SEMA 2018: Die spannendsten Tuning-Fahrzeuge

Das sind die besten Sema-Autos 2018

Sven Förster

verfasst am Tue Oct 30 06:35:04 CET 2018

Ab heute ist Las Vegas für ein paar Tage noch schillernder, extremer und verrückter: Tuner und Hersteller zeigen auf der SEMA ihre Kreationen. Das sind die spannendsten.

Im Grunde ist die SEMA in Las Vegas eine Tuning-Show. Und doch mehr. Hier zeigen die Hersteller stimmige Umbauten. Das vielleicht aufregendste Modell der Ausgabe 2018: Die Chevrolet Chevelle mit historisch korrekten 765 Corvette-PS
Quelle: Chevrolet

Las Vegas - Die SEMA eine Tuning-Show zu nennen ist, als würde man Disneyland einen Rummelplatz nennen. Die hier ausgestellten Modelle wurden mitunter direkt von den Herstellern modifiziert, oder zumindest mit deren Segen. Was herauskommt, hat viel mit Show und Shine zu tun. Und ist doch mehr. In Las Vegas stehen von 30. Oktober bis 2. November historisch stimmige Konzepte, Offroader in ungekannten Formen und SUVs, die eigentlich so in Serie gehen sollten. Wir zeigen die sehenswertesten Fahrzeuge der diesjährigen Ausgabe.

Diese Chevelle bewirbt eigentlich den Corvette-Motor

Die auf der SEMA ausgestellte Chevelle Laguna verkauft Chevrolet nicht. Doch ihr Aggregat ist erhältlich: Den Corvette-ZR1-Motor gibt es nun auch ohne Corvette
Quelle: Chevrolet
In den USA können Chevrolets potente V8-Aggregate direkt geordert werden, ohne das Automobil drumherum. Wer den 765 PS starken, aufgeladenen 6,2-Liter einer Corvette ZR1 braucht, nicht aber die neue Top-Vette selbst? Jemand, der das Aggregat in einen Klassiker pflanzen will. Auf diese Art entstehen jenseitige Autos wie die auf der SEMA gezeigte Chevrolet Chevelle Laguna – in diesem Fall baute Chevy das Modell von 1973 selbst um. Quasi als Ideengeber für Schrauber mit leeren Motorraum und gefülltem Portemonnaie.

Die Chevrolet Chevelle Laguna verbindet man in den USA schon ohne ZR1-Triebwerk mit großem Sport. Mit diesem Modell dominierte Chevrolet von 1973 bis 1977 die wichtige Rennserie NASCAR. Schon die Serienmodelle kamen allesamt mit V8-Antrieb. Damit ist der aktuelle V8 der ZR1 hier einigermaßen korrekt.

Und doch ein wenig übertrieben, wie Kenner dieses Klassikers anmerken könnten. Schließlich wird dem Chevy ein eigenwilliges Fahrverhalten nachgesagt – er sei weniger unglaublich giftig als unerfreulich schwammig. Nichts, das man sich wünscht, wenn 970 Newtonmeter an die Hinterachse geleitet werden. Das Messe-Fahrzeug passten Chevrolets Techniker an die Mehrleistung an, adaptierten die Spoiler und verbauten ein tieferes, sportliches Fahrwerk. Der (bestimmt nicht ungewollte) Nebeneffekt: Dieser Chevy sieht richtig gut aus, ist das optisch wie technisch wohl aufregendste Modell der SEMA 2018.

Ford: Stimmiger Ecosport, schneller Edge

Mehr Sport als Eco: Der Ford Ecosport von Tucci Hot Rods für die SEMA Las Vegas 2018
Quelle: Ford
Schon klar, dass man im Segment der Mini-SUVs nicht auf hartgesottene Naturburschen abzielt. Doch manche der kleinen Hochbeiner gerieten ein wenig zu knuffig. Ein Beispiel ist der rundliche Ford Ecosport. Selten wirkte ein (mittlerweile optionales) am Heck aufgehängtes Reserverad so deplatziert. Dem Exemplar von Tucci Hot Rods kaufen wir den rauen Kletterer eher ab. An der Front befindet sich eine Seilwinde, am Dach eine Lichtergalerie von Rigid Industries.

In den verbreiterten Radkästen drehen sich 16 Zoll große Offroad-Reifen von Maxxis. Ob sich am Heck ein fünfter Pneu befindet? Wird man wohl erst auf dem Messestand sehen, das Rendering zeigt lediglich die Fahrzeugfront. Aber: Stimmig wäre es. In diesem Fall.

Zwei Schritte voraus: Auf der SEMA 2018 steht der verfeinerte Ford Edge ST - und Europa hat noch nicht einmal die Sportversion des SUVs
Quelle: Ford
Der Edge ist der amerikanischste in Europa erhältliche Ford nach dem Mustang. Doch das Motoren- und Ausstattungsangebot des Europa-Modells unterscheidet sich vom US-Edge. Das „Original“ enteilt unserer Kante zusehends. Zuerst blieb dessen 329 PS starker 2,7-Liter-Motor dem alten Kontinent verwehrt, dann die scharfe Sportvariante ST.

Auf der SEMA zeigt Ford eine noch wildere Ausformung. Der in Zusammenarbeit mit Blood Type Racing überarbeitete Edge ST kommt mit tieferem Fahrwerk und klangvollerer Edelstahl-Auspuffanlage. Ansaugbrücke und Ladeluftkühler des doppelt aufgeladenen V6 wurden überarbeitet. Leistungsdaten liegen noch keine vor, lediglich ein per Grafikprogramm generiertes Bild. Das zeigt den Über-Edge mit tieferen Schürzen, breiteren Radläufen und 22-Zoll-Felgen. Bleibt zu hoffen, dass wenigstens dieses Styling-Paket irgendwann über den Teich kommt.

Der RAM 1500 in Hoch und Tief

Das Ram 1500 Rebel Concept Car ist fünf Zentimeter höher als das Basisfahrzeug. Der 5,7-Liter-V8 entspricht der Serie - der Powerdome der Motorhaube ist nur Show
Quelle: FCA
Der klassische US-Pick-up Ram 1500 ist über freie Importeure auch in Deutschland erhältlich. Allerdings nicht mit so ausgeprägten Offroad-Talenten wie das Ram 1500 Rebel Concept-Car. Oder mit so bescheidenen Offroad-Talenten wie der Ram 1500 Big Horn „Low Down“. Beide Autos für die SEMA wurden überwiegend mit Teilen von Mopar aufgebaut, dem Nachrüstungsanbieter für sämtliche Marken des FCA-Konzerns.

Das Gelände-optimierte 1500 Rebel Concept Car kommt mit einem Höherlegungs-Kit aus dem regulären Teilekatalog auf fünf Zentimeter mehr Bodenfreiheit. Ist der Graben dennoch zu tief, schützen Platten vorne und hinten die Komponenten des Antriebsstranges. Konkret ist das ein 5,7-Liter-V8 gekoppelt an eine Achtgang-Wandlerautomatik. Die 401 PS des Hemi-Motors werden freilich an alle vier Räder weitergereicht. Im Concept-Car erhält das Spitzenaggregat mehr frische Luft als im Standardmodell: Im Powerdome der Motorhaube ist ein Lufteinlass integriert. Daneben unterscheidet sich dieser Ram 1500 durch schwarze Aluminium-Trittbretter an den Seiten, einen Trägerbügel auf der Ladefläche sowie 18 Zoll große Goodyear-Offroad-Reifen vom Serienmodell.

Der Ram 1500 Big Horn „Low Down“ ist der optisch gelungene Gegenentwurf zu einem Offroader. Doch sein Tieferlegungsfahrwerk ist eine Sonderanfertigung
Quelle: FCA
Der Ram 1500 Big Horn „Low Down“ ist der Gegenentwurf zu diesem Offroader. Er liegt fünf Zentimeter tiefer als das Basismodell und steht auf 22-Zoll-Rädern. Angetrieben wird der Low Down ebenfalls vom in der Serie erhältlichen V8-Hemi. Also jenem Motor, den die Mehrzahl der nach Deutschland importierten Ram 1500 der fünften Generation trägt.

Wer auf dieser technischen Basis eines der Konzeptfahrzeuge nachbauen will, hat es beim Flachbahner schwerer: Das für den Auftritt zentrale Tieferlegungsfahrwerk ist im Mopar-Portfolio nämlich aktuell nicht enthalten. Es handelt sich um eine Einzelanfertigung.

 

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Die auf der SEMA ausgestellte Chevelle Laguna verkauft Chevrolet nicht. Doch ihr Aggregat ist erhältlich: Den Corvette-ZR1-Motor gibt es nun auch ohne Corvette
Quelle: Chevrolet
Das Ram 1500 Rebel Concept Car ist fünf Zentimeter höher als das Basisfahrzeug. Der 5,7-Liter-V8 entspricht der Serie - der Powerdome der Motorhaube ist nur Show
Quelle: FCA
Dieses Concept Car ist die Offroad-optimierte Version eines beliebten Import-Fahrzeuges: Mehrere freie Händler holen den Pick-up Ram 1500 nach Deutschland
Quelle: FCA
Der Ram 1500 Rebel Concept Car wurde mit Komponenten aus dem Mopar-Teilekatalog aufgebaut. zum Beispiel dem Trägerbügel auf der Ladefläche
Quelle: FCA
Der Ram 1500 Big Horn „Low Down“ ist eines von insgesamt 14 Autos, welche die FCA-Tochter Mopar auf der Sema 2018 präsentiert
Quelle: FCA
Der Ram 1500 Big Horn „Low Down“ ist der optisch gelungene Gegenentwurf zu einem Offroader. Doch sein Tieferlegungsfahrwerk ist eine Sonderanfertigung
Quelle: FCA
Mehr Sport als Eco: Der Ford Ecosport von Tucci Hot Rods für die SEMA Las Vegas 2018
Quelle: Ford
Zwei Schritte voraus: Auf der SEMA 2018 steht der verfeinerte Ford Edge ST - und Europa hat noch nicht einmal die Sportversion des SUVs
Quelle: Ford