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Motorleistung und Ladeverhalten bei niedrigen Temperaturen
Guten Abend,
Ich war mit dem iV60 bei winterlichen Temperaturen (und viel Schnee) von München in den bayerischen Wald unterwegs.
Es waren tagsüber zwischen Null und -3 Grad draußen.
Nachts bis zu -6.
Da wir vor Ort keine Lademöglichkeit hatten, haben wir unterwegs so geladen, dass wir den Enyaq am Hotel mit ca. 30% über Nacht draußen abgestellt haben (empfohlen wird von Skoda 40%, aber egal).
Beim ersten Ladevorgang an einem Ionity HPC war die Ladeleistung schon mal nicht berauschend, obwohl der Akku durch 1h Autobahnfahrt warm gewesen sein müsste. Der SOC war bei 36% und geladen haben wir bis 60% mit max. 45 kW (24 Min Ladedauer).
Über Nacht ist der Akku natürlich gut ausgekühlt (-6 Grad Außentemperatur) und als wir uns am nächsten Tag wieder auf den Heimweg gemacht haben sind wir wieder zum nächsten Ionity gefahren. Diesmal kamen wir mit 11% SOC an und haben auf 81% mit max 64 kW geladen (52 Min Ladedauer!). Das geht vielleicht für die winterlichen Temperaturen immer noch in Ordnung, was mich aber ziemlich geschockt hatte, war der extreme Leistungsverlust kurz vor dem Ladepunkt (12% SOC): Hier wurde die verfügbare Motorleistung extrem begrenzt (ca. 1/8 des grünen Balkens im Tachodisplay) und ich konnte gerade noch so bergauf 105 kmH halten (Autobahn)!!!
Das hat mich bei diesem Akkustand schon ans zweifeln gebracht, ob nicht evtl. die Batterie einen Knacks hat...
Habt ihr schonmal einen so extremen Leistungsverlust bei niedrigen Temperaturen (ca. -5 Grad) und niedrigem SOC (12%) gesehen?
Am Ende der Reise wurde dann nochmal kurz an einem EnBw HPC mit max. 104 kW geladen (SOC bei 2%), was dann natürlich wieder in Ordnung geht.
Mir geht es hier nicht darum irgendwelche Ladeleistungsrekorde aufzustellen, aber die erste Ladung mit max. 45 kW und auch die zweite mit "nur" 64 kW max haben mich schon negativ überrascht. Auch dass die Ladevorgänge viel länger gedauert haben als vom Skoda Navi berechnet zeigt, dass die Ladeleistung nicht ideal ist.
Wo ist da die ach so tolle Vorkonditionierung des Akkus, liebe Skoda Ingenieure? (SW Stand ist übrigens 3.2)
Und dann noch dieser extreme Leistungsverlust vor dem 2. Lader. Ich weiß ja nicht ob das nur an den winterlichen Temperaturen liegt...
Ich freue mich über eure Meinungen und Erfahrungen dazu.
Gruß, maxx
PS: Dass wir uns am Abend noch bei einem Restaurant dermaßen mit den Hinterrädern festgefahren haben, dass am Ende 3 Leute den Eny anschieben mussten, um aus einem leicht abschüssigen Schneehaufen (trotz Fußmatte unterm Reifen und Freischaufeln der Räder) und nur mit abgeschalteten ASR! zu kommen, stempel ich jetzt mal als erste Erfahrung mit Heckantrieb im Schnee ab.
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104 Antworten
Die Ladeleistungen sind bei den geposteten Voraussetzungen im grünen Bereich. Dein Enyaq hat KEINE vernînftige Batterievorkonditionierung. Erst MJ 24 kann es. Die reduzierte Leistung wird im FIS mittels Schildkrötensymbol angezeigt. Je nach Verbrauch und berechneter Strecke mal früher oder etwas später.
Ok. Das hätte ich nicht gedacht, dass die Ladeleistung im Winter so schlecht ist (bis zu doppelte Dauer des Ladevorgangs) trotz Autobahnfahrt davor.
Das Schildkrötensymbol kam bei den 12% SOC nicht. Es wurde wie beschrieben nur die verfügbare Leistung extrem reduziert. Für mich ohne Grund, da ich ja noch 12% Rest hatte und eh kurz vor dem Lader war.
Das Schildkrötensymbol kam allerdings am Ende der Fahrt bei ca. 3% SOC, was natürlich völlig in Ordnung ist, wenn hier nicht mehr die volle Leistung geboten wird.
Gut dass ich nicht sehr viele Langstrecken fahre und noch dazu im Winter nur eine Handvoll...
Danke fürs Feedback und Grüße,
maxx
.....auch die Batterieleistungsfähigkeit geht bei geringer Batterietemperatur zurück.
Dazu der ohnehin erhöhte Verbrauch (größtenteils) durch die Heizung (einige benutzen die ja...) und dann kann das Batteriemanagement die mögliche Maximallleistung bereits frühzeitig ein schränken und zeigt dazu eventuell auch eine Schildkröte.
Von daher ist eine Fahrplanung mit einem Ziel-SOC von 10% oder weniger im Winter oftmals keine so gute Idee. Das müssen schon längere Strecken mit deutlicherem Leistungseinsatz sein, damit die Batterietemperatur bei 10% dann auch deutlich erhöht ist.
Die zukünftige Batterievorkonditionierung bringt vielleicht in Summe einen kleinen Zeitvorteil, aber "Vorkonditionierung" bedeudet halt einen (noch) größeren Verbrauch bis zum Zeitpunkt der Ladung, der dann beim Nachladen extra zu Buche schlägt.
Könnte so ähnlich ausgehen, wie mit der WP:
Theoretisch sinnvoll, aber in der Praxis kaum ein Vorteil.....in jedem Fall ein Mehrverbrauch mit entsprechend mehr Kosten.
Zitat:
@navec schrieb am 4. Dezember 2023 um 09:44:07 Uhr:
Von daher ist eine Fahrplanung mit einem Ziel-SOC von 10% oder weniger im Winter oftmals keine so gute Idee.
Man muss sich das nur mal vorstellen....man plant seine Autofahrt mit verbrenner so das am ende(bei 60l tankvolumen und 20l/h verbrauch) nur noch 6l enthalten sind...das würde doch niemand machen...nur beim eauto ist das "normal"...
Kein Danke fürs Offtopic!
Bei unserem derzeitgen Enyaq IV60 ist es ähnlich. Im Sommer ist die Reichweite für uns ungenügend. Die Ladeleistung mit 125 kw hält er nur wenige Minuten, danach sackt er gleich unter die 100 kw ab.
Im Winter fahren wir schon gar keine längere Tour. Hatten wir einmal vom Raum Böblingen ins Allgäu gemacht. War Reichweiten- und Ladestress pur. Die anfangs gezeigte Reichweite wurde ständig nach unten korrigiert.
Das Navi kann keine Topografie berücksichtigen - schon mal schlecht.
Wie "Foxs" weiter oben schon geschrieben hat - kein Mensch würde so eine Fahrerei mit einem Verbrenner anstellen. Bei E-Auto soll das alles normal sein. Wir sind leider nicht so leidensfähig. Nach Laufzeitende werden wir den Enyaq wieder zurückgeben, da es einfach für uns nicht so passt.
Das Fahrzeug ist an sich gut - aber die ganze Ladeplanerei mit längeren Stopps ist einfach nicht unseres.
Die Reichweite von Sommer auf Winter reduziert sich radikal.
Wir werden wieder auf einen Verbrenner - von mir aus mit Mild-Hybrid - wechseln.
Zitat:
@radiomaxx schrieb am 4. Dezember 2023 um 11:44:22 Uhr:
Kein Danke fürs Offtopic!
weswegen ist das OT gewesen?
Weil das genau in die andere Richtung geht als mein Eingangspost. Ich hatte schließlich nicht gefragt: Gefällt euch die E-Mobilität oder würdet ihr lieber Verbrenner fahren?
Sondern ich habe eine konkrete Problemstellung geschildert und nach Erfahrungen damit gefragt.
Wo passen jetzt der 60L Tank mit der Ladeleistung oder reduzierten Motorleistung vom Enyaq bei niedrigen Temperaturen zusammen?
(Achtung: das war keine offene Frage!)
Zitat:
@radiomaxx schrieb am 4. Dezember 2023 um 16:17:42 Uhr:
Weil das genau in die andere Richtung geht als mein Eingangspost. Ich hatte schließlich nicht gefragt: Gefällt euch die E-Mobilität oder würdet ihr lieber Verbrenner fahren?
Sondern ich habe eine konkrete Problemstellung geschildert und nach Erfahrungen damit gefragt.
Wo passen jetzt der 60L Tank mit der Ladeleistung oder reduzierten Motorleistung vom Enyaq bei niedrigen Temperaturen zusammen?
(Achtung: das war keine offene Frage!)
Der o.a. Vergleich hatte deutliche fachliche Mängel, aber prinzipiell finde ich Vergleiche mit Verbrennern auch bei diesem Thema nicht schlecht.
Es kommen hier nahezu alle vom Verbrenner und wenn man die Unterschiede zum Verbrenner differenzierter kennt, ist das eventuell ganz hilfreich, die Eigenarten des BEV zu akzeptieren.
Anbei die Vorstellung vom MJ24. Besonders interessant, die ladeleistung am Ende des Videos mit Vorkonditionierung bei niedrigen Außentemperaturen.
Finde ich interessant. Aber beim Preheating bin ich bei @navec Dadurch wird vorher etwas verbraten, was nachher wieder reingeholt werden muss.
Zitat:
@Polmaster schrieb am 5. Dezember 2023 um 07:26:19 Uhr:
Finde ich interessant. Aber beim Preheating bin ich bei @navec Dadurch wird vorher etwas verbraten, was nachher wieder reingeholt werden muss.
das Vorkonditionieren lohnt sich nur, wenn man es besonders eilig hat....
Da BEV-Fahrer die Ladepausen ja allgemein als sehr sinnvoll beschreiben, wüsste ich, wenn nicht wirklich ein Notfall ist, was es soll, diese vielleicht effektiv um 5-10 Minuten, bei erhöhtem Energiebedarf, zu verkürzen.
Dann hat man beim Kaffee/Snack ja gar keine Ruhe mehr.....
Die relativ lange Vorkonditionierungszeit beschränkt die Anwendung der Vorkonditionierung ohnehin auf längere Strecken.
Also:
Morgens mit minus 2 Grad kaltem Akku und 10% SOC starten wird schwierig mit Schnellladen. Da ist nach wie vor Geduld angesagt.
Es ist also beim Enyaq (bis Mj24 qed) dass auch auf der Langstrecke der Wagen nicht durch konstanten Leistungsabruf erwärmt wird. Das ist übrigens bei jedem BEV auf der Langstrecke so, da der Leistungsabruf in Relation zur Batteriegröße lächerlich ist.
Antwort1: Jojo-Fahren vor dem Laden und es klappt.
Antwort2: Schneller fahren und etwas häufiger und kürzer Laden erleichtert einem dass, was manche E-Auto-Stress nennen.
Zitat:
@StefanLi schrieb am 5. Dezember 2023 um 13:31:43 Uhr:
Es ist also beim Enyaq (bis Mj24 qed) dass auch auf der Langstrecke der Wagen nicht durch konstanten Leistungsabruf erwärmt wird. Das ist übrigens bei jedem BEV auf der Langstrecke so, da der Leistungsabruf in Relation zur Batteriegröße lächerlich ist.
Antwort1: Jojo-Fahren vor dem Laden und es klappt.
Antwort2: Schneller fahren und etwas häufiger und kürzer Laden erleichtert einem dass, was manche E-Auto-Stress nennen.
Wenn du für eine bestimmte Lang-Strecke auf 30kWh/100km kommst und auf der selben Strecke auch auf 20kWh/100km kommen kannst, weil du schlichtweg deutlich langsamer fährst, ist die Batterie im ersten Fall wärmer, als im zweiten Fall.....
Klar ist, dass viel Rekuperieren für die Batterie intern noch mehr "Energieumsatz" deutet (und leider auch mehr zyklische Belastung), nur kann man halt nicht immer heftig rekuperieren.
Wie willst dun das bei insgesamt ausschließlich Landstraße machen?
JoJo-Fahren ist nicht unbeding immer angesagt.
Fahr einfach langsamer und vorausschauend. Dann muss du weniger Nachladen, schonst deine Batterie, sowie deine und die Nerven der anderen Verkehrsteilnehmer.
Auf die "Nachladezeiten" von Verbrennern kommst du ohnehin niemals...