ForumW124
  1. Startseite
  2. Forum
  3. Auto
  4. Mercedes
  5. E-Klasse
  6. W124
  7. Schwammige Lenkung, was könnte die Ursache sein?

Schwammige Lenkung, was könnte die Ursache sein?

Mercedes E-Klasse W124
Themenstarteram 10. Januar 2023 um 16:57

Moin moin,

bei meinem W124 75PS Bj.91, schwimmt die Lenkung in der Feinabstimmung, so bei Geradefahrt.

Wenn ich dann 3-4 scharfe Kurven, bis zum Anschlag, gefahren bin, ist alles wieder für ein paar

Minuten ok. Hydrauliköl habe ich schon mehrmals gewechselt. Auf die Dauer ist das nichts.

Soll ich eine neue Servo / Hydraulikpumpe einbauen ( ZF BMR 70z ) ?

Meini

 

[Von Motor-Talk aus dem Thema 'Lenkung' überführt.]

Ähnliche Themen
13 Antworten
Themenstarteram 10. Januar 2023 um 17:16

Moin moin,

bei meinem DB W124 75PS Bj91 schwimmt die Lenkung im Feinbereich bei Geradefahrt.

Wenn ich dann mehrere scharfe Kurven, bis zum Anschlag, gefahren bin, ist alles wieder ok.,

leider nur für ein paar Minuten. Das Hydrauliköl habe ich schon mehrere Male gewechselt.

Soll ich eine neue Servo-/Hydraulikpumpe (ZF BMR 70z) einbauen ?

Wer kennt das Problem?

Meini

Hm, also die Lenkung ist beim 124er generell schwammig. Gerade im Mittenbereich… oder meinst du, es ist noch schlimmer ?

Themenstarteram 10. Januar 2023 um 20:30

Ja, normal ist die Lenkung keinesfalls, der Gegensatz nach dem bis zum Anschlag lenken (danach ist sie normal) und dann wieder gerade fahren (dann ist sie in wenigen Minuten wieder wackelig und schwimmt) beunruhigt irgendwie und muß geändert werden. So kann außer mir niemand damit fahren. Frage ist, schafft eine neue Hydraulikpumpe da Abhilfe ?

Meini

Überprüfen, ob vielleicht zu wenig Vorspur vorliegt.

Und die Kugelumlauflenkung kann man nachstellen. Im WIS steht, wie das geht.

Und der Umlenkknochen kann auch mitschuld sein. Erneuern.

Ist der Lenkungsdämpfer ok?

Aber auch die Querlenker vorne und das ganze Lenker-Geraffel hinten überprüfen.

Und die vier Lagerbuchsen der Hinterachse.

Und natürlich die vorderen Hinterachsaufnahmen überprüfen. Wenn die durchgegammelt sind, dann schlabbert der Wagen und fliegt irgenwann ab.

Ne Menge Fahrwerksteile...

Gruß

k-hm

 

[Von Motor-Talk aus dem Thema 'Lenkung' überführt.]

Die Pumpe bzw. der Öldruck den die Pumpe erzeugt hat nichts mit dem Spiel in der Lenkung zu tun. Das unterstützt ja nur beim Lenken. Die Mechanik überträgt die Bewegungen.

Hast du das Auto schon länger? Die Lenkung ist nicht so präzise wie bei neueren Autos.

Wenn du wirklich das Gefühl hast dass was nicht stimmt so vorgehen wie k-hm beschrieben hat, da ist alles gesagt.

Evtl. noch Spiel der Spurstangenköpfe prüfen (lassen).

 

 

[Von Motor-Talk aus dem Thema 'Lenkung' überführt.]

Themenstarteram 11. Januar 2023 um 7:38

Vielen Dank an E300TDT und k-hm , ja, ich habe das Auto schon seit ca. 20 Jahren, ist mein liebstes Stück. Unklar bleibt für mich, warum

die Lenkung nach diesen "bis zum Anschlag"Lenkungen (im Stand) kurzfristig o.k. ist, dann nach ein paar Minuten gerader Fahrt wieder in der Feinsteuerung schlackert.

Vielleicht hält irgendeine Dichtung in der Hydraulikpumpe den Druck nicht konstant und dann geht das Elend wieder

los.

Gruß, Meini

 

[Von Motor-Talk aus dem Thema 'Lenkung' überführt.]

Ich würde zuerst einfach mal die Vorspur überprüfen. Und die Spurstangen.

Warum?

Das hat mehrere Gründe.

1. Vielleicht eine Art "schleichendes" Spiel in Fahrwerksteilen.

Du sagst, dass nach ein paar scharfen Kurven, also starken seitlichen Belastungen, die Sache für eine kurze Zeit ok ist.

Das könnte für mich darauf hin deuten, dass sich da vielleicht ein verschlissenes Fahrwerks-Teil irgendwo verschiebt, das dann irgendwann in seine Ausgangslage zurückkehrt.

Oder mehrere Teile sind verschlissen, ist ja nicht neu, die Fuhre :D

Sowas könnte sein:

Vorne: Domlager, Traggelenk, Spurstangen- und Lenker, Umlenk-Knochen, Querlenker-Lager, aber auch ein völlig verschlissener Lenkubngsdämpfer

Hinten: Alles, was irgendwie an der Radführung beteiligt ist, also alle Lenker, Gelenke, aber auch die Hinterachs-Träger-Lager im Träger und auch an der Karosserie.

Das ist tückisch... man sieht Gammel-Schäden an den vorderen Aufnahmen der Hinterachse nicht unbedingt, da muss man rumstochern.

Beispiel:

Angenommen, eine Gummibuchse irgendwo an einem Querlenker ist marode und zäh. Die hat dann vielleicht in Mittellage durch Verschleiss natürlich viel Spiel.

Zwinge ich nun dem Fahrzeug starke Seitenkräfte auf, quäle ich das defekte Gummilager in eine andere grenzwertige Position, in der es sich weniger bewegen kann. Dort hat es weniger Spiel, darum schlabbert das Fahrzeug weniger.

Doch die Fahrwerksteile bewegen sich ja dauernd, also kehrt das Teil irgendwann in die "entspannte" Lage zurück.

Und dann gehts von vorne los.

Warum das sein könnte?

Weil der Effekt bei Dir LANGSAM auftritt. Wäre die Pumpe und/oder das Lenkgetriebe schuld, ginge das schneller, denn die bestehen aus Metall. Dann wäre der Effekt immer gleich.

Höchstens könnte ich mir vorstellen, das da irgendein Ventil klemmt. Doch Du hast ja das Öl gewechselt, da sollte man zumindest mal einen geringen Unterschied feststellen können... muss aber nicht :D

2. Vorspur ist absolut wichtig. Besonders, wenn Fahrwerksteile schon verschlissen sind.

Grund:

Weil Mercedes von Anfang an mit Lenkungsspiel gerechnet hat, bedingt durch die "problematische" Lenkungsgeometrie (Knochen, diverse Umlenkungen) und die Kugelumlauflenkung, hat man Maßnahmen ergriffen, damit das nicht gefährlich wird.

Das ist ganz simple Physik:

Wenn die Vorderräder eine bestimmte Vorspur haben, dann stabilisiert sich jedes Fahrzeug von selbst in Geradeaus-Stellung.

"Vorspur" bedeutet, dass die Vorderräder vorne enger zusammen stehen als hinten, also quasi minimal gegeneinander lenken. Sie sind NICHT parallel.

Auf diese Weise kann das Lenkspiel durchaus erheblich sein, das macht nichts, denn das Fahrzeug fährt stoisch geradeaus, man muss quasi "gegenlenken", um es in die Kurve zu bringen.

Ich merke das immer bei meinem MOPF2-Cabrio. Spürbar Spiel, aber traumhafter Geradeauslauf, man muss fast garnicht korrigieren.

Bei meinem BMW ist das ganz anders, der folgt der kleinsten Lenkbewegung, muss aber genau deswegen ständig kontrolliert und beherrscht werden, man muss quasi "aktiv lenken". :D

Dadurch bedingt reagiert der BMW auch sehr viel empfindlicher auf "weiche" oder verschlissene Reifen :D

Das sind beides gute, aber völlig unterschiedliche Lenk-Konzepte.

Beim alten Benz ist die Vorspur größer. Dadurch reagiert der wesentlich toleranter auf Verschleiss, aber alles hat seine Grenze.

Einfach mal zum Fahrwerks-Fritzen und Fahrwerks-Teile und Geometrie nachmessen und auf Spiel prüfen lassen.

Kostet nicht viel, hilft aber vielleicht weiter.

Gruß

k-hm

Kann auch Luft im Tragegelenk oder Querlenkerbuchse oder Lenkteilen sein. Dhie Kugelumlauflenkung funktioniert so das ein Hydraulikkolben der Kugelumlauflenkung eine Vorspannung gibt . Und dann ist sie spielfrei.

Zitat:

Vielleicht hält irgendeine Dichtung in der Hydraulikpumpe den Druck nicht konstant und dann geht das Elend wieder los.

Sollte wie gesagt nicht sein. Die Fahrwerkgeometrie sollte dafür sorgen dass das Auto gerade aus fährt, nicht die Lenkung.

Wenn Du mal Muse hast , dann schau mal in der WIS die Zeichnungen des Lenkgetriebes an. Da gibts auch eine Beschreibung der Funktion. Unsere Fräsmachinen und Drehbänke haben alle Kugelumlaufspindeln. Da wird die Vorspannung des Kugelumlaufs meschanisch durch eine Verschraubung hergestellt.

Zitat:

@Valdi651 schrieb am 11. Januar 2023 um 10:03:16 Uhr:

Wenn Du mal Muse hast , dann schau mal in der WIS die Zeichnungen des Lenkgetriebes an. Da gibts auch eine Beschreibung der Funktion. Unsere Fräsmachinen und Drehbänke haben alle Kugelumlaufspindeln. Da wird die Vorspannung des Kugelumlaufs meschanisch durch eine Verschraubung hergestellt.

Ich muss gestehen dass ich mich mit der Kugelumlauflenkung nicht 100% auskenne. Werde ich mir später mal anschauen. Mechanisch Vorspannen kann man das Lenkgetriebe ja auch.

Das Problem des TS liegt aber imho nicht am Lenkgetriebe oder den Öldrücken.

Ich wollte ja damit nur sagen , das es oft an anderen Dingen liegt wenn der Geradeauslauf nicht so gut ist. Ich hatte zum Beispiel schon mal eine wackliche Kolbenstange am Stoßdämpfer und dann stimmt die Radführung auch nicht.

 

Viele Grüße Valdi

Bei mir waren es beide Stoßdämpfer. Vorne waren die völlig hinüber.

Domlager natürlich gleich mitgetauscht.

Das sind Welten zu vorher gewesen was Lenkung angeht.

Deine Antwort
Ähnliche Themen
  1. Startseite
  2. Forum
  3. Auto
  4. Mercedes
  5. E-Klasse
  6. W124
  7. Schwammige Lenkung, was könnte die Ursache sein?