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Ford Tourneo Custom PHEV - Erfahrungen?

Ford Tourneo Courier JU2
Themenstarteram 5. August 2020 um 11:40

Moin zusammen,

sagt mal- hat schon jemand praktische Erfahrungen mit dem Custom PHEV gemacht? Hat den jemand als Leasingfahrzeug? Oder als Familienfahrzeug im Einsatz?

Ich weiß- der ist teuer, die Batterie angeblich sehr klein, der Dreizylinder brummt ganz schön, bei 120 riegelt die Karre ab usw... habe diverse Videoberichte bereits gesehen, der eine sagt so der andere so... von daher würden mich ehrliche Erfahrungen und Meinungen interessieren.

Danke vorab und viele Grüße,

Manu

Beste Antwort im Thema
Themenstarteram 9. November 2020 um 16:01

Hallo zusammen,

bin den Custom PHEV am Wochenende ausgiebig gefahren, kam über einen meiner Kunden an den Wagen, der testet ihn im Unternehmen als Flotten-Fahrzeug. Hat 62 Autos im Fuhrpark, da rennt gerade jeder Autohändler die Tür ein, um ihm die Karren anzubieten.

Jedenfalls ist der Custom für kurze regionale Auslieferungen eine echte Alternative, wird gerade getestet... und wohl unheimlich gefördert, der Hobel.

Da stehen Rabatte auf den Angeboten mit 45 bis 49%… krass, jenseits von Gut und Böse... vielleicht kann ich das ausnutzen.

Zurück zum Thema- konnte den Custom am Samstagmorgen abholen und Sonntagabend hinstellen.

Generell erst mal: Geiles Fahren, Ruhe, man summt durch die Gegend und fett Platz für die Familie ist auch. Das Laden an einer normalen Steckdose geht flott- gut, der Akku ist ja auch nicht groß, von daher nix wildes. Im reinen EV-Betrieb für regionales Fahren echt prima.

Wir waren bei Oma und Opa, waren Einkaufen, Getränke geholt, die drei Kinder samt den Kinderwagen und Klappboxen dabei gehabt, top! Platz wie bekannt ja übel fett vorhanden, der Custom ist da trotz seiner Transporter-Gene schon was Feines.

Und 40 bis 45 Kilometer schafft man locker bei gemäßigter Fahrweise und Lüftung Stufe 1, um die 20 Grad, damit keiner friert.

Absolut Alltagstauglich, Familientauglich sowieso, für regionales „Kinder-durch-die Gegend-schieben“ super geeignet mit Besuchen bei Ärzten, Tagesmutter, Kindergarten, Einkaufen usw… der übliche Zinnober eben.

Auch im Auto-Modus, wo dann der 3-Zylinder sich zuschaltet, ist das unaufdringlich und im Hintergrund zu hören.

Nun zu den etwas „unschönen“ Punkten:

Wenn Akku voll, alles prima. Wenn Akku bald leer, lässt Leistung nach. Wenn Akku leer und Motor immer öfter an, dann geht der schon mal je nach Leistungsabruf in die oberen Drehzahlregionen (Am Berg hier im Murgtal oder auf der AB mit max.120).

Und die 120 auf der Autobahn sind zwar echt schwach, wären aber für mich kein zwingendes Ausschlusskriterium, da ich eh selten schneller fahre. Längere Urlaubsfahrten an die Nordsee o.Ä. fahre ich mit den Kids eh nachts mit Tempomat 120… von daher glaube ich, das mich das nicht sonderlich stört. In der Garage steht ja noch mein V6, wenn ich Bock auf mehr Tempo habe… ;-)

Den Listenpreis mit über 70 K kannst natürlich knicken, aber für 44.000 Euro neu mit 5 Jahren und 100.000 km ist das für mich nun eine ernste Überlegung… natürlich noch abzgl. der Bezuschussung!

Mal in den nächsten Tagen noch einige Dinge abklären…

Aber an sich- WENN NATÜRLICH DAS FAHRPROFIL PASST- ist der Custom PHEV meiner Meinung nach echt nicht übel.

Für Familien, regionales elektrisches Fahren, Kurz- Mittelstrecken absolut ok. Für Shuttle- oder Lieferungen ausfahren auch super.

NIX für Schnellfahrer, Anhänger-Besitzer, Dieselfans, Langstreckenfahrer und natürlich leere Geldbeutel.

Ich berichte weiter, Grüssle,

Manu

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94 Antworten
Themenstarteram 12. August 2020 um 11:52

Hmmm... die Threads halten sich ja in Grenzen.

Gibt`s hier tatsächlich noch keine Erfahrungen zum Custom PHEV?

Bin auch hin- und hergerissen... zwischen dem 130 PS Diesel, der wohl recht solide sein soll, oder dem neuen PHEV. Ich glaube ich mache mal nen neuen Thread auf, benötige "Familienerfahrungen"... :-)

Zitat:

@MisterError schrieb am 12. August 2020 um 13:52:19 Uhr:

Hmmm... die Threads halten sich ja in Grenzen.

Gibt`s hier tatsächlich noch keine Erfahrungen zum Custom PHEV?

...

Vermutlich haben die meisten Familienbetreiber nicht einfach 70 Teuro + x für Ausstattung übrig, um sich auf Experiment "Elektrobenziner" einzulassen.

Ich habe da auch ein Verständnisproblem: Das Fahrzeug wird ausschließlich von einem Elektromotor mit 50 kW angetrieben. Aber als Systemleistung wird 92 kW angegeben. Wo bleiben die restlichen 42 kW?

Zitat:

 

Ich habe da auch ein Verständnisproblem: Das Fahrzeug wird ausschließlich von einem Elektromotor mit 50 kW angetrieben. Aber als Systemleistung wird 92 kW angegeben. Wo bleiben die restlichen 42 kW?

Wenn du das Ladekabel nachschleppst, dann kommst du auf die Maximalleistung ;-)

Was heißt PHEV?

MffdG

Themenstarteram 13. August 2020 um 5:02

@lothisch ...echt jetzt?

 

PHEV= plug-in hybrid electric vehicle

am 13. August 2020 um 11:26

Ich kann nur vom PHEV Tourneo abraten. Als Privatkunde. Ich bin den über gute Kontakte probegefahren.

Erstens fährt der nur 120km/h. Da hängt dich am Berg jeder Wohnmobilist ab. Dann verbraucht der Tourneo im Alltag so ca 6l auf 100km. Super, wohlgemerkt. Da der Verbrenner abhängig davon ist, wie sehr du den Tourneo trittst, jault der unter Volllast sehr nervig und gut hörbar mit hoher Drehzahl. Und 126 Elektro-PS sind bei fast 2600kg Leergewicht auch kein Vergnügen. Dazu kommt dann auch noch die für so ein Fahrzeug lächerliche Zuladung von 550kg.

Kurz gesagt, das Auto ist der letzte Sch.... Gut für den CO2 Flottenausstoß, aber nichts für den Kunden. Vielleicht gerade noch für Taxi-Unternehmer.

Sorry, kannte die Abkürzung noch nicht. Interessiere mich auch nicht sonderlich für derlei Fahrzeuge.

MffG

Themenstarteram 9. November 2020 um 16:01

Hallo zusammen,

bin den Custom PHEV am Wochenende ausgiebig gefahren, kam über einen meiner Kunden an den Wagen, der testet ihn im Unternehmen als Flotten-Fahrzeug. Hat 62 Autos im Fuhrpark, da rennt gerade jeder Autohändler die Tür ein, um ihm die Karren anzubieten.

Jedenfalls ist der Custom für kurze regionale Auslieferungen eine echte Alternative, wird gerade getestet... und wohl unheimlich gefördert, der Hobel.

Da stehen Rabatte auf den Angeboten mit 45 bis 49%… krass, jenseits von Gut und Böse... vielleicht kann ich das ausnutzen.

Zurück zum Thema- konnte den Custom am Samstagmorgen abholen und Sonntagabend hinstellen.

Generell erst mal: Geiles Fahren, Ruhe, man summt durch die Gegend und fett Platz für die Familie ist auch. Das Laden an einer normalen Steckdose geht flott- gut, der Akku ist ja auch nicht groß, von daher nix wildes. Im reinen EV-Betrieb für regionales Fahren echt prima.

Wir waren bei Oma und Opa, waren Einkaufen, Getränke geholt, die drei Kinder samt den Kinderwagen und Klappboxen dabei gehabt, top! Platz wie bekannt ja übel fett vorhanden, der Custom ist da trotz seiner Transporter-Gene schon was Feines.

Und 40 bis 45 Kilometer schafft man locker bei gemäßigter Fahrweise und Lüftung Stufe 1, um die 20 Grad, damit keiner friert.

Absolut Alltagstauglich, Familientauglich sowieso, für regionales „Kinder-durch-die Gegend-schieben“ super geeignet mit Besuchen bei Ärzten, Tagesmutter, Kindergarten, Einkaufen usw… der übliche Zinnober eben.

Auch im Auto-Modus, wo dann der 3-Zylinder sich zuschaltet, ist das unaufdringlich und im Hintergrund zu hören.

Nun zu den etwas „unschönen“ Punkten:

Wenn Akku voll, alles prima. Wenn Akku bald leer, lässt Leistung nach. Wenn Akku leer und Motor immer öfter an, dann geht der schon mal je nach Leistungsabruf in die oberen Drehzahlregionen (Am Berg hier im Murgtal oder auf der AB mit max.120).

Und die 120 auf der Autobahn sind zwar echt schwach, wären aber für mich kein zwingendes Ausschlusskriterium, da ich eh selten schneller fahre. Längere Urlaubsfahrten an die Nordsee o.Ä. fahre ich mit den Kids eh nachts mit Tempomat 120… von daher glaube ich, das mich das nicht sonderlich stört. In der Garage steht ja noch mein V6, wenn ich Bock auf mehr Tempo habe… ;-)

Den Listenpreis mit über 70 K kannst natürlich knicken, aber für 44.000 Euro neu mit 5 Jahren und 100.000 km ist das für mich nun eine ernste Überlegung… natürlich noch abzgl. der Bezuschussung!

Mal in den nächsten Tagen noch einige Dinge abklären…

Aber an sich- WENN NATÜRLICH DAS FAHRPROFIL PASST- ist der Custom PHEV meiner Meinung nach echt nicht übel.

Für Familien, regionales elektrisches Fahren, Kurz- Mittelstrecken absolut ok. Für Shuttle- oder Lieferungen ausfahren auch super.

NIX für Schnellfahrer, Anhänger-Besitzer, Dieselfans, Langstreckenfahrer und natürlich leere Geldbeutel.

Ich berichte weiter, Grüssle,

Manu

Super danke für deinen Bericht.

Leider kann man den nirgends überhaupt Probe fahren

--> Ford Chat --> da müssen sie lokal beim FFH nachfragen, wir wissen auch nicht wo einer verfügbar ist..

die 50km -E-Betrieb würden mir bei 80% der Fahrten reichen, den Rest dann der Benziner.. 4-5mal im Jahr 800km(einfache Strecke, also 1600km innerhalb einer Woche) am Stück..

die 120km/h stören mich ein wenig, 140km/h wären schön gewesen..

am 11. November 2020 um 6:46

Ich habe einen ganz anderen Eindruck gehabt. Insgesamt ist der PHEV eine lahme Kiste mit einem unharmonischen Antrieb, der vielleicht etwas für viele Kurzstrecken in der Stadt ist, ganz sicher aber nicht für Langstrecken. Ist der Akku leer (was je nach Fahrweise schnell geht), jault der Verbrenner permanent, da er ja nur Strom erzeugt und nicht dem Vortrieb dient. Dazu kommt, dass der Benzin-Verbrauch dann in die Höhe schießt.

Ich habe den PHEV auch ausgiebig getestet und meiner Meinung nach ist das ein unausgereifter Schnellschuss mit relativ billiger Technik. Bedenken sollte man auch, dass volle Beladung und Hängerbetrieb die Nachteile noch vergrößern.

Ich bin jedenfalls da ausgestiegen und habe gedacht: Was für eine furchtbare Karre.

Zitat:

@OlliBe. schrieb am 11. November 2020 um 07:46:14 Uhr:

... Hängerbetrieb die Nachteile noch vergrößern ...

m.W. hat der PHEV beim Custom keine Anhängelast, wahrscheinlich gibt's nicht mal eine AHK.

Vor dem Tourneo Custom bin ich einen Hybriden von Toyota gefahren. Hätte Toyota diesen Antrieb im PSA-Bus angeboten, wäre ich nicht bei Ford gelandet. Ich stehe also der Hybrid-Technik an sich eigentlich positiv gegenüber.

Beim Ford ist es der 130PS Diesel ohne Milldhybrid geworden. Warum?

1. überzeugt mich die Umsetzung des PHEV bei Ford nicht. Es ist nichts anderes als ein Range-Extender-Antrieb. Der lässt sich nur dann sinnvoll nutzen, wenn das Fahrprofil so passt, dass der Range-Extender so gut wie nie läuft, man aber im Notfall eben die Reichweitenbeschränkung nicht hat. Ich habe damals einen ersten test gesehen, bei dem der Verbrauch mit leerem Akku bei 14 Liter/100km lag. Da ich regelmäßig lange Strecken fahre, ein absolutes NoGo! Es ist aber auch nicht verwunderlich. Mit meiner Erfahrung mit dem Toyota, kann ich sagen, dass gerade die Energieumwandlung nicht sehr effizient ist. Es ist viel effizienter den Verbrenner direkt für den Antrieb zu nutzen. Das machen die Vollhybriden von Toyota wirklich gut. Konzeptionell kenne ich keine bessere Verbrenner-Elektro-Kombination.

2. ist der realistische elektrische Verbrauch bei so ner rollenden Schrankwand sehr hoch. Die Tage habe ich vom Zafira gelesen, dass er ca.30 kW/h auf 100km braucht. Ob da Ladeverluste schon drin waren, weiß ich nicht. Aber selbst wenn sind 30kW/h zu je 30 Cent schon 9€. Da muss der Liter Diesel schon 1,20€ kosten, damit der Strom nicht teurer ist.

3. war die Verbrauchsersparnis beim Milldhybrid so gering, dass ich auf die zusätzliche Technik gerne verzichtet habe und den freien Platz unterm Beifahrerplatz für meine Aufbaubatterie nutzen kann.

Lange Rede kurzer Sinn: Als Privatperson mit gemischtem Fahrprofil würde ich mir das nie antun. Für einen Handwerksbetrieb, der nur im näheren Umfeld zum Kunden fährt mag das etwas Anderes sein, wenn man mit nem Öko-Image werden möchte.

Zitat:

@TimTC schrieb am 11. November 2020 um 20:10:44 Uhr:

 

2. ist der realistische elektrische Verbrauch bei so ner rollenden Schrankwand sehr hoch. Die Tage habe ich vom Zafira gelesen, dass er ca.30 kW/h auf 100km braucht. Ob da Ladeverluste schon drin waren, weiß ich nicht. Aber selbst wenn sind 30kW/h zu je 30 Cent schon 9€. Da muss der Liter Diesel schon 1,20€ kosten, damit der Strom nicht teurer ist.

Zu dem Ergebnis kam Heise beim Mercedes Diesel-Hybrid auch. Bewusst getestet im März bei kalten Temperaturen, wenn Akku Reichweite noch geringer und fürs Heizen extra Strombedarf.

 

https://www.heise.de/autos/artikel/Test-Mercedes-E-300-de-4339545.html

 

Nette Idee, aber eigentlich nur für Leute, die Steuern sparen wollen beim Dienstwagen.

Moin,

Bei der ganzen Diskussion hat @bissst79 die entscheidende Aussage getätigt: für sein Fahrprofil passt es.

Mit dem Motörchen zeigt Ford eben, dass man vorrangig elektrisch fahren soll. Als Dienstwagen fahre ich selber den 300de und kann dem zitierten Bericht so in Summe nicht zustimmen. Denn auch hier kommt es auf das eigene Fahrprofil und die Infrastruktur zum Laden an. Ich lade regelmäßig privat an öffentlichen Ladesäulen und könnte durch bessere aber noch nicht vorhandene Ladeinfrastruktur seitens der Firma bestimmt 80-90% elektrisch fahren. Derzeit liege ich bei ca. 40-45% elektrischen Fahrten und habe einen Verbrauch vom 4,4 Liter Diesel auf 100 km.

Ökostrom für E-Autos gibt es an der heimischen Steckdose ab 0,19€ und ab 2021 wird die CO2-Besteuerung Diesel und Benzin nach und nach verteuern.

Von daher kann der PHEV eine Lösung sein, aber eben nicht für jeden.

Unser Tourneo fährt eher weitere Strecken am Stück und dann auch noch mit Wohndose hintendran. Das wird auf absehbare Zeit ein Diesel bleiben. Aber der nächste Dienstwagen soll schon rein elektrisch werden.

 

Viele Grüße aus dem Norden

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