Die neue B-Klasse wird optisch dynamischer und technisch moderner. Erstmals baut Mercedes den neuen 2,0-Liter-Diesel in die Kompaktklasse. Der schafft schon Euro 6d.
Quelle: Fabian Hoberg für mobile.de
Stuttgart/Paris - Wenn Autohersteller auf ein Modell das Wort "Sport" schreiben, dann passt das mitunter so gut wie die Yogurette zur gesunden Ernährung. Gerade Vans bekommen gerne ein "Sports" oder ein "Active" verpasst. Die Mercedes B-Klasse macht da keine Ausnahme. Sie trägt seit der ersten Generation den Beinamen Sports Tourer. Jetzt kommt die dritte Generation - und nimmt den Hut zumindest ein bisschen von der Hutablage. Dafür wurde die Dachlinie im Vergleich zum Vorgänger etwas abgesenkt, außerdem schnüffelt der Mercedes-Stern nun näher am Asphalt. Der Grill steht steiler im Wind und wurde genau wie die Lufteinlässe im Stoßfänger unten breiter. Die Überhänge bleiben kurz. Die kleinsten Räder messen nun 16 Zoll, die größten 19 Zoll - eine Nummer größer als bisher. Mercedes B-Klasse W247: Die praktische A-KlasseQuelle: Fabian Hoberg für mobile.de Am Grundkonzept ändert sich nichts. Die B-Klasse bleibt der praktische Bruder der A-Klasse, auf deren technischer Plattform sie steht. Beide Modelle teilen sich den Radstand, der damit bei der B-Klasse um 3 Zentimeter auf 2,729 Meter wächst. Anders als in der A-Klasse lässt sich die Rückbank im Van serienmäßig dreiteilig im Verhältnis 40:20:40 umlegen. Optional gibt es ab Mitte 2019 eine Rücksitzbank, deren Lehne sich steiler stellen lässt und die genau wie bisher um 14 Zentimeter verschiebbar ist. Das Kofferraumvolumen variiert so zwischen 455 und 705 Litern. Bei komplett umgelegter Rückbank passen 1.540 Liter hinter die Vordersitze. In den Vorgänger passten 501 bis 1.456 Liter Gepäck. Wer besonders lange Ladung transportieren will, kann ab Mitte 2019 einen Vordersitz mit umlegbarer Lehne bestellen. Im Innenraum wird die Verwandtschaft zur A-Klasse auf Anhieb klar. Serienmäßig sitzt das Widescreen-Display auf dem Armaturenbrett, das zwei Displays mit 7 Zoll Diagonale für Instrumente und Infotainment beherbergt. Optional gibt es ein oder zwei 10,25-Zoll-Bildschirme. Der Rest des Interieurs orientiert sich ebenfalls eng an der A-Klasse. Allerdings sitzen Fahrer und Beifahrer 90 Millimeter höher. Infotainment: MBUX auch in der B-KlasseQuelle: Fabian Hoberg für mobile.de Auf Wunsch werden sie dabei durchgeknetet: Massagesitze mit "Energizing Sitzkinetik", die regelmäßig die Neigung von Sitzfläche und Rückenlehne ändern, gibt es gegen Aufpreis. Außerdem Ambientebeleuchtung mit 64 verschiedenen Farben und zehn "Farbwelten", die sich je nach Stimmung anpassen lassen sollen. Das Infotainmentsystem MBUX baut Mercedes ebenfalls in die B-Klasse ein. Ob sich die vorwiegend älteren Käufer der B-Klasse mit Sprachsteuerung, künstlicher Intelligenz und Co arrangieren, muss man abwarten. Das volle Assistenzpaket mit teilautonomen Fahrfunktionen wird vor allem Leute freuen, die gern weite Strecken zurücklegen. Die B-Klasse hilft beim Lenken, beim Spurwechsel, beim Bremsen und beim Parken. Je nach Tempolimit und Streckenverlauf passt sie außerdem die Geschwindigkeit selbständig an. Neuer Diesel OM 654q mit Abgasnorm Euro 6dHinter dem Mercedesstern sitzt erstmals in einem kompakten Mercedes der 2,0-Liter-Diesel OM 654, der hier den Zusatz "q" für Quereinbau bekommt. Er leistet wahlweise 150 PS (110 kW) oder 190 PS (140 kW). Außerdem erfüllt er bereits die Abgasnorm Euro 6d, die ab 2020 für neue Fahrzeugtypen verpflichtend wird. Der kleinere 1,5-Liter-Diesel erreicht 6d-Temp und kommt mit maximal 116 PS (85 kW) und 260 Newtonmeter Drehmoment. Bei den Benzinern stehen zum Marktstart zwei Varianten des 1,33-Liter-Vierzylinders aus der Kooperation mit Renault zur Verfügung (M 282). Er leistet 136 PS (110 kW) oder 163 PS (120 kW). Zum Marktstart schraubt Mercedes an alle Motoren ein Doppelkupplungsgetriebe (DCT). Die kleineren Motoren verfügen über sieben Gänge, beim 2,0-Liter-Diesel kommt ein neues Achtgang-DCT zum Einsatz. B-Klasse W247: Motoren zum Marktstart 2019
Quelle: Fabian Hoberg für mobile.de Fürs Fahrwerk verspricht Mercedes mehr Komfort bei gleicher Agilität. Wie in der A-Klasse rollen die Varianten mit kleineren Motoren auf einer Verbundlenker-Hinterachse, nur bei den stärkeren wird die aufwendigere Vierlenker-Hinterachse eingebaut. Mercedes bietet gegen Aufpreis ein Komfortfahrwerk mit Tieferlegung und ein adaptives Fahrwerk mit verstellbaren Dämpfern an. Spätestens hier kommt per Fahrmodus-Schalter auch der Sport ins Spiel. Wenn auch vermutlich selten im Alltag. Mercedes öffnet die Bestellbücher für die neue B-Klasse der Baureihe W247 am 3. Dezember. Ausgeliefert werden die ersten Fahrzeuge im Februar 2019. Preise nennt der Hersteller noch nicht. Aktuell startet der B 180 bei etwas unter 29.000 Euro, der B 220d bei etwas mehr als 37.000 Euro. ***** In eigener Sache: Du willst regelmäßig die besten Auto-News lesen? Dann abonniere unseren wöchentlichen E-Mail-Newsletter oder täglichen Whatsapp-Newsletter (Mo-Fr). Es dauert nur 1 Minute. |