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Gut erhaltene Gebrauchtteile für fast umsonst*...

Themenstarteram 25. November 2011 um 9:39

...oder:

Wer hat eigentlich einen Organspenderausweis?

Gibt ja gerade reichlich Diskussion in der Öffentlichkeit drüber.

SSP-Fahrer werden auch gerne mal als "Organspender" tituliert.

Nun fahre ich keinen SSPler. Ich oute mich mal als Nichtorganspenderausweisbesitzer.

Warum...tja, gar nicht so einfach zu sagen.

Bisher hat noch keiner verbindlich gefragt. Es ist eher so ein diffuses Gefühl.

Wer möchte schon ausgenommen und nach Brauchbarkeit bewertet werden?

Auf der anderen Seite sehe ich natürlich die Notwendigkeit. Niemals wieder kann man soviel gutes tun, ohne persönlich ein Händchen zu rühren. Sozusagen.

Bisher hat, wie gesagt, niemand mich ernsthaft gefragt. Insofern finde ich die Idee, das jeder sich dazu äußern muss, gut. Wie ich mich dann entscheide, kann ich jetzt gar nicht sagen.

Genauso, wie ich jetzt nicht sagen kann, ob ich für meine Kinder zustimmen kann. Das ist keine leichte Entscheidung.

Vieleicht entspinnt sich ja hier eine Diskussion, die mich entscheidungsmäßig weiterbringt.

 

 

* kosten lediglich das Leben

 

Beste Antwort im Thema

Da ich weiss, wie schwer sich Ärzte mit der Feststellung des Hirntodes tun, hab ich einen Organspende-Ausweis. Falsch, ich hab sogar zwei. Einen in der Brieftasche, einen in den Mopped-Papieren. Kein Witz, ist ganz ernst.

 

Erstmal - kein Arzt auf einer ITS kann in den Computer schauen - och, heute hätten wir mal gern Niere, morgen würde uns Leber besser passen, schaut mal, was Ihr machen könnt.

Zum Zweiten - die Entscheidung, wer ein Organ bekommt, fällt in Leiden (NL), der Zentrale von Eurotransplant.

Zum Dritten - die Entscheidung, ob der potentielle Spender wirklich tot ist, fällt in diesem Fall ein Team, dieses darf nicht mit der Explantation oder Transplantation der Organe in Verbindung stehen.

 

Fakt - in diesem Fall machen sich mehr Leute einen Kopp, ob der "Spender" wirklich tot ist, als wenn der Verunfallte irgendwo auf einer ITS rumliegt, die dringend Platz für andere Patn. bräuchte.

 

Betrachten wir den Fall religiös

Die höhere Macht wird es tolerieren, wenn sterbliche/fleischliche Überreste passager in einem anderen (Un)Gläubigen stecken, denn zu Staub oder Asche werden sie auf jeden Fall. Außerdem geht es ja vorzugsweise um die Seele, die meines Wissens nach noch nicht transplantierbar ist.

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Ich hätte da grundsätzlich nix dagegen, das ich nach meinem abtreten noch verwertet werde. Ich hab nur so ein komischen Gefühl, das das bei diversen Entscheidungen des Arztes im Grenzbereich dann ausschlaggebend sein könnte ob du wieder aufstehst oder nicht. Je nachdem ob sie grad was von dir brauchen würden oder nicht. Ist jetzt ernst gemeint, diesen Gedanken hab ich wirklich.

am 25. November 2011 um 10:10

Hab keinen Ausweis, hoffe wir werden alle nie Organe eines anderen brauchen müssen. Vielleicht würde man es dann überdenken. Die Befürchtung, dass Ärzte lieber die Organe am Leben halten, anstatt das Leben zu retten habe ich auch, auch wenn wahrscheinlich jeder Arzt sagen wird, dass dies quatsch ist. Und wahrscheinlich haben sie auch recht. Forscher haben ja schon mal Organe von tieren aus embryonalen Stammzellen nachgezüchtet z.B. ein Rattenherz, was sie auch zum Arbeiten gebracht haben. Allerdings nicht hier, weil hier ist sowas mit embryonalen Stammzellen verboten.

Ein interessantes Thema hast du da ausgegraben.

Ich habe seit dem 18 Lebensjahr einen Organspendeausweis und bin auch in der Knochenmarkspenderdatei registriert.

Beides habe ich mir bei meiner ersten Blutspende ausstellen lassen.

Warum ich das gemacht habe, weiß ich nicht genau.

Auch meine Familie, Freunde und Bekannten könnten mal in eine Situation geraten und bräuchten dann Gewebe oder Organe um überleben zu können.

Zum anderen ist es natürlich für die eigene Familie schwer, wenn diese mit ansehen muss, wie man auseinander genommen wird.

Aber wenn ich wirklich Tod bin, dann interessiert es mich wohl nicht mehr wirklich, was mit mir passiert. Auch wenn auf der einen Seite ein Kind oder ein Familienvater gestorben ist, so kann eine andere Familie wieder glücklich werden.

Ich finde, dass jeder ein Organspendeauswei haben sollte.

Bitte jetzt nicht falsch verstehen, aber in einem Ausweis kann man sich entscheiden zwischen, ich will alles (Gewebe/Organe) oder nur bestimmtes spenden oder ich erlaube keine Organspende. Desweiteren kann man auch eine Person angeben, die entscheidet ob gespndet werden darf oder nicht. Weil ich dies aber für eine zu große Belastung für denjenigen halte, würde ich das nie ankreuzen.

Ich habe die zweite Variante "JA, ich gestatte dies, mit Ausnahme folgender Organe/Gewebe:" bei der ich gegen die Entnahme von Gliedmaßen (Haut, Gesicht, Hand, ect.) bin.

Hier mal eine pdf wie so ein Ausweis aussieht.

Also eine generelle Freigabe für meine Organe würde ich wohl nicht erteilen.

Ich würde da schon eher sagen, das meine Familie das Entscheiden dürfte.

Ich gehe mal davon aus, das sie in meinem Interesse handeln *G*,

also wenn ich noch Chancen hätte, dem natürlich nicht zustimmen.

Für meine Familie würde ich natürlich alles geben.

Da ich weiss, wie schwer sich Ärzte mit der Feststellung des Hirntodes tun, hab ich einen Organspende-Ausweis. Falsch, ich hab sogar zwei. Einen in der Brieftasche, einen in den Mopped-Papieren. Kein Witz, ist ganz ernst.

 

Erstmal - kein Arzt auf einer ITS kann in den Computer schauen - och, heute hätten wir mal gern Niere, morgen würde uns Leber besser passen, schaut mal, was Ihr machen könnt.

Zum Zweiten - die Entscheidung, wer ein Organ bekommt, fällt in Leiden (NL), der Zentrale von Eurotransplant.

Zum Dritten - die Entscheidung, ob der potentielle Spender wirklich tot ist, fällt in diesem Fall ein Team, dieses darf nicht mit der Explantation oder Transplantation der Organe in Verbindung stehen.

 

Fakt - in diesem Fall machen sich mehr Leute einen Kopp, ob der "Spender" wirklich tot ist, als wenn der Verunfallte irgendwo auf einer ITS rumliegt, die dringend Platz für andere Patn. bräuchte.

 

Betrachten wir den Fall religiös

Die höhere Macht wird es tolerieren, wenn sterbliche/fleischliche Überreste passager in einem anderen (Un)Gläubigen stecken, denn zu Staub oder Asche werden sie auf jeden Fall. Außerdem geht es ja vorzugsweise um die Seele, die meines Wissens nach noch nicht transplantierbar ist.

Organspendeausweise retten Leben. Ich habe schon lange Einen...

Ich habe mir nach einer schweren Krankheit - gottseidank folgenlos dazu entschieden einen Organspenderausweis zu haben. Für mich spricht absolut nichts dagegen.

am 25. November 2011 um 10:27

twindance bist du Mediziner? Klingt alles plausibel und könnte zumindest mit den Befürchtungen aufräumen.

Dr. twindance... soviel Zeit muss sein... :p

In seinem Fall schreibt jedenfalls jemand, der Ahnung von der Sache hat.

am 25. November 2011 um 10:33

Ich würde mir wünschen, der Thread bringt dich weiter in deiner Entscheidung:)

Ich besitze seit fast zwei Jahren einen Organspendeausweis, allerdings aus familiären Gründen. Ich habe mir ebenfalls meine Gedanken über dieses Thema gemacht, und mich nach recht kurze Zeit für einen solchen Ausweis entschieden.

Ob Motorradfahrer im Allgemeinen als Organspender tituliert werden, ist mir gleichgültig.

Viel mehr stand für mich der Aspekt des Helfens im Mittelpunkt. Ich sehe keinen realen Nutzen mehr für meine Organe nach meinem Tod, falls diese sich weiterhin in meinem Körper befinden sollten.

Also weshalb nichts Nützliches damit anfangen?

Für mich gibt es heute keine Diskussion mehr, ob man mir Organe entnehmen darf oder nicht. Wenn ich was passendes zur Verfügung stellen kann, und sich mein Tod abzeichnet oder schon eingetreten ist, weshalb nicht?!

Wenn ich abtrete und dabei noch jemanden etwas Zeit mit seinen Liebsten schenken kann werde ich dies nach Möglichkeit tun. So "einfach" ist das für mich!

Wie die Entscheidung des Arztes ausfällt, ob zugunsten meiner Organe oder meines Lebens...nun...wenn man darüber nachdenkt, mir Organe oder Gewebe zu entnehmen, steht es wohl eher schlecht um mich. In wieweit ich die Entscheidung des Arztes noch nachvollziehen kann, oder überhaupt realisiere.... sei mal dahin gestellt.

So long,

Patrick

Zitat:

Original geschrieben von fruchtzwerg

twindance bist du Mediziner? Klingt alles plausibel und könnte zumindest mit den Befürchtungen aufräumen.

Aye

Hallo (Dr.) twindance!

 

Zitat:

Original geschrieben von twindance

Erstmal - kein Arzt auf einer ITS kann in den Computer schauen - och, heute hätten wir mal gern Niere, morgen würde uns Leber besser passen, schaut mal, was Ihr machen könnt.

Was ist, wenn - krasses Beispiel - der Arzt selber ein Kind hat, welches ein Organ überlebenswichtig benötigt, was extrem selten zu bekommen ist?

Ich muß zugeben, daß ich der Ärzteschaft nicht über den Weg traue.

Der Mehrheit tue ich wahrscheinlich Unrecht.

Aber es hat schon Fälle gegeben - nein, es gibt Fälle - in denen Ärzte mindestens die Gesundheit ihrer Patienten nur des Geldes wegen gefährde(te)n.

Im Landkreis ist gerade einer wegen solch eines Falles (sogar mit Todesfolge) verurteilt worden.

In anderen Ländern existiert eine Organmafia; im Hinblick auf eine vielleicht nicht besonders rosige wirtschaftliche Zukunft befürchte ich für uns jedenfalls keine rosige Zustände.

Wenn ich tot bin, bin ich tot. Dann ist mir das Materielle egal.

Außer, ich könnte mich selber im nächsten Leben als Spender benötigen. ;)

 

Alles Gute!

Ramses297.

P.S.: Ein Mediziner, der Motorrad fährt?

Ich meinte, das wäre selten, weil diese mit den negativen Seiten dieses Betätigungsfeldes besonders konfrontiert werden.

Du bist aber keiner, der in der Notfallabteilung tätig ist? :confused:

Hi,

folgende Frage, nehmen wir an ich habe einen Spenderausweis und sterbe, so das meine Oragne zur Verfügung stehen.

Nun gibt es ja eine Reihenfolge (Warteliste) und nehmen wir an das jemand aus meiner Familie auch darauf ist, nur weit unten in der Liste,

dann würde diese Person ja nicht mein Organ bekommen, oder kann man sagen, das ich generell ausgeschlachtet werden kann, aber vorrangig Verwandte bedient werden *G*

Komische Frage oder *G*

Zitat:

Original geschrieben von twindance

Erstmal - kein Arzt auf einer ITS kann in den Computer schauen - och, heute hätten wir mal gern Niere, morgen würde uns Leber besser passen, schaut mal, was Ihr machen könnt.

Zum Zweiten - die Entscheidung, wer ein Organ bekommt, fällt in Leiden (NL), der Zentrale von Eurotransplant.

Zum Dritten - die Entscheidung, ob der potentielle Spender wirklich tot ist, fällt in diesem Fall ein Team, dieses darf nicht mit der Explantation oder Transplantation der Organe in Verbindung stehen.

Fakt - in diesem Fall machen sich mehr Leute einen Kopp, ob der "Spender" wirklich tot ist, als wenn der Verunfallte irgendwo auf einer ITS rumliegt, die dringend Platz für andere Patn. bräuchte.

Hmmm.....werd mal eruieren, ob das bei uns in A auch so ist. Nehme mal stark an das da das gleiche gilt und wenn dem so ist, dann hat mir das in meiner entscheidung schon ein grosses Stück geholfen. Blut und/oder Plasma spende ich ja schon länger da ich mit AB- eine begehrte Kundschaft im Krankenhaus bin.:) Und mit den Organen denke ich, das es verschwendung ist diese sinnlos verfaulen zu lassen, wenn sie ein anderes Leben retten können. Einem allfälig vorhandenen Schöpfer kann das ja nur gefallen.

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