EQA als Notstromgenerator
Überlegung zu möglichen Stromengpässen/Ausfällen im Winter:
Anstatt mir eine der teuren Powerstations (Jackery/Ecoflow) zu kaufen
könnte mann dafür nicht einfach die Hochvoltbatterie des EQA nutzen?
Habe gelesen dass Verbraucher nur auf die 12V Batterie zugreifen können.
Falls diese aber wieder (ohne Fahrzeug zu bewegen) mit der
Hochvoltbatterie aufgeladen wird, passt es doch auch.
Hat irgendjemand schon Erfahrung damit?
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16 Antworten
Hallo Daffy, der EQA ist, wie zur Zeit die meisten BEVs nicht V2G-fähig. D.h. der EQA unterstützt nicht das gezielte Entladen zum Einspeisen ins Stromnetz. Ferner brauchst Du eine bidirektionale Ladestation. Davon gibt es nur ganz wenige Modelle. Das wird für die Zukunft sicher noch ein größeres Thema werden, zur Zeit eher eine Randerscheinung.
Ich dachte eher an ein Szenario als Notstromgenerator um einzelne Verbraucher (Kaffeemaschiene, Laptop, etc) direkt am Auto zu betreiben bis die 66 KWh der Hochvoltbatterie leer ist.
Wenn "Notstrom" für Laptop notwendig, hast Du den nicht rechtzeitig aufgeladen? Und für Kaffeemaschine gibt es auch deutlich bessere Lösungen, z.B. eine kleine Gaskartusche aus dem Campingbedarf. Das Grundinteresse verstehe ich, aber es ist w.o. geschrieben technisch etwas komplizierter, erste Hersteller kommen jetzt mit solchen Feature. Wenn Du es einfach umsetzen möchtest, müsste es bei angeschalteter Zündung und Abgreifen an einer Bordsteckdose (230V oder 12 V mit Wandler) gehen. Dann musst du aber sowohl darauf achten, dass der Wagen die Elektronik nicht einfach abschaltet, als auch, dass das Bordnetz durch den Bezug nicht überfordert wird.
Beim nächsten Auto könnte das ein Bestellkriterium werden. Ford bietet das jetzt beim F150 Lightning an.
Generell schon interessanter als irgendwo einen Speicher ins Haus stellen.
Zitat:
@Daffy schrieb am 14. Juli 2022 um 00:12:21 Uhr:
Ich dachte eher an ein Szenario als Notstromgenerator um einzelne Verbraucher (Kaffeemaschiene, Laptop, etc) direkt am Auto zu betreiben bis die 66 KWh der Hochvoltbatterie leer ist.
Du kannst nur das 12V Bordnetz anzapfen. Dazu hast Du im Kofferraum eine 12V/15A Dose, also ca 180W. Für ein M1 MacBook reicht das, für Windows Rechner wird das knapp und eine Kaffeemaschine lässt die Sicherung gleich platzen. Nach 3h ist aber der Blei-Akku leer, denn der wird nur dann von der Hochvoltbatterie geladen, wenn das Fahrzeug betriebsbereit ist.
Wie schon gesagt, es fehlt halt das Bi-Direktionale-Laden, was ja erst seit ein paar Tagen aus der Grauzone geholt wurde.
Hyundai Ioniq 5 kann auch andere Fahrzeuge aufladen
Die Frage ist, ob man einen hochpreisigen BEV bzw. dessen Akku überhaupt derart als Stromspeicher missbrauchen möchte.
Zitat:
@Gerry71 schrieb am 14. Juli 2022 um 22:14:43 Uhr:
Die Frage ist, ob man einen hochpreisigen BEV bzw. dessen Akku überhaupt derart als Stromspeicher missbrauchen möchte.
Fürs Laden anderer BEV stimme ich Dir zu, aber als Stromspeicher/Überschussladen der Solaranlage ist es eine sehr interessante Lösung.
Zitat:
@TuxOpa schrieb am 14. Juli 2022 um 22:29:47 Uhr:
Zitat:
@Gerry71 schrieb am 14. Juli 2022 um 22:14:43 Uhr:
Die Frage ist, ob man einen hochpreisigen BEV bzw. dessen Akku überhaupt derart als Stromspeicher missbrauchen möchte.
Fürs Laden anderer BEV stimme ich Dir zu, aber als Stromspeicher/Überschussladen der Solaranlage ist es eine sehr interessante Lösung.
Dann wären wir aber wieder bei der ursprünglichen Verwendung als E Fahrzeug. Woher der Strom für das Laden kommt ist dem Auto ja egal.
Beim Laden und wieder entladen via Vehicle to Grid ist das was anderes da der Akku hier meist einer ganz anderen Belastung ausgesetzt ist.
Also ich würde es nicht machen wenn es ein gekauftes Auto ist. Mit einem Leasingfahrzeug wäre es ggf. noch egal.
Bei den geringen Abnahmen und dem kleinen C-Wert sehe ich da z.B. für die klassische Nachtanwendung überhaupt kein Problem. Mein Haus zieht grob 500 W permanent in der Nacht. Wenn ich die aus dem Wagen nehme merkt der Akku das im Sinne der Abnutzung nicht wirklich.
Die Frage war ja ursprünglich nach Notstrom gestellt und da stellt sich diese Frage noch weniger, da der Notstrom per Definition kein Regelbetrieb sondern die absolute Ausnahme darstellt. Also ist die einmalige Nutzung irrelevant und der Wert des Gebrauchs gegenüber einer ggfls. eintretenden Schädigung auch höhe zu bewerten. Ausser es herrscht einmal pro Woche Not.
Aufpassen, der DCDC Wandler im Auto der für das Laden der 12V Batterie zuständig ist, kann nur wenige 100W (IMHO<500W). Also selbst wenn man das Auto im Betrieb lässt (damit die 12V Batterie geladen wird), kann man nur einen kleinen Wechselrichter dauerhaft betreiben...
Der Spannungswandler ist aber für mehr als nur das Laden der 12V Batterie zuständig. Alle 12V Verbraucher werden zusätzlich versorgt. Licht, Lüftung Steckdose, Kühlmittelpumpen, Audiosystem, Bremskraftverstärker, Servolenkung, Sitzheizung... Da kommen mehr als 500W zusammen. Schaut euch den Sicherungsplan an.
Zitat:
@mr.byrns schrieb am 17. Juli 2022 um 14:16:14 Uhr:
Da kommen mehr als 500W zusammen. Schaut euch den Sicherungsplan an.
Die ganzen Verbraucher sind aber selten alle auf einmal noch dauerhaft aktiv. Die Spitzen kann die 12V Batterie schon gut ausgleichen ohne dass es ein Problem gibt.
Die <500W hat mir ein Meister bei Mercedes mitgeteilt, der auf EQ eingeschult wurde...
Sitzheizung pro Sitz mind. 75W
Beleuchtung mind. 100W
Lüftung hohe Stufe sicher 200W
Heckscheibenheizung 150W
Und schon haben wir 550W, und hier läuft noch kein Bremskraftverstärker, keine Servolenkung, keine Steuergeräte keine Audioanlage. Ich habe zwar nur einen EQV, aber dieser lädt auch die 2. Batterie zusätzlich zu allem anderen ohne Probleme mit gemessenen 40A. Bei über 14V sind das schon über 500W. Laut Datenlogger wird die 12V Batterie bei gestartetem Fahrzeug dauerhaft geladen. Bisher wurden noch keine Spitzen der 12V Batterie entnommen. Das liefert immer die Lichtmaschine / der Spannungswandler. Der Spannungswander in der Renault Zoe soll wohl so 1,5kW Leistung haben.