Chevrolet Corvette C8 (2018): Motoren, Plattform, Marktstart - Das doppelte Vettchen

Detroit – Kaum ein Gerücht hält sich hartnäckiger in der Autowelt als dieses: Die nächste Chevrolet Corvette soll einen Heck-Mittelmotor bekommen. Eine kleine Sensation, denn seit 1953 sitzt der Verbrenner im US-Sportler vorn. Erlkönige belegen die These, aber GM hält bislang dicht.

Nun ist ein Dokument aufgetaucht, das die Mittelmotor-Vette beinahe bestätigt. Das Analyseinstitut IHS Markit hat eine Motor-Vorhersage für Nordamerika bis zum Jahr 2024 veröffentlicht. Eine Prognose zu Einbauraten bestimmter Aggregate, gestützt auf interne Daten der Hersteller. Darunter auch General Motors. Nutzer des US-amerikanischen Corvette-Forums fanden darin die zukünftigen Antriebe - für zwei parallel angebotene Corvette-Varianten. Traut GM der Corvette-Revolution selbst nicht so ganz?

Die Corvette C7 läuft 2021 aus

Erlkönige der nächsten Corvette sind bereits seit einigen Monaten unterwegs Quelle: With permission of Jake Vandermoon Konkret geht es um zwei Plattformen, genannt Y1 und Y2. Seit 1984 baut die Corvette auf dem sogenannten Y-Chassis von GM auf. Die aktuelle Version (Y1) wird laut dem Dokument noch bis zum Modelljahr 2021 gebaut. Mitte 2021 läuft demnach die letzte Corvette C7 vom Band. Dann ist sie acht Jahre alt – das übliche Alter für einen Modellwechsel.

Bis zum Schluss kommen in der C7 nur Motoren mit 6,2 Litern Hubraum zum Einsatz. Das deckt sich mit den aktuellen Antrieben. Derzeit bietet Chevy die Corvette mit drei gleich großen V8-Motoren an: Ein Saugmotor im Basismodell (466 PS) und die beiden Kompressor-Varianten in Corvette Z06 (659 PS) und Corvette ZR1 (765 PS).

IHS Markit prognostiziert für die Corvette C7 einen sinkenden Absatz. Im Modelljahr 2017 baute Chevrolet noch fast 33.000 Exemplare, 2019 sollen es 14.000 Autos sein, 2020 nur noch 9.000. 2021 wird mit 3.000 Exemplaren ein besonders mageres Jahr für das Modell. Der Grund für den Rückgang: Die neue Corvette startet bereits im kommenden Jahr. Kräftige interne Konkurrenz also.

Corvette C8: Mittelmotor-Sportler ab 2018

Im Modelljahr 2019, also Mitte 2018, kommt die Corvette C8, glaubt man den Unterlagen. Sie basiert auf der Y2-Plattform. Die ist nicht näher definiert, zum Layout gibt es keine Details. Aber Chevrolet wird kaum eine alte und neue Version des gleichen Autos parallel laufen lassen. Generation C8 wird also grundlegend anders. Das ist keine offizielle Bestätigung für eine Mittelmotor-Vette. Aber die Indizien lassen nicht viel Spielraum.

In der neuen Corvette kommt der 6,2-Liter-V8 des aktuellen Modells zum Einsatz. 14.000 Aggregate pro Jahr werde Chevrolet in die C8 bauen, sagt IHS Markit. Vermutlich nur in einer Leistungsstufe, denn es gibt zwei Alternativen: Eine mit 4,2, die andere mit 5,5 Litern Hubraum. Jeweils mit acht Zylindern und 32 Ventilen.

Ein 4,2-Liter-V8 mit zwei Turbos ist konzernintern schon lange im Gespräch. Er soll die Topmotorisierung des Cadillac CT6 werden und rund 500 PS leisten. Mit den Corvette-Smallblocks hat er nichts zu tun, er ist eine komplette Neuentwicklung. Ein doppelt turbogeladener 5,5-Liter-V8 könnte der Topmotor werden und theoretisch bis zu 860 PS und 980 Newtonmeter leisten. In dieser Konfiguration würde aus der good ol‘ Corvette ein Supersportler.

Mittlerweile ist die Datei aus dem Netz verschwunden. Weder auf der IHS-Seite noch im Corvette-Forum ist das Dokument noch auffindbar. Wenn die C8 aber tatsächlich schon 2018 auf den Markt kommt, gibt es bald offizielle Informationen. Vermutlich wird Chevrolet auf der Automesse in Detroit im Januar 2018 konkrete Angaben zum Auto machen.

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