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Die lange erwartete Ladesäulenpflicht kommt

Themenstarteram 19. Februar 2020 um 9:49

Bis zum 10. März muss die Bundesregierung die EU-Vorgaben zum Aufbau von Ladeinfrastruktur umsetzen – im Neubau, bei Sanierung und im Bestand.

Der wesentliche Inhalt des sog. "GEIG" sieht vor, dass bei Neubau oder "größerer Renovierung" von Wohngebäuden mit mehr als zehn Stellplätzen künftig jeder Stellplatz – in Nichtwohngebäuden jeder fünfte Stellplatz mit Schutzrohren für Elektrokabel auszustatten ist.

Zusätzlich ist in Nichtwohngebäuden mindestens ein Ladepunkt zu errichten.

Bis 1.1.2025 ist jedes Nichtwohngebäude mit mehr als zwanzig Stellplätzen zudem mit einem Ladepunkt oder mehr auszustatten.

Mehr Details hier:

https://www.haufe.de/.../...flicht-im-gebaeudesektor_84342_509892.html

Beste Antwort im Thema
Themenstarteram 19. Februar 2020 um 9:49

Bis zum 10. März muss die Bundesregierung die EU-Vorgaben zum Aufbau von Ladeinfrastruktur umsetzen – im Neubau, bei Sanierung und im Bestand.

Der wesentliche Inhalt des sog. "GEIG" sieht vor, dass bei Neubau oder "größerer Renovierung" von Wohngebäuden mit mehr als zehn Stellplätzen künftig jeder Stellplatz – in Nichtwohngebäuden jeder fünfte Stellplatz mit Schutzrohren für Elektrokabel auszustatten ist.

Zusätzlich ist in Nichtwohngebäuden mindestens ein Ladepunkt zu errichten.

Bis 1.1.2025 ist jedes Nichtwohngebäude mit mehr als zwanzig Stellplätzen zudem mit einem Ladepunkt oder mehr auszustatten.

Mehr Details hier:

https://www.haufe.de/.../...flicht-im-gebaeudesektor_84342_509892.html

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91 Antworten
Themenstarteram 8. März 2021 um 16:33

Das GEIG ist da! Es wurde verabschiedet und ist nun Gesetz.

https://www.bmwi.de/.../...elektromobilitaetsinfrastruktur-gesetz.html

"Nach dem 1. Januar 2025 ist jedes Nichtwohngebäude mit mehr als zwanzig Stellplätzen zudem mit mindestens einem Ladepunkt auszustatten.

Ausnahmen sind unter anderem für Nichtwohngebäude vorgesehen, die sich im Eigentum von kleinen und mittelständischen Unternehmen befinden und überwiegend von ihnen selbst genutzt werden, oder für Bestandsgebäude, wenn die Kosten für die Lade- und Leitungsinfrastruktur 7 Prozent der Gesamtkosten einer größeren Renovierung überschreiten."

Somit haben spätestens in 4 Jahren alle Supermärkte, Einkaufszentren, Krankenhäuser, Kinos, Theater, etc. mindestens einen öffentlichen Ladepunkt :)

Es geht voran :)

Ein Pflicht-Ladepunkt ab 20 Stellplätzen und das erst 2025.

 

Das ist ja Mal mager.

 

Wer 2025 nicht jeden neuen Stellplatz elektrifiziert, der wird sowieso keine Wohnung mehr verkaufen....

am 8. März 2021 um 18:09

Es geht ja um Nicht-Wohngebäude, und genau da wo es am meisten Sinn* macht den Firmen gibt es keine Verpflichtung echt toll hingekriegt :mad:

 

*Laternen Parker oder Ähnliches was ich mal in die Kategorie reinschiebe.

Ich zitiere mich selbst: https://www.motor-talk.de/.../...unter-die-lupe-genommen-t7056026.html

Hallo!

Der Bundesrat hat das GEIG (gebäudeintegrierten Lade- und Leitungsinfrastruktur für die Elektromobilität Gesetz) gebilligt und wird nun Gesetz -> https://www.electrive.net/2021/03/05/bundesrat-billigt-geig/

https://www.bmwi.de/.../...ungsinfrastruktur-elektromobilitaet.pdf?...

Aber was steht drin und wie sinnvoll ist es für den Ausbau der Ladeinstrastruktur?

Da es schon einen Thread dazu gibt, bitte dort kommentieren: https://www.motor-talk.de/.../...adesaeulenpflicht-kommt-t6804215.html

Fangen wir gleich mit einer großen Ausnahme an: Es gilt nicht u.a. für alle Nichtwohngebäude von KMU, die überwiegend von ihnen selbst genutzt werden. Es gibt sehr viele insb. Rewe- und Edeka-Märkte, die als Franchise von einem KMU betrieben werden oder auch div. McDonalds. Es gibt auch genügend Kinos und vor allem Theater, die KMU sind.

Bin mir auch nicht sicher, ob die Gebäude von Konzernen bereits formal innerhalb des jeweiligen Konzerns einem oder mehreren KMU gehören, was der Vermieter ist.

Zudem gelten die Vorschriften dies oder jenes zutun aus dem Gesetz eben nur, wenn es um Parkplätze geht, die zu einem Gebäude gehören. D.h. es gilt nicht für öffentliche bzw. Anwohner-Parkplätze an der Straße, die eben der Gemeinde gehören. Gerade in Großstädten sind oft "legale Bestechungsgelder" vorgesehen, dass man auch bei Neubauten keine Stellplätze schaffen muss. Wenn man also so unter der jeweiligen Grenze bleibt, ist man auch nicht vom GEIG betroffen.

Daher denke ich, dass dieses Gesetz die Parkplatz-Probleme weiter verschärfen wird, entweder durch die Umwidmung zu einem Ladepunkt oder eben dadurch, dass eher die Variante mit dem "legalen Bestechungsgeld" genutzt werden wird, sodass weniger Parkplätze entstehen.

Nicht immer klappt das so wie bei meinen Nachbarn, wo’s 3 Eigentumswohnungen gibt mit jeweils einem Carport-Stellplatz, aber in der Praxis meist 2 Autos pro Stellplatz gut hinpassen (und ein Auto ggf. durch das andere blockiert ist).

Bei bestehenden Gebäuden kommt das Gesetz nur zur Anwendung, wenn ohnehin eine größere Renovierung der Parkplätze ansteht. Wobei max. 7% der Renovierungskosten für die Ladeinfrastruktur als zumutbar gelten. Wird die Ladeinfrastruktur warum auch immer teurer, gelten die Vorschriften wiederum nicht. Es müssen auch Datenleitungen verlegt werden, getrennt von den Stromleitungen.

Wobei mir nicht klar ist, ob man einfach eine 350kW-HPC-Ladesäule mit entsprechendem Stromanschluss veranschlagen kann um sagen zu können "ist zu teuer, brauchen lt. Gesetz keinen Ladepunkt zu errichten". Oder man stückelt die Renovierung so gut, dass die Grenze auch erreicht wird.

Ausnahme: Nichtwohngebäude mit >20 Stellplätzen brauchen ab dem 1.1.2025 auf jeden Fall einen Ladepunkt. So wie ich das verstehe ohne Kostenobergrenze. Hm, da muss man z. B. bei Aussichtstürmen oder Gebäuderuinen in der Pampa ohne Strom aufpassen, dass die Stellplätze für die Besucher rechtlich gut getrennt sind, sonst kann’s teuer werden? :eek:

Außerdem befürchte ich, dass durch das Gesetz in der Praxis eher sinnlose Ladepunkte aufgestellt werden.

- Diejenigen die ein Interesse daran haben, werden sicher in ein paar Jahren fertig sein den Bestand auszurüsten. Sieht man auch an deren regelmäßigen Pressemeldungen.

- Ladepunkte <=3,7kW sind von der LSV ausgenommen, macht die Sache noch billiger als von den anderen Kosten her.

- Es steht nirgends wie zuverlässig sie Strom liefern müssen bzw. wie schnell reagiert werden muss, wenn der Ladepunkt nicht funktioniert.

- Gerade die, die kein Interesse an Lademöglichkeiten haben, werden ihre Kosten reinholen wollen -> teure Tarife trotz geringer Leistung. Keiner will sowas. Bei HPC dagegen hat man eher die Wahl zwischen verschiedenen Anbietern an der Route -> mehr Preiskampf als da wo die Autos eh rumstehen.

https://www.electrive.net/.../

Zitat:

In seinem Vortrag im Rahmen unserer digitalen Konferenz stellte Sillober übrigens klar, dass sich die EnBW nach ausführlichen Analysen auf das Hochleistungsladen konzentrieren werde. Neue AC-Ladepunkte will der baden-württembergische Energieversorger nicht mehr errichten. „Natürlich ist der Ladevorgang zuhause mit der Wallbox für den Kunden am besten. Aber nicht alle Autofahrer haben einen festen Ladeplatz und unseren Zahlen zufolge können auch nur in rund der Hälfte der Häuser Ladepunkte installiert werden“, sagte Sillober. „Wer also nicht zuhause laden kann, wird mit HPC das Laden in seinen Alltag integrieren können.“

- Oder was ist, wenn man eine kleines Solarpanel nimmt und dort eine Wallbox anschließt? Strom gibt’s dann eben nur bei Sonnenschein und auch dann nur ein paar 100W. Da keine Stromkosten abhängig von der Nutzung anfallen, könnte man in diesem Fall am ehesten auf eine Abrechnung verzichten, was die Kosten wiederum senkt.

Fazit: Das Gesetz wird kaum für zusätzliche brauchbare Ladepunkte sorgen.

- Viele Ladepunkte wären sicher auch ohne das Gesetz erstellt worden, z. B. mit Hilfe der Vorschriften im WEG oder einfach weil der Eigentümer ein Interesse daran hat.

- In der Praxis dürfte es sehr viele Fälle geben, wo die Ausnahmen greifen, selbst dort wo eine größere Renovierung ansteht (von KMU selbstgenutztes Gebäude oder zu wenige Stellplätze an einem Ort).

- Die, die wirklich müssen, dürften Wege für sie billigstmögliche Lösung finden, die den Ladepunkt praktisch betrachtet unbrauchbar macht. Meine damit z. B. extrem wenig Ladeleistung und hohe Unzuverlässigkeit bzw. ewige Wartezeiten bis repariert wird. Das wird auch teure Ladetarife beinhalten.

Damit normale Laternenparker auf E-Autos umsteigen, brauchen sie aber HPC-Ladesäulen, siehe auch die Aussagen von EnBW. HPC-Ladesäulen mit entsprechenden Stromanschlüssen dürften aber oft die Kostenobergrenze im Gesetz überschreiten.

- Desweiteren sehe ich Fälle kommen, wo die Kosten unzumutbar hoch sind, aber die Kostengrenze nicht greift.

notting

Zitat:

@Xentres schrieb am 8. März 2021 um 18:59:45 Uhr:

Ein Pflicht-Ladepunkt ab 20 Stellplätzen und das erst 2025.

Das ist ja Mal mager.

Wer 2025 nicht jeden neuen Stellplatz elektrifiziert, der wird sowieso keine Wohnung mehr verkaufen....

In Großstädten kriegst du jedes Wohnklo vermietet.

notting

Themenstarteram 9. März 2021 um 9:01

Zitat:

@notting schrieb am 8. März 2021 um 19:20:24 Uhr:

... Das Gesetz wird kaum für zusätzliche brauchbare Ladepunkte sorgen. ...

Das sehe ich nicht so und ich verstehe die Kritik auch nicht so ganz.

Das Gesetz wird dafür sorgen, dass auf jedem öffentlichen Parkplatz und Parkhaus Ladesäulen stehen werden, damit man genau dort laden kann, wo man eh für einen Aufenthalt parkt, also bspw. Malls, Supermärkte, Schwimmbäder, städtische Parkhäuser in der City, Theater, Fitness Studios, etc.

Dieser Zustand ist definitiv besser und wünschenswert gegenüber dem heutigen Zustand.

Zitat:

@holgor2000 schrieb am 9. März 2021 um 10:01:19 Uhr:

Zitat:

@notting schrieb am 8. März 2021 um 19:20:24 Uhr:

... Das Gesetz wird kaum für zusätzliche brauchbare Ladepunkte sorgen. ...

Das sehe ich nicht so und ich verstehe die Kritik auch nicht so ganz.

Das Gesetz wird dafür sorgen, dass auf jedem öffentlichen Parkplatz und Parkhaus Ladesäulen stehen werden, damit man genau dort laden kann, wo man eh für einen Aufenthalt parkt, also bspw. Malls, Supermärkte, Schwimmbäder, städtische Parkhäuser in der City, Theater, Fitness Studios, etc.

Dieser Zustand ist definitiv besser und wünschenswert gegenüber dem heutigen Zustand.

Die Frage ist, was der Strom dann dort kosten wird. Ein Vermieter der Ladensäulen betreiben muss, wird die Kosten umlegen, damit wird auch Wohnen teurer werden. Wenn das Fitness-Studio eine Ladesäule aufstellt, kann dann jeder dort laden oder nur Kunden? Das Fitness-Studio wird dafür auch seine Kunden zur Kasse bieten (entweder billiger Strom und höhere Beiträge für alle, oder Strom zu kostendeckenden Preisen und das kann dann auch mal 1€ pro kwh sein) und Dritte die dort laden erst recht. Ich sehe hier als erstes die Kommunen in der Pflicht und nicht die Privatwirtschaft, schließlich will die Politik E-Mobiliät erzwingen, dann soll sie auch die Rahmenbedingungen schaffen, d.h. eine öffentliche Ladestruktur auf öffentlichem Grund.

am 9. März 2021 um 10:13

Ja diese Entwicklung ist zwar wünschenswert dass keiner Probleme bekommt wenn er unterwegs ist.

 

Meine Sorge ist, dass damit der Druck verringert wird Infrastruktur dort zu Schaffen wo laden am meisten Sinn macht, und zwar zu Haus-Strompreisen. Oder eben z.Zt. Steuerbefreit in der Firma.

Themenstarteram 9. März 2021 um 11:34

Zitat:

@MotorManiac2020 schrieb am 9. März 2021 um 11:08:25 Uhr:

Zitat:

@holgor2000 schrieb am 9. März 2021 um 10:01:19 Uhr:

 

Das sehe ich nicht so und ich verstehe die Kritik auch nicht so ganz.

Das Gesetz wird dafür sorgen, dass auf jedem öffentlichen Parkplatz und Parkhaus Ladesäulen stehen werden, damit man genau dort laden kann, wo man eh für einen Aufenthalt parkt, also bspw. Malls, Supermärkte, Schwimmbäder, städtische Parkhäuser in der City, Theater, Fitness Studios, etc.

Dieser Zustand ist definitiv besser und wünschenswert gegenüber dem heutigen Zustand.

Die Frage ist, was der Strom dann dort kosten wird.

Die Preise regelt der Markt von selbst. Wenn die Butter bei LIDL doppelt so viel kostet wie bei Aldi, dann gehe ich eben zu Aldi. Daher kostet sie überall fast gleich viel.

 

Zitat:

@MotorManiac2020 schrieb am 9. März 2021 um 11:08:25 Uhr:

 

Ein Vermieter der Ladensäulen betreiben muss, wird die Kosten umlegen, damit wird auch Wohnen teurer werden.

Es geht nicht um Wohnungen. Bitte genau lesen worum es geht.

 

Zitat:

@MotorManiac2020 schrieb am 9. März 2021 um 11:08:25 Uhr:

Wenn das Fitness-Studio eine Ladesäule aufstellt, kann dann jeder dort laden oder nur Kunden? Das Fitness-Studio wird dafür auch seine Kunden zur Kasse bieten (entweder billiger Strom und höhere Beiträge für alle, oder Strom zu kostendeckenden Preisen und das kann dann auch mal 1€ pro kwh sein) und Dritte die dort laden erst recht.

Das regelt der Markt. Ich denke auch nicht, dass Fitness Studios dann zu EMPs werden, sondern maximal zu CPOs. Somit ergibt sich diese Problematik erst gar nicht.

 

Zitat:

@MotorManiac2020 schrieb am 9. März 2021 um 11:08:25 Uhr:

Ich sehe hier als erstes die Kommunen in der Pflicht und nicht die Privatwirtschaft, schließlich will die Politik E-Mobiliät erzwingen, dann soll sie auch die Rahmenbedingungen schaffen, d.h. eine öffentliche Ladestruktur auf öffentlichem Grund.

Als erstes ja. Das hier ist ergänzend. Mehr ist besser, da sind wir uns doch einig, oder?

Zudem haben die Kommunen keinen Durchgriff darauf, was jemand aus seinem privaten Grundstück macht. Genau dafür ist das GEIG nun da.

Der Markt wird durch die staatlichen Eingriffe aber verzerrt, hier werden Unternehmen gezwungen Tankstelle zu spielen und viele E-Mobilisten erwarten, dass der Strom möglichst umsonst ist, da wird es lange Gesichter geben, wenn man wirklich Marktpreise zahlen muss. Wer nicht muss, wird zu Marktpreisen nicht im Fitness-Studio laden, die Beiträge werden trotzdem teurer, damit hat niemand was gewonnen. Mein Ansatz wären zentrale Ladeparks in den Städten, evtl. auch mit ÖPNV Anbindung wo man die Fahrzeuge über Nacht stehen lassen kann.

Themenstarteram 9. März 2021 um 12:40

Zitat:

@MotorManiac2020 schrieb am 9. März 2021 um 12:42:59 Uhr:

Der Markt wird durch die staatlichen Eingriffe aber verzerrt, hier werden Unternehmen gezwungen Tankstelle zu spielen ..

Nein. Werden sie nicht. Sie sollen nur Ladeinfrastruktur aufbauen. Weil das die Zukunft ist.

Ob sie diese dann selbst betreiben oder einen EMP machen lassen, können sie selbst entscheiden.

Und zum Thema Kosten: Da wird eine Förderung kommen, zu 99% sicher.

Ihr könnt hier nicht in jedem Thread bemängeln, dass es zu wenige Ladesäulen gibt und wenn dann jemand welche aufbauen soll, dann bemängeln, dass es irgendeinen Markt verzerrt. Sorry, das passt nicht zusammen, denn entweder es gibt für euch genügend Ladesäulen oder ihr braucht noch welche. Beides gleichzeitig geht nicht.

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