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Tieferlegung Achsvermessung Spur einstellen abgefahrene Reifen

Mercedes CLK 208 Cabrio
Themenstarteram 2. Dezember 2021 um 8:41

So, im Internet findet man unzählige Threads zu dem oben genannten Thema.

Im Ergebnis widersprechen die sich aber irgendwie alle, oder es bleiben wichtige Fragen offen. Daher dachte ich mir, dass ein neuer Thread, der endgültig Licht ins Dunkle bringt, ganz angebracht wäre und Mitgliedern mit dem gleichen Problem Hilfe leistet.

Ausgangslage anhand meines CLKs, welche analog auch auf andere übernommen werden kann:

- Tieferlegung Eibach 30/30

- originale Querlenkerschrauben an der VA (keine Exzenterschrauben/Sturzkorrekturschrauben)

- 225/40/18 und 255/35/18

- Reifen fahren sich an der VA einseitig (innen) ab. Nach 12.000km sind die Reifen innen blank, Außenseite ist wie neu.

- HA Reifen sehen nach 12.000km wie neu aus

- VA komplett neu (tut hier aber nichts zur Sache)

-> Problem: falsche Achseinstellungen oder keine durchgeführt

Aufkommende Fragen:

1. Was lässt sich beim CLK an der VA einstellen und wo? Spur, Sturz, Nachlauf? (ohne Exzenterschrauben!)

2. Was lässt sich beim CLK an der HA einstellen? (alles original, bis auf die Tieferlegungsfedern)

3. Was beeinflussen die Exzenterschrauben an der VA? Sind diese ggfs. überhaupt nötig?

4. Stimmt es, dass die Exzenterschrauben an der VA nur Sturz um +3°/ -3° beeinflussen?

5. Kann man sich an die MB Achswerte bei einer Tieferlegung halten?

6. Falls 5. nicht, welche Werte sollen dann geholt werden? Beruht es dann auf Erfahrung?

7. Woran erkennt man einen guten Achsvermessungsbetrieb?

8. Welches Messverfahren ist das "Beste" beim CLK?

9. Muss man ggfs. mit höherem Reifenverschleiß leben?

 

Die Antworten sollten sich bestenfalls auf die Fragen 1-9 beziehen und entsprechend nummeriert werden. Falls noch weitere, wichtige Fragen fehlen, diese bitte fortlaufend (10., 11., usw) nummerieren und antworten.

Bitte nur fundierte Antworten äußern. Diese müssen auch nicht ausführlichst erklärt werden. Der Thread soll dazu dienen einen kurzen, aber guten Überblick zu bekommen.

Auch wenn es einigen Mitgliedern in den Fingern juckt, sofern eine technisch fundierte Antwort nicht möglich ist, bitte die Griffel stillhalten!

Bsp. "Fahr doch einfach zur Achsvermssung" Ja, das sollte den meisten klar sein. Jedoch haben unzählige Threads durch das Internet ergeben, dass selbst nach so einer Vermessung die Einstellung immer noch nicht richtig war.

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5 Antworten

Hallo Dascan

Grundsätzlich: Es gibt für den 208er leider keine Excenterschrauben für die Vorderachse. Es gibt nur Schrauben mit "Kerben", die für den unteren Querlenker vorne eingesetzt werden können und nur ein fixes Maß an +/- ergeben. (Zumindest bei Mercedes) Im Zubehör gibt es Exzenterschrauben. Wie diese wirken, welchen Verstellbereich sie abdecken und ob diese zulässig sind, entzieht sich meiner Kenntnis.

Zu1: Ohne Veränderungen lässt sich nur die Spur einstellen. Die inneren Schrauben sind fix, keine Sturz oder Nachlaufänderung möglich.

zu 2: Es lässt sich nur die Spur einstellen. Dazu hat hat der obere "Schräglenker" (bei Mercedes Spurstange genannt) am Achskörper eine Verschraubung mit Excenter. Sprich, statt der runden Unterlegscheiben hat er exzentrische, welche beim Drehen die "Spurstange" nach vorne oder nach hinten bewegen.

Zu 3: Mit den Korrekturschrauben an der Vorderachse kann ich die Stellung des unteren Querlenkers verändern. Ich kann die vordere wie auch die hintere Aufnahme (Drehpunkt) etwas nach innen oder nach aussen versetzen. Versetze ich die hintere nach aussen, steigt mein Nachlauf, setze ich den Querlenker hinten etwas nach innen, reduziert sich mein Nachlauf. Setze ich die vordere Aufnahme nach aussen, erhöhe ich den Sturz in Richtung negativ. Versetze ich die Aufnahme vorne nach innen, verändere ich meinen Sturz in Richtung positiv. Die Veränderung beim STurz beträgt ca 25 Winkelminuten. Wenn der Sturz an der VA deutlich über die 2° negativ hinausgeht, würde ich die Korrekturschrauben einsetzen. Den Nachlauf würde ich nur ändern in Form einer Anpassung, also links zu rechts anpassen, sofern möglich.

zu 4: Nicht richtig. Die Veränderung beträgt nur ca 25` also 25 Winkelminuten, was knapp 1/2° ist.

zu 5: Jain. Für Mercedes gibt es das sogenannte "Romess." Das bedeutet, es gibt ein Gerät, das die Stellung des vorderen unteren Querlenker als auch der hinteren Achswellen ermittelt (Winkel) und in Verbindung mit einem Achsmeßcomputer entsprechend andere Sturz und NAchlaufwerte als Sollwerte vorgibt. Wird das verwendet, sollte im Rahmen der Vorgabewerte justiert werden. Aber nciht alle haben das "Romess."

zu 6: JA. Mein 230K z.B. hatte nach einigen JAhren mit den H&R Federn durch extremes Setzen vorne wie hinten 3° STurz (negativ). Daraufhin baute ich die dicken Gummiunterlagen ein sowie die Sturzkorrekturschrauben und kam wieder auf 2° negativen STurz vorne und etwas mehr hinten. Die Spur hinten stellte ich nach Standardvorgabe ein. An der Vorderachse haben die alten Mercedes gerne die Neigung sich auf den Aussenschultern verstärkt ab zu fahren. Daher ist ein etwas höherer Sturz nicht so extrem schlimm, er gleicht das oft aus und die Reifen fahren sich sauber ab. Als ich die 3° STurz hatte, war meine Spureinstellung vorne "Standard" (glaube 12 Minuten positiv pro Seite). Wenn der Sturz aber nicht über 2° liegt, reduziere an meinen Fahrzeugen die Spur um 3-5 Winkelminuten auf den Standardwert pro Seite. Das hat keine große Auswirkung auf den Abrieb, aber dieses "rubbeln und rutschen" bei hohem Lenkeinschlag wird etwas reduziert.

zu 7: Das ist schwer zu sagen. Ich würde sagen, an den Aussagen des Mechanikers. Wenn er um Sturz, Spreizung, Nachlauf etc. weiß und erklären kann was was bewirkt, dann hat er Ahnung. Wenn er sagt, mit ein wenig mehr Vorspur kann man einen höheren Sturz etwas "ausgleichen" damit sich die Reifen nicht so einseitig abfahren, dann hat er etwas Ahnung von der Materie. Wenn er sagt, zu viel Vorspur erhöht den Reifenverschleiß an der Aussenflanke, zu wenig Vorspur (oder gar Nachspur, wie eine negative Vorspur eigentlich heißt) bringt einen erhöhten Abrieb an den Innenflanken mit sich, dann hat er einiges Wissen. Wichtig für eine gute Achsvermessung ist eine saubere "Fahrbahnbühne". Ich meine damit Drehteller für die Vorderräder, Verschiebeplatten (quer zur Fahrtrichtung für normale Fahrzeuge) für die Hinterachse. Idealerweise wird die Rundlaufkorrektur ohne Ausheben des Fahrzeuges gemacht. Als sehr gut würde ich einen Mechaniker erachten, der während der Spureinstellung beim 208er den Motor laufen lässt, was die Geradeausstellung der Lenkung/Lenkrad unterstützt. Natürlich sollte er vorher auch die Luft rundum prüfen und fragen, welchen Druck du normal fährst.

zu 8: Das gibt es eigentlich nicht. Was aber wichtig wäre, die Rundlaufkorrektur muß ohne Ausheben des Autos erfolgen. Bei alten "Projektoren", die Mit Lichtstrahl oder Kamera arbeiten, muß oft das Fahrzeug erst achsweise angehoben werden, um die Rundlaufkorrektur durchführen zu können. (Rundlaufkorrektur sorgt dafür, das ein möglicher Seitenschlag der Felge/Radnabe oder der Projektoraufnahme keinen verfälschenden Einfluß auf das Meßergebnis hat). Denn, wird das Fahrzeug ausgehoben dazu, müsste man es fahren, damit es wieder die normale Fahrzeughöhe erreicht. Zwar kann man das Fahrzeug dann "durchfedern", aber aus der Erfahrung heraus kommt es nicht so schnell so tief wie auf der STraße. Damit hätte man verfälschte Meßwerte beim Sturz und Spur.

zu 9: Gegebenenfalls ja. Das ist abhängig davon, wie tief das Auto wirklich kommt, wie hoch der STurz ist und wie das Zusammenspiel von Sturz und Spur ist. Und last but not least, vom Fahrstil und dem Reifenluftdruck.

Was viele gerne übersehen: "Moderne" Reifen haben meist zur Schulter (Aussenkante) hin ein flacher auslaufendes Profil. Fährt man dann die Standardluftdrücke, sind die Schultern oft weg und in der Mitte stehen 3-4mm Profil. Bei der 225/245 Mischbereifung in 17" fahre ich z.B. leer vorne 2,6, hinten 2,8. Gehe ich auf Langstrecke BAB , dann gehe ich vorne auf 2,8 und hinten 3,0, bei Ausladung hinten sogar auf 3,2. Damit hatte ich, egal ob Standardfahrwerk, leichte oder höhere Tieferlegung, immer ein recht gutes Ablaufbild meiner Reifen.

und11: Je flacher der Reifen ist, also die Seitenhöhe, desto höher sollte der Luftdruck sein. Auf den Winterrreifen (205-55-16) z.B. fuhr ich nur 2,4 und 2,6 Bar.

Leichti

sorry, bei Korrektur falsche Taste gedrückt

Themenstarteram 2. Dezember 2021 um 10:36

Super, danke dir, Leichti. Ich denke, dass hier jetzt einige, offene Fragen geklärt sein sollten :)

Mit (Exzenter- oder eher) Sturzkorrekturschrauben meinte ich bspw. die hier :

https://www.autodoc.de/.../1870172?...

Sind die identisch mit denen von MB?

Robert: ..."bitte die Griffel stillhalten" !

Was (für mich) in diesem Fall (trotz Schreibzwang)

meiner eigenen Signatur weiter unten entspricht. :)

Dank dem Stephan (Leichti),

wird mir dies (Klappe halten) sehr leicht gemacht... :p

OK, eine Ausnahme:

mit Punkt 7 hab' ich auch 30 Jahre zu kämpfen gehabt.

Seit 4 Jahren fahre ich ausschließlich zu einem Betrieb

in Recklinghausen.

Sollte mir dort nach Vermessung/Einstellung das Fahrverhalten

(Geradeauslauf, Einlenkverhalten, etc) nicht (mehr) gefallen,

wird dies innerhalb der Toleranzen so lange nachjustiert

bis ich zufrieden bin, und zwar zeitnah & ohne weitere Kosten. :cool:

Der Reifenverschleiß ist bei mir unauffällig,

allerdings entspricht das Fahrwerk auch dem Auslieferungszustand... :D

Also keine Tieferlegung, 17" 7,5j & 225 rundum. :)

Grüße, mike. :)

 

Zitat:

@dacsan schrieb am 2. Dezember 2021 um 11:36:34 Uhr:

Super, danke dir, Leichti. Ich denke, dass hier jetzt einige, offene Fragen geklärt sein sollten :)

Mit (Exzenter- oder eher) Sturzkorrekturschrauben meinte ich bspw. die hier :

https://www.autodoc.de/.../1870172?...

Sind die identisch mit denen von MB?

Bin ich mir leider nicht mehr sicher. Liegt einfach daran, das ich diese das letzte mal in meinen 230K einbaute.... und das ist mehr als 6 Jahre her...

Leichti

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