Ladung in Zündschlüsselstellung 2 geht nicht mehr (Tankanzeige auf null u. andere)
Hallo zusammen,
ich hab mir am 03.10.24 einen C240 , Bj. 07.02.2002 , aus dem nahen "fast Ostfriesland" gekauft und auf eigener Achse nach Hannover überführt.
Es ist ein Benziner mit 6-Gang / zu 1 ... 0710 zu 2 509
folgendes Problem ich stecke den Zündschlüssel ein, stelle auf Pos 2 (also Zündung), soweit alles gut die Tankanzeige reagiert, die Kontrollleuchen alles gut, sobalg ich starte fällt die Stromanzeige auf null, keine Tankanzeige und auch nichts anderes, kein Scheibenwischer, keine Drehzahl, kein Blinker,kein Radio u.s.w.., nach mehreren Versuchen geht es dann mal. Der Motor aber läuft !! ADAC war da und meint die BatterieLadung würde auch funktionieren...
Fehler vom ADAC ausgelesen :
P203E Can-Bus Verbindung zu Kombiinstrument
P207D Can-Bus Verbindung zu elektronischen Zündschloss
ich hab das Kombiinstrument ausgebaut, hier konnte ich nichts sehen..
wenn der Strom nicht da ist und ich stelle Licht an , dann kommt sie Meldung "Licht aus" zusammen mit einem Piepton
wer weiß Rat
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30 Antworten
Moin,
möglicherweise hilft es ja, die Fehlermeldungen ernst zu nehmen.
Der Wagen hat mehrere CAN-Busse.
Alle Steuergeräte eines CAN-Busses hängen parallel mit jeweils zwei Drähten (CAN-H und CAN-L) am gleichen Bus und an der Fahrzeugmasse.
Die Masse wird zwar bei CAN selten erwähnt, ist aber für die Funktion der Übertragung erforderlich .
Wenn Dich das Thema interessiert, hier ein Link zu einer Erklärung:
https://www.me-systeme.de/de/grundlagen/canbus
Für die Einführung brauchbar, bei "Steckerbelegung" kannst Du aufhören zu lesen, das ist dann speziell und nicht mehr allgemein.
Die Steuergeräte handeln selbständig aus, wer die nächste Nachricht sendet.
Das geht nach Priorität der einzelnen Nachricht, dafür ist der Inhalt maßgebend, nicht, wer das senden will. Die Priorität ist über die Kenn-Nummer der Nachricht vom Hersteller festgelegt. kleine Nachrichten ID = hohe Priorität (z. B. der "Zündwinkel" wird ggf. kurzfristig benötigt und hat eine hohe Priotität, "Tankfüllung" eine sehr niedrige.....)
Bei fehlerfreiem Empfang gibt es eine Bestätigung und dann wird die nächste Meldung ausgehandelt.
Mit Zündung an ist praktisch immer Betrieb auf dem Bus,
aber einfach "mithören" kann man da nicht.
Ein Steuergerät hat die Funktion "Zentraler Gateway", das ist ein Vermittler, der je nach Inhalt die Meldungen auf verschiedene Busse weitergibt. Hier ist auch ein gesonderter CAN-Bus für Diagnose angeschlossen, über diesen können alle teilnehmenden Steuergeräte erreicht und abgefragt werden.
Auf diesem Weg hast Du Deine Fehlermeldungen bekommen.
Das Kombiinstrument hat Verbindung zum Motor-CAN und zum Innenraum-CAN,
das EZS kann je nach Bauzeitpunkt noch mehr haben, zu bestimmten Zeiten war das EZS auch "Zentraler Gateway".
In dieser Veröffentlichung wird erläutert, wie der CAN-Bus mit einfachen Mitteln auf grundlegende Funktion geprüft werden kann:
https://esd.eu/support/can-bus-troubleshooting-guide
Einfacher Ansatz:
Wenn Betrieb auf dem Bus ist werden immer Zahlen aus Nullen und Einsen übertragen.
Bei "Null" ist CAN-High auf +5Volt und gleichzeitig CAN Low auf 0Volt.
Bei "Eins" sind beide Leitungen CAN-High und CAN-Low vom Steuergerät freigegeben. Eine Differenzen aus vorherigen Pegel ist von den Abschlusswiderständen entladen und dadurch sind beide Leitungen auf gleichem Pegel in der Mitte des möglichen Spektrums auf etwa 2,5V.
Daraus ergibt sich, dass bei einer Messung mit dem Multimeter gegen Masse bei Betrieb auf dem Bus
CAN-High (durch kurzfristige Pulse +5Volt beeinflusst) im Mittel über 2,5 Volt und
CAN-Low (durch kurzfristige Pulse 0Volt beeinflusst) im Mittel unter 2,5Volt liegen sollte.
Die Messung des Abschlusswiderstands 50 Ohm klappt aber nur, wenn der Bus Spannungsfrei ist, dazui muss die Batterie abgeklemmt werden.
Mit einem Zwi-Kanal-Oszilloskop kann man sich die Signalformen ansehen und auch damit Fehler erkennen.
Die unterschiedlichen CAN-Busse werden jeweils mit zugehörigen mit Verteilern gebildet.
Die Verteiler ähneln einem Kamm, an nebeneinander liegenden zweipoligen Steckern sind immer wieder die gleichen beiden Farben für H und L zu sehen. (Mit kleinen Ausnahmen bei den Farben und auch Abschirmung an zweiadrigen Kabem kommt vor)
Die Verteiler liegen in den Kanälen im Fußraum und in den Verkleidungen am Schweller.
Wenn hier Feuchtigkeit wirkt kann es zu Korrosionsschäden kommen, oft an Belägen zu erkennen.
Falls Du mit optischer Prüfung nicht fündig wirst benötigst Du für elektrische Prüfungen weitere Unterlagen zur Lage der Verbindungspunkte und die Schaltpläne.
Details sind vom Bauzeitpunkt abhängig, deshalb wäre die FIN hilfreich.
Bei Bedarf schick mir eine PN.
Gruß
Pendlerrad
Gruß
Pendlerrad
Danke - ich gucke erstmal nach Feuchtigkeitsproblemen, das scheint mir sinnvoll da der Wagen mehrere Monate draußen gestanden hat bevor ich den gekauft hab. FIN ist WDB2032611F241827
Da ist wahrscheinlich das Zündschloss defekt.
wie erwähnt hatte ich den Wagen am 3.10. überführt, nach Pausen ist das Auto überwiegend ohne das beschriebene Problem wieder gestartet ( sonst hätte ich ja nicht fahren können-ohne Blinker .. ), viell. ist es eine schlechte Verbindung irgendwo...,
so, hab mir das mal im Fahrer-Fußraum angesehen und mit Warmluftfön alles mal erwärmt, an der Can-Bus-Leiste überall (ca.8 Plätze), überprüft aber keinerlei Reaktionen.. einzig das Zündscloss hab ich kurz erwärmt, danach war die Anzeige Tank ect. voll da auch nach 2-3mal starten , dann aber wieder aus.., hab den Wagen wieder weggestellt ... als nächstes wollte ich mal die Relais tauschen
so, heute hab ich das EZS ausgebaut, mir hat jemand freundlicherweise einen Hinweis gegeben. Die Lötstelle auf dem Bild mit der roten Kreismarkierung ist wohl defekt , was meinen die Spezies ??
Zitat:
@hannover schrieb am 22. Oktober 2024 um 13:38:09 Uhr:
...und mit Warmluftfön alles mal erwärmt
Und wie wäre es wenn du den Fön fest einbaust? 
ja, verstehe , das geht nicht mit Warmluftfön
nachgelötet, morgen baue ich das EZS wieder eiin, dann sehe ich ja ob das der Fehler war
aus meiner Sicht ist der 10k-Widerstand eher schlecht gelötet, linke Seite sieht aus, als wenn die nur "oben drauf" liegt.
Die Drähte im EZS scheinen mir eher zu der Spule für die Energieversorgung des Schlüssels zu gehören.
Die Kommunikation mit dem Schlüssel hat ja funktioniert, sonst hättest Du ihn nicht drehen können.
Fehlermeldung CAN deutet nicht auf dieses Teil.
ja , stimmt, hab nochmal kontrolliert, ist nicht in Ordnung- ich suche hier jemanden der mir helfen kann das zu löten, ich selber bin da nicht vom Fach...
jeder meint was anderes zu wissen und gibt mir die Ratschläge weiiter... ich baue das moregn mal prov. wieder ein und berichte ob sich etwas verbesssert/verschlechert hat..
eingebaut und prov. angeschlossen, leider keine Veränderung, es geht also weiter
"Zündschloss kaputt" ist ein weites Feld.
Das EZS hat zwar Schaltfunktionen, die Sicherungen für die einzelnen Spannungen und vom EZS betätigte Relais sitzen aber im SAM Front. Im RZS selbst wird nur schwacher Strom "geschaltet", seine Hauptfunktion ist Kommunikation.
hier:
https://www.motor-talk.de/.../...tauscht-ohne-erfolg-t7947303.html?...
habe ich einen Beitrag mit Informationen zur Sicherungs- und Steckerpflege geschrieben. Das ist eine Fleißarbeit, lohnt sich aber nach meiner Erfahrung weil es auf Jahre hilft, Kontaktprobleme zu vermeiden.
Vielleicht machst Du das mal als nächstes.
Das die Zugangskontrolle funktioniert heißt, das CAN-Bus Motor zwischen EZS und Motorsteuergerät (MSG) klappt. Das der Schlüssel auf Start gedreht werden kann heißt auch, dass vom EZS zum MSG der Befehl "Klemme 15 Ein" durchkommt und das MSG das Relais für die polaritätsgeschützte Zündungsplus "Klemme 87" zum Anzug bringt.
Wenn zwischen den tatsächlichen Potential und dem Befehl "Klemme 15 Ein" ein Widerspruch wäre würde das MSG nach meiner Kenntnis einen Fehler ablegen und den Start nicht freigeben.
Wenn ich Deinen ersten Beitrag richtig verstanden hab läuft bei Dir der Motor weiter, aber die Befehle Blinker oder ähnliches werden nicht umgesetzt.
Beim 203 geht sehr vieles an den Schaltern über eine einfache Widerstandsänderung und diese Änderung wird von einem Steuergerät erkannt und der zugehörige Befehl dann auf einen CAN-Bus gegeben. Ausgewertet wird der Bus für sehr viele Funktionen von den SAM Front und SAM Hinten.
Interessant z. B., dass am Lichtschaltermodul nur Kabeladern mit 0,5mm² Querschnitt ankommen. Umgesetzt wird die Lichtauswahl dann im SAM Front. Wenn das Steuergerät aussteigt kann man ganz im Dunkeln stehen, vermutlich nicht mal Blinker zur Orientierung. (Ich bin froh, dass ich ein altes Fahrzeug fahre)
Dein Fahrzeug ist laut FIN am 1.02.2002 hergestellt, für das EZS gibt es einen passenden Schaltplan, der bis 31.05.2002 gelten soll.
So weit ich den verstehe ist Sicherung 57 mit 5 Ampere für die Dauerplusversorgung des EZS und aus dem EZS kommt dann Zündungsplus "Klemme 15" zum SAM Front zurück und bringt mit
Stellung 1 Zündschlüssel zunächst "Klemme 15 R", die schaltet das Relais "P". Über Sicherung 51 mit 7,5 Ampere werden Kombiinstrument und so weit vorhanden die Komfort-Klima versorgt.
Ebenfalls an Relais P liegt Sicherung 50 mit 5Ampere, die versorgt den Lichtschalter, der bekommt zusätzlich zweimal Dauerplus über Sicherung 62 und 63 (je 5A)
In Stellung 2 Zündschlüssel kommt "Klemme 15" = Zündung, die schaltet das Relais M, das gibt Plus auf Sicherung 47 (15Ampere) für Zigatettenanzünder und Handschuhfachbeleuchtung und ermöglicht über Sicherung 46 (40 Ampere) die Wischersteuerung mit den Wischer-Relais Q und L.
Wenn Du eine Liste machst, was funktioniert und was tot ist (obwohl der Motor läuft?) kann man damit möglicherweise etwas anfangen.
Es könnte möglich sein, dass der Motor läuft, weil der Befehl "Klemme 15 EIN" verstanden wird und das polaritätsgeschützte Zündungsplus vom MSG bis zum Befehl "Klemme 15 Aus" gehalten wird.
Die tatsächliche Klemme 15 könnte aber fehlen (Relais, Sicherung, Steckverbindung...) oder CAN zum SAM kommt nicht durch...
Gruß
Pendlerrad
Danke - das passt auch zu einer anderen Antwort die ich gelesen hab Auszug hier :
"Hallo! Wollte nur abschließend berichten. Zündschloss hatte ich ja nach Hannover eingeschickt. Kein Defekt festgestellt. Wieder eingebaut. Startete natürlich nicht. Dann in eine Freie Werkstatt geschleppt. Dort wurde den ganzen Tag "gefummelt". Konnten den Fehler nicht lokalisieren. Fahrzeug wurde kurzgeschlossen und dann ab in Mercedes-Werkstatt. Dort wurde obligatorisch Fehlerspeicher ausgelesen. 57 Fehler festgestellt. Wurden gelöscht. Danach wurde die elektrische Anlage geprüft.
Befund: Relais Klemme 15, 15R und 87 bleiben zeitweise, hängen, Relais Starter arbeitet nicht.
Relais für: Klemme 15, 15R, 87 Motor, 87 Fahrwerk und Starter (nach Prüfung) erneuert.
Folgende Relais wurden erneuert:
A002 542 26 19 - 1 Stück -
A 002 542 72 19 - 2 Stück -
A002 542 92 19 - 2 Stück -
Rechnungspreis: 158,02 €.
Bin begeistert. Auto läuft einwandfrei. Angeblich soll jetzt auch nicht mehr die langjährige und immer wieder sporadisch auftretende Störung: ESP-Störung/Werkstatt aufsuchen erscheinen."
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ja, alles richtig verstanden: wenn ich Zündung einschalte -Stellung 2 alles normal-, starte ich den Motor ist die Stromversorgung für mind. Tankanzeige,Drehzahl,Scheibenwischer,Blinker,Gebläse ect. alles weg, Motorläuft und der ADAC hat auch gemessen das die LIMA geladen wird.
Kürzlich ist mir etwas neues aufgefallen, als ich den Motor abstellte leuchte kurz die Warnblink 1x...
das nächste die Sicherungen im Motorraum von li. und seitlich in der Amartur prüfen und die Relais wie oben im Text, erneuern...