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Entfeuchtungsgrad Klimaanlage
Hallo,
mich beschäftigen folgende Fragen, zu denen ich trotz intensiver Suche im Forum nichts gefunden habe.
Thema Entfeuchtung, hier speziell bei Klimaautomatik. Reduziert die Klimaanlage die Luftfeuchtigkeit immer auf das gleich Niveau (z. B. 40 %) oder immer um einen gewissen Prozentsatz (z. B. -20 %)? Besteht also ein Zusammenhang zwischen Kompressorleistung und Entfeuchtungsgrad?
Beispiel: Einmal Aussentemperatur 30°C (Kompressorleistung hoch), Luftfeuchtigkeit 70 %, einmal Aussentemperatur 15°C (Kompressorleistung niedrig), Luftfeuchtigkeit 60 %, gewählte Innentemperatur jeweils 22 °C. Senkt die Klimaanlage die Luftfeuchtigkeit unter beiden Bedingungen auf den gleichen Prozentsatz oder um den gleichen Prozentsatz?
Anders ausgedrückt: Ist die Luftfeuchtigkeit im Fahrzeug immer konstant, unabhängig davon wie die äusseren Bedingungen sind oder ist die Luftfeuchtigkeit variabel, eben abhängig von den äusseren Bedingungen. Wir sprechen hier jetzt nicht von Aussentemperaturen unter 4/5°C, bei denen der Kompressor ohnehin abschaltet bzw. (davon habe ich auch schon gelesen) in einem Art Minimalbetrieb von 3 % weiter läuft.
Ich hoffe dass ich meine Fragen einigermaßen verständlich formulieren konnte...
Gruß, Rainer
Beste Antwort im Thema
Wenn du dich mit der Entfeuchtung beschäftigen willst, kommst du am Mollier Diagramm nicht vorbei. Wenn du in meiner Nähe bist (Selm, bei Dortmnd), dann kommst du aufm Bier vorbei und ich erkläre dir mit einfachen Worten, wie Lufttrocknung mit Kälte funktioniert. Dazu nehmen wir ein kaltes Bierchen und bobachten wie sich Kondenswasser an der Flasche bildet.
Hier ist ein richtig gutes Video dazu:
https://www.youtube.com/watch?v=45yaW782Uyk
Wenn du mehr erfahren willst, suche nach Mollier Diagramm. Mit einfachen Worten erklärt:
Warme Luft kann viel Feuchtigkeit tragen.
Sinkt die Temperatur, kondensiert die Feuchtigkeit, es bilden sich Wassertropfen.
Je Kälter die die Luft durch die Klimaanlage, umso trockener wird es.
https://upload.wikimedia.org/.../...er-Diagramm_quer_%28100_kPa%29.pdf
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71 Antworten
Hallo, ich würde meinen, das der Prozentsatz der "Lufttrocknung" variabel
ist. Bei sehr hoher Luftfeuchtigkeit wird auf einen akzeptablen Prozentsatz
abgetrocknet. Aber nicht so tief (niedrig) wie, wenn die Temperaturen
niedriger sind. Bei meiner manuellen Klimaanlage ist es jedenfalls so.
Sicher gibt es hier Fachleute, die Dir erschöpfend antworten...............
Wenn du dich mit der Entfeuchtung beschäftigen willst, kommst du am Mollier Diagramm nicht vorbei. Wenn du in meiner Nähe bist (Selm, bei Dortmnd), dann kommst du aufm Bier vorbei und ich erkläre dir mit einfachen Worten, wie Lufttrocknung mit Kälte funktioniert. Dazu nehmen wir ein kaltes Bierchen und bobachten wie sich Kondenswasser an der Flasche bildet.
Hier ist ein richtig gutes Video dazu:
https://www.youtube.com/watch?v=45yaW782Uyk
Wenn du mehr erfahren willst, suche nach Mollier Diagramm. Mit einfachen Worten erklärt:
Warme Luft kann viel Feuchtigkeit tragen.
Sinkt die Temperatur, kondensiert die Feuchtigkeit, es bilden sich Wassertropfen.
Je Kälter die die Luft durch die Klimaanlage, umso trockener wird es.
https://upload.wikimedia.org/.../...er-Diagramm_quer_%28100_kPa%29.pdf
@Otako ,ich wollte dem @ Rainy 01 lediglich nicht ohne Antwort lassen.
Ansonsten mache ich mir um meine Klimaanlage(die stets gut gewartet wird)
keine Gedanken. Außerdem sind es zu Dir fast 500 Km von Berlin aus.
Da meine Zeit durch Krankheit begrenzt ist, für ein Bier einfach zu weit.
Auch Urlaub geht derzeit nicht bei mir...........Darum Danke
Dann versuche ich es hier anhand des Diagramms zu erklären:
Punkt 1 und 2 im Bild
warme feuchte Luft, 28 Grad, 100% Luftfeuchte, 24 Gramm Wasser pro Kg Luft
Punkt 3 im Bild
Deine Klimaanlage kühlt die Luft auf 9 Grad Celsius, das Wasser kondensiert, sie kann die Feuchtigkeit nicht tragen. Die Lufttemperatur beträgt jetzt 9 Grad Celsiius, die Relative Feuchte 100 % aber die Absolute Feuchte nur noch 7 Gramm Wasser pro Kg. Luft. Früher 24 Gramm jetzt nur noch 7, also 17 Gramm sind kondensiert, mehr als 2/3 des Wasser sind aus der Luft jetzt raus.
Punkt 4 und 5 im Bild
Die Luft erwärmt sich im Auto auf angenehme 23 Grad Celsius. Die absolute Feuchte von 7 Gramm pro Kilogramm bleibt auch aber die relative Feuchte fällt auf 40%
@Otako
nach deinen Ausführungen verstehe ich das so, dass die Entfeuchtung quasi ein Nebenprodukt der Kühlung ist.
Der Feuchtegehalt der Luft im Innenraum ist dann lediglich ein Rechenexempel. Geregelt wird da also technisch gar nix, das ergibt sich einfach. Richtig ?
Zitat:
@KugaSven schrieb am 16. Juni 2018 um 18:34:18 Uhr:
@Otako
nach deinen Ausführungen verstehe ich das so, dass die Entfeuchtung quasi ein Nebenprodukt der Kühlung ist.
Der Feuchtegehalt der Luft im Innenraum ist dann lediglich ein Rechenexempel. Geregelt wird da also technisch gar nix, das ergibt sich einfach. Richtig ?
So ist es. Reine Physik.
Warme Luft trägt Feuchte, kalte Luft verliert Feuchte. Deswegen regnet es, deswegen pustet der Haarfön warme Luft usw usw. Wie viel Wasser dabei kondensiert oder aufgenommen wird kann sehr gut ausgerechnet werden.
Deswegen sollten die Klimaanlagen nicht tiefer als 9 Grad kühlen, weil die Luft zu trocken wird. Bei 0 Grad Celsius in der Klimaanlage, hast du am Ende bei 22 Grad Raumtemperatur unter 10% relative Luftfeuchte. Das ist zu trocken, die Schleimhäute trocknen aus, man wird krank.
Doppelpost.
Gracias, schön und verständlich erklärt.
Allgemein kann man sagen, dass eine Klimaanlage die Luftfeuchtigkeit weder auf einen immer gleichen Wert senkt, noch um einen gleichen Wert.
Die Reduzierung um einen gewissen Betrag wird am höchsten ausfallen, wenn es draußen sehr heiß ist, die Luftfeuchtigkeit sehr hoch ist und die gewählte Innenraumtemperatur sehr niedrig ist.
Die Reduzierung auf einen besonders niedrigen Wert wird am deutlichsten sein, wenn schon die Außenluft sehr trocken ist.
Übrigens kann die Reduzierung auf einen bestimmten Wert sogar unterschiedlich ausfallen, wenn die Außenluft sonst gleiche Werte aufweist. Versuche ich, die gewünschte Innenraumtemperatur mit nur mäßig kalter Ausströmluft, aber hoher Gebläsestufe zu erreichen, dann wird die rel. Luftfeuchtigkeit etwas höher ausfallen als wenn ich das mit niedrigster Ausströmtemperatur und kleiner Gebläsestufe versuche. Im zweiten Fall ist nämlich der Verdampfer viel kälter, wodurch das Wasser dort stärker kondensiert, außerdem wird er durch die geringere Luftmasse auch weniger erwärmt.
Das stimmt nicht ganz.
Wenn die Klimaanlage auf 9 Grad runterkühlt, hat die Luft immer 7 Gramm Wasser / Kg. Luft. Das ist 100% Sättigung, mehr geht nicht. Dieser Wert ist fest es sei denn, die Luft war vorher noch trockener. Im Sommer ist es aber unwahrscheinlich. Wir haben in Deutschland eher 15 bis 25 Gramm Wasser / Kg Luft. Das heißt egal ob heiße Luft 20 oder 30 Gramm Wasser/Kg Luft vorher hatte, sobald die Temperatur abfällt, kondensiert das Wasser sofort und die 9 Grad kalte Luft kann bei 100% Sättigung nur 7 Gramm tragen. Mehr geht nicht.
Was genau soll in deinem Beispiel 9 Grad haben? Die gesamte Luft im Innenraum? Oder nur die Oberfläche des Verdampfers?
Zitat:
@Florian333 schrieb am 16. Juni 2018 um 23:30:07 Uhr:
Was genau soll in deinem Beispiel 9 Grad haben? Die gesamte Luft im Innenraum? Oder nur die Oberfläche des Verdampfers?
Nur die Oberfläche des Verdampfers bzw. die Luft aus den Düsen.
Klar kann man sagen, welche Masse an Wasser die Luft bei einer bestimmten Temperatur maximal aufnehmen kann. Aber wenn die Verdampferoberfläche genau 9 Grad hat, dann hat ja die Luft nach dem Verdampfer nicht auch genau 9 Grad. Um welchen Wert sie sich abkühlt, hängt ja u.a. auch wieder von der Größe der Verdampferoberfläche und von der durchströmenden Luftmenge (also von der Gebläsestufe) ab.