ForumKraftstoffe
  1. Startseite
  2. Forum
  3. Wissen
  4. Fahrzeugtechnik
  5. Kraftstoffe
  6. HVO 100 BMW Freigabe

HVO 100 BMW Freigabe

Themenstarteram 18. November 2023 um 10:39

HVO100 scheint für BMW erst ab Baujahr 03.2020 freigegeben zu sein.

Was ist mit E90 Modellen mit N57 Motor Baujahr 2012?

Oder bin ich falsch informiert?

 

Ähnliche Themen
80 Antworten

Gibt es eine Quelle wo alle bisher freigegebene Fahrzeuge aufgelistet sind?

Themenstarteram 19. November 2023 um 13:48

@GaryK Weisst du ev. mehr dazu?

Nein, Freigaben kann nur der Hersteller geben.

Was ich aber sagen kann: HVO hat in keiner Messung (wissenschaftliche Literatur) eine Treibstoffersparnis verursacht, ganz im Gegenteil. Durch die geringe Dichte ist trotz der hohen Cetanzahl (kommt dem Wirkungsgrad entgegen) mit einem Mehrverbrauch von etwa 4% zu rechnen. Zudem sind die NOx Werte ab 30% HVO trotz SCR in etlichen Messungen deutlich angestiegen, siehe u.a. https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0016236118313929 (Open Access!)

Anspruch nach Werbung und messtechnische Wirklichkeit sind wie bei vielen "Premiumstoffen" nicht immer in Einklang zu bringen. Leider laufen auch in Foren viele "Influencer" rum, die das Zeugs als Diesel-Allheilmittel anpreisen. Nachweise kommen bestenfalls durch "Powerpoint" und "Behauptung", auf den Mehrverbrauch und oftmals höhere NOx Emissionen wird übrigens gar nicht eingegangen.

Daher vermute(!) ich auch, dass es keine Freigabe für die abgastechnisch problematischen Fahrzeuge bis hoch zu Euro-6c geben wird. Weil sich die Emissionen mehr als nur etwas verschlechtern. KO-Kriterium, egal was die Hochdruckpumpe oder Injektoren möglicherweise dazu sagen.

Für die Bioquote im Treibstoff ist es übrigens egal, ob ein Mineralölkonzern Biodiesel oder HVO in den Kraftstoffpool kippt. Wenn man aber das Zeugs als "Premiumsprit" vertickt, dann machste damit im Gegensatz zu reinem Biodiesel gut Gewinn. Bei etwa 3,5 Mrd Liter HVO Produktion in der ganzen EU und Verkauf als "Premiumdiesel" mit 20 Cent/l Aufpreis kannste raten, wieso eine solche Lobby pro "Klimadiesel, HVO100..." mit sehr selektiv ausgewählten "Messungen" unterwegs ist. Ich warte noch auf Thomas Koch (der Motorenentwickler von Mercedes Benz, mittlerweile Prof in Stuttgart und Mietmaul des VDA) sowie einen Auftritt bei den "Autodoktoren" bis "Bloch erklärt".

Wer glaubt der Umwelt "was Gutes" zu tun: Egal ob HVO oder Biodiesel, es landet bilanziell eh im Tank. Die Frage ist nur, wieviel dessen Hersteller bis zur Zapfsäule daran verdienen kann. Genau wie bei "100% Ökostrom." Der wird ebenfalls zu 100% ins Netz eingespeist - die Frage ist eben, wieviel der Anbieter nebst "Greenwashing" daran mehr verdienen kann.

Deine Einwände sind nicht von der Hand zu weisen. Doch Lobbyisten gibt's auch in der E- Branche genug. Jeder will was vom Kuchen abbekommen. Nur die Praxis wird den Nutzen zeigen. Die Nox Diskussion wird in den Medien nicht mehr geführt. Wir haben ein CO2 Problem und darauf hinaus läuft die Kraftstoff Entwicklung. Ist alles zu einseitig gedacht. Gebe ich dir recht. Nur praxistauglich muss es sein und sich entwickeln können. Eine Lösung und nur ein Energieträger wird's nicht geben. Weder für die Oma, die nur zum Einkaufen fährt, der Lkw der in der Woche 3000- 4000 km fährt oder das Schiff oder Flugzeug.

Mich würden die Erfahrungen aus Skandinavien interessieren, wo es das Zeug ( HVO 100) vor allem für Lkw schon länger gibt.

am 20. November 2023 um 13:22

Die Erfahrungen aus Schweden: HVO wird tatsächlich für Lkw in großem Maßstab eingesetzt. Allerdings, 2022 wurden für HVO benötigt:

Tierische Fette: 63 %

Tallöl: 19 %

Palmöl: 4 %

Palmöl-Abfallprodukte: 4 %

Raps: 4%

...

https://www.vibilagare.se/.../...0-i-dieselbilen-detta-ska-du-tanka-pa

(ggf. Website übersetzen lassen)

Also ist der Name "Hydrotreated vegetable oil" unzutreffend, ich nehme an HVO ist angewiesen auf Massenschlachtung in Schlachthöfen.

Außerdem steht im Link (übersetzt):

"Ein weiteres Problem ist der Mangel an HVO. Die Verfügbarkeit von Rohstoffen ist begrenzt, und Schweden hat bereits vor einigen Jahren ein Drittel der weltweiten Produktion verwendet."

 

BMW content:

Gemäß dem verlinkten Artikel der schwedischen Autozritschrift "Vi bilägare" vertragen BMW ab Produktion 03/2020 HVO100.

Danke für den Link. Das könnte für die Übergangszeit klappen, bis ein Lkw elektrisch 3000 km Reichweite schafft.....wie zur Zeit ein Verbrenner.

Wird nicht passieren, nicht einmal mit "Luft" Zellen. Weil Diesel bis Kerosin etwa 12 kWh/kg haben, was bei 4x% Wirkungsgrad auf 4-5 kWh Arbeit an der Kurbelwelle je kg hinausläuft, Motor und Getriebe (rund 2 Tonnen) außen vor. Aktuelle Akkus haben als LFP etwa 0.15 Wh/kg (bestenfalls), als Li-Ionen bis 0.25. Ein LKW braucht abhängig von der Beladung etwa 100-150 kWh je 100 km. Man spart zwar Gewicht beim Motor und Getriebe, aber der Akku wiegt. Maximale sinnige Achslast in DE sind etwa 8t/Achse. Beim 40t Limit geht dir mit Akkus einiges an Zuladung flöten.

Als vollsynthetischer Kraftstoff aus CO2 brauchst du wenigstens 22 kWh Strom je Kilogramm bzw. mit den modernsten LKW wenigstens 500 kWh Strom für "E-Fuels". Weshalb übrigens die meisten LKW-Hersteller wie Mercedes-Benz Trucks auf serielle Hybride wie 700 bar Wasserstoff --> Brennstoffzelle --> Pufferakku setzen wenns um Strecke geht. Etwa die Hälfte an Primärstrombedarf.

@motor_talking

Nein, ist HVO nicht. Man kanns auch aus Rapsöl herstellen. Nur ist dann die Werbeaussage "bis zu 90% CO2 Einsparung" (siehe "Klimadiesel") am Arsch. Weil diese nur stimmt, solange Abfallstoffe mit formal "Null Gramm CO2 Footprint" zuzüglich dem Prozessenergiebedarf (halt 10%) eingesetzt werden. Nutzt du wiederum frische Pflanzenfette wie Rapsöl, geht dessen volle Vorkette in die Berechnung ein und die rund 10% kommen nochmal obendrauf. Wird irgendwie in Werbeaussagen mit "bis zu" unterschlagen. Mich kotzt diese "Marketingkampagne" für HVO einfach nur an.

Ich sag nicht, dass das Zeug schlecht ist. Ich sag nur, dass diese "E-Fuel" Mafia bewusst täuscht bis lügt. NOx aus der Verbrennung kann man in den Griff bekommen. Allerdings reicht die gesamte europäische HVO plus Biodiesel-Produktion nicht mal für die Hälfte des aktuellen deutschen Bedarfs an Diesel aus. Kerosin und Heizöl kommt noch obendrauf.

Nur wo geht die Reise hin? Die Wasserstoffproduktion reicht genauso wenig aus.

Was hier nicht wirklich der Topic ist. Wenn du den Wasserstoff nicht (irgendwo) hast, brauchste über E-Fuels & Co gar nicht nachdenken. Und "weiter wie bisher" ist quasi auch keine gute Idee. Siehe https://www.spiegel.de/.../...g-a-f2c914af-070e-48be-85c0-6896f8f321a1 ...

Als Fun Fact: Alle 620 Mrd Personenkilometer von PKW in Deutschland (https://www.kba.de/.../verkehr_in_kilometern_kurzbericht_pdf.pdf?...) zu aufgerundet 20 kWh/100km auf Strom gemacht, sind gerade mal 130 TWh Strom. Brachte letztes Jahr in DE alleine der Onshore-Wind. Alles an Biodiesel in DE zu HVO konvertiert deckt nicht mal 10% des heimischen Dieselbedarfs bzw. nicht mal 25% des Heizöls. Also "entweder-oder".

Ließt sich plausibel, wenn diese km- Einschränkungen, Gewichte, die Ladezeiten und dessen Schwächen in der Infrastruktur nicht wären. Für Lkw im Fernverkehr gibt's offensichtlich keine Lösung und trotzdem wird die Maut um ca 80% erhöht, um einen Effekt zu erzwingen. Fühlt sich gerade nicht gut an, weil der Endverbraucher die Rechnung übers Produkt zahlt.

Zitat:

@harzmazda schrieb am 20. November 2023 um 17:36:11 Uhr:

Nur wo geht die Reise hin? Die Wasserstoffproduktion reicht genauso wenig aus.

https://deutschlandticket.de/?...

;)

Zitat:

@Astradruide schrieb am 20. November 2023 um 19:27:12 Uhr:

Zitat:

@harzmazda schrieb am 20. November 2023 um 17:36:11 Uhr:

Nur wo geht die Reise hin? Die Wasserstoffproduktion reicht genauso wenig aus.

https://deutschlandticket.de/?...

;)

Dankeschön.....dein Link ist für mich eine einzige Provokation. Vor Jahren hat man die Bahnstrecke hier in unsere Kur-Stadt im Harz stillgelegt und jetzt fallen die Busse aus , weil die Busfahrer fehlen. Sogar Schulbusse fahren manchmal nur eingeschränkt. Ich bin mir sicher, dass es auch woanders so ist. Bei uns gibt's schier kein Nahverkehr zu irgendwelchen Arbeitsorten bzw Arbeitszeiten.

Zudem bin ich Lkw Fahrer und kann mit deiner Empfehlung nichts anfangen.

emoji beachtet?

Nun, wenn immer weniger privat den Hobel bewegen bleibt mehr für das wesentliche übrig. ... ich denke mittelfristig muß man sich mit solchen Optionnen auseinandersetzen. Mittelfristig muß sich aber auch mächtig was an der Infrastruktur des ÖPNV verbessern. Ich finde es auch kacke das im um 23:30 länger zum Nachbarstadteil brauche wie zum Zentrum. Zu meinem heutigem Arbeitsplatz ist ÖPNV-Pendel auch nicht tragbar - trotz nur Großstädte. Unter 120 Min kann es im bestenfall nicht gehen - Auto bringt mich da in 42minuten hin.

BTW: Ich denke LKW-Fahrer die auf Busfahrer umsatteln haben gute Karten einen Job zu bekommen ... nicht nur im Harz. Womit man besser lebt mag ich nicht beurteilen. ... aber irgendwie haben wir ja allgemein Kraftfahrermangel.

Ich denke, wir lassen es lieber über den Nahverkehr zu philosophieren. Da sind in den letzten Jahren leider so viele falsche, nicht nachhaltige Entscheidungen getroffen worden. Busfahrer? Ach nein. Als LKW Fahrer bin ich auch bald raus und werde aus Altersgründen nur mal zum Spaß unterwegs sein. Die neue Technik fasziniert vor allem ein LKW der von Travemünde bis Kiefersfelden 3X - 4X für 9 Stunden an eine Ladesäule muss, die es noch nicht gibt. ;)

Deine Antwort
Ähnliche Themen