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Warum müssen E-Autos so viele PS haben?

Themenstarteram 4. Februar 2022 um 21:24

Ich frage mich warum ein E-Fahrzeug wie der ID3, der sicher ein guter Kompaktwagen und für Ausflüge ins Umland geeignet ist, eine Leistung von 107KW hat. Bei einem Eigengewicht von knapp 1800kg sollten doch zB. 66KW ausreichend sein. Insbesondere deswegen, da ein Elektromotor ab der Drehzahl 1 das volle Drehmoment zur Verfügung hat und die Endgeschwindigkeit von 160 km/h damit erreicht werden kann. Aber auf Grund der geringeren Leistung würde sich bei gleichbleibender Batterie die Reichweite erhöhen. Kann mir bitte jemand erklären warum die E-Autos immer eine relativ hohe Leistung haben. Ich habe mir schon überlegt für die Stadt ein E-Mobil zu kaufen und für die Urlaubsreisen einen Mietwagen zu nehmen. Wegen der hohen Leistungen dieser Autos, die ich in der Stadt und Umgebung nicht brauche kann ich mich nicht dafür begeistern. Eine größere Reichweite wäre mir wichtiger als eine hohe Leistung

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115 Antworten

Warum nicht? Der Motor mit höherer Leistung verbraucht eben nicht mehr. Nur dann, wenn diese Leistung ständig abgerufen würde. Mehr kosten tut er auch nicht. Also: warum nicht? Nur damit die armen Verbrennerfahrer nicht neidisch werden?

Zitat:

@geger1 schrieb am 4. Februar 2022 um 22:24:50 Uhr:

Ich frage mich warum ein E-Fahrzeug wie der ID3, der sicher ein guter Kompaktwagen und für Ausflüge ins Umland geeignet ist, eine Leistung von 107KW hat.

Damit er auch bei stärkeren Bremsungen genug rekuperieren kann. Im übrigen hast du wohl die techn. Angaben nicht verstanden. Hier am Beispiel des Megane E-Tech Electric (PDF-Preisliste):

30-Minuten-Leistung kW (PS): Alle Kombinationen aus Akku und Motor: 55kW (75PS)

Max. Leistung, kW (PS): 96 (131) bzw. 160 (218)

notting

Die Vorredner haben schon gute Gründe geliefert.

 

Die höhere Leistung ist mit dem Elektromotor relativ einfach zu erreichen, der Wirkungsgrad bleibt weiterhin sehr gut und für die Rekuperation ist hohe Leistung wichtig.

 

Auch die Tatsache, dass zwar mit der Spitzenleistung beworben wird, aber die Dauerleistung wesentlich niedriger ist, sorgt vielleicht für ein verzerrtes Bild bei der Leistungswahrnehmung.

 

Außerdem frage ich mich generell, warum die Motorleistung bei BEV immer wieder in Frage gestellt wird.

 

Leistung ist nur durch eins zu ersetzen: noch mehr Leistung.

Zitat:

@geger1 schrieb am 4. Februar 2022 um 22:24:50 Uhr:

... Eine größere Reichweite wäre mir wichtiger als eine hohe Leistung

Da ist erstmal kein kausaler Zusammenhang, bzw. es ist das Strompedal und das kannst du selbst bestimmen.

Ein Elektroauto mit 200kW Maximalleistung verbraucht 20kW, wenn du 20kW abrufst.

Ein Elektroauto mit 150kW Maximalleistung verbraucht 20kW, wenn du 20kW abrufst.

Ein Elektroauto mit 100kW Maximalleistung verbraucht 20kW, wenn du 20kW abrufst.

Etc.

Das ist wie bei den alten Glühbirnen. Wenn du eine 60W Glühbirne auf 40W dimmst, verbraucht sie 40W, also genau soviel wie eine 40W Glühbirne.

...ist doch logisch:

 

Damit die Vollgasjunkies weiterhin die prestigeträchtige linke Spur nutzen können. Hohe Geschwindigkeit bedeutet hohen Verbrauch bedeutet mehr Akkukapazität bedeutet mehr Gewicht bedeutet wieder mehr erforderliche Leistung...

 

Der peinliche Nachbar-Jammerthread zum Thema frühe Abregelung bei (deutschen) BEV's macht das mehr als deutlich. Solange von der Autoindustrie suggert wird, dass mehr Leistung besonders exklusiv ist, zahlt man(n) auch für diese zusätzliche versprochene "Potenz". Obwohl das Elektrofahrzeug ja weniger komplex als ein Verbrenner sein sollte und daher günstiger angeboten werden müsste... dass Viele denken, dass durch die Förderung die Autos besonders günstig seien, lässt mich nur müde schmunzeln.

 

Für mich wird das Thema E-Mobilität auch erst interessant, wenn sich die Hersteller anstatt für Q8, Q9 oder X7, X8 oder EQS, EQE oder ID 3,4,5... in eine dem BEV einsatzgerechte Richtung bewegen. Daher freue ich mich auf Fox Mia 2.0 und andere innovative Ideen mit bodenständigen PS Werten. Der PS-Protz hat doch längst ausgedient und ist nicht mehr zeitgemäß. Wenn ich zügig von 0-260 km/h kommen will, um mein Ego zu befriedigen setze ich mich aufs Motorrad, das in der Anschaffung keine drei Riesen kostet.

 

 

 

Oha ... der Thread bekommt Potential. Könnte es zu gewissen Teilen auch daran liegen, dass Akkugröße und Leistung in einem nicht unerheblichen Zusammenhang stehen? Man weiß es nicht ...?

Zitat:

@superlolle schrieb am 5. Februar 2022 um 12:41:06 Uhr:

Oha ... der Thread bekommt Potential. Könnte es zu gewissen Teilen auch daran liegen, dass Akkugröße und Leistung in einem nicht unerheblichen Zusammenhang stehen? Man weiß es nicht ...?

Nur die max.(!) Leistung die man ohne längerfristigere nennenswerte Probleme aus dem Akku rausziehen kann hängen in einem recht direkten Zusammenhang mit der Akkugröße. Kleinere Motoren sind wie gesagt kein Problem für den Akku, dafür aber für die Effizienz der Rekuperation bei stärkeren Bremsvorgängen.

notting

Je größer der Akku, desto aufwändiger wird es, die Leistung künstlich zu verringern. Warum sollte man es also machen?

Eigentlich stellt er TE doch eine sehr vernünftige Frage. Allerdings würde ich sie nicht auf BEV begrenzen wollen. Wenn wir uns mal die automobile Geschichte ein wenig ansehen, dann reichten lange Jahre 19 PS (Ente) über 26 PS (Trabi) bis hin zu 38 PS (Käfer) doch vollkommen aus, und selbst kurz vor der Jahrtausendwende lag die Basismotorisierung eines Fahrzeugs der Golfklasse noch um die 50 PS, und die "sportlichen" Versionen hatten dann 90 oder, wenn sie ganz toll waren 110 bis 120 PS. Und heute gilt ein Kompaktwagen mit weniger als 100 kW (136 PS) schon als "untermotorisiert" ...

Naja, wenigsten gilt beim BEV, wie hier schon geschrieben nicht mehr das Gesetz, dass der Alltagsverbrauch eines Fahrzeugs mit dessen möglicher Spitzenleistung ansteigt.

Genauso könnte man die Frage stellen, warum immer noch von 0 auf 100 in XX Sekunden so wichtig ist.

Oder Werbeaussagen " Sieht Sportlich aus " etc..

Dient im Endeffekt nur der Präsentation und Werbung um den einen oder anderen dazuzubringen mehr Geld für mehr Pferdchen auszugeben. Ob es Sinn macht muss jeder selbst wissen.

Zitat:

@BulliKnulli schrieb am 5. Februar 2022 um 12:34:56 Uhr:

[...]

Für mich wird das Thema E-Mobilität auch erst interessant, wenn sich die Hersteller anstatt für Q8, Q9 oder X7, X8 oder EQS, EQE oder ID 3,4,5... in eine dem BEV einsatzgerechte Richtung bewegen. Daher freue ich mich auf Fox Mia 2.0 und andere innovative Ideen mit bodenständigen PS Werten.

Morgen...!

Also seit Ende 2019!;) Da hat VW die Drillinge (E-up, citogo, mii) mit ausreichend Akku, max Leistung von 61 kW und fairen Preisen im Programm. Zwischenzeitlich wurde der e Twingo aufgelegt...

Von daher war/ist eine begrenzte Auswahl bereits vorhanden...;)

MfG André

jo, deshalb gibt es die Drillinge ja auch nicht mehr...

 

Auch wenn VW zumindest den E-Up wieder auferstehen lässt, sind, gelinde gesagt, 25.000 Euro (gilt auch für E-Twingo) für diese Kleinstwagenklasse eine Frechheit!

Den Twingo Electric* gibt's mit Förderung (ja, natürlich preist die der Hersteller mit ein solange es sie gibt - Listenpreise sind daher Schall und Rauch) aktuell ab 12,8k € in bekannten Vergleichsportalen, den Dacia Spring sogar ab 10,9k €. Die sollten auch ausreichend langsam sein, für alle die meinen zu viel PS beim E-Auto wären schlecht. ;)

*Mit dem sind wir für sein Einsatzgebiet sehr zufrieden, aber gerade im oberen Bereich könnte er etwas mehr Leistung schon vertragen. Und da wie hier schon mehrfach festgestellt wurde "PS" beim E-Auto im Vergleich spottbillig zu realisieren sind, halte ich von einer künstlichen Reduzierung nichts, gerade auch weil es beim Preis kaum einen Unterschied macht (außer man geht in die Preisklassen über 300PS, da dann schon aufwändigere E-Motoren notwendig sind bzw. deren Anzahl erhöht wird).

Ähem, naja, irgendwie habe ich genau mit dieser Antwort gerechnet.

 

Schall und Rauch also... wo bleibt denn bei deinem Ansatz die Förderprämie aus dem sozialen Gemeinschaftsgefüge?

Genau, die fließt natürlich ebenfalls in den Kaufpreis oder die Leasingrate usw. mit ein. Wegzaubern kann man sie leider nicht mehr.

 

Edit:

Um nicht noch einen Beitrag auszulösen, nur kurz zu diesem Folgebeitrag von @ballex (ist das so erlaubt?):

Dass "niemand zahlt" (also die Differenz zum LP) ist ja genau der falsche Ansatz. Wir alle zahlen den überzogenen Preis für etwas E, im Falle von VAG und Renault sogar für alte, abgeschriebene Verbrennerplattformen. Also, wo ist der Sinn?

Dann doch gleich weglassen und real einpreisen, fertig.

E-Mobilität wird nicht besser, wenn wir mit 2,5 t BEV's durch die Gegend fahren, die natürlich auch nicht den versprochen Verbrauch und schon gar nicht die Reichweite einhalten.

Weniger BlingBling und Getöse und ein wenig mehr Realität für die eigentlichen Bedürfnisse würden der E-Mobilät sicher guttun. Das jetzige Konzept ist m.M nach ein Schuss in den Ofen.

Aber genau diese Verblendung des Endverbrauchers ist, wie ich oben schon geschrieben habe, nur noch ein Schmunzeln wert.

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