Leistungsverlust 1.9 TDI AFN
Meinem 1.9 TDI (Limousine, Bj. 1998, 81kW, AFN, Partikelfilter nachgerüstet, 426tkm) fehlt etwas Leistung (gefühlt 10-15%), insbesondere ab 3000 U/min. Der Effekt muss relativ schleichend eingetreten sein.
Eine Log-Fahrt (Vollast, siehe Anhang) im 5. Gang zeigt, dass der Luftmassenmesswert zu gering (1-2mg pro Hub bei einem Sollwert im Bereich 38..41mg je nach Drehzahl) ist und daher die Rußbegrenzung ab ca. 2700U/min greift. Der Ladedruckmesswert liegt während des Tests konstant im Bereich 1937..1948 mbar mit einem einzigen Ausreißer bei 1927 mbar und zeigt im Stand ca. 30mbar mehr als der Umgebungsluftdrucksensor an (1030,2 / 999,6). Es wundert mich etwas, dass der Umgebungsluftdruckmesswert während der gesamten 25-minütigen Testfahrt absolut konstant geblieben ist.
Was ich bisher überprüft habe:
1) wg. Problemen mit dem Kurbelwellenzahnrad habe ich dieses und den Zahnriemen getauscht und alles (Nockenwelle, Einspritzpumpe inkl. Spritzbeginn) korrekt eingestellt und bereits nochmal kontrolliert
2) der Luftmassenmesser wurde bereits getauscht (Bosch, neu) ohne eine signifikante Änderung
3) die Ansaugbrücke ist innen zwar etwas ölig, die Dreckschicht ist aber relativ dünn (<1mm und eher punktuell).
4) Die Ansaugschläuche haben keine erkennbaren Risse (LMM zum Turbolader und Gehäuseentlüftung zum Turbolader). Ein vom Ventildeckel abgezogener (und verschlossener) Entlüftungsschlauch zum Turbolader ändert auch nichts.
Gibt es vielleicht noch etwas anderes was man mit vertretbarem Aufwand prüfen könnte?
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13 Antworten
Im Fehlerspeicher ist nichts hinterlegt?
Die Unterdruckschläuche werden oft porös.
Unterdrucksüstem mal Testen.
Danke für die Antwort! Der Fehlerspeicher ist absolut leer. Wie kann ich denn das Unterdrucksystem testen und wo könnte es in meinem Fall eine Beeinflussung geben die zum korrekten Ladedruckmesswert passt? Der Unterdruck im Bremskraftverstärker bleibt auch relativ lange erhalten.
Ich hatte den gleichen AFN/98 war sehr zufrieden damit.
An meinem hatte ich auch mal Leistungsverlust allerdings war der Fehler Ladedruck hinterlegt.
Da ist vorne rechts hinter dem Kühler so ein Unterdruckbehälter da war ein schlauch porös.
Zum Prüfen gibt es Werkzeug.
Zitat:
Original geschrieben von Touchwood
Gibt es vielleicht noch etwas anderes was man mit vertretbarem Aufwand prüfen könnte?
Ladedruck ist astrein.
Der Umgebungsdruck bleibt konstant in der Anzeige, sofern sich der
wahre Druck um nicht mehr als ca. 10 mbar ändert - das ist einfach die
Granularität der Zahlencodierung (8 bit).
Testen kannst Du noch den MWB 1: der zeigt an, was tatsächlich
eingespritzt wird (sollte immer der niedrigste Wert aus MWB 8 sein). Ist der
Wert in MWB 1 geringer, dann meldet wohl irgendein Sensor zu hohe Temperatur,
das kann man dann noch separat herausfinden.
Ansonsten sind die LMM-Werte wirklich zu gering, aber man weiß nicht warum, denn
der LD stimmt, und der LMM ist ja neu. Die Leistungseinschränkung durch den LMM
ist aber gering und erklärt die mangelnde Leistung wohl eher nicht.
Sind die Bremsen frei ?
Sind noch die ersten Düsen drin ?
Hast Du Rußentwicklung ?
Kannst Du probehalber die AGR mit Blech verschließen ?
Schon mal MWB 4 angeschaut ?
Grüße Klaus
Vielen dank für die Tips, ich habe mal versucht das meiste davon umzusetzen.
Wenn man den Umgebungsdruck stärker reduziert sieht man's jetzt auch am Messwert. Bei einer Auflösung von 10mbar hätte ich durch Staudruck etc. eigentlich gelegentliche minimale Änderungen erwartet, aber der Wert scheint korrekt und wirklich so konstant zu sein.
Für die folgenden Messungen habe ich das AGR mit einem Blech verschlossen, das scheint aber keinen Unterschied zu machen. Ich hoffe mal es ist ausreichend dicht, aber zumindest der Ladedruck wird ja noch erreicht.
Die tatsächlich eingespritzte Menge aus MWB 1 entspricht dem Wert der Rußbegrenzung (siehe 1. Diagramm), hier scheint es also keine weiteren Probleme zu geben. Im MWB 4 folgt der Ist-Wert für den Einspritzbeginn relativ gut dem Soll-Wert, pendelt aber etwas (2. Diagramm). Ich nehme mal an, das ist noch OK.
Bei den Bremsen ist mir bei der letzten Prüfung vor wenigen Wochen nichts aufgefallen, die müsste ich aber nochmal kontrollieren.
Die Düsen sind noch die ersten. Rußentwicklung ist durch den Partikelfilter schwer zu sagen, übermäßigen Ruß unter Vollast kann ich nicht erkennen. Wenn man aber nach längerer moderater Fahrt beim Auffahren auf eine Autobahn das Drehzahlband voll ausnutzt habe ich den Eindruck, dass der mühsam gesammelte Ruß auf einmal rausgeblasen wird.
Unter der Annahme, dass nicht beide LMM defekt (nochmal auf Verdacht tauschen möchte ich eigentlich nicht) sind meine weiteren (vielleicht etwas naiven) Ideen leider nur noch "Ventile schließen nicht vollständig" (Motor saugt Abgas an oder Abgas entweicht auf Ansaugseite) oder ein zu hoher Abgasgegendruck. In beiden Fällen wäre wohl nichts mehr sinnvoll zu machen, da ohnehin ab 2013 die Feinstaubplakette die falsche Farbe hat.
Was ich noch vergessen hatte zu erwähnen: vor ca. zwei Monaten hatte im Rahmen der damaligen Fehlersuche eine Werkstatt die Kompression gemessen und Werte von nur 18-19 bar auf allen 4 Zylindern ermittelt und dies als die Ursache der damaligen Startprobleme angegeben. Nach korrekter Einstellung des Timings springt er aber immer noch absolut problemlos an und läuft völlig normal.
Gibt es noch andere kostengünstig überprüfbare Möglichkeiten oder ist ein solcher Leistungsverlust laufleistungsbedingt normal?
Und hat zufällig jemand ein Log der Luftmasse eines fehlerfreien AFN? Die Rußbegrenzung greift zwar nur knapp, aber ich hatte irgendwo gelesen, dass die Luftmasse normalerweise deutlich über den als Soll angegebenen 850mg liegen soll.
Zitat:
Original geschrieben von Touchwood
Und hat zufällig jemand ein Log der Luftmasse eines fehlerfreien AFN? Die Rußbegrenzung greift zwar nur knapp, aber ich hatte irgendwo gelesen, dass die Luftmasse normalerweise deutlich über den als Soll angegebenen 850mg liegen soll.
Ja, das tut sie schon.
Ich hab Dir mal einen Ausschnitt von einem Log meines AFN unten angehängt.
Du kannst Dir einen "optimalen" LMM für Testzwecke basteln: Such mal
nach "Diode" in diesem Artikel
Grüße Klaus
Kompressionsverschleißgrenze liegt beim AFN bei 19 Bar ,meiner hat noch 28-30 Bar . Ich denke mal das hier dein gesuchter Fehler ist ,wenn das stimmt was die gemessen haben .
Düsen mit >400 tkm haben sicher auch keine gute Zerstäubung
mehr, aber die kosten halt ein bißchen. Ich hab meine vor 200 tkm
gewechselt.
Grüße Klaus
An den Düsen und an der Kompression ist wirtschaftlich sinnvoll wohl nix mehr zu machen, da das Fahrzeug aufgrund einer Wirtschaftsförderungsmassnahme ab 2013 hier eh nicht mehr fahren darf.
Mir ist jetzt jedoch etwas komisches aufgefallen: Üblicherweise verwende ich das Fahrzeug u.a. für 2x täglich ca. 45km AB im Geschwindigkeitsbereich 120-160. Am letzten WE bin ich mal eine längere Strecke mit höherer Geschwindigkeit gefahren. Gegen Fahrtende kam mir der Motor im unteren und mittleren Drehzahlbereich subjektiv weniger träge vor und - wenn auch weniger wichtig - auch die Höchstgeschwindigkeit ist geringfügig gestiegen. Messtechnisch kann ich bei bei konstanter maximaler Gaspedalstellung allerdings kaum eine Veränderung feststellen, die Reaktion scheint ist gefühlt jedoch schneller.
Da ich schon einige Daten gesammelt habe und mir langweilig war habe ich mal aus Neugier alle Messungen (Beschleunigen 5. Gang) in einem gemeinsames Diagramm zusammengefasst. Dazu habe ich die Drehzahl in Abhängigkeit von der Zeit dargestellt und die Kurven so verschoben, dass es einen Schnittpunkt bei ca. 3600U/min gibt (diese Drehzahl war bei allen Ausschnitten vorhanden). Jetzt ist erkennbar, dass obwohl die Luftmasse immer noch ähnlich gering war sich die Beschleunigung sichtbar verbessert hat, seit die AGR testweise verschlossen ist (Zufall?). Ebenfalls ist zu sehen, dass die Drehzahl nach der längeren Fahrt nochmal etwas schneller ansteigt. Die Umgebungstemperatur war mit um die 5°C immer relativ ähnlich.
Einen ähnlichen Effekt hatte ich vor einigen Monaten (vor dem Problem mit der Kurbelwellenzahnrad) nach einer längeren Fahrt durch ein Mittelgebirge. Damals hatte ich es nachträglich als eine Folge der Verstellung des Zahnrads interpretiert und es war nach 2-3 Tagen wieder wie vorher.
Woher das kommt würde mich natürlich interessieren. Wenn's so bleibt wäre für mich aber alles OK. Die immer noch etwas geringere Höchstgeschwindigkeit sehe ich dagegen im Alltagsbetrieb nicht als Problem an.
Die bessere Beschleunigung kommt dadurch das die AGR stillgelegt wurde ,dadurch im Teillastbereich keine Abgase mit zugeführt werden und die Verbrennungsluft dadurch Sauerstoffreicher ist .
Zitat:
Original geschrieben von darkalp
Die bessere Beschleunigung kommt dadurch das die AGR stillgelegt wurde ,dadurch im Teillastbereich keine Abgase mit zugeführt werden ...
Eine bessere Beschleunigung durch stillgelegte AGR ist nach der Theorie
nicht möglich, weil sich bei Last eine stillgelegte AGR nicht von einer
(funktionierenden) Serien-AGR unterscheidet: beide sind geschlossen.
Aber bei spontanem Gasgeben gibt es einen Unterschied im
Ansprechverhalten:
bei stillgeleger AGR hat man bei Teillast einen höheren LMM-Wert (100% der
verwendeten Luft streicht beim LMM vorbei). Also ist die Rußbegrenzung in
Teillast etwas höher. Also ist die Einspritzmenge, die sppontan beim Durchdrücken
freigegeben werden kann, etwas höher - das Auto reagiert spontaner.
Nach kurzer Zeit sind aber die Beschleunigungswerte dann wieder gleich.
Soweit die Theorie. Nach der Theorie hatte also jemand, der sich über eine
bessere nachhaltige Beschleunigung nach AGR-Stilllegung freut, vorher eine
(wenigstens leicht) defekte AGR ...
Daß der TDI nach einer AB-Hetzjagd besser fährt als vorher , hört man auch
immer wieder, ich hab diesen Eindruck bei meinem auch. Obs da Erklärungen
durch die Theorie gibt, weiß ich nicht.
Grüße Klaus
Beim Benziner ist es genau so, das nach einer " AB-Hetzjagt " der Motor besser am Gas hängt!
Der Motor wird frei geblasen, sprich die Ablagerungen verbrennen eher bei hoher Belastung!
Außerdem ist das Motorsteuergerät lernfähig, es lernt so zu sagen deinen Fahrstil!
Wenn du deinen Motor immer Unterturig/Benzinsparend fährst wird er träge.
Du sollst ja auch nach einem Motorsteuergeräte-Reset alle Fahrsituationen durch fahren, damit das Motorsteuergerät alles neu abspeichert!
Ich merk das selber wenn ich die ganze Woche gemütlich auf Arbeit fahre und dann am Wochenende auf die Piste gehe, das er die ersten paar Km nicht so will wie ich - aber dann gehts vorwärts!
Gruß
Zitat:
Original geschrieben von polobiest321
Außerdem ist das Motorsteuergerät lernfähig, es lernt so zu sagen deinen Fahrstil!
Der 1,9 TDI bestimmt nicht.
Grüße Klaus