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V2A mit Elektroden schweißen
Hi,
ist zwar nicht 100% das richtige Forum aber hoffentlich habt ihr ein paar Tips für mich.
Ich habe zwar keine Schweißausbildung, aber mit meinem Uralt-Schweißtrafo hab ich bislang eigentlich alles ganz akzeptabel geschweißt bekommen (zumindest für meine Verhältnisse mehr als zufriedenstellend).
Jetzt hatte ich zwei V2A-Edelstahlrohre zu verschweißen (2mm Wandstärke), also kurz Google gefragt (gibt's geht angeblich ganz gut) und 'nen Packen Elektroden gekauft.
Alles vorbereitet und angefangen --> Was für'n Scheiß!!
Elektrode vorwiegend festgeklebt, kam mir vor wie der erste Mensch.
Hab es zwar nach einiger Zeit hinbekommen, aber wollte euch mal Fragen.
Folgendes ist mir aufgefallen:
- Elektrodenmantel ist ständig stehen geblieben, die Seele aber ein paar mm tiefer abgeschmolzen (nach dem Absetzten ging erst mal gar nix mehr bevor der überstehende Mantel nicht abgezwickt wurde)
- Elektroden kleben sehr oft fest (richtig stark fest, geht fast nicht mehr ab).
- Geht scheinbar mit größerem Abstand (längerem Lichtbogen) besser
Woran liegt das? Sind die Elektroden schlecht?
Irgendwelche Tipps.
PS. Habe zwei Vierkantrohre auf Gehrung geschnitten und auf 90° zusammengeschweißt (vor allem die Äußere Kante war etwas Tricky, wegen der dünnen Materialstärke).
Danke.
Gruß Metalhead
Beste Antwort im Thema
Wahrscheinlich hast du basisch umhüllte Elektroden erwischt; steht auf der Elektrode drauf (R(BB oder gar nur BB)xx z.b. wegen der Zündspannung 55V; Kleintrafos; auch größere für den Hausgebrauch, haben nur 42V, kannste also vergessen, außer du baust auf Gleichstrom um, da kannste alle Elektroden schweißen die es gibt.
Du musst bei einschlägigen Shops auf Rutilumhüllt achten. Die laufen auch an Kleintrafos.
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22 Antworten
Zitat:
@metalhead79 schrieb am 24. Juni 2015 um 14:11:45 Uhr:
ist zwar nicht 100% das richtige Forum aber hoffentlich habt ihr ein paar Tips für mich.
Das Werkzeug Forum wäre eventuell 100% passend?
Hi Metalhead,
ich habe zwar jetzt schon länger (sicher über 25 Jahre) nicht mehr mit Edelstahlelektroden geschweißt, erinnere mich aber noch gut an die grundsätzlich schwierigere Handhabung aufgrund deren Zünd- und Abbrandverhalten im Vergleich zu Normalstahlelektroden. Und mit der Schlacke musste man auch aufpassen, daß die einem nicht ins Auge oder in eine Ecke mit brennbarem Material springt. Mit einer hochwertigen Elektrode sollten sich aber grundsätzlich ansehnliche Nähte erstellen lassen.
Zu den von dir verlinkten Elektroden finde ich kein Datenblatt und kann auch aufgrund des ziemlich niedrigen Preises nur vermuten, daß deren Qualität nicht oder nur so gerade eben in allen Punkten den einschlägigen Normen entspricht. Vielleicht hast du einen Schweißfachhandel in der Nähe, die können dir sicher ein paar empfehlenswerte Elektroden aus einem angebrochenen Paket verkaufen, alternativ müsste auch jede Bauschlosserei in der Lage sein, dir einige Elektroden für eine kleine Spende mitzugeben.
Gruß,
Frank
Btw: Kann mir mal einer erklären, warum das Verb "schweißen" in der Vergangenheitsform "geschweißt" heißt, man für "scheißen" aber "geschissen" statt "gescheißt" bzw. nicht "geschwissen" für "schweißen" verwendet?
Zitat:
@Levi 67 schrieb am 24. Juni 2015 um 16:54:02 Uhr:
Das Werkzeug Forum wäre eventuell 100% passend?
Auch nicht unbedingt, es geht ja nicht direkt um das Werkzeug (also den Schweißtrafo).
Naja günstiger Preis ist relativ, 1,-€ pro Stück ist doch jetzt nicht soo billig.
Die Baustahlelektroden sind aus dem Baumarkt und sicher auch nicht das Gelbe vom Ei.
Danke.
Gruß Metalhead
Du brauchst mehr Ampere wie mit normalen Elektroden geht aber ansonsten gut das schweißen.
@metalhead79 schrieb am 24. Juni 2015 um 16:58:31 Uhr:
Zitat:
Naja günstiger Preis ist relativ, 1,-€ pro Stück ist doch jetzt nicht soo billig.
Uiuiui, da hab ich wohl nicht richtig hingesehen, ich hab das glatt für so ein typisches Elektrodenpaket mit 2-3 kg Inhalt gehalten. So (10 Stk für 10€) könnte ich mir dann noch vorstellen, daß die Einkäufer von Rothenberger bei den Lieferanten nur auf den Preis schielen und die Qualität ziemlich egal ist, oder dein Schweißtrafo bzw. deine Einstellungen am Trafo noch optimierungsfähig wären.
Zitat:
@Levi 67 schrieb am 24. Juni 2015 um 16:54:02 Uhr:
Btw: Kann mir mal einer erklären, warum das Verb "schweißen" in der Vergangenheitsform "geschweißt" heißt, man für "scheißen" aber "geschissen" statt "gescheißt" bzw. nicht "geschwissen" für "schweißen" verwendet?
Ist wohl typisch für die deutsche Sprache. Gilt ja nicht umsonst als äußerst schwierig zu erlernen für Ausländer. Verben gibt es genug, die im Präsens gleich klingen aber in den verschiedenen Zeiten sich völlig voneinander entfernen. sehen-gehen; saufen-kaufen....
Aber wir sind vom Thema abgeschwiffen
mfg
Wahrscheinlich hast du basisch umhüllte Elektroden erwischt; steht auf der Elektrode drauf (R(BB oder gar nur BB)xx z.b. wegen der Zündspannung 55V; Kleintrafos; auch größere für den Hausgebrauch, haben nur 42V, kannste also vergessen, außer du baust auf Gleichstrom um, da kannste alle Elektroden schweißen die es gibt.
Du musst bei einschlägigen Shops auf Rutilumhüllt achten. Die laufen auch an Kleintrafos.
VA-Elektroden sind schon recht "Tricky" beim Schweißen. Das mit dem klebenbleiben ist sehr oft, allerdings je nach Hersteller unterschiedlich stark auftretend. Etwas mehr Ampere hilft, auch darf der Abstand vom Schmelzbad nicht zu gering werden. Auch die "Blaswirkung" des Lichtbogens bitte beachten, der sollte die Schlacke vom Schmelzbad weghalten, sonst gibts Blubber-Blasen und die Elektrode klebt.
Der Preis von 1€/Elektrode geht bei so Kleinmengen i.O. , ein ganzes Paket kostet schnell mal über 100 Euro, wir hatten schonmal Elektroden wo 2,5kg 400€ kosten sollten, die waren aber auch Geil! Fallnähte kein Problem, Verzinktes schweißen ohne das der Zink verbrannte, sogar Kupfer auf Stahl mit richtigem metallischem verbinden! nur Guss ging nicht.
Beim Neu-Ansetzen hilft auch vorher mal kurz über ein Blech ziehen das es funkt, dann ist die Schlacke an der Elektrodenspitze ab und das Zünden klappt wieder.
Zitat:
@flatfour schrieb am 24. Juni 2015 um 19:04:02 Uhr:
Wahrscheinlich hast du basisch umhüllte Elektroden erwischt; steht auf der Elektrode drauf (R(BB oder gar nur BB)xx z.b. wegen der Zündspannung 55V; Kleintrafos; auch größere für den Hausgebrauch, haben nur 42V, kannste also vergessen, außer du baust auf Gleichstrom um, da kannste alle Elektroden schweißen die es gibt.
Du musst bei einschlägigen Shops auf Rutilumhüllt achten. Die laufen auch an Kleintrafos.
Kann ich dir erst heute Abend beantworten, aber bei der Onlinebeschreibung steht Zündspannung 55V (könntest also Recht haben).
Was der Trafo für eine Spannung bringt weiß ich nicht, müsste ich mal nachmessen (aber vermutlich ehr mehr, da 2. Weltkriegsmodell ).
Gestern Abend habe ich mal mit weniger Strom probiert und ich hatte den Eindruck daß es besser ging (klar man hat mehr Zeit und brennt nicht so schnell Löcher rein). Zünden ging eigentlich auch nicht schlechter.
PS. Warum schweißt es sich mit DC eigentlich besser?? Mit AC gibt's doch normalerweise schönere Lichtbögen (Elektrikerweisheit).
Ist das eigentlich wirklich DC oder nur gleichgerichtete Wechselspannung (also untere Halbwelle nach oben geklappt)?
Danke.
Gruß Metalhead
Mit Gleichstrom kannste auch nackte Drähte schweißen , wenn man das mal (lernintensiv) probieren möchte. Natürlich kann man die Nähte damit vergessen, wenn es denn klappt. Später machte man daraus die sogenannten MIG/MAG Schutzgasschweißgeräte
Die Umhüllung dient in 1. Linie des stabilen Lichtbogens beim Nulldurchgang des Wechselstromes. In 2. Linie die entstehende Schlacke, die das Schmelzbad schützt.
In 3. Linie ist die Zusammensetzung der Umhüllung entscheidend über die Gütewerte der Naht. Rein basische Umhüllungen (BB) haben die besten Gütewerte/Reinheit in der Naht die nur noch von wenigen anderen Schweißverfahren erreicht werden. Dafür haben sie eben andere handlingnachteile für Hobbyschweißer.
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Rutilbasische (R(B) oder RR(B) Umhüllungen zünden etwas besser als rein basisch umhüllte, haben aber nicht so gute Nahtgüten wir rein basische.
Für viele Anwendungsfälle reichen aber die rutilümüllten ((dickumhüllt= RR) Elektroden, welche die besten Zünd-und Laufeigenschaften haben. Auch an Kleintrafos.
Daneben gibt es auch umüllungslegierte Elektroden, wo ein große Bestandteile der Legierungselemente in der Umhüllung stecken, neben Rutil bzw. basischen Komponenten zur Zündung und Laufverhalten.
Frappierend ähnliches Ergebnis hatte ich mal mit Elektroden, die ewig im feuchten Keller gelagert waren.
...richtig, so Lumpen hatte ich auch schon.
Man kann das ja aber wieder ausbacken. Weiss jemand wievie grad man da braucht um die beste Regeneration zu bekommen??
Ich habe sie bei ca. 80° zwei Stunden im Backofen liegen lassen und anschließend noch ein paar Tage in der trockenen Garage. Dann waren sie halbwegs ok.
max: bei 200 Grad 2h lang und das 3x, dann ist ende im Gelände. Oder lagern in Trockenofen/-köcher bei 120-150 Grad.
Kommt das vor bei Neuware? Optisch ist da wohl nix zu sehen, oder?
Gruß Metalhead