SEMA 2018: Die spannendsten Tuning-Fahrzeuge
Das sind die besten Sema-Autos 2018
Ab heute ist Las Vegas für ein paar Tage noch schillernder, extremer und verrückter: Tuner und Hersteller zeigen auf der SEMA ihre Kreationen. Das sind die spannendsten.
Las Vegas - Die SEMA eine Tuning-Show zu nennen ist, als würde man Disneyland einen Rummelplatz nennen. Die hier ausgestellten Modelle wurden mitunter direkt von den Herstellern modifiziert, oder zumindest mit deren Segen. Was herauskommt, hat viel mit Show und Shine zu tun. Und ist doch mehr. In Las Vegas stehen von 30. Oktober bis 2. November historisch stimmige Konzepte, Offroader in ungekannten Formen und SUVs, die eigentlich so in Serie gehen sollten. Wir zeigen die sehenswertesten Fahrzeuge der diesjährigen Ausgabe.
Diese Chevelle bewirbt eigentlich den Corvette-Motor
In den USA können Chevrolets potente V8-Aggregate direkt geordert werden, ohne das Automobil drumherum. Wer den 765 PS starken, aufgeladenen 6,2-Liter einer Corvette ZR1 braucht, nicht aber die neue Top-Vette selbst? Jemand, der das Aggregat in einen Klassiker pflanzen will. Auf diese Art entstehen jenseitige Autos wie die auf der SEMA gezeigte Chevrolet Chevelle Laguna – in diesem Fall baute Chevy das Modell von 1973 selbst um. Quasi als Ideengeber für Schrauber mit leeren Motorraum und gefülltem Portemonnaie.Die Chevrolet Chevelle Laguna verbindet man in den USA schon ohne ZR1-Triebwerk mit großem Sport. Mit diesem Modell dominierte Chevrolet von 1973 bis 1977 die wichtige Rennserie NASCAR. Schon die Serienmodelle kamen allesamt mit V8-Antrieb. Damit ist der aktuelle V8 der ZR1 hier einigermaßen korrekt.
Und doch ein wenig übertrieben, wie Kenner dieses Klassikers anmerken könnten. Schließlich wird dem Chevy ein eigenwilliges Fahrverhalten nachgesagt – er sei weniger unglaublich giftig als unerfreulich schwammig. Nichts, das man sich wünscht, wenn 970 Newtonmeter an die Hinterachse geleitet werden. Das Messe-Fahrzeug passten Chevrolets Techniker an die Mehrleistung an, adaptierten die Spoiler und verbauten ein tieferes, sportliches Fahrwerk. Der (bestimmt nicht ungewollte) Nebeneffekt: Dieser Chevy sieht richtig gut aus, ist das optisch wie technisch wohl aufregendste Modell der SEMA 2018.
Ford: Stimmiger Ecosport, schneller Edge
Schon klar, dass man im Segment der Mini-SUVs nicht auf hartgesottene Naturburschen abzielt. Doch manche der kleinen Hochbeiner gerieten ein wenig zu knuffig. Ein Beispiel ist der rundliche Ford Ecosport. Selten wirkte ein (mittlerweile optionales) am Heck aufgehängtes Reserverad so deplatziert. Dem Exemplar von Tucci Hot Rods kaufen wir den rauen Kletterer eher ab. An der Front befindet sich eine Seilwinde, am Dach eine Lichtergalerie von Rigid Industries.In den verbreiterten Radkästen drehen sich 16 Zoll große Offroad-Reifen von Maxxis. Ob sich am Heck ein fünfter Pneu befindet? Wird man wohl erst auf dem Messestand sehen, das Rendering zeigt lediglich die Fahrzeugfront. Aber: Stimmig wäre es. In diesem Fall.
Der Edge ist der amerikanischste in Europa erhältliche Ford nach dem Mustang. Doch das Motoren- und Ausstattungsangebot des Europa-Modells unterscheidet sich vom US-Edge. Das „Original“ enteilt unserer Kante zusehends. Zuerst blieb dessen 329 PS starker 2,7-Liter-Motor dem alten Kontinent verwehrt, dann die scharfe Sportvariante ST.Auf der SEMA zeigt Ford eine noch wildere Ausformung. Der in Zusammenarbeit mit Blood Type Racing überarbeitete Edge ST kommt mit tieferem Fahrwerk und klangvollerer Edelstahl-Auspuffanlage. Ansaugbrücke und Ladeluftkühler des doppelt aufgeladenen V6 wurden überarbeitet. Leistungsdaten liegen noch keine vor, lediglich ein per Grafikprogramm generiertes Bild. Das zeigt den Über-Edge mit tieferen Schürzen, breiteren Radläufen und 22-Zoll-Felgen. Bleibt zu hoffen, dass wenigstens dieses Styling-Paket irgendwann über den Teich kommt.
Der RAM 1500 in Hoch und Tief
Der klassische US-Pick-up Ram 1500 ist über freie Importeure auch in Deutschland erhältlich. Allerdings nicht mit so ausgeprägten Offroad-Talenten wie das Ram 1500 Rebel Concept-Car. Oder mit so bescheidenen Offroad-Talenten wie der Ram 1500 Big Horn „Low Down“. Beide Autos für die SEMA wurden überwiegend mit Teilen von Mopar aufgebaut, dem Nachrüstungsanbieter für sämtliche Marken des FCA-Konzerns.Das Gelände-optimierte 1500 Rebel Concept Car kommt mit einem Höherlegungs-Kit aus dem regulären Teilekatalog auf fünf Zentimeter mehr Bodenfreiheit. Ist der Graben dennoch zu tief, schützen Platten vorne und hinten die Komponenten des Antriebsstranges. Konkret ist das ein 5,7-Liter-V8 gekoppelt an eine Achtgang-Wandlerautomatik. Die 401 PS des Hemi-Motors werden freilich an alle vier Räder weitergereicht. Im Concept-Car erhält das Spitzenaggregat mehr frische Luft als im Standardmodell: Im Powerdome der Motorhaube ist ein Lufteinlass integriert. Daneben unterscheidet sich dieser Ram 1500 durch schwarze Aluminium-Trittbretter an den Seiten, einen Trägerbügel auf der Ladefläche sowie 18 Zoll große Goodyear-Offroad-Reifen vom Serienmodell.
Der Ram 1500 Big Horn „Low Down“ ist der Gegenentwurf zu diesem Offroader. Er liegt fünf Zentimeter tiefer als das Basismodell und steht auf 22-Zoll-Rädern. Angetrieben wird der Low Down ebenfalls vom in der Serie erhältlichen V8-Hemi. Also jenem Motor, den die Mehrzahl der nach Deutschland importierten Ram 1500 der fünften Generation trägt.Wer auf dieser technischen Basis eines der Konzeptfahrzeuge nachbauen will, hat es beim Flachbahner schwerer: Das für den Auftritt zentrale Tieferlegungsfahrwerk ist im Mopar-Portfolio nämlich aktuell nicht enthalten. Es handelt sich um eine Einzelanfertigung.
*****
In eigener Sache: Du willst regelmäßig die besten Auto-News lesen? Dann abonniere unseren wöchentlichen E-Mail-Newsletter oder täglichen Whatsapp-Newsletter (Mo-Fr). Es dauert nur 1 Minute.
Ohje....wenn das "die besten Sema Autos 2018" sein sollen....
Der Chevi hat Stil! Gefällt mir! Leider kriegt man solche Umbauten bei uns nicht zugelassen!
Warum kriegt man Umbauten wie den Chevy nicht zugelassen? Denke schon das es geht, halt nur nicht mit H-Kennzeichen. Vom Abgasverhalten wird es nur besser und wenn der Rest entsprechend angepasst ist sehe ich in einer Straßenzulassung kein Problem. Optisch ist der Wagen ja relativ zivil.
Das hab ich auch gedacht.
*hust* Die meist verkauften Autos von Ford sind die der F-Reihe, d. h. Pickups (amerikanischer geht es doch schon kaum noch außer mit MuscleCars). Somit dürfte wohl dem in der EU erhältlichen und bald auch wieder in den USA gebauten Ränger diese zweifelhafte Ehre zuteil werden.😉
Zumal die Motoren des Edge in D gegen die US-Versionen nur Spielzeuge sind.
ABS, ESP, Airbags, Crashtest und Abgasverhalten nur so als Anhaltspunkte. Das sind komplette (teils abenteuerliche) Neubauten mit altem Material. Das ist mehr als ein alter Chevy mit neuem Lack und Zubehörfelgen für die es eine ABE gibt.
Ja, dass ist mehr als ein alter Chevy mit neuem Lack, aber dir ist schon bewusst das im Falle von solchen Einzelstücken die ganzen Beschränkungen nicht existieren weil es den ganzen Kram in den 70ern noch gar nicht gab? 😉
Die Chevelle ist eine Restomod, muss also im Prinzip nur die Richtlinien erfüllen die damals gültig waren. ABS? Steckte damals in den Kinderschuhen und war noch weit davon entfernt Pflicht bei Neuzulassungen zu werden. ESP? Ich glaube das damals noch nicht mal Computer erfunden waren die leistungsfähig für ein ESP gewesen wären 😆 Airbags? Steckten auch noch in den Kinderschuhen, Pflicht kam auch erst in den 90ern. Abgasverhalten? Zu der Zeit waren in D noch nicht mal Kats Pflicht, du könntest den Motor also einfach reinhängen und müsstest nicht mal die obligatorischen US-Kats drinlassen 😉 Alles was besser ist wird wohlwollend abgenickt, aber eben nicht immer mit einem H-Kennzeichen ausgezeichnet.
Soviel zu den Anhaltspunkten 😉 Es gibt wildere Umbauten die ein H-Kennzeichen tragen, da sollte eine normale Zulassung für sowas in D kein Problem sein. Nach der Logik dürfte kein Prüfer der Welt irgendwelche Motorumbauten vornehmen. Auf MT baut gerade jemand einen V8 in seinen E30 ein, der Motor stammt wenn ich mich recht entsinne aus einer deutlich aktuelleren Baureihe. Es gibt genug Leute die sowas machen. Glaubst du die bauen sich die Dinger nur damit Sie damit auf dem Hänger von Treffen zu Treffen tuckern können?
Da kann ich mich nur anschliessen 😆
Kann ich mir aber eigentlich gar nicht vorstellen, ist wohl eher schlecht recherchiert 😤
In Deutschland gibt es ihn als 2,0 l Diesel, in den USA als 2.0 l Benziner und in der Topversion (!) als 2,7 l Benziner. Damit sind die US-Versionen auch nur unwesentlich weniger "spielzeughaft" motorisiert.
Es gibt in Deutschland bei Neufahrzeugen keine ABS Pflicht, auch keine Airbag Pflicht. Crashtest sind obligatorisch. Die Abgase dürften bei modernen Motor auch kein Problem sein.
Na sag ich doch, dass das kein typisches amerikanisches Auto ist.😆
Den Chevelle Umbau dürfte man in DE eigentlich ohne gröbere Probleme auf die Straße bringen, zumindest wenn das Spenderfzg. schon mal in D zugelassen war. Dürfte halt, abgesehen vom Umbau selbst, ne Stange Kohle kosten. Abgaß und Lärmgutachten. Nachweis das Fahrwerk und Bremsen der Mehrleistung angepasst wurden, das der ganze Umbau technisch korrekt durchgeführt wurde, etc, etc.... Da versenkt man ganz schnell einige Tausender nur für Papierkram. Dürfte für jemanden mit ausreichend gedecktem Bankkonto aber kein Problem sein.
Diese Restomods zugelassen zu kriegen in D ist nicht so einfach wie ihr alle denkt. Für die meisten oder besser alle Teile gibt es keinerlei Gutachten oder simple Festigkeitsgutachten, die sind in den Staaten nicht Pflicht. Selbst wenn der Motor aus dem Spenderfahrzeug ein EU Fahrzeug war heißt das noch lang nicht das dieser Motor auch wenn er viel besser in der Euro Norm ist, in das US Import Fahrzeug eingetragen wird. Da gibt es viel Hürden und kaum TÜV Menschen die sich da überhaupt ran trauen. Ganz zu schweigen von den Abgasgutachten und die Lautstärken Messung auf einer speziellen Messstrecke, laut darf er dann auch nicht sein, zumindest nicht lauter als bei der Import Vollabnahme im Fahrzeugschein eingetragen wurde. Werden also viele viele Vollabnahme und Gutachtenerstellungen fällig. Da kommen schnell mal 10tsd € zusammen. Fahr und schraube selber neue und alte Amis, ich weiß wovon ich spreche und wie das immer komplizierter wird.
Der erste Ecosport der vernünftige Proportionen hat....leider nur ein Rendering. 😆
Im Grunde ist es ja ein Neubau von einem Fahrzeug das noch nie existierte. Oft ist bei diesen "Restomods" die Karosse das einzige Originalteil (überspitzt gesagt).
Fahrwerk, Achsen u. Antriebsstrang ist oft von komplett anderen Fahrzeugen. Wäre vergleichbar wenn man in einen B-Kadett die Hinterachse von einem Ford Transit, die Vorderachse von einem Calibra und den Motor von einem 7er GTI reinbastelt. Zusätzlich noch ein paar Teile aus dem Unterboden rausschneidet und lustig rumschweißt. Wenn man begabt ist, fährt das Frankensteinbaby vielleicht gar ned schlecht, der TÜV kriegt aber einen Lachkrampf.