Ein Renault Kadjar mit Coupé-Bürzel? Nicht ganz. Renault zeigt in Moskau die volkstümliche Version eines X4 oder GLC-Coupé. Die könnte ab 2020 mit anderer Technik auch bei uns fahren.
Moskau - SUVs mit Coupé-artiger Dachlinie kennen wir schon länger von BMW und Mercedes. Renault wagt sich nun als einer der ersten Volumenhersteller in dieses Segment. Allerdings zunächst nur in Russland, Lateinamerika und Südkorea. In Moskau zeigen die Franzosen den Renault Arkana, ein kompaktes SUV im Format des Renault Kadjar – mit fließendem Heck. Offiziell eine seriennahe Studie, wird sich am Design des Modells nicht mehr viel ändern. Es handle sich um eine Verknüpfung „der Robustheit eines SUV und der Eleganz einer Limousine“, glaubt Renault. Renault spricht von einem „globalen Modell“. Schon 2019 soll der Arkana in Russland starten, danach in Asien. In Russland wird der Arkana das fünfte SUV im Renault-Programm. Nach Westeuropa wird der Renault Arkana im ersten Schritt nicht kommen. Im zweiten Schritt könnte das anders aussehen. Mit demselben Design solle sich der Arkana nach und nach an die Erwartungen lokaler Kunden anpassen, so Renault. In der für Russland vorgesehenen Form wird das nicht passieren. Die dortige Ausführung basiert auf einer stark erweiterten Variante der veralteten B0-Plattform, die auch die aktuelle Dacia-Modellpalette trägt. In Westeuropa will Renault diese Plattform schon bald durch eine modernere, modulare Architektur ersetzen. Ein Design, zwei PlattformenQuelle: Renault Der Arkana würde für Westeuropa daher eine neue Architektur erhalten, die bessere Fahreigenschaften und modernere Assistenten erlaubt. Ein globales Fahrzeugdesign auf unterschiedlichen Plattformen? Damit geht Renault einen in der Branche unüblichen Weg – glaubt aber, dass der sich rechnet. Dahinter steckt die Überlegung, in Märkten mit niedrigerer Kaufkraft kostengünstigere Modelle anbieten zu können - die trotzdem modern und begehrenswert aussehen. Mit Erfolg setzt Renault diesen Ansatz bereits beim russischen Kaptur um, der optisch dem westeuropäischen Captur stark ähnelt. In Indien erzielt Renault gute Ergebnisse mit dem Mini-SUV Kwid – einem Billigauto, das eben nicht aussieht wie ein Billigauto. Gemeinsam mit Kadjar und QashqaiDie Idee für das SUV-Coupé hätten russische Kollegen beigesteuert, lässt Renault verlauten. Sie waren auch stark in die Entwicklung involviert. Zu technischen Details des Arkana schweigt Renault noch. Die seriennahe Studie stehe auf 19-Zoll-Felgen, Punkt. Vor Ort in Moskau verrät ein Sprecher: Das Modell ist 4,54 Meter lang und 1,57 Meter hoch. Zu erwarten ist, dass der Arkana sich die Antriebstechnik weitgehend mit dem russischen Kaptur teilen wird. In dem Ausgangsmodell des Schrägheck-SUV bietet Renault einen 1,6-Liter-Saugbenziner mit 114 PS sowie einen 2,0-Liter-Saugbenziner mit 143 PS an. Der kleinere Motor überträgt seine Kraft alternativ an ein Fünfgang-Schaltgetriebe oder eine stufenlose Automatik. Das 2,0-Liter-Aggregat kann mit Sechsgang-Handschaltung oder Viergang-Wandlerautomatik bestellt werden. Zum Antriebskonzept gehört ein Allradantrieb mit zuschaltbarer Differenzialsperre. Den kündigt der Renault-Sprecher auch für den Arkana an. Nebst moderneren Motoren, wie sie auch Dacia in seine Modelle einbaut. Wenn der Renault Arkana nach Westeuropa kommt, wird er sich die Technik eher mit den kommenden Generationen von Renault Kadjar und Nissan Qashqai teilen und auf der modernen, modularen CMF-Plattform der Renault-Nissan-Allianz basieren. Die fährt heute mit modernen Turbomotoren und ist vorbereitet für Elektrifizierung und autonomes Fahren der Stufe 3. Technologien, die Renault im kommenden Jahrzehnt groß ausrollen will – zumindest in Märkten, die dafür bezahlen können.
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Quelle: Automotive News Europe, Renault, MOTOR-TALK |