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Warum nur 13-Zoll Felgen

Themenstarteram 7. Januar 2003 um 23:44

Hallo,

kann mir mal jemand erklaeren, warum die Formel 1 nur auf 13-Zoll Felgen faehrt und damit nur mit 55er bzw. 45er Niederquerschnittsreifen? Ich weiss, es ist im Reglement vorgeschrieben, aber es muss doch irgendeinen Sinn haben. Ich habe das schon mal in der Box in Spa gefragt, aber keiner wusste es so richtig.

Vielen Dank

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21 Antworten
am 8. Januar 2003 um 0:35

Moin,

gute Frage, vielleicht wegen der Massenträgheitsmomente?

Grüße Stefan

Die Formel 1 lebt von hohen Drehzahlen und hohen Beschleunigungswerten. Diese sind bei 13-Zöllern auf Grund des geringeren Radradius effektiver umzusetzen als bei größeren Felgenmaßen.

Eine weitere Absenkung des Radquerschnitts würde sich sehr negativ auf das Fahrverhalten der Boliden auswirken, die ja fast keine eigene fahrwerkstechnische Federung haben. Ständige Reifenschäden beim "räubern" wären dann zwnagsläufig die Folge.

Themenstarteram 8. Januar 2003 um 22:53

Vielen Dank fuer die schnelle Antwort, die ich aber leider nur zum Teil verstehen:

Mir ist klar, dass ein groesserer Radradius ein hoeheres polares Traegheitsmoment ergibt, das nicht erwuenscht ist.

Aber warum realisiert man den gleichen Radradius nicht groesseren Felgendurchmessern und niedrigeren Reifenquerschnitten, denn dann wuerde ja das polare Traegheitsmoment ja nochmals reduziert. Natuerlich steigt dann die Federhaerte der Reifen, aber ich verstehe nicht, warum man das nicht ueber die Federung/Daempfung des Chassis kompensieren kann (bei anderen Rennwagen geht das ja auch). Haette das nicht den Vorteil, dass

1) die Federhaerte weniger von der Reifentemperatur bzw. der Temperatur des darin enthaltenen Gases abhaengig waere

2) der Reifen eine niedrigere Flanke haette und somit besser Seitenfuehrungskraefte uebertragen koennte

3) mehr Bauraum fuer Bremssystem/kuehlung in der Felge waere?

Zitat:

Original geschrieben von himbeertoni

Aber warum realisiert man den gleichen Radradius nicht groesseren Felgendurchmessern und niedrigeren Reifenquerschnitten, denn dann wuerde ja das polare Traegheitsmoment ja nochmals reduziert.

Genau andersrum oder? Das I müßte dabei steigen.

Grüße

Themenstarteram 9. Januar 2003 um 0:20

Hmm, hast Du recht. Die Felge wander nach aussen, dadurch erhoeht sich I. Ein Teil der Reifenflanke faellt weg, wird aber durch Speichen ersetzt. Ungefaehr gleiche Dichte vorausgesetzt, wird das Traegheitsmoment groesser.

Die anderen drei Vorteile muessten doch aber bestehen, oder?

Gruss

am 9. Januar 2003 um 0:30

Zitat:

Original geschrieben von himbeertoni

1) die Federhaerte weniger von der Reifentemperatur bzw. der Temperatur des darin enthaltenen Gases abhaengig waere

Denke mal, das zählt nicht, weil es ja quasi ein "stationärer" Zustand ist und sich die Temperatur der Reifen nicht so extrem ändern. Und raus diffundierende Gase in der Zeit halte ich auch für unwahrscheinlich.

Zitat:

Original geschrieben von himbeertoni

re

2) der Reifen eine niedrigere Flanke haette und somit besser Seitenfuehrungskraefte uebertragen koennte

Nö, eine niedrigere Flanke bedingt nicht unbedingt eine bessere Seitenführungskraft.

Zitat:

Original geschrieben von himbeertoni

3) mehr Bauraum fuer Bremssystem/kuehlung in der Felge waere?

Jo, das ist ein gutes Argument, aber es scheint ja so auch zu funktionieren. Und größere Bremsen sind wieder größeres I.

Bin leider nicht so kreativ momentan, aber ich kann gerne noch ein paar von deinen Ideen kaputt machen :D

Grüße Stefan

Themenstarteram 9. Januar 2003 um 10:18

Zitat:

Original geschrieben von Mahoni

...

Bin leider nicht so kreativ momentan, aber ich kann gerne noch ein paar von deinen Ideen kaputt machen :D

...

Zerstoere doch nicht alle meine Illusionen bezueglich Niederquerschnittsreifen! Ich hatte meinen Carrera extra mit 18-Zoll Felgen bestellt, weil die in Verbindung mit den 35er bzw. 40er Reifen hoehere Seitenfuehrungskraefte aufbauen sollen. Das wurde damals uebrigens auch von AMS im Fahrversuch bestaetigt.

Beim naechsten Service werde ich wohl auf Vollballonreifen umruesten lassen!

Viele Gruesse

Ich habe ja gesagt, dass das eine nicht das andere bedingt. Es kann so sein, es muss aber nicht so sein.

Optimal wäre eine möglichst gleichmäßige Anpressung des Reifen auf die Fahrbahn (Latschfläche). Wenn du da eine vollständig homogene Druckverteilung hast, wäre es optimal.

Grüße Stefan

p.s.: Wäre aber eine interessante Optik, vielleicht schaffst du damit einen neuen Trend :D

am 25. Januar 2003 um 22:51

Also wie pornobrille schon sagte; Die Reifen übernehmen fast die gesamte federung des Wagens. Je niedriger der Querschintt, je weniger Federung. Da andem Wagen keine Gummielement verbaut sind, wie in Serienwagen, würde das Matrial viel schneller von der Fahrerei über dei Curbesetc ermüden. Und je weniger ein Fahrzeug federt, desto schlechter wird die Staßenlage!!

Themenstarteram 28. Januar 2003 um 13:59

Zitat:

Original geschrieben von neos

Da andem Wagen keine Gummielement verbaut sind, wie in Serienwagen, würde das Matrial viel schneller von der Fahrerei über dei Curbesetc ermüden.

Ja und? Ueblicherweise werden bei auf Serienfahrzeugen basierten Rennwagen die Gummielemente durch Uniball Elemente ersetzt, und trotzdem fahren sie auf Niederquerschnittsreifen.

am 28. Januar 2003 um 14:51

@ Himbeertony

Das weis ich auch! Aber jeder "normale" Rennwagen hat auch gut arbeitende Federelemente mit langen Federwegen drin.

Das ist nun bei F1 Wagen nicht der Fall. Die sind so hart, dass die nicht federn. Also machen die es über die Reifen. Und davon abgesehen brauchen die auf den GP Kursen auch keine großartigen Federaktionen, da dieStrecken sehr sehr eben sind. Wenn man sich im Gegensatz dazu mal die Nordschleife anschaut

Zitat:

Original geschrieben von himbeertoni

Ueblicherweise werden bei auf Serienfahrzeugen basierten Rennwagen die Gummielemente durch Uniball Elemente ersetzt, und trotzdem fahren sie auf Niederquerschnittsreifen.

Wo ist da jetzt die Parallele zur Formel 1? Ich kann da nichts seriennahes erkennen... In den F1-Boliden sind die Reifen das einzige Federelement. Aufgrund dessen wird auch sehr schnell klar, dass Niederquerschnittreifen nicht machbar sind.

Zitat:

Original geschrieben von pornobrille

Wo ist da jetzt die Parallele zur Formel 1? Ich kann da nichts seriennahes erkennen... In den F1-Boliden sind die Reifen das einzige Federelement. Aufgrund dessen wird auch sehr schnell klar, dass Niederquerschnittreifen nicht machbar sind.

Hmmm, was verbaut denn dann Ferrari von Sachs wenn ich nicht die Kupplung meine?

Grüße Stefan

Themenstarteram 28. Januar 2003 um 21:55

Zitat:

Original geschrieben von Mahoni

Hmmm, was verbaut denn dann Ferrari von Sachs wenn ich nicht die Kupplung meine?

Grüße Stefan

Aeh, danke Stefan. Das mit der nicht existierenden Federung stimmt natuerlich nicht. Denn

1) ist das im Punkt 10.1 der Technical Regulations vorgeschrieben "cars must be fitted with sprung suspension" und "there must be movement in the wheels"

2) wird ja im auch im Augenblick mit Penske und Sachs TSDs herumexperimentiert

3) wird ja zusaetzlich sogar noch eine nicht vom Reglement geforderte "Third spring" eingesetzt

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