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Luftmasse Ist- und Soll-Werte
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64 Antworten
Hallo zusammen,
Bmw F10 520D 2010 173000km.
Hab vor kurzem die DDE werte ausgelesen und merkte dass die IST Luftmasse weniger als die Soll werte. Weiß jemand wo das liegen kann?
-Das Auto rückelt ja in stehen schon leicht aber stark.
-Ansaugbrücke wurde vor 2000km saubergemacht.
Mfg
War ein Fehler hinterlegt oder nicht? Wenn es zu einer Regelabweichung kommt, wird ein Fehler abgelegt, der durch eine leuchtende MKL angezeigt wird. Ansonsten ist alles völlig normal. Es gibt immer Abweichungen zwischen soll und ist. Diese dürfen nur nicht außerhalb gewisser Grenzen liegen. Dann gibt’s eben besagte Fehler.
...Luftmassenvergleiche bei geringer Motorlast (Leerlauf) sind unzuverlässig.
Wie @steffmaster78 schreibt, würden regelverletzende Parameter zu Fehlereinträgen führen.
Den Messwerten ist zu entnehmen, dass bei einer Außentemperatur von 14°C eine Ansauglufttemperatur von 38°C gemessen wird.
Der Ansauglufttemperatursensor ist Teil des LMM.
Diese Temperaturerhöhung erscheint sehr groß und bedeutet (falls der Wert korrekt ist), dass sich die Ansaugluft - durch Motorabwärme - auf dem Weg durch Rohluftkanal und Luftfilterkasten um 23°C (!) erwärmt.
Da die vom LMM gemessene Luftmasse temperaturkorrigiert werden muss, weil wärmere Luft eine geringere Dichte hat, führt ein hoher Ansauglufttemperaturwert automatisch zu einer geringeren korrigierten Luftmasse.
Bemerkenswert ist auch, dass die Ladelufttemperatur 5,5C niedriger ist als die Ansauglufttemperatur.
Zu erwarten wäre, dass sie höher ist, weil die Ladeluft auf dem Weg durch Reinluftrohr und Verdichter weitere Wärme aufnimmt, zumal die Kurbelgehäuseentlüftung ebenfalls beiträgt.
Im Leerlauf spielt Temperaturzunahme durch Ladedruckerhöhung natürlich keine Rolle. Der Ladedruck (1.015mbar) entspricht fast dem Umgebungsdruck ( 992mbar)....der Ladedruckwert reflektiert den Absolutdruck, nicht den erzeugten Überdruck.
Die Wertdifferenz (IST-SOLL) beim Ladedruck von 7mbar entspricht einer atmosphärischen Höhendifferenz von 60m und ist weit vom max. Toleranzwert (60mbar) entfernt, bei dem ein Fehler gesetzt wird (Drucksensorvergleich nach Motorstillstand).
Wenn der Motor riuckelt, würde ich die Freigängigkeit des AGR-Ventils (ruckfreies federbelastetes Schließen) prüfen und die AGR testweise stillegen, um das Teilsystem "AGR" als mögliche Fehlerquelle zu isolieren.
Die Entwicklung der Ansauglufttemperatur müsste bei höheren Drehzahlen gecheckt werden - sie sollte sich der Außentemperatur annähern, sonst stimmt was nicht.
Zitat:
@maxmosley schrieb am 20. Oktober 2022 um 08:44:59 Uhr:
...Luftmassenvergleiche bei geringer Motorlast (Leerlauf) sind unzuverlässig.
Wie @steffmaster78 schreibt, würden regelverletzende Parameter zu Fehlereinträgen führen.
Den Messwerten ist zu entnehmen, dass bei einer Außentemperatur von 14°C eine Ansauglufttemperatur von 38°C gemessen wird.
Der Ansauglufttemperatursensor ist Teil des LMM.
Diese Temperaturerhöhung erscheint sehr groß und bedeutet (falls der Wert korrekt ist), dass sich die Ansaugluft - durch Motorabwärme - auf dem Weg durch Rohluftkanal und Luftfilterkasten um 23°C (!) erwärmt.
Da die vom LMM gemessene Luftmasse temperaturkorrigiert werden muss, weil wärmere Luft eine geringere Dichte hat, führt ein hoher Ansauglufttemperaturwert automatisch zu einer geringeren korrigierten Luftmasse.
Bemerkenswert ist auch, dass die Ladelufttemperatur 5,5C niedriger ist als die Ansauglufttemperatur.
Zu erwarten wäre, dass sie höher ist, weil die Ladeluft auf dem Weg durch Reinluftrohr und Verdichter weitere Wärme aufnimmt, zumal die Kurbelgehäuseentlüftung ebenfalls beiträgt.
Im Leerlauf spielt Temperaturzunahme durch Ladedruckerhöhung natürlich keine Rolle. Der Ladedruck (1.015mbar) entspricht fast dem Umgebungsdruck ( 992mbar)....der Ladedruckwert reflektiert den Absolutdruck, nicht den erzeugten Überdruck.
Die Wertdifferenz (IST-SOLL) beim Ladedruck von 7mbar entspricht einer atmosphärischen Höhendifferenz von 60m und ist weit vom max. Toleranzwert (60mbar) entfernt, bei dem ein Fehler gesetzt wird (Drucksensorvergleich nach Motorstillstand).
Wenn der Motor riuckelt, würde ich die Freigängigkeit des AGR-Ventils (ruckfreies federbelastetes Schließen) prüfen und die AGR testweise stillegen, um das Teilsystem "AGR" als mögliche Fehlerquelle zu isolieren.
Die Entwicklung der Ansauglufttemperatur müsste bei höheren Drehzahlen gecheckt werden - sie sollte sich der Außentemperatur annähern, sonst stimmt was nicht.
Vielen dank für diesen ausführlichen Antwort
Ihr Berichte beeindrucken mich immer wieder
Also ich verstehe dass die luftmasse dieffernz kein Rolle spielt weil kein Fehler dazu liegt.
Aber ein Problem gibt bei die Luft Temperaturen.
Ich hab hier alle werten in zwei pdfs gefasst.
Ich hoffe dass die Ihnen helfen die Fehler zu lokalisieren
Vielen dank nochmal
Mfg
Alle werten bei ca.1400rpm
Wenn das nicht reicht hab ich auch ein alten test wo die werten bei 2000rpm ist
...danke!
Leider kann ich die Dateien mit einem PDF-Reader nicht öffnen.
Musst runterladen und händisch „.pdf“ anhängen…
...danke - passt!
...der Wertevergleich Ansauglufttemperatur (ALT) - Ladelufttemperatur (LLT) zeigt auch bei 1.500UpM - und somit erhöhtem Gasdurchsatz - ein inverses Verhältnis:
Das Frischgas kühlt ja - bei Standlauf - während der Passage durch den Ladelufttrakt nicht ab.
Der ALT-Wert nimmt auch absolut nicht ab, obwohl bei erhöhtem Gasdurchsatz weniger Zeit für den Wärmeübertrag vom Motorblock bleibt.
Ich gehe davon aus, dass der ALT-Sensor im LMM defekt ist.
Der LMM hat zwar eine Eigendiagnose, die auch den Wertebereich checkt, aber die indizierten 38°C sind ja nicht grundsätzlich unrealistisch - passen in diesem Fall aber nicht zur Umgebungs- und Ladelufttemperatur.
Der ALT-Sensor ist ein NTC-Widerstand - der Widerstand nimmt also mit zunehmender Temperatur ab.
Weil der Sensor im LMM verbaut ist, ist ein Separattest anhand der veröffentlichten Kennlinie schwierig aber möglich.
Ansonsten bleibt nur der Tausch des LMM.
Dann müssen die "Adaptionen Luftmassensystem" zurückgesetzt werden.
Dabei werden Korrekturwerte des alten LMM gelöscht.
Zitat:
@maxmosley schrieb am 20. Oktober 2022 um 13:35:15 Uhr:
...der Wertevergleich Ansauglufttemperatur (ALT) - Ladelufttemperatur (LLT) zeigt auch bei 1.500UpM - und somit erhöhtem Gasdurchsatz - ein inverses Verhältnis:
Das Frischgas kühlt ja - bei Standlauf - während der Passage durch den Ladelufttrakt nicht ab.
Der ALT-Wert nimmt auch absolut nicht ab, obwohl bei erhöhtem Gasdurchsatz weniger Zeit für den Wärmeübertrag vom Motorblock bleibt.
Ich gehe davon aus, dass der ALT-Sensor im LMM defekt ist.
Der LMM hat zwar eine Eigendiagnose, die auch den Wertebereich checkt, aber die indizierten 38°C sind ja nicht grundsätzlich unrealistisch - passen in diesem Fall aber nicht zur Umgebungs- und Ladelufttemperatur.
Der ALT-Sensor ist ein NTC-Widerstand - der Widerstand nimmt also mit zunehmender Temperatur ab.
Weil der Sensor im LMM verbaut ist, ist ein Separattest anhand der veröffentlichten Kennlinie schwierig aber möglich.
Ansonsten bleibt nur der Tausch des LMM.
Dann müssen die "Adaptionen Luftmassensystem" zurückgesetzt werden.
Dabei werden Korrekturwerte des alten LMM gelöscht.
Oem bmw 240€.
Bosch 110€.
Muss es gewechselt werden? Hat es auf das Fahrzeug irgendwelche Nachteile?
Vielen dank Nochmal
...LMM unterliegen einer Sensordrift durch Verschmutzung. Die wird von der Motorsteuerung in Grenzen kompensiert und bestimmt die o.g. Korrekturwerte, die bei Einbau eines Neuteils per Wartungsprogramm zurückgesetzt/gelöscht werden müssen.
Solange ein Qualitäts-LMM - Original oder Aftermarket - eingebaut wird, gibt es kein Problem.
Normalerweise werden die Temperaturen von Ansaugluft, Ladelufttemperatur und Umgebungstemperatur von der DDE auf plausibilität überprüft.Ich würde mal nebenbei noch die Messwerte vergleichen wenn alles abgekühlt ist.Kannst dir ja trotzdem Neuteile kaufen.
Also ist ein Wechsel der LMM stark empfohlen.
Ich danke euch vielmals. Werde mich noch mal mit die neuen Werten berichten wenn es gemacht wurde.
Ja würd mich auch interessieren.
Zitat:
@Matze_Lion schrieb am 20. Oktober 2022 um 14:54:50 Uhr:
Normalerweise werden die Temperaturen von Ansaugluft, Ladelufttemperatur und Umgebungstemperatur von der DDE auf plausibilität überprüft.Ich würde mal nebenbei noch die Messwerte vergleichen wenn alles abgekühlt ist.Kannst dir ja trotzdem Neuteile kaufen.
...nach der Funktionsbeschreibung werden im Rahmen des Wartungsverfahrens "Luftmassensystemtest" die Temperaturwerte anhand definierter Betriebszustände plausibilisiert. Ich denke aber, dass es keine Regelüberprüfung im Normalbetrieb gibt, so wie beim Drucksensortest nach Motorstillstand, wo die Signalwerte der Sensoren des Luftmassensystems mit dem Wert des Umgebungsdrucksensors verglichen werden.
Wenn da die Toleranz überschritten wird, gibt's eine Meldung /einen Fehlereintrag.
Das ist ja hier nicht so.
Ein "Luftmassensystemtest" würde im vorliegenden Fall eventuell Klarheit verschaffen.