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Nach Fahrwerksrevision, Brummen Vibrieren ab 80-85 Km/h

Mercedes E-Klasse W124
Themenstarteram 10. April 2020 um 8:28

Guten Morgen liebe W124 Gemeinde,

ich bin der Claus wohne im "romantischen" Südniedersachsen und bin seit geraumer Zeit stiller Mitleser um meinen W124-Horizont zu erweitern, ich bin gelernter und praktizierender Zweiradmechaniker. Bj: 77-

Ich besitze einen E320 Coupe BJ. 95 5-Gang Automat, VIN WDB1240521C277954 139500km welchem wir in den letzten 4 Wochen viel Liebe zukommen haben lassen, sprich eine komplette Fahrwerksrevision durchgeführt.

Folgende Tätigkeiten habe wir ausgeführt immer gemäß WIS gearbeitet:

-Hinterachsrevision inklusive Rostentfernung am kompletten Unterboden sowie natürlich obligatorisch die HA-Aufnahmen am Unterboden.

Strebensatz Lemförder sowie Topflager verbaut, gemäß WIS Schrauben im voll belasteten Zustand angezogen.

-Diff neu abgedichtet entrostet und ebenfalls mit Brantho-Korrux Grundiert und lackiert, Reibwert anhand der Markierung wieder eingestellt und neu befüllt;

Diff.-Lagerung selbstverständlich erneuert und in Originalzustand wieder eingebaut-vorderes Lager war anstatt wie in WIS beschrieben ( Standard 2,6mm ) mit 4,5mm Schweibe ausgerichtet;

-Motorlager ebenfalls von Lemförder verbaut sowie eine neues Getriebelager, auch hier nach WIS vor gegangen;

-Gelenkwelle wurde ebenfalls mit neuen Hardyscheiben ( beide harte Ausführung ) bestückt sowie das Mittellager erneuert, Zentrierhülsen wurde auf Verschleiss und Maßhaltigkeit ( 25,7mm laut WIS ) geprüft;

-Vorderachse->Querlenker sowie Spurstangenköpfe erneuert;

-sämtliche Stoßdämpfer ( 4x Sachs ) sowie sämtlicher Kleinkram ( Domlager etc )-Federgummis vorne 1er hinten 2er verbaut;

Einbau verlief unproblematisch und voller Zuversicht fuhr ich zur Achsvermssung und hatte den klassischen Wow-Effekt welchen ich in jeder Dokumentation zur HA-Revision in den letzten 6 Monaten Inputsammlung sowohl hier im Forum als auch auf sämtlichen anderen w124 spezifischen Seiten erlesen.

Ab 80-85 km/h wurde die Freude jäh unterbrochen als ich ein basslastiges brummen und vibrieren wahrgenommen habe, welches ich auf die nicht vermessen Achse schob.

Leider war und ist dieses brummen auch nach der Achsvermessung immer noch da und lässt sich leider nicht abstellen.

Also weiter "Doktor G**gle" befragt, hier das Forum durchsucht, sowie die WIS abermals studiert-

Analyse: da es diese Geräuschentwicklung vor der Revision in keinem Geschwindigkeitsbreich gab muss also ein Montagefehler unsererseits vorliegen, also nochmals sämtliche Schraubverbindungen gelöst und wieder nach WIS angezogen-ohne Erfolg.

Hardyscheibenposition überprüft, wurden vor Demontage markiert;

Gelenkwellenschiebstück Markierung überprüft, hier haben wir zwei mögliche Positionen um in der Markierung zu landen eine 100% Mittigkeit ist nicht möglich, keine Änderug;

Verspannung sowie Beschädigung des Mittellagers überprüft, mehrfach da die komplette Gelenkwelle nochmals ausgebaut wurde, keine Änderung;

Kegelmutter am Schiebestück gelöst sowie wieder mit 30,35 40 N/m angezogen, beste Ergebnis war hier dubioserweise bei unter 30 N/m bzw sogar im fast lockeren Zustand sprich gerade so angelegt, hier hat sich das sehr basslastige wummern in ein deutlich weniger basslastiges wummern verschoben;

Beim trennen der hinteren Hardy am Diff viel uns auf das mit der verbauten 4,5mm Scheibe am unteren vorderen Difflager die Lage der Flansche ( Sternaufnahme ) nicht parallel zueinander verlief weshalb wir es mit einer 2,6mm versuchten und anschliessend das beste Ergebnis ohne Scheibe erzielt haben, ohne Scheibe stehen die Flansche absolut gerade und parallel zueinander-auch hier keine Änderung des Brummens-

Getriebelager nochmals gelöst um evtl Verspannungen zu lösen-ohne Erfolg;

Radikal gedacht und Hardyscheibenposition hinten als auch vorne geändert, hier gab es dann endlich mal einen Effekt auf eine Änderung, wurde langsam frustrierend da bisher kein Effekt erzielt wurde.

Es wurde eher schlimmer und die Unwucht und das Brummen begann schon in niederen Geschwindigkeiten ab 35-50 Km/h und war dann bei 85 so unerträglich dass das Trommelfell anfing mit zu vibrieren, ähnlicher Effekt wie wenn die hinteren Fenster bei höherer Geschwindigkeit einen Spalt offen sind.

Nächster Schritt war beide Antriebswellen zu demontieren um auch diese ausschliessen zu können oder hier den Fehler einkreisen zu können---ohne Erfolg

Räder hinten demontiert, keine Veränderung;

Somit schließe ich eine Unwucht der Reifen sowie defekte der Radlager oder Antriebswellen aus, welches eine häufige Ursache für das beschriebene Verhalten ist und bei den meisten welche diese Soundkulisse im Fahrbetrieb wahrnehmen als Fehlerquellen lokalisiert wurden.

Desweiteren habe ich natürlich auch überprüft ob es evtl drehzahlabhängig ist und habe hierzu einfach bei 85 Km/h manuell in den 4 geschaltet--es ist definitiv abhängig von der Kurbelwellendrehgeschwindigkeit.

Zur Ergänzung falls sich der ein oder andere nun fragt, ja alle beschriebenen Auschlussverfahren wurden auf der Hebebühne durchgeführt.

Nächster Schritt alte Hardyscheiben wieder montiert um einen evtl Materialfehler ausschliessen zu können, absolut keine Änderung.

Feinwuchten der hinteren Hardyscheibe wi in der WIS beschrieben mit 2gr-6gr U-Schieben unter den Muttern ausgestestet, nahezu keine Änderung;

Zusammengefasst, da alle unsere Bemühungen keine wirkliche Verbesserung herbeiführen konnte und wir mit unserem Latein am Ende sind und ich langsam auch mit den Nerven, wende ich mich hier als normal nur motivierter Mitleser an Euch und hoffe auf den ein oder anderen Expertentip oder die Vermittlung an einen Experten PLZ-Bereich 3106*-zu meinem lokalen Mercedes Händler möchte ich aus diversen Gründen nicht da ich leider das Vertrauen in viele Werkstätten verloren habe was unter anderem auch der Grund dafür ist dass ich die Sanierung meines Lieblings selbst in die Hand genommen habe da ich dann weiß was wie ausgeführt wurde und ich so meinem Wagen auch nochmal deutlich näher komme und ihn verstehe.

Ich bedanke mich schonmal bei jeden der es ausgehalten hat bis hierher zu lesen und bin für jeden konstruktiven Tip dankbar.

Motivierte Grüße sowie schonmal vorab ein schönes sonniges Osterwochenende

gehen an alle W124-Liebhaber,

C.P.

E320
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47 Antworten

was passiert wenn Du 90kmh fährst auf N Schaltest und den Motor abstellst? nicht den Schlüssel ziehen

das wird wohl an der Kardanwelle liegen und an den neuen Gummilagern die sehr hart sind und jedes Antriebs-Geräusch in die Karosserie weiterleiten

wenn die Tests auf der Hebebühne mit runterhängenden Rädern durchgeführt wurden könnten es auch die Antriebswellen sein, hartes Fett

Themenstarteram 10. April 2020 um 9:57

Servus Sensor 1,

danke dir schonmal für deine Anteilnahme, die Antriebswellen haben wir bereits komplett demontiert also vom Diff getrennt um diese ausschliessen zu können.

Bezüglich der Geschwindigkeit nochmals, die Frequenz ändert sich natürlich bei Geschwindigkeiten > 90 Km/h sprich es die Frequenz wird höher und das Trommelfell schwingt nichtmehr so hart mit.

Das Brummen ist sowohl im Schubbetrieb als auch im Gleitbetrieb und in N unverändert, daher unsere bisherige Diagnose das es definitiv geschwindigkeitsabhängig ist und auch von der Gelenkwelle kommt, mutmasslich primär

aus dem Bereich Mittellager/Schiebestück.

z. Zt. gehe ich davon aus dass der Antriebsstrang selbst, aufgrund dessen das alle Lagerpunkte (Motor, Getriebe, Diff sowie Toplager ) erneuert wurden, ausgerichtet werden muss.

Die Frage ist nur wie?-in der WIS gibt es zum Thema Gelenkwelle diesbezüglich eine Anleitung, allerdings haben wir keinerlei Spezialwerkzeug, daher auch mein Aufruf ob es jemanden gibt der sich mir erbarmt und mir helfen kann, sei es durch eine Vermittlung an einen Experten oder freundlicherweise Direkthilfe.

Beste Grüße,

Claus

Anschlagplatten der vorderen Hinterachslage vielleicht falsch herum montiert?

Die gummierte Wölbung muss nach oben zeigen.

Themenstarteram 10. April 2020 um 10:41

Danke,

auch das wurde beachtet und ebenfalls ausprobiert--keine Änderung....

mit Gelenkwellen meinte ich die Gleichlaufwellen links und rechts

die Kardanwelle ist wieder richtig zusammen gesteckt, denn sie wurde in einem Stück ab Werk ausgewuchtet.

Themenstarteram 10. April 2020 um 11:22

Du sprichst von den Antriebswellen?

Kardanwelle wurde wurde innerhalb der Markierung wieder zusammengesteckt, hier gibt es wie gesagt zwei mögliche Verzahnungen welche ich wählen kann um mich innerhalb der Höcker zu positionieren 100% mittig ist nicht möglich-aber auch hier gab es auf beiden möglichen Positionen keinerlei Änderung.

Danke dir für deine rege Anteilnahme.

In welcher Reihenfolge wurde der Antriebsstrang vom Getriebelager bis zum Diff angezogen und wurde der Wagen vor dem Festziehen immer kurz laufen gelassen?

Kardanmittellager selbst in den Faltenbalg gepresst oder ein fertiges Mittellager direkt im Balg verbaut?.........beide Scheiben vor und hinter dem Lager bei der Montage ohne Dellen geblieben?

Auch die hinteren Anschlagplatten der Achse richtig rum montiert?

Ich würde in jedem Fall wieder die Distanzscheibe für die vorderen Difflagerblöcke nehmen, die du vor der Revision drinnen hattest.

woher sind denn die vielen neuen teile für die gelenkwelle?

Themenstarteram 10. April 2020 um 14:12

Zitat:

@Altekistebenz schrieb am 10. April 2020 um 14:29:16 Uhr:

In welcher Reihenfolge wurde der Antriebsstrang vom Getriebelager bis zum Diff angezogen und wurde der Wagen vor dem Festziehen immer kurz laufen gelassen?

Kardanmittellager selbst in den Faltenbalg gepresst oder ein fertiges Mittellager direkt im Balg verbaut?.........beide Scheiben vor und hinter dem Lager bei der Montage ohne Dellen geblieben?

Auch die hinteren Anschlagplatten der Achse richtig rum montiert?

Ich würde in jedem Fall wieder die Distanzscheibe für die vorderen Difflagerblöcke nehmen, die du vor der Revision drinnen hattest.

Hallo und danke auch dir,

es wurden immer zuerst die vordere Hardy angezogen danach die hintere, danach das Mittellager nachdem die Kardan von Hand ein wenig gedreht wurde um evtl Verspannungen zu lösen.

Kardanmittellager war/ist ein komplett montagefertiges von Febi, da wir keine Lust gehabt haben hier bei der Montage eines einzelnen Lagers in den Balg noch Arbeit zu investieren bzw eine Vorschädigung herbei zu führen.

Bezüglich deiner Frage nach den beiden Scheiben vor und hinter dem Lager-es waren keine Scheiben verbaut und auch im Febikarton befanden sich keine Scheiben.

Des weiteren wurde bei unserem Versuch per Ausschlussverfahren den Fehler bzw Verursacher aus zu machen immer Schrittweise vor gegangen sprich immer nur eine Variable geändert, sei es:

Difflager Distanzscheibe demontiert->laufen lassen; 4,5mm Scheibe montiert->laufen lassen

vordere Hardy auf alte gewechselt->laufen lassen uswusw.

Es ergab sich bei den meisten Änderungen keine deutliche Veränderung der Geräuschkulisse bis auf das viel zu losen anlegen der Kegelmutter am Mittellager.

@petz6

Alle Teile wurden direkt von Mercedes bezogen bis auf:

-Strebensatz Lemförder;

-Hydrolager Lemf.

-Getriebelager Meyle;

-Difflager vorne von te-taxiteile;

Sonnige Grüße,

Claus

Da gehören 2 Scheiben hin. Sonst gibt's halt Geräusche. Sind gewölbte Scheiben die jeweils vor und hinters Mittellager kommen. So zumindestens beim 200, 230, 250, 300d, e, td und 320er. Habe ich selbst jeweils mal montiert. Bei den anderen Modellen müsste ich gucken. Denke aber die haben ebenfalls die Scheiben.

die hinteren Diffbuchsen werden meist nicht gleich weit hineingedrückt, wie habt ihr das gemacht?

Wobei ich nicht glaube, dass das daran liegen kann.

https://mercedes.7zap.com/.../

Position 38 und 41 bei der mittleren Welle z. B.

'Kardanmittellager war/ist ein komplett montagefertiges von Febi, da wir keine Lust gehabt haben hier bei der Montage eines einzelnen Lagers in den Balg noch Arbeit zu investieren bzw eine Vorschädigung herbei zu führen'

aber.... das lager von febi heult doch von haus aus .. hilft nur eines von mb - oder glück

man darf die mutter am schiebeding nicht fest ziehen - das ist ja eine sehr grosse mutter und die wirkt immer etwas locker - weil 30 NM einfach für so eine mutter wenig ist..

Ein schönes Beispiel dafür, dass man nicht alle Arbeiten gleichzeitig durchführen sollte, sondern immer schön Eins nach dem Anderen. Also erstmal nur Hinterachse mit Streben, Lenkerbuchsen, Gummilagern, Differential, Radlager und erst dann, wenn das alles funzt, die Kardanwelle, Getriebe- Motorlager; Vorderachse...

So ist es viel einfacher Fehler einzugrenzen.

Ist jetzt nicht wirklich eine Hilfe, aber für diejenigen, die hier mitlesen und diese Sache noch vor sich haben...

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