Skoda Superb 2.0 TDI Sportline Dauertest: Fazit
23.000 Kilometer und ganz wenig zu meckern
Nach fast sieben Monaten und knapp 23.000 Kilometern im Skoda Superb verabschieden wir uns von unserem Dauertester. Hier ist das Fazit.
- Sparsamer, kraftvoller Antrieb
- In der Mittelklasse konkurrenzlos viel Platz
- Aufrechte und hohe Sitzposition vorn
- Sehr gutes Xenon-Licht mit Maskierfunktion
Berlin – Und schon ist er wieder weg. Knapp sieben Monate lang und 22.985 Kilometer weit begleitete uns dieser Dauertester: Ein Skoda Superb Sportline, knallrot und fast voll ausgestattet. Er brachte uns entspannt und zügig zu Geschäftsterminen, bewältigte klaglos unseren Alltag und beglückte einige Leser im Nutzertest.
Es war nicht immer einfach für „Dax“. Wir luden ihn randvoll (er transportierte sogar einen Gullideckel), quälten ihn mit Berliner Kurzstreckenverkehr und trieben ihn flott über Autobahnen. Gestört hat ihn das nicht. Er fuhr zuverlässig und sparsam: 7,01 Liter errechnen wir als Durchschnitt nach unserem Test. Damit liegen wir sogar über dem Durchschnitt bei "spritmonitor". Öl mussten wir gar nicht nachfüllen.Abgesehen von einem defekten Klimakondensator gab es keine außerplanmäßigen Werkstattaufenthalte. Ein Steinschlag war schuld – und vermutlich wir selbst. Abgeplatzter Lack an Haube und Schürze legt nahe, dass nicht alle Fahrer mit ausreichend Abstand unterwegs waren.
Das gefiel uns am Skoda Superb
Am Superb schätzten wir vor allem Platzangebot und Ruhe, vorn wie hinten. Das größte Lob ans Auto kam in stummer Form von der Rückbank. Oft schliefen Mitfahrer auf langen Touren ein, bequem in den riesigen Fond gelümmelt.
Außerdem gefiel uns das, was uns eigentlich nicht mehr gefallen darf. Trotz Diesel-Diskussion und Feinstaub-Debatte: Der 2.0 TDI im Superb ist ein Wucht. Stark, sparsam und im großen Skoda sehr stimmig. Wir fuhren mit einer Tankfüllung (66 Liter) bis zu 1.300 Kilometer weit. Das schafft kein Benziner und kein Hybrid.
Das gefiel uns nicht am Skoda Superb
Meckern können wir nur wenig und insgesamt auf hohem Niveau. Wir wünschen uns niedrigere Sitzflächen vorn, mehr Gewicht in der Lenkung und etwas mehr Souveränität beim Spurhalteassistenten. Letzterer lässt das Auto zwischen den Fahrbahnmarkierungen spürbar hin und her oszillieren. Das liegt am Unterschied zwischen Assistenten und echtem autonomem Fahren.
In der Motorenpalette fehlt bislang ein Hybrid. Den will Skoda 2019 nachreichen. Beim Fahrwerk des Superb spürt man einen deutlichen Abstand zur Premium-Klasse. Im Vergleich zu einem BMW 5er fehlt es dem Skoda an Komfort und Ruhe. Das macht er aber über seinen Preis wieder wett. Und über seine Größe.
Karosserie | Abmessungen | Platzangebot
Der Superb ist ein Riese. 4,86 Meter lang, davon 2,84 Meter Radstand – jeweils deutlich mehr als das Schwesternmodell VW Passat. Davon kommt am meisten bei den Fondpassagieren an. Skoda streckt die Quermotor-Basis auf eine verschwenderisch komfortable Länge. Der Superb ist ein Auto, auf dessen Rückbank sich drei Mitfahrer nicht in die Quere kommen. In den Kofferraum passt locker Gepäck für fünf.
Der Respekt vor der Größe des Superb geht schnell in Gewohnheit auf. Nach vorne und hinten helfen sensible Parkpiepser beim Rangieren. Zur Seite schlagen sie zu nervös an. Eine Rückfahrkamera kostet faire 320 Euro Aufpreis und hilft bei Einparkmanövern in engen Garagen.
Innenraum | Verarbeitung | Materialien
Die größte Stärke des Superb ist sein Innenraum. In der Sportline-Variante wird der richtig schick: Skoda bezieht Türtafeln und Sitzmittelbahnen mit Microfaser. Der Dachhimmel bekommt schwarzen Stoff, Armaturenbrett und Verkleidungen Karbon-Dekoreinlagen. Alles passt, nichts wackelt oder knarzt. Das wirkt solide und gut durchdacht. Wer mehr Farbe sucht, findet die aber nur in anderen Ausstattungen.Im Sportline ist der schwarze Innenraum vorgegeben. Das gleiche gilt für die Sportsitze mit Integralkopfstützen. Große Fahrer hätten hier lieber eine verstellbare Version. Alle Körpergrößen fanden eine gute und bequeme, in den meisten Fällen aufrechte Sitzposition. Mehr Spiel nach unten wäre schön. Platz nach oben gab es trotzdem immer genug.
Infotainment | Radio | Bedienung
Mittlerweile ist das Infotainment-System in unserem Superb überholt. Zuletzt ersetzte Skoda die Tasten neben dem Bildschirm durch Touch-Flächen. Wir empfanden die echten Knöpfe als sinnvolle Ergänzung zur Berührung. Das System arbeitet flott und lässt sich logisch bedienen.
Besonders die schnelle Eingabe der Navigationsziele gefällt. Die Berechnung der Route schafft ein Smartphone schneller. Gut: Für die Lautstärke gibt es Drehregler an Radio und Lenkrad. Ein Head-up-Display fehlt leider in der Ausstattungsliste des Superb. Das dürfte Skoda zum Facelift nachreichen.
Assistenzsysteme | Sicherheit
Zeitgleich erwarten wir LED-Scheinwerfer für den Superb. Bisher gibt es nur Xenon-Licht (mit Scheinwerfer-Reinigungsanlage), allerdings ohne erkennbare Nachteile: Eine Maskier-Funktion blendet optional den Gegenverkehr aus. Das funktioniert zuverlässig und sei jedem empfohlen, der oft nachts unterwegs ist.
Spurassistent und Abstandstempomat könnten filigraner arbeiten. Der Skoda hält zwar sicher die Distanz zum Vordermann, bremst und beschleunigt mitunter aber abrupt, selbst auf der komfortabelsten Einstellung.
Antrieb | Getriebe | Motor | Fahrleistungen
Diesel ist ein kritisches Thema. Derzeit ist unklar, ob und welche Selbstzünder langfristig in Innenstädten fahren dürfen. Dennoch ist der 2.0 TDI im Superb ein wichtiger Antrieb. Und mittlerweile reinigt er in allen Leistungsstufen seine Abgase mit AdBlue. Dieses System gilt als zukunftssicher, da es besonders effektiv Stickoxide in harmlose Gase umwandelt.
Eine konkrete Messung des AdBlue-Verbrauches scheiterte leider an einer fleißigen Werkstatt, die unaufgefordert den Tank auffüllte. Und an der Tatsache, dass wir sonst nur einmal nachtanken mussten. In beiden Fällen lag die Reichweite noch bei mehr als 2.000 Kilometern. Bei rund 13 Litern Tankvolumen ergibt das einen ungefähren Verbrauch von weniger als einem Liter pro 1.000 Kilometer.
Der Kraftstoffverbrauch schwankte je nach Fahrweise und Stadt-Anteil zwischen 5 und 9 Litern pro 100 Kilometer. Ein angemessener Wert für Leistung, Fahrzeugklasse und nicht zuletzt Fahrstil. Der Spitzenwert brachte uns sehr flott quer durch die Republik. Im Sparprogramm kamen wir entspannt an.Der Diesel arbeitet kernig, aber nicht übermäßig laut. Kraft und Durchzug stehen dem Superb ausgezeichnet. Seine Höchstgeschwindigkeit erreichte er im Testzeitraum häufiger. Dem Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe fehlt im Kriechgang der Komfort eines Wandlerautomaten. Darüber stimmt die Abstimmung aber. Mittlerweile hat Skoda auf das Nachfolger-Getriebe mit sieben Gängen umgestellt.
Fahrwerk | Lenkung | Federung | Fahrverhalten
Am liebsten gleitet der Superb entspannt über lange Strecken. Das „Sport“ in seiner Ausstattung projiziert er nicht aufs Fahrverhalten, sondern schwingt locker die gröbsten Unebenheiten. Das adaptive Fahrwerk dämpfte bei uns vor allem in den Modi „Normal“ oder „Komfort“.
Überhaupt ist der Superb vor allem ein gutmütiges Auto. Er lenkt präzise und direkt, aber leichtgängig. Zu viel Schwung in Kurven fängt er durch sanftes Untersteuern ab. Sein ESP hilft lieber, als dass es maßregelt. Um große Dynamik sollen sich andere kümmern. Auch wenn der Superb in dieser Ausstattung genau danach aussieht.
Geradeaus geht es trotzdem flott voran. Mit 400 Newtonmetern Motormoment und Frontantrieb verliert der Gummi manchmal die Fassung. Dann stempelt der Superb unangenehm mit den Vorderrädern. Allradantrieb kostet 2.000 Euro Aufpreis und fehlte uns nur in eben diesen Momenten. Wer mit Verstand anfährt, vermisst es gar nicht.Ausstattung | Preis | Kosten
Unser Superb war teuer. Fast 50.000 Euro kostete er laut Liste, beinahe das Doppelte eines Basis-Superb. Das liegt vor allem am großen Diesel und der Sportline-Ausstattung: Ohne zusätzliche Extras kostet ein Superb Sportline 2.0 TDI mit 190 PS derzeit 42.150 Euro, als Combi 1.000 Euro mehr. Navi, Assistenten, Soundsystem und Garantieverlängerung runden nach oben auf.
Der stärkste Diesel müsste es gar nicht sein – 150 PS mit manuellem Getriebe würden uns im Superb Sportline genügen. Xenon-Licht mit Fernlichtassistent, Abstandstempomat und ein Navigationssystem gehören für uns in jedem Fall in das Auto. Das Canton-Soundsystem buchen wir dazu und kommen auf einen Listenpreis von derzeit 41.430 Euro. Das klingt schon besser.
Dafür gibt es ein gut ausgestattetes, großes und sparsames Auto, an dem uns selbst nach gut einem halben Jahr nur sehr wenig störte. Gut gemacht, Skoda!
Technische Daten Skoda Superb 2.0 TDI Sportline
- Antrieb: 2.0 TDI (140kW)
- Dieselmotor mit Turbolader, Kennung: DDAA
- Leistung: 190 PS (140 kW)
- Drehmoment: 400 Nm
- 0-100 km/h: 7,8 s
- Höchstgeschwindigkeit: 233 km/h
- Getriebe: 6-Gang Doppelkupplungsgetriebe (DSG)
- Verbrauch: 4,6 l / 100 km Diesel
- CO2: 119 g/km
- Testverbrauch: 7,01 l / 100 km
- Tankinhalt: 66 l
- Länge: 4,861 m
- Breite: 1,864 m
- Höhe: 1,468 m
- Radstand: 2,841 m
- Leergewicht: 1.555 kg
- Kofferraum: 620 – 1.760 l
- Basispreis Skoda Superb Sportline: ab 35.150 Euro
- Preis des Testwagens: 48.949 Euro
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Schön wäre ein Test über eine längere Dauer. Über einen kompletten Winter. Mit einer richtigen Kostenaufstellung. Das ließt sich wie ein ganz normaler Fahrzeugtest, außer einer etwas genaueren Aussage zum Verbrauch. Schade. Wenn der Klimakondensator schlecht gegen Steinschläge geschützt und nach nichtmal 25000 km Alltagseinsatz kaputt ist, würde ich das nicht unbedingt als eigenen Fehler des Fahrers sehen, der wohl zu wenig Abstand hält. Oder ist das ein absoluter Einzelfall?
Sorry wenn ich eine Auto für 50000 € kaufe erwarte ich bitteschön ohne zu meckern Auto zu fahren
was bitte sind denn 23.000
fahrt mal die 23000 wenn schon 100tkm aufm Tacho stehn,
sowas interessiert die normale Autofahrergemeinschaft
ne neue Karre 23000 zu fahren und dann frech zu schreibn: es gab wenig zu meckern,
wenn noch die volle Herstellergarantie greift oder die Gewährleistung und Kulanz seitens des Herstellers noch riesig ist, interessiert einen kein Schaden
Muß man Lügen verbreiten?
Realitycheck: Mein Bruder hat mit seinem 1999er Renault Laguna auch schon über 1300 km (genauer 1308 km) mit einer Tankfüllung Benzin (der Laguna ist auch mit 66 Liter Tankvolumen angegeben) geschafft, ohne auf Drehzahlen über 6000/min komplett zu verzichten. Ich würde wetten, daß der Skoda in dem 1300 km-Tankzyklus nie über 6000/min war.
Wobei man hier auch sagen muß, daß die 66 Liter Diesel vom Energiegehalt her 73,84 Litern Benzin entsprechen, was den Skoda im Vergleich mit dem fortschrittlicheren 1999er Renault noch einmal mehr im wahrsten Sinne des Wortes alt aussehen läßt.
Diese Selbsterkenntnis ist mir auch aufgefallen:
Das Problem ist aber, auch wenn man etwas zügiger fahren will, nicht die Kraft selbst, sondern es ist der unharmonische Drehmomentverlauf: Bei niedrigen Drehzahlen kommt turbotypisch sehr wenig, dann wacht er bei etwas höhererer Drehzahl ziemlich plötzlich auf und dann scharrt er. Das hat man auch nicht erst bei 400 Nm maximalem Motordrehmoment, sondern je nach Getriebeüberetzung und Fahrbahnverhältnissen ggfs. deutlich eher.
Wenn etwas defekt ist oder Lack abplatzt liegt es natürlich am Fahrer.
Oder Stand der Technik......
Ist dieser „Testbericht“ von der Presseabteilung des VW Mutterkonzer verfasst?
Ist nicht wirklich sinnvoll möglich. Man könnte zwar wie manche Zeitschriften einen 100.000km Test machen. Nur sagt auch der nichts aus. Das sind Fahrzeuge die vorher genau durchgeschaut wurden. Und bei jedem Mangel bleibt die Frage ob es sich um einen Einzelfall oder Serienfehler handelt ungeklärt.
Der einzige Vorteil des Dauertests ist der "genauere" Fahrbericht. Also mehr Fahrer die nicht nur spontan auf einer Presseveranstaltung begeistert werden. So fällt dann der schlechte Spurassistent auf (in den anderen Fahrberichten fehlt der Hinweis darauf).
Ein solides Ergebnis zu Verbrauch und Qualität kann kein Langzeittest bieten. Bei n=1 ist die Irrtumswahrscheinlichkeit nunmal 100%...
Der Soda ist ein sehr schönes Auto, aber 50000€ sind schon eine Ansage. Es wäre auch mal gut ein Auto zu testen, welches schon mehr als 100000€ km runter hat, den meistens fangen doch dann die Probleme an.
23.000 Kilometer und ganz wenig zu meckern
Das ist doch ein Witz. Schlimm wäre es wenn es anders wäre.
Bei welchem anderen Neuwagen ist es mittlerweile anders?
Die Spreu vom Weizen trennt sich erst nach mindestens 100000 Km.
Naja ich kenne die Lagunas aus der ersten Modellreihe und 1300 km mit 66L sprich ca. 5,0 ??? Never, weder mit Benzin noch mit Diesel da macht sich jemand selbst gewaltig was vor. Bin erst diesen Sommer wieder 4 Wochen lang einen gefahren....
Man Leute, könnt ihr auch noch etwas anderes.
Ich bin wirklich keiner, der dem VW-Konzern zugeneigt ist,
aber wenn hier Berichte von diesen Fahrzeugen auftauchen, setzt ewig die gleiche Leier ein.
Ihr müsst diese Texte ja nicht lesen, wenn ihr meint, es wäre Werbeprosa.
Das ist ist genau so gehaltvoll wie, Fiat und Renault sind ständig kaputt oder SUVs sind für den Klimawandel verantwortlich.
Auf den ersten 23000 Km hat man und sollte man nichts zu mekern haben.
Es gib sehr viele die einen gebrauchten mit 50000 kaufen und bis200000 fahren wollen
Test bis 150000 wäre also aussagekräftig gewesen.
Auch wenn man es ab und zu hat krachen lassen, sieht man mal wieder gut, was so ein NEFZ taugt. NIX! 😊
Natürlich ist der Fahrer schuld, wenn der Hersteller an einem engmaschigeren Gitter für 50 Cent spart, bei einem Auto für 50.000 €.
Und dann über 1.000 € verlangen für die Behebung eines Schadens, resultierend aus diesem
KonstruktionsfehlerStand der Technik, den man im Rahmen der Reparatur nicht einmal auf einen aktuelleren Stand bringen kann, weil zwar bekannt ist, dass ein solcher Schaden auftreten kann, aber schlicht keine technische Abhilfe vorhanden ist.Und wenn man das schon nicht dem Wagen hier anlasten kann, weil das jeder Hersteller so macht, dann frage ich mich doch, ob solche Details bei Autotests nicht sinnvolle Kritierien wären.
Ansonsten Glückwunsch zu über 180 g CO2/km für ein Auto, das wie alle anderen in den allermeisten Fällen ohnehin nur im Verkehr mitschwimmen kann. In einem Benzinhybrid sind hier 100 bis 140 g/km Stand der Technik, aber wenn ich dabei eine untermotorisierte Kompaktklasse mit > 10 Sekunden von 0-100 km/h mit diesem gerade ausreichend motorisierten Mittelklassefahrzeug vergleiche, disqualifiziere ich mich ohnehin selbst.
Für mich 25k km - ist keine Dauer Test. Heutige gute neu Wagen halten locker 100k km ohne Problemm, Wunscheswert wäre 200 000km Test haben.
Gruß. I.