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Mit Diesel-Bus durch Fluss fahren?

Themenstarteram 5. Juli 2010 um 15:19

Hallo,

Kann man mit einem Hanomag-Mercedes Bus (L206D, Bj75, Diesel) durch einen Fluss fahren ohne dass der Motor... kaputt geht?

Hab oefters mal Fotos von anderen Autos gesehen die das gemacht haben aber haette doch ein wenig Angst.

Was sollte man vor der Flussueberquerung beachten?

Nur ein Schlauch an den Auspuff und Lufteinlass + Lichtmaschine abbauen + Batterie abschliessen + Motor vorher auskuehlen lassen + natuerlich Bretter benutzen falls der Fluss matschig ist - was noch?

Wie tief darf das Gewaesser sein bzw. an welche Stellen darf am Motor... kein Wasser kommen?

Gruss

Stefan

Beste Antwort im Thema

Ich bin bisher nur mit unserem Landcruiser und mit einem Jeep durch Flüsse gefahren, aber eigentlich sind die Regeln für alle Diesel gleich.

1. Auf gar keinen Fall darf Wasser in den Bereich der Luftansaugung und damit in den Motor kommen. Daher haben viele GW einen hochgelegten Ansaugstutzen. Ohne den solltest du vorher nachsehen, in welcher Höhe und an welcher Stelle die Luft angesaugt wird. Das ist dann deine maximale Tiefe. Wobei du noch darauf achten musst, dass die Bugwelle nicht genau diesen Bereich überschwemmt. Wenn Wasser in einen laufenden Dieselmotor kommt, gibt es einen Totalschaden.

2. Wenn du durchs Wasser fährst, nicht stehen bleiben, sondern zügig fahren. Dann bildet sich eine Bugwelle und der Motorraum bleibt weitgehend trocken. Du kannst auch vorher eine Plane vor dem Kühlergrill montieren. Wenn kein oder nur wenig Wasser in den Motorraum kommt, brauchen weder Lima noch Batterie abgeklemmt werden. Wie willst du eigentlich den Motor starten, wenn die Batterie abgeklemmt ist?

3. Wenn der Kühlventilator dreht, wird er im Moment des Überflutens zur Schiffschraube und vom Wasser schlagartig abgebremst. Dafür ist er nicht gebaut und die Flügel können dann den Kühler zerfetzen. Wenn er elektrisch angetrieben ist, kann man ihn abklemmen. Wenn er temperaturgesteuert ist, sollte der Motor kühl sein; wenn er fest mitläuft, Plane vorspannen und auf keinen Fall stehen bleiben, wg. Bugwelle.

4. Wenn das Wasser zu tief ist, kann das Fahrzeug aufschwimmen. Insbesondere bei 2WD wird es gefährlich, wenn die angetriebene Hinterachse auf einmal keine Traktion mehr hat. Die Strömung treibt dich dann einfach ab.

5. Diffs und Achsen haben Entlüftungen. Da läuft Wasser rein, wenn sie unter Wasser abkühlen. Richtige GWs haben deswegen hochgelegte Entlüftungsöffnungen.

6. Vor der Querung den Fluss zu Fuß abgehen. Oder zumindest einem anderen Fahrzeug bei der Querung zusehen, um die richtige Furt zu finden.

7. Zu hohe Geschwindigkeit ist auch nicht sinnvoll. Das gibt beim Einfahren ins Wasser einen heftigen Schlag. Ich schalte bei Wassertiefen über 20cm grundsätzlich in den 4WD und wenn es trübe oder schlammig ist, auch in die Untersetzung mit Sperren. Während der Querung schalten, kann dazu führen, dass man stecken bleibt.

8. Wenn du nicht sicher bist, dass du durchkommst, binde vorher ein langes Abschlepseil an das Auto. Dann musst du wenigstens nicht tauchen, um eine Bergung zu ermöglichen.

9. Üben, wenn andere Fahrzeuge in der Gegend sind.

10. Solange der Motor läuft, kann durch den Auspuff kein Wasser eindringen.

11. Wenn der Fluss so matschig ist, dass du versinkst, würde ich mich mit einem normalen 2WD Bus auch nicht auf Bretter im Fluss verlassen. Die schwimmen doch weg. Oder meist du Bleche aus Alu oder Stahl?

12. Wie dicht ist eigentlich der Fahrzeugboden, wie dicht schließen die Türen, wie gut sind Rahmen und Bodenbleche versiegelt?

13. Unter 'Fluß' stelle ich mir eine Wassertiefe von mindestens 40 - 50cm vor und eine Strecke von mindestens zwei Fahrzeuglängen. Das überfordert die meisten aktuellen SUVs und sicher auch die meisten älteren und neueren Kleintransporter. Bei einer 10cm hohen Pfütze würde ich vorsichtig durchfahren, wenn nötig.

Gruß, Bernhard

 

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Ich bin bisher nur mit unserem Landcruiser und mit einem Jeep durch Flüsse gefahren, aber eigentlich sind die Regeln für alle Diesel gleich.

1. Auf gar keinen Fall darf Wasser in den Bereich der Luftansaugung und damit in den Motor kommen. Daher haben viele GW einen hochgelegten Ansaugstutzen. Ohne den solltest du vorher nachsehen, in welcher Höhe und an welcher Stelle die Luft angesaugt wird. Das ist dann deine maximale Tiefe. Wobei du noch darauf achten musst, dass die Bugwelle nicht genau diesen Bereich überschwemmt. Wenn Wasser in einen laufenden Dieselmotor kommt, gibt es einen Totalschaden.

2. Wenn du durchs Wasser fährst, nicht stehen bleiben, sondern zügig fahren. Dann bildet sich eine Bugwelle und der Motorraum bleibt weitgehend trocken. Du kannst auch vorher eine Plane vor dem Kühlergrill montieren. Wenn kein oder nur wenig Wasser in den Motorraum kommt, brauchen weder Lima noch Batterie abgeklemmt werden. Wie willst du eigentlich den Motor starten, wenn die Batterie abgeklemmt ist?

3. Wenn der Kühlventilator dreht, wird er im Moment des Überflutens zur Schiffschraube und vom Wasser schlagartig abgebremst. Dafür ist er nicht gebaut und die Flügel können dann den Kühler zerfetzen. Wenn er elektrisch angetrieben ist, kann man ihn abklemmen. Wenn er temperaturgesteuert ist, sollte der Motor kühl sein; wenn er fest mitläuft, Plane vorspannen und auf keinen Fall stehen bleiben, wg. Bugwelle.

4. Wenn das Wasser zu tief ist, kann das Fahrzeug aufschwimmen. Insbesondere bei 2WD wird es gefährlich, wenn die angetriebene Hinterachse auf einmal keine Traktion mehr hat. Die Strömung treibt dich dann einfach ab.

5. Diffs und Achsen haben Entlüftungen. Da läuft Wasser rein, wenn sie unter Wasser abkühlen. Richtige GWs haben deswegen hochgelegte Entlüftungsöffnungen.

6. Vor der Querung den Fluss zu Fuß abgehen. Oder zumindest einem anderen Fahrzeug bei der Querung zusehen, um die richtige Furt zu finden.

7. Zu hohe Geschwindigkeit ist auch nicht sinnvoll. Das gibt beim Einfahren ins Wasser einen heftigen Schlag. Ich schalte bei Wassertiefen über 20cm grundsätzlich in den 4WD und wenn es trübe oder schlammig ist, auch in die Untersetzung mit Sperren. Während der Querung schalten, kann dazu führen, dass man stecken bleibt.

8. Wenn du nicht sicher bist, dass du durchkommst, binde vorher ein langes Abschlepseil an das Auto. Dann musst du wenigstens nicht tauchen, um eine Bergung zu ermöglichen.

9. Üben, wenn andere Fahrzeuge in der Gegend sind.

10. Solange der Motor läuft, kann durch den Auspuff kein Wasser eindringen.

11. Wenn der Fluss so matschig ist, dass du versinkst, würde ich mich mit einem normalen 2WD Bus auch nicht auf Bretter im Fluss verlassen. Die schwimmen doch weg. Oder meist du Bleche aus Alu oder Stahl?

12. Wie dicht ist eigentlich der Fahrzeugboden, wie dicht schließen die Türen, wie gut sind Rahmen und Bodenbleche versiegelt?

13. Unter 'Fluß' stelle ich mir eine Wassertiefe von mindestens 40 - 50cm vor und eine Strecke von mindestens zwei Fahrzeuglängen. Das überfordert die meisten aktuellen SUVs und sicher auch die meisten älteren und neueren Kleintransporter. Bei einer 10cm hohen Pfütze würde ich vorsichtig durchfahren, wenn nötig.

Gruß, Bernhard

 

Hi

Ich habe schon viele Wasserfahrten hinter mir.

Selbst das Lenkrad war schon einige male unter Wasser.

Folgendes brauchst du für deinen Hanomag:

Die Ansaugung für die Luft, die der Motor saugt, die ist ausschlaggebend.

Für den Auspuff brauchst du nichts.

Bugwelle ist egal, wenn die oben angesprochene Luftansaugung hoch genug ist.

Batterie brauchst du nicht abklemmen. Da passiert nichts.

Auspuff: So lange der Motor läuft, kann nichts passieren.

Differential: Hier wäre es gut, einen Entlüftungsschlauch nach oben zu legen.

Das gleiche gilt für das Getriebe.

Wasser im Innenraum: Besser, es ist Wasser im Innenraum, als er schwimmt auf.

Also im Notfall, Schiebetüre auf. Dann kommt der Wagen auf Grund.

Aber mit 2WD?.....................

Michi :)

Hallo

@ Kann man mit einem Hanomag-Mercedes Bus (L206D, Bj75, Diesel) durch einen Fluss fahren ohne dass der Motor... kaputt geht?

Das meinst Du doch nicht ernst oder ?

Da kannst Du höchstens nen Bach mit durchqueren.

Falls Dir Island durch den Kopf geht vergiss es mit nem 2WD dort durch eine Furt zu fahren.

Gruß Andreas

am 24. Juli 2010 um 7:51

die schneeschmelze und das frühjahrshochwasser waren vorbei.

ich habe mit einem PAS bus, vorstrecker von der baustelle zum feierabend abgeholt um sie ins wohnlager zu bringen.

winter und frühjar bin ich immer schön ordentlich über die brücke über einen fluß gefaheren. da hörte ich von hinten " wir könnten doch wieder mal durch die furt fahren". es hätte mich eigentlich stutzig machen müssen, die russen sind auch noch über die brücke gefahren. gesagt, getan. ich schön vorsichtig ins wasser, keine große bugwelle, war ja ein benziner der wasserscheu ist.. dann ein bßchen gas . ging ja. bis zur mitte des flußes. das wasser wurde immer tiefer. es stand schon 20 cm hoch, im bus. sonst waren es so ca. 40 cm aber draußen. eskam wie es kommen mußte, ich kam nicht weiter, die hinterachse wühlte sich ein. der motor lief aber noch. am anderen ufer liefen schon die kinder zusammen und freuten sich. der windflügel drosch das wasser von innen gegen die motorhaube, der auspuff blubberte so 40 cm unter wasser, bloß nicht den motor ausgehen lassen. ich machte den kindern begreiflich, daß ich einen traktor brauche. irgendwann kam dann auch einer. leider kein kettentraktor sondern ein radtraktor. besser als nichts. ich einen meiner schweißer weiter gas geben lassen, mir die stahltrosse genommen und raus ins wasser. die füsse waren ja schon abgestorben durchs gasgeben im eiskalten wasser. es war furchtbar kalt.wasserhöhe zwischen bauchnabel und brustwarzen. ich unter wasser beim bus die trosse festgemacht dann zum traktor. die trosse reichte natürlich nicht bis zum ufer, also mußte der traktor auch ins wasser. zurück in den bus, seil straff, dertraktor mit der vorderachse1,5 mhoch und die hinterachse wühlt sich ein. mttlerweile kam noch ein traktor. das seil von dem von traktor zu traktor gemacht. meine hände waren schon total zerstochen von den verlausten stahltrossen. meine handschuhe waren bestimm schon 20 km weiter geschwommen.der 2. traktor stand am ufer. los gehts! drei brüllende motoren.......und......er bewegtsich doch.am ufer dann noch hände schütteln , ein paar freundschaftsgeschenke übergeben, seile abmachen. ausgezogen war ich schon. mit voll aufgedrehter heizung bin ich dann die restlichen hundert km ins camp gefahren. kommentar von einem schweißer" endlich kmal was passiert, da kann ich wieder mal nach hause schreiben".

roteto

am 1. August 2010 um 11:30

Tolle Story ! Den "Können wir nicht mal nochmal durch den Fluß fahren" hätte ich das Seil festmachen und für die Bergung sorgen lassen!

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