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Lenkkopflager V65
Hallo Gemeinde,
bin neu hier und könnte ein bisschen Hilfe brauchen.
Wir (ich und meine Frau) beschrauben gerade eine Guzzi V65 (PG Bj. 87) um sie wieder flott zu machen.
Aktuell sind wir am Lenkkopflager, das hakt (Rastpunkte). Wir sind jetzt am überlegen:
1. Umstieg auf Kegelrollenlager
Das Kegelrollenlager das es bei Stein-Dinse für 59,- € gibt ist ein normales Standardlager (30205J2) und kostet im Kugellagerhandel ~12,- € (von SKF). Das Original (Axial-Rillenkugellager) hat in der oberen Lagerschale aber ein Innengewinde, das beim Kegelrollenlager natürlich fehlt (auch bei dem von Stein-Dinse). Wird das jetzt nur mit der oberen Mutter (die mit dem Adler drauf) angezogen?
2. Altes Lager belassen
Einen Versuch ist es wert. Wenn ich das richtig verstehe sind in jedem Lager 21 Kugeln. Der Vorbesitzer hat aber wohl ins untere Lager, zwischen Lagerschale und Rohr noch eine dazwischengeklemmt, jedenfalls fielen da 22 Kugeln heraus und in Summe habe ich jetzt 43 Stück). Also Lagerschalen ein bisschen drehen und das alte Lager belassen.
- Was für ein Anzugsdrehmoment hat das Lager (im Werkstatthandbuch finde ich das nicht)
- Wofür ist das Blech mit der Nase zwischen oberer Schale und oberer Gabelbrücke?
Mit Dank und Gruß,
Julian
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8 Antworten
Die Frage ist doch entscheidend, wozu dient das Innengewinde! Dient es "nur" dazu, Spiel auszugleichen oder auch die gesamte Gabel im Gabelrohr zu sichern? Da die Gabel immer durch das Gewicht des Bikes belastet wird, würde ich diese Frage verneinen. Natürlich darf das Lager durch die obere Mutter nicht zu fest gezogen und damit in der Bewegung gehindert werden. Wenn Ihr dieses verneinen könnt, würde ich das neue Lager verwenden! Selbstverständlich darf sich diese Mutter nicht selbständig lösen! War im alten Zustand oben eine Wellscheibe etc. vorhanden? Vllt könntet Ihr ein - typbezogene- Rep.-Anleitung auftreiben. Gruß
die Rep.-Anleitung ja vorhanden.
früher hatte man es nicht so mit Drehmoment..ausser vllt bei Z.-Kopfschrauben, Pleuel usw.. Die Lager wurde zunächst etwas zu fest angezogen und dann etwa eine halbe Umdrehung wieder gelockert...es sollte sich frei drehen aber auch keine Spiel haben.
Gruß
Zitat:
Original geschrieben von JKG
Hallo Gemeinde,
bin neu hier und könnte ein bisschen Hilfe brauchen.
Wir (ich und meine Frau) beschrauben gerade eine Guzzi V65 (PG Bj. 87) um sie wieder flott zu machen.
Aktuell sind wir am Lenkkopflager, das hakt (Rastpunkte). Wir sind jetzt am überlegen:
1. Umstieg auf Kegelrollenlager
Das Kegelrollenlager das es bei Stein-Dinse für 59,- € gibt ist ein normales Standardlager (30205J2) und kostet im Kugellagerhandel ~12,- € (von SKF). Das Original (Axial-Rillenkugellager) hat in der oberen Lagerschale aber ein Innengewinde, das beim Kegelrollenlager natürlich fehlt (auch bei dem von Stein-Dinse). Wird das jetzt nur mit der oberen Mutter (die mit dem Adler drauf) angezogen?
2. Altes Lager belassen
Einen Versuch ist es wert. Wenn ich das richtig verstehe sind in jedem Lager 21 Kugeln. Der Vorbesitzer hat aber wohl ins untere Lager, zwischen Lagerschale und Rohr noch eine dazwischengeklemmt, jedenfalls fielen da 22 Kugeln heraus und in Summe habe ich jetzt 43 Stück). Also Lagerschalen ein bisschen drehen und das alte Lager belassen.
- Was für ein Anzugsdrehmoment hat das Lager (im Werkstatthandbuch finde ich das nicht)
- Wofür ist das Blech mit der Nase zwischen oberer Schale und oberer Gabelbrücke?
Mit Dank und Gruß,
Julian
"Festziehen" geht ja dan nur noch mit der oberen Mutter! wenn das Gewinde ausreichen dimensioniert ist (bezogen auf die anzahl der tragenden Gewindegänge, warum nicht?
Oder nur "unten" ein Kegelrollenlager einbauen?
Anzugsmoment wird es nicht geben, da Axialkugellager genauso wie Kegelrollenlager eher mit einer ganz minimalen axialen "Luft" eingestellt werden. "Vorspannen" ist tabu, deshalb kein Drehmoment!
Einfach eine Kugel mehr ins Lager? Schon krass, ich glaube nicht das da ausreichend "Luft" zw. den Kugeln ist um eine zusätzlich aufzunehmen u. Luft muss sein, sonst blockieren die Kugeln!
MfG Günter
Hallo zusammen,
"Festziehen": Ich sag es mal so, bei meinen Japanern gibt es da ein Drehmoment mit dem man die Mutter über dem oberen Lager anziehen muß. Meines Erachtens darf bzw. muß da schon etwas Druck drauf sein. Axial-Lager sind für axialen Druck gemacht. Kegelrollenlager für axialen und radialen.
"Zusätzliche Kugel": Die 21 Kugeln leigen im Lager ja nicht auf Kontakt, ohne Luft dazwischen. Wenn man jetzt die Kugeln etwas zusammenschiebt ist Platz um noch eine reinzuquetschen, etwas nach innen versetzt zwischen Innenrohr und den anderen Kugeln.
Ich bin dabei mich noch weiter schlau zu machen aber die Lösung lautet wohl tatsächlich: Unten Kegelrolle, oben axial
Grüße,
Julian
Hallo Julian,
das mit dem "Festziehen" bei Axiallagern ist so eine sache. Richtige axiale Kräfte kann ein Kegelrollenlager z.B. garnicht aufnehmen da dann die gefahr besteht das es "festklemmt" (der Kegel wirkt wie ein Keil).
Axilaschulterkugellager können das schon besser vertragen. Bei beiden Lagerarten führt eine Vorspannung allerdings zu erhöhten Losbrechmomenten u. solche sind gerade bei einer Steuerkopflagerung unerwünscht.
Erstrebenswert ist "spielfrei" mit vielleicht minimaler "Vorspannung"! Wobei bei Feingewinden selbst kleine Drehmomente schon zu enormen axialen Kräften führen!
Eine zusätzlich Vorspannung erfolgt dann auch noch wenn von oben mit einer zweiten Mutter "gekontert" wird!
Das mit der 21ten Kugel ist doch wohl totaler Blödsinn!
Wenn diese 21te Kugel nicht mit den anderen in einer "Linie" liegt, können die Kugeln auf der Laufbahn nicht mehr richtig "tragen".
Sieh dir einmal das Bild an (habe nichts beseres gefunden auf die schnelle u. das entspricht am ehesten den Steuerkopflagern der V65):
http://www.google.de/imgres?...
Die 21te Kugel verhindert, das sich Außen u. Innenring durch die Kugeln zentrien!
Entweder die 21te Kugel findet "platz" auf der vorgeshenen "Laufbahn" o. raus damit!
Das Lagerhersteller bei Käfiglosen Wälzkörpern sowieso einen max. "Befüllung" vorgeben, lassen ich jetzt einmal ausserbetracht.
MfG Günter
Hi!
Also, die 22te Kugel (nicht die 21te, 21 Kugeln ist Standard) ist fehl am Platz, keine Frage.
Ich bin mittlerweile drei Schritte weiter. Eine Mischung aus Preis und Verfügbarkeit ergibt dann das Lenkkopflager-Set von Stein-Dinse, Kegelrollenlager mit Lagerschalen, je 1x für oben und unten (à 59,-€). Obendrauf kommt dann die alte obere Lagerschale mit Gewinde, um die Lage zu sichern (ja, nicht vorspannen). Das baut alles in allem etwas höher auf als das Original (~5 mm). Vielleicht schaffe ich es noch irgendwie so eine Art Staubschutzkappe zu dengeln.
Gruß und Danke für alle Tipps und Hilfen,
Julian
Hallo Julian,
ich hatte mit einer V35 das gleiche Problem. Da das original Kugellager zu der Zeit nicht mehr lieferbar war, habe ich die Lager soweit gedreht, dass der Rastpunkt ausserhalb des Lenkereinschlags lag. Natürlich habe ich vorher die Kugeln überprüft. Die waren alle noch OK. Der Rastpunkt war danach weg. Auch der TÜV hatte keine Beanstandungen mehr. Das Blech mit der Nase bitte genau so wieder einbauen, wie es war. Lager gut einfetten - dann fallen beim Zusammenbau die Kugeln auch nicht raus. Mutter mit dem Feingewinde mit der Hand so weit festdrehen, dass sich der Lenker leichtgängig ohne Spiel bewegen lässt. Dafür bestenfalls auf den Hauptständer stellen und Vorderrad hochbocken ( z.B. mit einem Holzklotz unter dem Motor )
Gruss
Alex. aus OS
V35 II und V65 Florida
Hallo Alex,
meinest du diesen Beitrag:
Danke, daß du ihn ins Netzt gestellt hast, das war so ziemlich das erste was ich zu dem Thema gefunden hatte.
Ich hab es ausprobiert, da war aber bei mir nix mehr zu machen.
Bin jetzt am umrüsten auf Kegelrolle und hab doch ein (sündhaft teures) Komplettset bestellt. Ist aber chic und gut gemacht. Ein neues Standrohr (rechts) ist auch schon da, Gabelbrücke unten ist unterwegs. Neue Reifen noch und ein paar Kleinigkeiten, dann kann die Dame über den TÜV.
Gruß und Danke nochmal,
Julian