace (Langversion). Ab dem Frühjahr 2019 steht der Seat Tarraco beim Händler. Ob sich dann noch viele Käufer mit Platzbedarf für den Alhambra entscheiden werden?

Klapptische und tiefe Ablagen

Der Seat Tarraco nutzt den gleichen technischen Unterbau wie VW Tiguan Allspace und Skoda Kodiaq. Er entsteht in Wolfsburg Der Seat Tarraco nutzt den gleichen technischen Unterbau wie VW Tiguan Allspace und Skoda Kodiaq. Er entsteht in Wolfsburg Quelle: Christian Bittmann für mobile.de Volkswagens modularen Querbaukasten in der Version „A Lang“ nutzt neben Tarraco und gestrecktem Tiguan auch der Skoda Kodiaq. Gleicher Unterbau, andere Form - im Cockpit läuft die Sache ähnlich ab. Seat gestaltet das Armaturenbrett ein bisschen kantiger als die Schwestermarken, setzt bei den virtuellen Instrumenten auf ein leicht geändertes Schriftbild. Doch hinter den Kunststoffoberflächen steckt prinzipiell die gleiche Elektronik. Auch die Abmessungen stimmen weitestgehend überein.

Entsprechend „zu Hause“ fühlt man sich im Tarracco. Sitzposition, Übersicht und Bedienung passen. Die Stoffbezüge an den Türverkleidungen machen den Innenraum gemütlich. Wohlgemerkt kam unser Testwagen in der höchsten Ausstattungsvariante. Wie es in der Basis um die Dekoration bestellt ist, wird sich zeigen.

Im Team von Seats Interieur-Designern muss es Väter und Mütter kleiner Kinder geben. Die wissen am besten, wie wichtig zahlreiche geräumige Ablagen im Familienalltag sind. Im Tarraco gibt es derer viele. Selbst in die hinteren Türen passen beim Tarraco 1,5 Liter große Wasserflaschen. Praktisch sind in der zweiten Sitzreihe auch die Klapptischchen inklusive ausfahrbarer Cupholder.

Ganz hinten sitzen nur Kinder bequem

Seat zeichnet das Cockpit des Tarraco kantiger als die Schwestermarken bei ihren Mittelklasse-SUV. Die Elektronik dahinter ist identisch Seat zeichnet das Cockpit des Tarraco kantiger als die Schwestermarken bei ihren Mittelklasse-SUV. Die Elektronik dahinter ist identisch Quelle: Christian Bittmann für mobile.de Die Sitze der dritten Reihe sind ausschließlich Kindern zumutbar. Jugendliche und Erwachsene müssen ihre Beine seitlich wegbiegen, selbst wenn die mittlere Sitzreihe ganz nach vorne geschoben wird. Bei voller Besetzung wird der Platz für das Gepäck knapp - 230 Liter reichen beispielsweise nicht für die Sporttaschen sechs kleiner Kinder. Schiebt man die Mittelreihe bei eingefahrener dritte Reihe in die hinterste Stellung, herrscht im Fond Platz wie in der Business-Klasse.

Wer im Tarraco generell auf die dritte Sitzreihe verzichtet, hat im Heck üppige 760 Liter Ladevolumen zur Verfügung. Liegen die Rücksitzlehnen flach (Fernentriegelung vom Kofferraum aus), wächst der Stauraum auf 1.920 Liter. So viel Platz bieten viele Oberklasse-Kombis nicht.

Ist die dritte (optionale) Sitzreihe im Unterboden versenkt, bleiben immer noch 700 bis 1.775 Liter. Fünf- und Siebensitzer kommen auf eine Laderaumlänge von 1,92 Metern. Zur Not kann also im Tarraco übernachtet werden. Die Gepäckraumabdeckung stört dabei jedenfalls nicht. Sie passt eingerollt in ein Fach unterhalb des Ladebodens.

Zum Start zwei Benziner und zwei Diesel

Im Motorraum unseres Testwagens steckt der 2,0-Liter-Diesel mit 190 PS. Daneben gibt es einen 150-PS-Selbstzünder und zwei Benziner mit ebenfalls 150 oder 190 PS Im Motorraum unseres Testwagens steckt der 2,0-Liter-Diesel mit 190 PS. Daneben gibt es einen 150-PS-Selbstzünder und zwei Benziner mit ebenfalls 150 oder 190 PS Quelle: Christian Bittmann für mobile.de Das Motorenangebot entspricht weitgehend jenem bei VW Tiguan Allspace und Skoda Kodiaq. Als Benziner beginnt der Tarraco mit 1,5 Litern und 150 PS, gekoppelt stets an ein 6-Gang Handschaltgetriebe und Frontantrieb. Preise nennt Seat noch nicht. Der Tiguan Allspace startet knapp unterhalb der 30.000 Euro, unwahrscheinlich, dass Seat seinen Ableger höher ansetzt.

Mit 2.0 TSI kommt der Tarraco auf 190 PS, dann kombiniert mit 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe und Allrad. Eine 220-PS-Version wie im Allspace dürften die Spanier eher nicht nachreichen - zu niedrig sind die Nachfrage-Prognosen, zu hoch der erwartete CO2-Ausstoß. Das Modell würde nur negativ auf die Flottenwerte einzahlen.

So bleibt wohl der Zweiliter-Diesel (TDI) die Volumenmotorisierung des Tarraco. In unserem Testwagen arbeitete die 190-PS-Version mit ihrem üppigen Drehmoment von 400 Newtonmetern. Sie liegen bereits bei 1.750 Umdrehungen an. Das lautere Motorengeräusch vernimmt man nur nach dem Kaltstart und beim Beschleunigen aus unteren Drehzahlbereichen. Ansonsten hält sich der Selbstzünder angenehm zurück.

Der sportlichste der Plattform-Drillinge

Der Seat Tarraco fährt sich in Grundzügen natürlich ähnlich wie die übrigen SUVs auf derselben Plattform. Doch er ist geringfügig sportlicher ausgelegt Der Seat Tarraco fährt sich in Grundzügen natürlich ähnlich wie die übrigen SUVs auf derselben Plattform. Doch er ist geringfügig sportlicher ausgelegt Quelle: Christian Bittmann für mobile.de Im Großen und Ganzen fährt sich der Tarraco wie Tiguan Allspace und Skoda Kodiaq. Die Unterschiede in der Abstimmung von Lenkung und Fahrwerk sind marginal. Der Seat wirkt geringfügig sportlicher als die Plattform-Brüder, ist aber immer noch ausreichend komfortabel. Man erkennt die typische „Rabe-Auslegung“. Wir meinen Matthias Rabe, den Seat-Entwicklungschef - als Verfechter einer moderat-agilen Auslegung bekannt.

Als zweite Diesel-Variante kann der Kunde noch eine 150 PS-Version wählen. Sie gibt es entweder mit Sechsgang-Handschalter oder mit Siebengang-DSG. Bis Ende 2019 ist mit einer Erdgasvariante zu rechnen.

 

Sargnagel des Seat-Vans Alhambra?

Das Kinderzimmer liegt im hinteren Bereich: Die (optionale) dritte Sitzreihe des Seat Tarraco ist ausschließlich jungem Nachwuchs zumutbar Das Kinderzimmer liegt im hinteren Bereich: Die (optionale) dritte Sitzreihe des Seat Tarraco ist ausschließlich jungem Nachwuchs zumutbar Quelle: Christian Bittmann für mobile.de Der Tarraco wird neue Kunden zu Seat bringen - jene, die sich zuvor nie mit der spanischen Marke befassten. Gleichzeitig wird er bestehende Käuferströme umleiten und könnte so den Van Alhambra überflüssig machen. Wenn dessen Nachfrage wegen des Tarraco arg zurückgeht, steht sicherlich der Nachfolger des VW-Sharan-Ablegers zur Disposition.

Ohne Unterstützung der Konzernmutter wird Seat keinen weiteren Van entwickeln. Das rechnet sich nur im Konzernverbund. Doch gerüchteweise will VW aufgrund des SUV-Hypes den Sharan ebenfalls nicht mehr neu auflegen. Seine Rolle könnte dann der I.D. Buzz übernehmen.

Technische Daten – Seat Tarraco

  • Modell: 2.0 TDI Siebensitzer
  • Motor: 2,0-Liter-Vierzylinder-Diesel
  • Leistung: 190 PS (140 kW) bei 3.350-4.000 U/min
  • Drehmoment: 400 Nm bei 1.750-3.250 U/min
  • Getriebe: 7-Gang-Doppelkupplung, Allradantrieb
  • 0-100 km/h: 8,0 s
  • Höchstgeschwindigkeit: 210 km/h
  • Verbrauch: noch keine Angaben
  • CO2: noch keine Angaben
  • Länge: 4,735 m
  • Breite: 1,839 m
  • Höhe: 1,658 m
  • Leergewicht: 1.837 kg
  • Kofferraum: 700 bis 1.775 l
  • Basispreis: erwartet ab rund 29.000 Euro für den Einstiegsbenziner
  • Marktstart: Frühjahr 2019

Quelle: Michael Specht

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