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Lamborghini Urus (2018): Bilder, Daten, Motor - Der größte Lambo bekommt den kleinsten Motor

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Beim SUV macht Lamborghini alles anders als sonst. Die Plattform stammt von Audi und der Motor von Porsche. Das Ergebnis übertrumpft sogar Bentley. Alles zum neuen Urus.

Gelände-Fahrprogramme und Offroad-Bereifung kosten extra Gelände-Fahrprogramme und Offroad-Bereifung kosten extra Quelle: Lamborghini

Sant‘Agata Bolognese – Dieser Lambo weicht von der Norm ab, weil er einer anderen Norm folgt: Als erstes Auto der Marke basiert der Urus auf Großserientechnik. Er teilt sich seine Plattform mit dem Audi Q7 und dem nächsten VW Touareg, seine Motoren mit Porsche Cayenne und Panamera. Das klingt gewöhnlich. Aber nicht bei Lamborghini. Die Italiener bauen aus Konzern-Teilen das schnellste SUV der Welt.

Das kommt nicht völlig unerwartet. Der Urus entstand nicht aus purer Not, die klassischen Sportler Aventador und Huracan verkaufen sich prächtig. Der Urus soll aber eines besser können: Geld verdienen. Das Segment der Luxus-SUVs in der 200.000-Euro-Klasse ist jung und bisher dünn besetzt. Hier verkauft man über Superlative. Bentley mit dem höchsten Leder-Anteil und den meisten Zylindern. Und Lambo bald über den Speed.

Lamborghini Urus: 650 PS, 305 km/h

Eine Keramik-Bremse mit 44er Scheiben an der Vorderachse gibt es serienmäßig im Urus Eine Keramik-Bremse mit 44er Scheiben an der Vorderachse gibt es serienmäßig im Urus Quelle: Lamborghini 305 km/h Höchstgeschwindigkeit stehen im Datenblatt des Urus. Damit ist er schneller als Bentley Bentayga (301 km/h), Jeep Grand Cherokee Trackhawk (290 km/h), Porsche Cayenne Turbo (286 km/h) und BMW X6M (280 km/h). Und er beschleunigt fast so schnell wie die stärksten Mittelklasse-Limousinen: In 3,6 Sekunden sprintet der 2,2-Tonner auf Tempo 100. 9,2 Sekunden später erreicht er 200 km/h.

Dafür bekommt der Urus einen Motor, der eigentlich gar nicht zu Lamborghini passt. Die Sportwagen der Marke fahren mit großen Saugern und hohen Drehzahlen. Ein aufregendes Konzept, das aber nicht in schweren SUVs funktioniert. Deshalb steckt im Urus ein 4,0-Liter-Biturbo-V8 mit 650 PS und 850 Newtonmeter Drehmoment.

Er ist der kleinste Verbrenner im Lambo-Programm. Audi entwickelte den Benziner einst für große S- und RS-Modelle. Porsche überarbeitete ihn im vergangenen Jahr. Zwei Twinscroll-Turbos sitzen zwischen den Zylinderbänken. Eine Zylinderabschaltung bei Teillast spart Sprit. Derzeit leistet er 485 (Audi A8) bis 550 PS (Porsche Cayenne). Eine stärkere Variante als die im Lambo wird es wohl langfristig nicht geben.

Der erste Lambo mit Gelände-Modi

Der erste Lamborghini für den Alltag: In den Kofferraum passen 616 bis 1.596 Liter Ladung Der erste Lamborghini für den Alltag: In den Kofferraum passen 616 bis 1.596 Liter Ladung Quelle: Lamborghini Die Kraft des Benziners gelangt über eine Achtgang-Wandlerautomatik an alle vier Räder. Im Normalfall kommen 60 Prozent an der Hinterachse an. Ein Torsen-Differenzial verteilt maximal 70 Prozent nach vorn oder 87 Prozent nach hinten. Lambo verspricht gute Gelände-Eigenschaften und bietet optional Offroad-Reifen und Fahrmodi für Sand und Geröll an. Beliebter werden wohl Sportreifen auf 23-Zöllern sein.

Serienmäßig steckt eine Keramik-Bremsanlage im größten Lambo. Vorn messen die Scheiben 44 Zentimeter im Durchmesser, hinten 37 Zentimeter. Sättel mit zehn (vorn) bzw. sechs Kolben (hinten) bremsen den Urus in 33,7 Metern von Tempo 100 zum Stillstand.

Für ein gutes Handling trotz Gewicht und Schwerpunkt baut Lamborghini einen Wankausgleich, Hinterradlenkung und ein Hinterachsdifferenzial mit variabler Kraftverteilung in den Urus. Eine Luftfederung erhöht die Bodenfreiheit im Gelände-Modus auf fast 25 Zentimter – oder senkt ihn im Renn-Programm auf knapp 16 Zentimeter ab.

Der Alltags-Lambo

Der Innenraum des Lamborghini Urus: Displays wie im Audi A8 Der Innenraum des Lamborghini Urus: Displays wie im Audi A8 Quelle: Lamborghini Doch sind nicht nur die Fahrdaten, die den Urus interessant machen. Er ist der derzeit einzige Lambo mit vier Sitzplätzen. Man faltet sich nicht hinein wie in einen Aventador, sondern sitzt erhaben über dem Verkehr. Und mit 85 Litern Tankinhalt dürfte er auf langen Strecken funktionieren. Für die meisten Kunden wird er wohl der erste Alltags-Lambo.

Die ersten Exemplare des Urus will Lamborghini im Frühling 2018 ausliefern. Ohne Extras kostet das Lambo-SUV 204.000 Euro. Damit ist er kaum teurer als ein Huracan mit Heckantrieb (178.500 Euro) und deutlich günstiger als ein Aventador (335.050 Euro). Zudem kostet er weniger als ein Bentley Bentayga (208.480 Euro).

In seiner Klasse ist er also ein – naja – Schnäppchen. Und das wird Auswirkungen auf die Manufaktur haben, die bisher in kleiner Auflage feine Sportwagen baute. Das waren im Jahr 2016 noch knapp 3.500 Autos. Für den Urus verdoppelte Lamborghini die Kapazität: bald sollen es 7.000 Autos im Jahr sein. Wie bei Porsche, wird das SUV auch bei Lambo die Stückzahlen machen.

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Lamborghini Urus: Technische Daten

  • Motor: 4,0-Liter-V8-Biturbo-Benziner
  • Leistung: 650 PS (478 kW) bei 6.000 U/min
  • Drehmoment: 850 Nm bei 2.250 – 4.500 U/min
  • Getriebe: Achtgang-Wandlerautomatik, Allradantrieb
  • 0 – 100 km/h: 3,6 s
  • 0 – 200 km/h: 12,8 s
  • Verbrauch: 12,7 l (NEFZ)
  • Höchstgeschwindigkeit: 305 km/h
  • Leergewicht: ca. 2.200 kg
  • Länge: 5,112 m
  • Breite: 2,016 m
  • Höhe: 1,638 m
  • Radstand: 3,003 m
  • Kofferraum: 616 – 1.596 l
  • Preis: 204.000 Euro
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