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PHEV technische Frage zum Verbrennermotor
Hallo zusammen,
Ich bin neu hier und habe jetzt diverse Threads und Beiträge im Netz durchsucht, aber konnte leider keine fundierten Aussagen oder technische Erklärungen finden.
Mir geht es um die Frage, wie haben die verschiedenen Hersteller das Problem mit der Betriebstemperatur gelöst? Sprich das klassische warm fahren, auf Temperatur bringen.
Muss ich als Fahrer selbst eingreifen, wenn ich weiß, dass ich eine längere Strecke fahren werde und den Verbrenner brauchen werde? Oder fahre ich elektrisch auf die BAB und der Verbrenner muss gleich "leiden"?
Die Frage stellt sich mir gerade bei den Kalibern ala Turbo S e-hybrid & Co.
Sollte ich einen Beitrag übersehen haben, wäre ich für einen Link sehr dankbar
Beste Antwort im Thema
Hallo Nasabit und willkommen im Forum!
Zu deiner Frage:
Zitat:
@Nasabit schrieb am 3. Februar 2020 um 22:34:42 Uhr:
Muss ich als Fahrer selbst eingreifen, wenn ich weiß, dass ich eine längere Strecke fahren werde und den Verbrenner brauchen werde? Oder fahre ich elektrisch auf die BAB und der Verbrenner muss gleich "leiden"?
Ich persönlich würde empfehlen, wenn man weiß, dass man auf die Autobahn fährt und in der Stadt noch elektrisch unterwegs ist, schon abseits der Stadt aber noch vor der Autobahn in den Hybrid-Modus zu schalten, damit man nicht mit komplett kaltem Motor Leistung abfordern muss.
Technisch sind die PlugIn-Hybride allerdings schon darauf vorbereitet, dass auch mal bei kaltem Verbrennungsmotor plötzlich Leistung abgerufen werden kann. Auszug aus der Produktvorstellung des Audi A3 e-tron:
Zitat:
Ein weiterer Effekt des Plug-in-Hybridkonzepts besteht darin, dass der TFSI häufig erst beim Kickdown aktiviert wird, so auch im kalten Zustand unter hoher Last. Deshalb haben ihm die Entwickler verschiedene Schutzmaßnahmen mitgegeben. Darunter befinden sich modifizierte Zylinderlaufbahnen und Kolbenringe sowie ein Sensor, der die Qualität des Öls misst. (Quelle)
So oder ähnlich werden alle Hersteller Maßnahmen treffen (die VW GTE-Modelle sind motorseitig baugleich zum A3), damit gewährleistet ist, dass den Motoren ein Kaltstart möglichst wenig ausmacht. Mir ist persönlich z.B. beim A3 e-tron auch noch kein Fall eines Motorschadens bekannt (das Auto gibt es nun immerhin schon seit 2014), die getroffenen Maßnahmen scheinen also entsprechend wirksam zu sein. Zudem haben PHEV meist auch einen reduzierten Ölwechselintervall und eine andere Ölsorte in Verwendung als andere Modelle.
Dennoch würde ich die oben geschilderte Taktik bzgl. anstehender Autobahnfahrt empfehlen.
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87 Antworten
Zitat:
@Nasabit schrieb am 3. Februar 2020 um 22:34:42 Uhr:
Mir geht es um die Frage, wie haben die verschiedenen Hersteller das Problem mit der Betriebstemperatur gelöst? Sprich das klassische warm fahren, auf Temperatur bringen.
Muss ich als Fahrer selbst eingreifen, wenn ich weiß, dass ich eine längere Strecke fahren werde und den Verbrenner brauchen werde? Oder fahre ich elektrisch auf die BAB und der Verbrenner muss gleich "leiden"?
AFAIK wird da nichts vorher warm gefahren. Hält auch so und hat den Vorteil, dass der Verbrenner zügig aufheizt ohne von irgendwelchen Ampelphasen wieder ausgebremst zu werden. Stichwort Abgasreinigung.
Hallo Nasabit und willkommen im Forum!
Zu deiner Frage:
Zitat:
@Nasabit schrieb am 3. Februar 2020 um 22:34:42 Uhr:
Muss ich als Fahrer selbst eingreifen, wenn ich weiß, dass ich eine längere Strecke fahren werde und den Verbrenner brauchen werde? Oder fahre ich elektrisch auf die BAB und der Verbrenner muss gleich "leiden"?
Ich persönlich würde empfehlen, wenn man weiß, dass man auf die Autobahn fährt und in der Stadt noch elektrisch unterwegs ist, schon abseits der Stadt aber noch vor der Autobahn in den Hybrid-Modus zu schalten, damit man nicht mit komplett kaltem Motor Leistung abfordern muss.
Technisch sind die PlugIn-Hybride allerdings schon darauf vorbereitet, dass auch mal bei kaltem Verbrennungsmotor plötzlich Leistung abgerufen werden kann. Auszug aus der Produktvorstellung des Audi A3 e-tron:
Zitat:
Ein weiterer Effekt des Plug-in-Hybridkonzepts besteht darin, dass der TFSI häufig erst beim Kickdown aktiviert wird, so auch im kalten Zustand unter hoher Last. Deshalb haben ihm die Entwickler verschiedene Schutzmaßnahmen mitgegeben. Darunter befinden sich modifizierte Zylinderlaufbahnen und Kolbenringe sowie ein Sensor, der die Qualität des Öls misst. (Quelle)
So oder ähnlich werden alle Hersteller Maßnahmen treffen (die VW GTE-Modelle sind motorseitig baugleich zum A3), damit gewährleistet ist, dass den Motoren ein Kaltstart möglichst wenig ausmacht. Mir ist persönlich z.B. beim A3 e-tron auch noch kein Fall eines Motorschadens bekannt (das Auto gibt es nun immerhin schon seit 2014), die getroffenen Maßnahmen scheinen also entsprechend wirksam zu sein. Zudem haben PHEV meist auch einen reduzierten Ölwechselintervall und eine andere Ölsorte in Verwendung als andere Modelle.
Dennoch würde ich die oben geschilderte Taktik bzgl. anstehender Autobahnfahrt empfehlen.
Hallo ballex,
Danke für das nette Willkommen!
Deine Erklärung klingt einleuchtend und erscheint mir auch logisch, da das Auto quasi nicht wissen kann was es erwartet, abgesehen vielleicht das Navi
Der Motor ist laut Audi also technisch darauf vorbereitet. Das sind schon mal mehr Infos als ich finden konnte, denn das scheint mir fast ein Geheimnis zu sein. Porsche schreibt im Handbuch nämlich gar nichts zu der Thematik. Aber auch Mitsubishi, Mercedes und BMW sind da nicht wirklich besser.
Sind diese Veränderungen im Motor ersichtlich? Ich meine jetzt die Verstärkungen. Dann wäre demnach der Motor eines Turbo S mit hybrid haltbarer, als der Verbrenner ohne Elektromotor?
Oder ist diese These so nicht haltbar?
Ich habe tatsächlich auch etwas länger gesucht, bis ich die oben genannten Infos zum A3/den GTE-Modellen finden konnte - warum das die Hersteller nicht wirklich kommunizieren, keine Ahnung, ich vermute ehrlich gesagt, dass es einen Großteil der Kunden technisch gar nicht interessiert...die drücken halt auf's Gas.
Bzgl. Motor: Es sollen wohl u.a spezielle Schliffe in den Zylinderlaufbahnen sowie Beschichtungen verwendet werden, sichtbar von außen ist das denke ich nicht und der Rumpfmotor ist der gleiche wie in anderen Modellen.
Zu deiner These: Möglicherweise ergibt sich dadurch für den Motor an sich tatsächlich eine höhere Lebensdauer (er wird ja beim PlugIn sowieso öfter mal nicht benutzt, läuft also weniger) bzw. eine höhere "Reserve" in der Konstruktion - aber ganz sicher kann ich das auch nicht beantworten. Es ist jedenfalls nicht so, dass in die PHEV eine "Sparversion" eingebaut wird.
Wenn man eine längere Strecke fährt ist es im Winter sinnig erstmal den Verbrenner warmzufahren, somit spart man sich den über elektrische Energie erwärmtem Innenraum.
Zitat:
@Schwarzwald4motion schrieb am 4. Februar 2020 um 06:36:03 Uhr:
Wenn man eine längere Strecke fährt ist es im Winter sinnig erstmal den Verbrenner warmzufahren, somit spart man sich den über elektrische Energie erwärmtem Innenraum.
Gerade wenn man längere Strecken fährt ist das doch irrelevant, denn ein PHEV kann eh keine längere Strecken elektrisch fahren. Wieso also für die Langstrecke Akku sparen?
Ich heize dann elektrisch vor und fahre die ersten 10km durch die Stadt rein elektrisch muckelig warm. Der Benziner darf dann auf der Autobahn ran, denn da bringt mir die möglicherweise gesparte Energie für den E-Motor eh nichts.
Zitat:
@holgor2000 schrieb am 4. Februar 2020 um 08:49:46 Uhr:
Zitat:
@Schwarzwald4motion schrieb am 4. Februar 2020 um 06:36:03 Uhr:
... im Winter sinnig erstmal den Verbrenner warmzufahren, somit spart man sich den über elektrische Energie...
Ich heize dann elektrisch vor und..
Mag für Deine Strecke funktionieren. Tatsache ist aber ohne Vorheizen und dennoch benötigter Wärme nutze ich doch lieber erstmal das Abfallprodukt, und nutze die E-Energie für den Flow während der Ganzen strecke.
Oder man fährt VOLVO, die nutzen nämlich als Heizung im E-Betrieb eine stinknormale Benzin-Standheizung und nutzen den Strom nur für den Antrieb
Ich sehe da kein Problem. Der Verbrenner schaltet sich sowieso bei ~120km/h ein oder? Da dreht der Motor auf der Autobahn 2000 Umdrehungen oder weniger. Das ist für den Verbrenner auch das Optimum um schonend warm zu werden. Das Warmlaufen im Stand zum Beispiel ist weniger schonend als man denkt.
Zitat:
@stelen schrieb am 4. Februar 2020 um 09:34:27 Uhr:
Oder man fährt VOLVO, die nutzen nämlich als Heizung im E-Betrieb eine stinknormale Benzin-Standheizung und nutzen den Strom nur für den Antrieb
Benzin-Standheizung klingt jetzt irgendwie nach Abgasen und CO2 dort, wo Menschen wohnen. Finde ich persönlich nicht gut. Dann lieber Elektroheizung, die erzeugt keine Abgase.
Zitat:
@ballex schrieb am 4. Februar 2020 um 01:13:05 Uhr:
.....
Zudem haben PHEV meist auch einen reduzierten Ölwechselintervall und eine andere Ölsorte in Verwendung als andere Modelle.
....
Das stimmt so nicht für alle Hersteller. Mein Volvo T8 hat die gleichen 30tkm Intervalle wie die anderen Motorisierungen auch.
Mein MINI PHEV vergrössert das 30tkm Intervall bei intensiver Elektronutzung erheblich. Mit mittlerweile 7tkm zeigt er mir Wartung in 27tkm an, also schon 4tkm mehr als zu Beginn!
Ich denke, dass ich mit meinem Fahrprofil in 3 Jahren und 75tkm wahrscheinlich nur einmal zum Service nach 2 Jahren gehen muss.
Nach meiner persönlichen Erfahrung erspare ich beim Hybrid dem Verbrenner hunderte von Kaltstarts im Jahr, da diese Kurzstrecken rein elektrisch sind.
Warum VW hier entgegen der meisten anderen reduziert erschliesst sich mir nicht, und sollte in den Gesamtkostenbetrachtungen auch berücksichtigt werden.
Bei meinen beiden Fahrzeugen läuft beim ersten Verbrennerstart der Motor immer solange bis alles warm ist.
Ich mache aber vor der Autobahn immer den Verbrenner manuell an, um nicht auf dem Beschleunigungsstreifen alles aus einem kalten Motor rausholen zu müssen.
Zitat:
@holgor2000 schrieb am 03. Feb. 2020 um 22:42:10 Uhr:
Stichwort Abgasreinigung.
Was genau soll das damit zu tun haben?
Zitat:
@holgor2000 schrieb am 04. Feb. 2020 um 10:24:34 Uhr:
Benzin-Standheizung klingt jetzt irgendwie nach Abgasen und CO2 dort, wo Menschen wohnen.
Und wo genau siehst du da das Problem? CO2 wird an allen Ecken und Enden ausgestoßen, da wird das bisschen einer Heizung niemanden schaden, da es keine nennenswerte Veränderung der lokalen Konzentration bewirken wird.
Abgase sind bei reinen Heizungen auch eher uninteressant, da diese konstant feuern und damit die Verbrennung deutlich sauberer stattfindet.
Da sind die ~30 s, die ein Benziner für den Kat braucht, eher zu benennen, wenngleich auch nicht weiter problematisch.
Zitat:
@T8-Cruiser schrieb am 4. Februar 2020 um 13:40:16 Uhr:
Zitat:
@ballex schrieb am 4. Februar 2020 um 01:13:05 Uhr:
.....
Zudem haben PHEV meist auch einen reduzierten Ölwechselintervall und eine andere Ölsorte in Verwendung als andere Modelle.
....
Das stimmt so nicht für alle Hersteller. Mein Volvo T8 hat die gleichen 30tkm Intervalle wie die anderen Motorisierungen auch.
Mein MINI PHEV vergrössert das 30tkm Intervall bei intensiver Elektronutzung erheblich. Mit mittlerweile 7tkm zeigt er mir Wartung in 27tkm an, also schon 4tkm mehr als zu Beginn!
Ich denke, dass ich mit meinem Fahrprofil in 3 Jahren und 75tkm wahrscheinlich nur einmal zum Service nach 2 Jahren gehen muss.
Nach meiner persönlichen Erfahrung erspare ich beim Hybrid dem Verbrenner hunderte von Kaltstarts im Jahr, da diese Kurzstrecken rein elektrisch sind.
Warum VW hier entgegen der meisten anderen reduziert erschliesst sich mir nicht, und sollte in den Gesamtkostenbetrachtungen auch berücksichtigt werden.
Bei meinen beiden Fahrzeugen läuft beim ersten Verbrennerstart der Motor immer solange bis alles warm ist.
Ich mache aber vor der Autobahn immer den Verbrenner manuell an, um nicht auf dem Beschleunigungsstreifen alles aus einem kalten Motor rausholen zu müssen.
Wenn ich mich nicht irre hat doch Volvo ein jährlichen Wartungsintervall?
Zitat:
@holgor2000 schrieb am 4. Februar 2020 um 10:24:34 Uhr:
Zitat:
@stelen schrieb am 4. Februar 2020 um 09:34:27 Uhr:
Oder man fährt VOLVO, die nutzen nämlich als Heizung im E-Betrieb eine stinknormale Benzin-Standheizung und nutzen den Strom nur für den Antrieb
Benzin-Standheizung klingt jetzt irgendwie nach Abgasen und CO2 dort, wo Menschen wohnen. Finde ich persönlich nicht gut. Dann lieber Elektroheizung, die erzeugt keine Abgase.
Aber auch keine Wärme
Um das Auto vergleichsweise schnell warm zu bekommen, müsstest Du mit min. 4 bis 5 kWh heizen. Alleine das dafür notwendige Heizaggregat hätte schon eine beachtlich Größe.