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Golf I GTI reanimieren nach 15 Jahren
Hallo zusammen,
ich möchte am Wochenende einen VW Golf 1 Gti Bj 78 mit dem 110PS Motor erneut zum Leben erwecken. Das Auto stand die letzten 15 Jahre in einer Garage und wurde nie bewegt geschweige denn gestartet.
Meine Vorgehensweis wäre:
1. Zahnriemen anschauen (muss vermutlich gewechselt werden)
2. Neues Motoröl und Ölfilter
3. Zündkerzen raus und etwas Benzin in den Brennraum geben, anschließend Motor von Hand mir Ratsche durchdrehen (insofern das noch geht)
4. Ohne Zündkerzen mit Batterie starten, um zu prüfen ob Kraftstoff, Funke und Öldruck vorhanden sind
5. Kerzen rein und Startversuch wagen.
Was haltet ihr von dieser Vorgehensweis bzw. hättet ihr bessere Vorschläge?
Dankeschön und schönen Abend 
Beste Antwort im Thema
Kurzes Update:
Er läuft!!! 
fast wie wenn nichts gewesen wäre. Zweiter Startversuch und alles passte, sogar Leerlauf ist stabil und nimmt auch Gas schön an. Zunächst jede menge Dampf ausm Auspuff, aber ist glücklicherweise nur Kondenswasser und keine Zylinderkopfdichtung.
Zahriemen hab ich neu gemacht. Bestellter Keilriemen ist leider zu kurz... da muss ich nochmal ran.
Ansonsten Kompression aller Zylinder gut, sprich Motortechnisch sieht die Sache erstaunlich gut aus.
Hat jmd. von euch Erfahrungen mit einem Wechsel der Bremsflüssigkeit?
Welche sonstigen Bauteile würdet Ihr sonst zeitnah prüfen/ersetzten?
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53 Antworten
1. Zahnriemen gleich wechseln, gar nicht erst lang anschauen
6. Hoffen + beten, daß die Benzinpumpe nicht festgegammelt ist
7. Hoffen + beten, daß der Mengenteiler nicht festgegammelt ist ;-)
(ansonsten beides tagelang in frischem Benzin einlegen/schwenken, und erneut beten)
Benzinpumpe wird ziemlich sicher hinüber sein, Tank innen rostig. Das mit dem Mengenteiler könnte böse werden ...
Du kannst den Motor ja mal von Hand durchdrehen
Ersetze Benzin durch Petroleum. Kerzen raus, Diesel in die Brennräume. Wenn er sich nicht leicht durchdrehen lässt, warte eine Woche.
Und wenn damals keine Vorkehrungen getroffen wurden, ist der Mengenteiler mit Sicherheit hinüber. Der Sprit natürlich auch.
Gab mal ne Folge von den Gebrauchtwagenprofis auf D Max. Die hatten ein Einser GTI in den USA wieder zum Laufen gebracht. (sah bescheuert aus, eckige Scheinwerfer, Blinker an den Seiten, und die bullige Stoßstange) Da haben sie den ausgebauten Mengenteiler zum Spezi gebracht, der hat ihn zerlegt, gereinigt, innen mit neuen Dichtungen versehen, auf Prüfstand eingestellt, und dann lief er wieder. Vielleicht gibt es die Folge auf You Tube.
Trotzdem erstmal mit neuem Sprit so versuchen. Zahnriemen natürlich begutachten, oder wie gesagt gleich wechseln. Der höher verdichtete 1,6 er 110 PS hat auf jeden Fall Ventil/Kolbenkontakt. Bei den 1,5 70 PS, oder 1,6 75 PS konnte der Riemen reißen, ohne das was passierte.
Der Zahnriemen wird wohl das billigste an der ganzen Sache sein, den gibt's ab 4 € :
https://www.daparto.de/.../2-2174-170?kbaTypeId=3854&sort=price
Nachtrag/Antwort zu unten :
Spannrolle ern. kann man machen, muß man aber nicht. Genauso "natürlich" könnt man die auch nachfetten, falls möglich.
Hab bei meinem (BMW) nur 1 von 3 mal ern, die anderen beiden immer nur geprüft (und für gut befunden bzw. nachgefettet. Iin den von mir gefahrenen 14 Jahren, 310.000 km. die anderen beiden Rollen sind also noch etwas älter als 14 J.)
Spannrolle natürlich mit neu. Bekannter wollte auch mal am falschen Ende sparen. Bei einem Audi 80 GTE bekam der Spannrolle das lösen nicht, diese lief fest, und der neue Zahnriemen rutschte kreischend/qualmend über diese festgelaufene Spannrolle.
Ein abschreckendes Foto einer Spannrolle, wie sie nicht sein sollte.
00-II-00, bei meinem 1 er 1,1 ltr Motor hab ich die Wapu nicht beim Riemenwechsel erneuert, sondern den Riemen ohne zu lösen der Wapu, so raufgefriemelt. Dieser Motor ist aber anders konstruiert, da wird der ZR nur über die Wapu gespannt. Außerdem ist er ein Freiläufer. Bei dem höher verdichteten GTI Motor auf jeden Fall neu. (die paar Euro fünfzig )
Danke schonmal für die vielen Tipps.
Habe mir die Sache heute mal angeschaut. Der Keilriemen ist defitiv hinüber, Zahnriemen sieht aber noch erstaunlich gut aus und auch Riemenspannung ist optimal. Daher werde ich diesen mal für den ersten Startversuch drauf lassen, bis die neuen Riemen da sind.
Motor lässt sich von Hand gut durchdrehen, scheint also nix fest zu sein. Morgen dann mal ein Versuch mit elektrischer Unterstützung und so wie ihr meintet mit beten und hoffen 
Dann einen Startversuch machen. Gibt Fälle, da sprang der Motor nach langer Stillstandzeit an, als ob nichts gewesen wäre.
OT:
1956 Cadillac Fleetwood 60 special mit irgendwas um die sieben Liter. Gegen 1990 nach über 20 Jahren reanimiert; 20 Liter Sprit in den Tank, einen knappen Liter direkt in den Versager und 24V drauf.
Nach etwas orgeln kam er auf fünf oder sechs Pötten, kurz danach lief er auf sieben und als er warm wurde, hatten sich alle acht aufgerappelt.
Ach ja: Zwei Kontrolllampen im Armaturenbrett fanden die 24V nicht so toll.
Das Auto haben wir in die Werkstatt geschleppt, ohne Servounterstützung für Lenkung und Bremse. Beim Bremsen stand man mit beiden Beinen auf dem Pedal und hat sich am Lenkrad noch runtergezogen; beim Lenken musste man mit beiden Armen auf einer Seite reißen, um irgendwie sowas wie eine Richtungsänderung zu generieren. Das ging aber hauptsächlich über Feldwege ohne Verkehr, sonst wäre das schon damals undenkbar gewesen.
Aber war ein unbeschreibliches Gefühl, als der Dinosaurier aufwachte. Leerlauf nachher irgendwo bei 500/min, wenn man eine Fahrstufe eingelegt hat, 400. Erst bei etwas über 300 fing der Motor an, unruhig zu laufen.
Erst mal sehen, ob er dreht. Wenn ja, nur eine minimale Menge Motoröl in die Kerzenlöcher, so ca. 5 ml. Sonst patscht das an die Kerzen und dann springt er gewiss nicht an. Sitzt er fest, WD40.
Thema Sprit: Wenn der vor 15 Jahren zuletzt gelaufen hat, hat er bestimmt Super Plus im Tank. Da besteht eine Resthoffnung, dass der Sprit noch nicht umgekippt ist. Am besten den Tankgeber ausbauen und nachsehen.
Wenn Zweifel bestehen, gleich absaugen und neuen Sprit einfüllen, dann Zulauf am Mengenteiler lösen, Pumpenrelais überbrücken und mit der Spritpumpe den alten Rotz durchdrücken, bis neuer ankommt, dann Spritfilter erneuern.
Ansonsten mal die Gummimütze vom Luftmengenmesser abnehmen und sehen, ob sich die Klappe nach oben ziehen lässt. Wenn nicht, wäre schlecht, dann sitzt der Steuerkolben im Mengenteiler fest.
Zündfunke? Wenn der 2004 einen gehabt hat, wird er heute auch noch funken.
Bleibt noch die Frage, was mit dem Motoröl ist? Sollte man vielleicht vorher wechseln. Ansonsten gutes Gelingen!
Mit dem ersten Absatz gehe ich nicht ganz mit. Da kann auch ein bisschen mehr rein; man lässt den per Anlasser ohne Kerzen ja eh orgeln, bis Oeldruck da ist. Ergo drückt er dann auch überflüssiges wieder raus.
Ansonsten bin ich im Großen und ganzen bei dir.
Kurzes Update:
Er läuft!!!
fast wie wenn nichts gewesen wäre. Zweiter Startversuch und alles passte, sogar Leerlauf ist stabil und nimmt auch Gas schön an. Zunächst jede menge Dampf ausm Auspuff, aber ist glücklicherweise nur Kondenswasser und keine Zylinderkopfdichtung.
Zahriemen hab ich neu gemacht. Bestellter Keilriemen ist leider zu kurz... da muss ich nochmal ran.
Ansonsten Kompression aller Zylinder gut, sprich Motortechnisch sieht die Sache erstaunlich gut aus.
Hat jmd. von euch Erfahrungen mit einem Wechsel der Bremsflüssigkeit?
Welche sonstigen Bauteile würdet Ihr sonst zeitnah prüfen/ersetzten?
Zitat:
@tommel1960 schrieb am 22. November 2019 um 19:33:09 Uhr:
Dann einen Startversuch machen. Gibt Fälle, da sprang der Motor nach langer Stillstandzeit an, als ob nichts gewesen wäre.
Na siehste, hat ja geklappt. Beim Bremsflüssigkeitwechsel gibt es einiges zu beachten. Sprüh erstmal die Entlüfterventile mit Rostlöser ein. Bevor ich die Flüssigkeit wechsel, Schläuche, und auch Leitungen auf Risse, bzw Rostansatz kontrollieren.