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Eingebaute Bremsleitung bördeln

Themenstarteram 19. Juni 2024 um 13:31

Guten Tag.

Ich habe bereits Bremsleitungen selbst gebördelt und ausgetauscht. Bisher allerdings nur komplette Abschnitte aus KuNiFer mit Verschraubungen auf beiden Seiten. Aktuell würde ich gerne ein kurzes Stück am Ende einer noch eingebauten Bremsleitung ersetzen und hoffe, dass mir hier jemand eine Frage zum Bördeln beantworten kann.

Die Bremsleitung ist aus Stahl (4,75 mm, DIN F-Bördel, beschichtet) und an der zu trennenden Stelle steil nach oben gerichtet. Mit dem Biegewerkzeug komme ich da auch eher schlecht ran. Ich erwarte beim Einsatz meines Rohrabschneiders zwar kaum Span, aber die KuNiFer-Bremsleitungen habe ich an der Werkbank trotzdem immer entgratet und ausgeblasen.

Meine Frage lautet: wie und mit welchen Werkzeugen bereitet man eine noch eingebaute, beschichtete Stahl-Bremsleitung am Fahrzeug fachgerecht für das Bördeln vor?

Viele Grüße

Jens

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34 Antworten

mit dem Rohrschneider entgraten. Oder habe ich die Frage falsch verstanden?

@Pfifferling,

es ist etwas schwierig an manchen Stellen unter dem Fahrzeug die vorhandene Bremsleitung zu bördeln.

Es gibt aber eine einfach Lösung und wird auch gerne von Werkstätten angewendet. Hier wird die alte Bremsleitung mit einem kleinen Rohrschneider getrennt und die neue Bremsleitung mit einem Verbindungsstück ein- oder angesetzt. (Keine Säge wegen der Späne verwenden.) Die Verbindung wird durch einen Konus abgedichtet. Siehe Fotos.

Img
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@Papasmobil

Das was du da abbildest sind Schneidringverschraubungen und sind bei Bremsleitungen unzulässig. Ich will hier keine Diskussion antreten wie 'Hab ich schon immer verwendet und ist immer dicht geblieben' oder 'die werden aber im online-Handel als Bremsleitungsverbinder verkauft' oder 'ich bin damit schon 100 mal durch den TÜV gekommen und nie hat ein Prüfer das bemängelt'. Das mag alles sein, ändert aber nichts an der Tatsache, dass es eben nicht zulässig ist.

@Pfifferling

Das was der TE vorhat - nämlich einen F-Bördel zu pressen und mit einem Leitungsverbinder ein neues Stück Leitung ansetzen, ist völlig korrekt und fachlich richtig.

Allerdings gibt es natürlich Stellen am Fahrzeug, wo so wenig Platz ist, dass man weder ordentlich entgraten kann, noch genug Platz ist für das Bördelgerät. Die Verschraubng muss ja auch noch auf die Leitung gesteckt werden, bevor man das Bördelgerät ansetzt... wenn der nächste Bogen (an der eingebauten Bremsleitung) zu nahe ist, kriegt man die Verbraubung nicht weit genug nach hinten geschoben und hat auch nicht genug 'Fleisch' um zu bördeln. Dann muss du dir eine andere Stelle suchen... eventuell das angesetzte Stück länger machen und ein paar mehr Bögen biegen. Mit dem Rohrabschneider abschneiden ist völlig korrekt. Zum Entgraten gibt es Rohrentgrater - das ist eine recht primitive Plastikhülse, die imm Innern einen Konus hat, in den Entgratungsschneiden eingestzt sind. Steckt man den Konus mit der Spitze voraus auf die abgeschnittene Leitung und dreht in mit der Hand hin und her, wird die Innenseite entgratet - dreht man ihn um, die Außenseite.

Ich verlinke hier mal ein willkürliches Beispiel:

https://www.amazon.de/.../ref=sr_1_4?...

Hab gesehen, dass da für annähernd baugleiche Teile Phantasiepreise bis 50.- Eur und mehr aufgerufen werden. Das ist natürlich völlig überzogen.... die knapp 12 Eur meines Beispiels kommen mir schon reichtlich teuer vor, denn das Ding ist was Konstruktion und Material angeht ein Witz. Vielleicht findest du ja noch was preiswerteres.

Themenstarteram 19. Juni 2024 um 18:54

Zitat:

@Go}][{esZorN schrieb am 19. Juni 2024 um 16:02:34 Uhr:

Oder habe ich die Frage falsch verstanden?

Möglicherweise habe ich die Frage auch etwas unglücklich formuliert. Ich habe mal gelernt (muss nicht richtig sein), dass beim Trennen von Rohren mit dem Rohrschneider der Grat mehr innen entsteht. Kommt vielleicht aber auch darauf an, mit wieviel Druck man in welches Material schneidet. Wenn die Bremsleitung nun fast senkrecht nach oben steht, wird beim Entgraten Metallspäne nach unten in das Rohr fallen. An meiner Werkbank habe ich die Leitung nach dem Entgraten deshalb sicherheitshalber immer ausgeblasen. Wird in diesem Fall schwierig, weil ich nur an ein Ende der Leitung gut rankomme. Das Entgraten ist für mich normalerweise ein No-Brainer, aber leider nicht unter diesen Bedingungen.

Zitat:

@Papasmobil schrieb am 19. Juni 2024 um 16:10:37 Uhr:

Es gibt aber eine einfach Lösung und wird auch gerne von Werkstätten angewendet.

Gut zu wissen was es so alles im Angebot gibt, auch wenn es anscheinend nicht zulässig ist.

Zitat:

@ghm schrieb am 19. Juni 2024 um 18:12:48 Uhr:

Dann muss du dir eine andere Stelle suchen... eventuell das angesetzte Stück länger machen und ein paar mehr Bögen biegen.

Ja, darauf wird es wohl hinauslaufen.

Zitat:

@ghm schrieb am 19. Juni 2024 um 18:12:48 Uhr:

die knapp 12 Eur meines Beispiels kommen mir schon reichtlich teuer vor, denn das Ding ist was Konstruktion und Material angeht ein Witz. Vielleicht findest du ja noch was preiswerteres.

Witzig, exakt dieses Modell hatte ich heute im Baumarkt in der Hand. :) War sogar nur unwesentlich teurer als in deinem Link. Ich habe es dann aber doch nicht spontan gekauft, weil ich mir nicht sicher war, ob die angegebenen 4 mm Mindestdurchmesser für den engen Innendurchmesser der Bremsleitungen (2,75 mm?) passen.

Also ich habe mir vor 30 Jahren mal ein HaZet Bördelset gekauft für damals unsäglich teuere 400.- D-Mark. Wird heute noch exakt so verkauft wie damals für ~550.- Euro :eek:

Da ist und war auch genau so ein Teil zum Entgraten drin... ich bördle relativ oft und das Ding funktioniert auch mit den 4,75 mm Leitungen, auch wenn die Spitze zum Innenentgraten gerade eben mal so reingeht. Also mein Tip: Go for it!

Kauf einen Vigor 4416. Mit dem Teil kann man an den unmöglichsten Stellen bördeln. Entgraten braucht es nicht, der Druckstempel 'verarbeitet' den Grat gleich mit.

F-boerdel

Zitat:

@ghm schrieb am 19. Juni 2024 um 18:12:48 Uhr:

@Papasmobil

Das was du da abbildest sind Schneidringverschraubungen und sind bei Bremsleitungen unzulässig. Ich will hier keine Diskussion antreten wie 'Hab ich schon immer verwendet und ist immer dicht geblieben' oder 'die werden aber im online-Handel als Bremsleitungsverbinder verkauft' oder 'ich bin damit schon 100 mal durch den TÜV gekommen und nie hat ein Prüfer das bemängelt'. Das mag alles sein, ändert aber nichts an der Tatsache, dass es eben nicht zulässig ist.

Das würde ja bedeuten das diese Jungs hier unten im Link dreist lügen.

"Geeignet und zugelassen für Bremsleitungen aus Kupfernickel und Stahl"

https://www.autoteile-plauen.de/artikel-2383.htm

Es wird oft behauptet das die Dinger an Bremsleitungen nicht erlaubt sind, stichhaltig beweisen konnte das noch niemand...kannst Du es?

Soweit ich weiß, ist das von Bundesland zu Bundesland verschieden. Frag mich nicht wo die Dinger erlaubt und wo verboten sind...

Der Grund warum sie (zumindest in manchen Bundesländern) verboten sind ist, dass sich die Leitung aus dem Schneidring ziehen kann wenn sie unter Spannung gerät.

Ich bin aber ehrlich gesagt zu faul, nun im Dschungel der Amtsblätter, Durchführungsverordnungen und technischen Blätter auf die Suche zu gehen. Ich muss dir auch nichts beweisen und du bist frei, mit deinen Bremsleitungen alles zu tun, was du möchtest. Technisch gesehen gibt es zumindest nachvollziehbare Gründe, die gegen eine Schneidringverschraubung sprechen, deswegen erscheint mir ein Verwendungsverbot logisch. Nichts anderes wollte ich zum Ausdruck bringen und wer es nicht glauben mag, der wird nach seiner Facon glücklich.

Zitat:

@ghm schrieb am 20. Juni 2024 um 21:00:09 Uhr:

 

Der Grund warum sie (zumindest in manchen Bundesländern) verboten sind ist, dass sich die Leitung aus dem Schneidring ziehen kann wenn sie unter Spannung gerät.

Das ist einfach falsch. Glaub mir. Da lässt sich nix rausziehen.

Wenn du das Prinzip ganz genau kennen würdest, würdest du das nicht behaupten.

 

Wenn’s verboten ist, dann aus nem anderen Grund.

Ich kenne das Prinzip sehr genau, da ich anderer Stelle mit Schneidringverschraubungen mannigfaltig zu tun habe.

Die Auszugskraft wir im Endeffekt bestimmt durch die Kraft die es erfordert den Grat, den der Schneidring am Rohr bildet abzuscheren. Du magst über dein dir eigenes technisches Wissen verfügen, aber lasse dir nicht einfallen, das meine zu beurteilen oder zu bewerten.

Aber was rege ich mich auf... ich wollte mich ja nicht über dieses Thema streiten und werde es auch nicht tun.

Nein, da widerspreche ich dir.

Vorausgesetzt alles ist richtig montiert.

 

Eventuell meinst du Klemmringverschraubungen.

 

Ich habe damit tagtäglich zu tun.

 

Da geht’s einfach nur um Zertifikate.

Wer keinen Ärger haben will, der bördelt die Leitung.

 

Es könnte sein dass es mit dem Rohrquerschnitt zu tun hat. Eine Schneidringverschraubung verformt das Rohr und verkleinert den inneren Querschnitt.

Genau ist das nirgendwo begründet. Eventuell schreibt man auch eine stoffschlüssige Dichtform vor. Man benutzt quasi das Rohr selbst als Dichtelement.

 

Es gibt viele verschiedene Schneidringverschraubungen. Man darf beispielsweise keine Messing-Verschraubung bei einer Stahlleitung verwenden. Das könnte tatsächlich herausrutschen, da der Schneidring weicher als das Rohr wäre.

Um da Fehler durch falsches Material vorzubeugen, untersagt man das. Das könnte ich mir denken.

vor der Montage mit Prüforganisation sprechen.

Es gibt ebn komplexe Betrachtungen. Vorschriften helfen, sichere allgemeingültige Lösungen zu finden. Ich habe keine Ahnung.

aber zb ein Aspekt: Material muss aufeinander abgestimmt sei zb. Bremsleitungen sind (üblicherweise) viel weicher als Ölleitungen. Und dann ist es theoretisch möglich, dass die Bremsleitung vom Schneidring beschädigt wird

Stahleitungen sind zb für Schneidringe. Auch Verformung Biegeradien usw spielen eine Rolle. siehe obige Beiträge.

Schön währe es hier ein definiertes eindeutiges einfaches Regelwerk zu haben.

Zitat:

@Frankyboy379

Es wird oft behauptet das die Dinger an Bremsleitungen nicht erlaubt sind, stichhaltig beweisen konnte das noch niemand...kannst Du es?

Bitte

Zitat:

@ghm

Der Grund warum sie (zumindest in manchen Bundesländern) verboten sind ist, dass sich die Leitung aus dem Schneidring ziehen kann wenn sie unter Spannung gerät.

Nicht nur in einigen, sondern bundesweit. ABER der TÜV sagt auch man sieht es von aussen nicht ob es ein Bördelverbinder oder ein Schneidringverbinder ist. Somit prüfliche Grauzone. Übel wird es erst wenn was passiert und es kam vom Schneidring. Die Teile haben nicht nur das Problem das sie abrutschen könnten, sondern bei zu festem Andrehen die Leitung einschneiden können. Und bei 0,7mm Wandstärke könnte das übel ausgehen.

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