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Freiheit?

Themenstarteram 26. August 2016 um 8:08

Wenn man irgendwo etwas über die Lust am Motorrad liest oder hört kommt stets der Begriff Freiheit.

Man fühlt sich auf dem Motorrad so frei...

Ist das nicht ein ständig nachgeplapperter Unsinn? Was ist am Motorrad frei? Oder besser: Am Fahren? Auf dem Motorrad unterliegt man noch mehr Sachzwängen als im Auto, Stichwot Helm & Co.. Einfach zum Spaß irgendwohin zu fahren geht mit dem Auto auch nicht schlechter. Mit dem richtigen Auto macht es nicht einmal weniger Spaß, eher im Gegenteil:

Wegen des Wetters bin ich mit meiner Frau und den Hunden spontan zwei Tage an die niederländische Nordseeküste gefahren. Das war im Cabrio richtig schön, mit dem Motorrad wäre das auch ohne Hunde angesichts von deutlich über 30°C eine Tortour gewesen.

Jedes Fahrzeug hat objektive Vor- und Nachteile, jedes kann auf spezifische Art Spaß machen. Für mich ist das Motorrad eine Leidenschaft, die einfach in mir steckt. Den größeren Teil meines Lebens fahre ich schon Motorrad und ich werde das tun, solange ich noch auf ein Moped klettern kann.

Aber Freiheit? Die kann ich nicht erkennen. Ich habe den Verdacht, das ist nur so ein Image, ein Spruch der einfach dazugehört. Nur gibt es gar keine Freiheit auf dem Motorrad. Was sollte diese Freiheit auch sein? Daß ich fahren kann, wann und wohin ich will? Kann ich auch mit dem Auto.

 

Gruß Michael

Beste Antwort im Thema
am 26. August 2016 um 8:17

Ja, das ist der gleiche Schwachsinn, den Du auch immer verwendest, wenn Du sagst, dass ein bestimmter Motor - meist sind es Zweizylinder - "Charakter" hat. Was für ein Scheiß! Ist das jetzt ein guter Charakter, ein schlechter Charakter oder ist es einfach nur unqualifiziertes Gesabbel, weil einem nix Besseres einfällt. Da lobe ich mir die Freiheit.

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am 26. August 2016 um 8:17

Ja, das ist der gleiche Schwachsinn, den Du auch immer verwendest, wenn Du sagst, dass ein bestimmter Motor - meist sind es Zweizylinder - "Charakter" hat. Was für ein Scheiß! Ist das jetzt ein guter Charakter, ein schlechter Charakter oder ist es einfach nur unqualifiziertes Gesabbel, weil einem nix Besseres einfällt. Da lobe ich mir die Freiheit.

Ob man Motorradfahren mit Freiheit assozieren kann oder muss, sollte und muss jedem selbst überlassen bleiben. Wenig zu diskutieren gibt es an der Tatsache, dass Motorradfahren etwas "anderes" ist als Autofahren. Die allermeisten Moppedfahrer sind sicherlich Freizeitfahrer, die wenigsten nutzen ein Motorrad als daily vehicle.

Ob jetzt ein Motorkonzept, ein Fahrzeugkonzept, die Kleidung... oder what ever die Freiheit definiert, weiss ich nicht. Es ist eben anders als Autofahren. Und für Hobbymotorradfahrer ist es eben eine Art "Freiheit", zu bestimmten Gelegenheiten eben nicht mit der Blechbüchse zu fahren.

Motorrad ist "draußen", die Umgebung fühlt sich gleich ganz anders an, wenn man "draußen" ist, das ist für meine Begriffe Freiheit genug;)

 

Und komm mir nun nich mit Cabrio, dass fühlt sich zwar IMHO auch "freier" an als der Standard-Bürgerkäfig, ist für mich aber maximal mit "Balkon" oder "Terrasse" gleichzusetzen, erweitertes Wohnzimmer mit Frischluft, mehr nicht;):D

Motorrad und Freiheit ist eine Assoziation aus den 70ern.

Das existierte natürlich auch schon früher: Mit dem Motorrad aus der Arbeitersiedlung raus,

den Wind in den unbehelmten Haaren spüren, in einer Zeit, als nur der Fabrikdirektor ein Auto hatte...

Aber in den 70ern waren wir reich genug, ein Leben ganz um das Motorrad zu erträumen...

Ohne in der Fabrik zu knechten. Ein Leben in Bruderschaften: Reisen, schrauben, und die nötige Kohle

fürs Benzin mit kleineren Jobs, "Geschäften", die sich um Sex, Drogen und Rock'nRoll drehten, verdienen.

Freiheit eben...

Nur das zu konkretisieren, war nicht so einfach. Es gab Zwänge, man wollte auch eine Familie, brauchte Sicherheit.

99% der Motorradverrückten haben sich, nach mehr oder weniger ausgeprägten Versuchen, dagegen entschieden,

und sind weiter als Hobby Motorrad gefahren. Ein kleines Stück Freiheit eben, am Wochenende mit den Kumpels. Viele von denen haben das Mopped irgendwann in der Garage verstauben lassen.

Die 1%er sind dann auch auf's Auto gekommen...

Heute hat Motorradfahren zumindest in Deutschland nichts mehr mit Freiheit zu tun. Die Sicherheitskleidung,

die Warnweste, der Tüv, die Handys und GPesse, die Kameraüberwachung, die automatischen Blitzer...

Die einzige "Freiheit", die mir das Motorrad bietet, ist die Freiheit der Wahl zwischen diesem und dem PKW als persönliches, motorisiertes Fortbewegungsmittel. ;)

Ich glaube ja (=heißt nicht wissen), das der Spruch "Motorrad fahren=Freiheit" irgendwie, irgendwann aus der Harley-Marketingabteilung gekommen ist. :D

Vielleicht kommt das Gefühl von Freiheit, weil ich das Motorrad meistens zum Vergnügen benutze, seltener um berufliche Termine wahr zu nehmen. Freiheit im Sinne von "niemand hetzt mich, niemand schreibt mir vor, wie ich zu fahren habe usw.". Halt frei von den Zwängen des beruflichen Alltages.

Auto fahren=im Kino sitzen

Motorrad fahren=im Film mitspielen

Ich habe es geschafft, ein Leben in Freiheit weitestgehend zu verwirklichen, und das ohne kriminell zu werden.

Hat mich sehr viel Energie gekostet, und viele Bindungen...Freiheit ist das höchste Gut, sagt man, und ich habe immer daran geglaubt.

Ich frage mich, ob es das wert war.

Kann ein Goldfisch in seinem Glas glücklich und zufrieden sein? Oder braucht er den Fluss?

Freedom is just another word for nothing left to loose.

Eines Tages sind wir alle frei...

am 26. August 2016 um 9:28

Motorrad fahren ist die Teilnahme am öffentlichen Straßenverkehr. Da regelt die StVO die Freiheit. Vom Fußgänger über Fahrradfahrer über Motorradfahrer über Autofahrer bis zum LKW-Fahrer nimmt die Freiheit immer weiter ab. Wir sollten mehr joggen.

Themenstarteram 26. August 2016 um 9:33

Zitat:

@MarkSawyer schrieb am 26. August 2016 um 10:41:42 Uhr:

Und komm mir nun nich mit Cabrio, dass fühlt sich zwar IMHO auch "freier" an als der Standard-Bürgerkäfig, ist für mich aber maximal mit "Balkon" oder "Terrasse" gleichzusetzen, erweitertes Wohnzimmer mit Frischluft, mehr nicht;):D

Da ich seit meiner Jugend Cabrios mag und in den Jahren als vernünftiger Familienvater als Kompromiss mindestens Schiebe- bzw. häufiger große Faltschiebe- oder Panoramedächer hatte und seit die Kinder selber mobil sind (fast) nur noch Cabrio fahre (die normale Familienkutsche fährt meist meine Frau), muß ich sagen, daß ich das in dem Punkt genau umgekehrt sehe: Auf dem Moped hat man mindestens den Helm auf der Birne. Das bedeutet also Balkon oder Garten. Erst im Cabrio ist man so gesehen ganz frei. Bis ein Stau kommt. Da ist man im Cabrio ähnlich schlecht wie im geschlossenen Auto dran und denkt: "Hätte ich doch bloß das Moped genommen!"

Ich muß es als leidenschaftlicher Motorrad- UND Cabriofahrer sagen: Für mich ist das Cabrio näher am Motorrad als am geschlossenen Auto. Der Genuß von Licht, Luft und Landschaft ist im Cabrio am intensivsten, dicht gefolgt vom Motorrad, wo das fast genauso gut geht, wo aber die Lust an der Physik hinzu kommt. Ausgleich, Gleichstand.

Assoziiert man die Freiheit mit den Haaren im Wind, dann hat man die natürlich im Cabrio noch mehr als dank des Helmes auf dem Moped. Aber ich gebe zu, man kann natürlich auf dem Moped den Easy Rider Traum träumen. Der aber gar nicht so toll ausfällt, wenn man den Film mal ganz ansieht...

 

Gruß Michael

Zitat:

@kandidatnr2 schrieb am 26. August 2016 um 11:28:55 Uhr:

Motorrad fahren ist die Teilnahme am öffentlichen Straßenverkehr. Da regelt die StVO die Freiheit. Vom Fußgänger über Fahrradfahrer über Motorradfahrer über Autofahrer bis zum LKW-Fahrer nimmt die Freiheit immer weiter ab. Wir sollten mehr joggen.

Aber bitte nicht abseits der Wege... ;)

Das in dicker Multifunktionskluft hinter Balkontüren und integriert in den fett verkleideten Tourer kein Freiheitsgefühl aufkommt wundert mich nicht.

In Jeans auf ner Supermoto bei der man vor sich quasi nichts hat fühlt man sich dann schon etwas freier ;)

Für mich ist ein Teil der "Freiheit", dass ich nicht so von den schleichenden Autofahrern abhängig bin wie mit dem Auto.

Hier gibt´s viele Strecken (gerade die kurvigen), auf denen man mit einem Auto nicht überholen kann, weil die überschaubaren Strecken dafür einfach zu kurz sind. Mit dem Motorrad kein Problem.

Und es gibt hier gefühlt Tausende Leute, die ohne mit der Wimper zu zucken mit 50 - 60 durch den Wald zuckeln (bei erlaubten 100 wohlgemerkt). Mit dem Auto zuckelst Du je nach Strecke auch schon fünf oder sechs Kilometer hinterher. Mit dem Motorrad nicht.

Ich muss ja nicht unbedingt immer 100 fahren, aber hier wird in letzter Zeit deutlich zunehmend ein ziemlich Hardcoregetucker abgezogen. Waren es anfangs noch 10 - 15 % unter dem Erlaubten, wird inzwischen mehr 25-30 % langsamer als erlaubt gefahren. Und das bei bestem Wetter, völlig unabhängig davon, was die Strecke so her gibt. Und die Tendenz lässt nicht Gutes für die Zukunft erwarten...

Die Tuckerer nehmen sich die Freiheit heraus, einfach langsamer als die maximale Höchstgeschwindigkeit zu fahren...

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