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Mercedes C 200 (W205) und C 300 d (S205) im Test: Technische Daten, Preis - Strom, der für wenig Spannung sorgt

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Mercedes steckt zum Facelift einen 1,5-Liter-Benziner mit 48-Volt-Technik in die C-Klasse. Und den bislang stärksten 2,0-Liter-Diesel. Erste Fahrt in C 200 und C 300 d.

Mercedes hat die C-Klasse (W205, S205) für 2018 überarbeitet. Äußerlich sieht man davon wenig, unterm Blech ändert sich viel Mercedes hat die C-Klasse (W205, S205) für 2018 überarbeitet. Äußerlich sieht man davon wenig, unterm Blech ändert sich viel Quelle: Daimler

Luxemburg – 6.500 ist eine tolle Zahl. So viele Teile hat Mercedes nach eigener Aussage mit der Modellpflege an der C-Klasse geändert. Das sei etwa die Hälfte aller Teile einer durchschnittlichen C-Klasse. Man sieht es trotzdem nicht. Die meisten neuen Teile verstecken sich unter dem Blech: Fast die komplette Motorenpalette hat Mercedes getauscht.

Das aufregendste neue Teil steckt im C 200. Oder besser: Das Interessanteste, denn den Puls lässt es nicht unbedingt höher schlagen. Mercedes hat den Motor geschrumpft: Statt einem 2,0-Liter-Vierzylinder arbeitet ein 1,5-Liter-Vierzylinder mit 184 PS im 200er. Er wurde vom 2,0-Liter-Aggregat mit dem Code M 264 abgeleitet. So kleine Benziner gab es bisher nicht in Mercedes‘ Mittelklasse. Selbst C 180 und C 160 wurden und werden von einem 1,6-Liter-Motor angetrieben.

Doch der Einsfünfer hat Unterstützung. Mercedes kombiniert ihn mit einem 48-Volt-Bordnetz und einem Riemenstartergenerator (RSG). Der liefert bis zu 160 Newtonmeter und 10 kW (14 PS) „EQ Boost“ extra. Mit bis zu 12 kW (16 PS) rekuperiert er und füllt die 48-Volt-Batterie unter dem Kofferraumboden. Außerdem stellt er den Verbrenner schon beim Rollen fast unmerklich ab und schmeißt ihn ebenso unauffällig wieder an.

Der kleine Benziner hat Hilfe, aber Mühe

Neue Felgen nimmt Mercedes mit dem Facelift der C-Klasse natürlich auch ins Programm Neue Felgen nimmt Mercedes mit dem Facelift der C-Klasse natürlich auch ins Programm Quelle: Daimler Die Technik kennen wir schon vom CLS 350 mit 2,0-Liter-Benziner und RSG. Der fühlte sich auf der ersten Testfahrt richtig groß an. Der C 200 plustert sich weniger erfolgreich auf. Er erinnert immer wieder an seine kleinen Zylinder, wenn die Neungang-Automatik mal wieder ein bis zwei Gänge runterschalten muss. Das tut sie oft.

Der 1,5er braucht Drehzahl, aber: Wenn er sie bekommt, beschwert er sich. Klingt dann angestrengt und etwas rau. Die vielen Steigungen im Hunsrück stehen ihm nicht. In der Ebene, bei entspannter Fahrt oder innerorts passt es besser. Dann erahnt man die elektrische Unterstützung, sobald man aufs Gas tritt. Dann hält die 9G-Tronic den Gang, der 1,5er bleibt ruhig, der C 200 schiebt nach vorne.

Dass Dynamiker mit dem C 200 nicht glücklich werden, ist erwartbar. Ob das auch für Sparer gilt, lässt sich nach der ersten Testfahrt nicht abschließend beurteilen. Das hügelige Terrain spielt dem C 200 nicht in die Karten. Auf einer gut 30 Kilometer langen Runde mit Landstraße, Autobahn und Ortsdurchfahrten zeigte der Bordcomputer 9,4 Liter an. Sparsam klingt erstmal anders.

C-Klasse Motoren: Der stärkste OM 654 heißt 300 d

Das T-Modell der C-Klasse wird mit dem Facelift genauso modernisiert, wie die Limousine Das T-Modell der C-Klasse wird mit dem Facelift genauso modernisiert, wie die Limousine Quelle: Daimler Dann doch lieber der C 300 d mit der größten Ausbaustufe des 2,0-Liter-Diesels. Hier leistet OM 654 245 PS und 500 Newtonmeter Drehmoment. Unser Test-T-Modell brauchte auf der gleichen Strecke bei ähnlicher Fahrweise 8,7 Liter. Kein Fabelwert, aber der 300er-Diesel schiebt souverän an und klingt angenehmer. Auch im Vergleich zum Vorgänger C 250 d mit OM 651 unter der Haube.

Der gefühlte Unterschied vom 300 d zum C 220 d (194 PS, 400 Nm) ist gar nicht mal so groß. Doch der 220er verbraucht weniger. Und natürlich erfüllt auch er die Abgasnorm Euro 6d-Temp. Wie alle Motoren, die nach dem Facelift in der C-Klasse sitzen.

Dazu gehören neben dem neuen 1,5-Liter-Benziner und den 2,0-Liter-Dieseln der 2,0-Liter-Benziner im C 300 (258 PS, 370 Nm) und weitere Varianten von OM 654. Als 180 d und als 200 d mit Sechsgang-Handschaltung reduziert Mercedes wie beim Benziner M 264 den Hubraum. Beide Versionen schöpfen ihre Kraft (122 und 160 PS) aus 1,6 Litern Hubraum. Im C 200 d mit 9G-Tronic steckt, kurios, weiterhin der Diesel mit 2,0 Litern Hubraum und 150 PS.

Ohne Veränderungen übernimmt die geliftete C-Klasse die 1,6-Liter-Benziner in C 160 und C 180 sowie den 3,0-Liter-V6 im C 400. Der sitzt so ähnlich weiterhin im AMG C 43 4Matic, doch dank überarbeiteter Turbos gibt es mit 390 PS nun 23 PS mehr.

Neues Verstellfahrwerk mit Stahlfedern

Dass es dem 1,5er-Benziner an Volumen mangelt, merkt man leider bei höheren Drehzahlen Dass es dem 1,5er-Benziner an Volumen mangelt, merkt man leider bei höheren Drehzahlen Quelle: Daimler Es gibt auch neue Teile, die nicht im Motor stecken, sondern am Fahrwerk. Neben der optionalen Luftfederung lässt sich ein Verstellfahrwerk mit Stahlfedern ordern. Die „Dynamic Body Control“ (1.071 Euro) federt schon im Comfort-Modus eher sportlich. Straff und gut kontrolliert geht die C-Klasse damit über Wellen und durch Schlaglöcher. Die Rückmeldung ist transparent und nie unangenehm.

Wer das weiche, schwingende Mercedes-Gefühl sucht, kann weiterhin die Luftfederung bestellen (1.666 Euro). Die Spreizung zwischen Sport+ und Comfort ist hier deutlich größer, die direkte Rückmeldung des Stahlfederfahrwerks gibt es damit jedoch nicht.

Im Innenraum ändert sich auf den ersten Blick wenig. Das Zentraldisplay des Infotainmentsystems wird flacher und breiter, es misst 10,25 Zoll. Wer es ohne das große Comand-Online-System haben will, bekommt es inklusive Android Auto und Apple Carplay für rund 1.000 Euro. Funktional bringt Mercedes die C-Klasse damit auf den Stand von S- und E-Klasse. NTG 5.5 heißt das System intern. Nur A-Klasse und Sprinter sind mit MBUX schon bei NTG 6.0.

Infotainment und Assistenz aus E- und S- für die C-Klasse

Ins Cockpit bringt Mercedes mit der Modellpflege ein digitales Display als Instrumententräger. Die Ansicht "Progressive" wird neu gestaltet Ins Cockpit bringt Mercedes mit der Modellpflege ein digitales Display als Instrumententräger. Die Ansicht "Progressive" wird neu gestaltet Quelle: Daimler Der halbe Schritt macht einen großen Unterschied. Die Bedienung wird leichter, der Funktionsumfang größer. Neben dem Dreh-Drück-Steller auf dem Mitteltunnel lässt sich das Infotainment nun mit Touchflächen am Lenkrad bedienen. Außerdem bietet Daimler optional einen volldigitalen Instrumententräger an. Knapp 900 Euro kostet der zusätzlich zum Infotainment-Paket.

Der kann genau wie E- und S-Klasse drei verschiedene Stile anzeigen und alle möglichen Infos, von den wirkenden G-Kräften bis zur Navikarte. Ein paar Icons hat Mercedes außerdem moderner gestaltet. Schick sieht das aus, gefühlt wird die C-Klasse deutlich moderner.

Mehr als Kosmetik sind die Änderungen bei den Assistenten. Genau wie beim Infotainment hebt Mercedes die C-Klasse hier auf S- und E-Klasse-Standard. Die Mittelklasse kann jetzt per Blinkertipp auf zweispurigen Fahrbahnen überholen, Tempolimits einhalten und vor Kreuzungen, Kreisverkehren oder Kurven abbremsen. Das funktioniert, logisch, genauso gut wie in den größeren Geschwistern.

Mehr Licht und höhere Preise durch die „Mopf“

Die LED-Scheinwerfer mit den "Eiswürfeln" hinter dem Deckglas Die LED-Scheinwerfer mit den "Eiswürfeln" hinter dem Deckglas Quelle: Daimler Dazu gibt es auf Wunsch LED-Highperformance Scheinwerfer mit 16 LED-Elementen pro Seite für mindestens 1.029 Euro oder die neuen Multibeam-LEDs mit 84 Elementen für beinahe 2.000 Euro. Sie leuchten die Fahrbahn mit Fernlicht bis zu 650 Meter weit aus. Mehr erlaubt der Gesetzgeber nicht. Traurig allerdings: Serienmäßig leuchtet die C-Klasse als Limousine und T-Modell immer noch mit Halogen. Nur Coupé und Cabrio bekommen die LED-Performance-Leuchten, Multibeam kostet dort knapp 1.000 Euro.

So läppern sie sich also zusammen, die 6.500 geänderten Teile der C-Klasse. Dass man die wenigsten davon sieht, stört nicht. Die C-Klasse sieht längst nicht alt aus, der technische Fortschritt ist spürbar. Schade, dass ausgerechnet der interessanteste Motor nicht besonders aufregend ist. Allenfalls entspannte Fahrer auf dem Flachland dürften damit glücklich werden.

Nur: Wer knapp 40.000 Euro für eine C-Klasse Limousine ausgibt, erwartet etwas mehr Souveränität. So viel kostet der C 200 mittlerweile. 35.000 Euro muss man mindestens ausgeben für den C 160. Das T-Modell ist wie üblich rund 2.000 Euro teurer, das kleinste Coupé (C 180) kostet etwas mehr als 40.000 Euro, das günstigste Cabriolet (C 200) schon 48.000 Euro. Das bringen viele neue Teile offenbar auch mit sich: höhere Preise.

Technische Daten Mercedes C 200 (W205) und C 300 d (S205)

  • Modell: C 200 Limousine
  • Motor: 1,5-Liter-Vierzylinder, Turbo
  • Leistung: 184 PS (135 kW) b. 5.800-6.100 U/min
  • Drehmoment: 280 Nm b. 3.000-4.000 U/min
  • Leistung E-Motor: plus 10 kW (14 PS)
  • Drehmoment: plus 160 Nm
  • Antrieb: 9-Gang-Automatik, Hinterradantrieb
  • 0-100 km/h: 7,7 s
  • Geschwindigkeit: 239 km/h
  • Verbrauch: 6,0-6,3 l/100 km
  • CO2: 136-144 g/km
  • Abgasnorm: Euro 6d-Temp
  • Länge: 4,686 m
  • Breite: 1,810 m
  • Höhe: 1,442 m
  • Radstand: 2,840 m
  • Gewicht: 1.505 kg (EG)
  • Kofferraum: 435 l
  • Preis: ab 39.948 Euro
  • Modell: C 300 d 4Matic T
  • Motor: 2,0-Liter-Vierzylinder-Diesel, Turbo
  • Leistung: 245 PS (180 kW) b. 4.200 U/min
  • Drehmoment: 500 Nm b. 1.600-2.400 U/min
  • Antrieb: 9-Gang-Automatik, Allradantrieb
  • 0-100 km/h: 6,0 s
  • Geschwindigkeit: 250 km/h
  • Verbrauch: 5,4-5,8 l/100 km
  • CO2: 141-153 g/km
  • Abgasnorm: Euro 6d-Temp
  • Länge: 4,702 m
  • Breite: 1,810 m
  • Höhe: 1,467 m
  • Radstand: 2,840 m
  • Gewicht: 1.735 kg (EG)
  • Kofferraum: 460-1.480 l
  • Preis: n.a.

 

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