BMW Z4 G29 (2018) 20i, 30i, M40i: Technische Daten, Preis, Marktstart
Rennen statt Flanieren im neuen BMW Z4
BMW verrät endlich (fast) alles zum neuen Roadster Z4. Es gibt ihn als 20i, 30i und M40i, immer mit Hinterradantrieb und immer mit Automatik. Alle Details und Sitzprobe.
München – Tief plumpst man hinters Steuer. Der braun belederte Sportsitz hält Rücken und Hintern gut fest. Kurz den Sitz vorfahren, Lenkrad etwas niedriger und näher heranholen – alles passt. Sportlich, tief, gut eingebunden, aber nicht beengt sitzt man im neuen Z4. Vertrautes BMW-Gefühl.
Was man vor sich sieht, ist dagegen ein bisschen ungewohnt. Ein 10,25 Zoll großes Digitaldisplay spielt Instrumententräger im neuen Roadster von BMW. Nicht mal echte Rahmen deuten noch analoge Rundinstrumente an. Und rund sind die Skalen auch nicht, sondern leicht eckig. Der virtuelle Zeiger des Drehzahlmessers läuft zudem gegen den Uhrzeigersinn. Der rote Bereich liegt zentral im Display, das Ende der Tachoskala (260 km/h) ebenfalls.
BMW Z4 (2018): G29 wird wieder sportlicher
BMW hat viel umgekrempelt für den neuen Z4. Den Nachfolger eines Autos, das viele BMW-Fans in den ausgelaufenen Generationen nicht zufriedenstellen konnte. Zu wenig Sportler, zu viel Flaneur war der E89, der sich 2016 verabschiedete.Jetzt kommt G29. Ein echter Sportwagen soll er sein. Wenn auch mit Stoffverdeck. Dazu passt das digitale Display mit den gegenläufigen Anzeigen für Tacho und Drehzahl. Dazu passt die Optik der Anzeigen, die bei aller Modernität immer noch BMW sagen. Zum einen dank orangefarbener Highlights. Und weil in der Mitte des Displays die Modellbezeichnung steht: Z4 M40i.
Über den schnellsten Z4 wissen wir schon das Meiste: Unter der Haube sitzt der bekannte 3,0-Liter-Reihensechser (B58) mit 340 PS und 500 Newtonmetern Drehmoment. Bis Tempo 100 braucht er aus dem Stand 4,6 Sekunden, bei 250 km/h wird abgeregelt. Darunter rangiert der Z4 sDrive 30i mit 258 PS und 400 Newtonmetern aus einem 2,0-Liter-Benziner mit vier Zylindern (B48).
Wir konnten den Motor bereits im kommenden BMW 330i fahren und waren ziemlich zufrieden mit Sound und Leistungsentfaltung. Der Z4 sDrive 30i wiegt mit seinen 1.490 Kilogramm Leergewicht etwa genauso viel wie der 330i und verfügt über die gleiche Gewichtsverteilung mit 50 Prozent vorne wie hinten. Einstiegsmodell wird der Z4 sDrive 20i, der 197 PS und 320 Newtonmeter aus dem Turbomotor holt. Alle Motoren verblockt BMW mit der Achtgang-Automatik von ZF.
Weniger Radstand, mehr Länge für den BMW Z4
Um das Ganze in möglichst viel Agilität umzusetzen, hat BMW den Radstand im Vergleich zum Vorgänger um 26 Millimeter auf 2,47 Meter verkürzt, die Spur aber verbreitert (vorne +98 mm auf 1.609 mm, hinten +57 mm auf 1.616 mm). Insgesamt wird der Z4 jedoch 85 Millimeter länger (4,324 m) und 74 Millimeter breiter (1,864 m). Eine erste Idee davon, wie sich das fährt, kann die neue Toyota Supra vermitteln, die wir bereits ausprobieren durften und die zusammen mit dem Z4 entwickelt wurde. Wobei die Japaner durchaus ihre eigenen Vorgaben gemacht haben.Serienmäßig baut BMW in alle Z4-Versionen die variable Sportlenkung. Der Z4 M40i steht stets auf elektronisch geregelten Dämpfern und bremst mit einer M-Sportbremsanlage. Hier schraubt BMW außerdem ein elektronisch geregeltes Sperrdifferenzial an die Hinterachse.
BMW Z4 M40i (G29) Sitzprobe: Ledersitze und Ziernaht
Für die Sitzprobe stellte BMW das Topmodell der Baureihe ins Fotostudio. Man fühlt sich hier gut behütet. Das Infotainmentdisplay rückt nah an den Instrumententräger und damit nah an den Fahrer. Schräge, abgerundete Winkel finden sich am Bildschirm, an der Einfassung der Luftdüsen, an den Lüftungsdüsen selbst und an der Ziernaht auf dem Armaturenbrett. Das Design ist konsequent und nicht zu verspielt, die Oberflächen fühlen sich angenehm an, die Verarbeitung wirkt solide.Das Bediensystem funktioniert noch wie gehabt, per Dreh-Drück-Steller auf dem Mitteltunnel (iDrive), per Touchscreen, am Lenkrad oder mittels Sprachsteuerung. Die Softwarebasis fürs "BMW Live Cockpit Professional" bildet das neueste Operating-System 7.0. Die Tasten rund um den iDrive-Controller hat BMW jedoch durch eine große Fläche ersetzt. Die schmeichelt den Fingerkuppen, bringt funktional jedoch keinerlei Vorteile. Eher im Gegenteil. Den „Schuhlöffel“ ersetzt BMW durch einen einfacheren Automatikwählhebel. Dessen Form ist nicht das Problem, doch er fühlt sich zu leicht und billig an. Der Schuhlöffel war deutlich hochwertiger gearbeitet – und unverwechselbar.
Das Stoffdach gibt es in zwei Farben, die dicht beieinander liegen: Schwarz und Anthrazit. Es öffnet und schließt innerhalb von 10 Sekunden bei bis zu 50 km/h. Der Kofferraum ist kaum zerklüftet und kann immerhin 281 Liter einladen, egal ob das Verdeck offen oder geschlossen ist. Eine Durchreiche ermöglicht den Transport längerer Güter.
Viele Assistenten im BMW-Roadster
Auch wenn der Fokus beim Z4 auf dem Selbstfahren liegt: BMW packt einiges ins Auto, das den Fahrer dabei unterstützt. Der Notbremsassistent mit Fußgängererkennung, ein Tempomat sowie ein Spurverlassenswarner gibt es serienmäßig. Adaptiver Tempomat mit Stauassistent, Spurhalteassistent, Verkehrszeichnerkennung und andere Helfer gibt es optional. Wie der X5 wird auch der Z4 bis zu 50 Meter alleine auf derselben Spur rückwärtsfahren können, auf der er zuvor vorwärts unterwegs war.Optional gibt es zudem ein Head-up-Display, das alle wichtigen Daten in die Windschutzscheibe einblendet. LED-Scheinwerfer mit Matrix-Funktion, die den Gegenverkehr ausblenden, gibt es ebenfalls gegen Aufpreis. Auf Laserlicht als Option verzichtet BMW im Z4.
Was all das kostet? Verrät BMW noch nicht. Die Messepremiere findet Anfang Oktober in Paris statt, Marktstart ist im März 2019. Wer sich schon mal ein paar Scheine zurücklegen möchte: Der Z4 M40i dürfte bei um die 60.000 Euro landen. Vermutlich wird es etwas mehr. Damit könnte der kleinste Z4 20i weniger als 50.000 Euro kosten.
Technische Daten BMW Z4 (G29, 2019)
Modell | sDrive20i | sDrive30i | M40i |
---|---|---|---|
Motor | 2,0-Liter-Vierzylinder | 2,0-Liter-Vierzylinder | 3,0-Liter-Sechszylinder |
Leistung | 197 PS (145 kW) | 258 PS (190 kW) | 340 PS (250 kW) |
Drehmoment | 320 Nm | 400 Nm | 500 Nm |
0-100 km/h | 6,6 s | 5,4 s | 4,6 s |
Geschwindigkeit | 240 km/h | 250 km/h | 250 km/h |
Antrieb | 8-Gang-Automatik, Hinterräder | 8-Gang-Automatik, Hinterräder | 8-Gang-Automatik, Hinterräder |
Verbrauch | 6,1-6,0 l | 6,1-6,0 l | 7,4-7,1 l |
CO2-Ausstoß | 139-137 g/km | 139-137 g/km | 168-162 g/km |
Länge/Breite/Höhe | 4,32 m/1,86 m/1,30 m | 4,32 m/1,86 m/1,30 m | 4,32 m/1,86 m/1,30 m |
Radstand | 2,470 m | 2,470 m | 2,470 m |
Gewicht (EU) | 1.480 kg | 1.490 kg | 1.610 kg |
Marktstart | März 2019 | März 2019 | März 2019 |
*******
In eigener Sache: Am 20. September beginnt die IAA 2018 für Nutzfahrzeuge in Hannover. MOTOR-TALK hat alle Infos zur größten Lkw-Show der Welt gemeinsam mit den Herstellern aufbereitet. Mehr dazu findet Ihr hier.
Erinnert mich etwas an den Pontiac solstice und den Opel GT Roadster
"3,0-Liter-Vierzylinder".
Die Downsizing-Ära scheint vorbei zu sein 😉
1610 kg.. lol.. reell dann eher 1700. 😆 Sehr sportlich, zumindest geradeaus. 🙄
Gewicht ist doch nicht alles enscheident. Ein Nissan GT-R ist ein Brocken von Auto und trotzdem sportlicher als als die meisten anderen Autos die man sich kaufen kann.
Es geht also.
Kein Diesel...schade aber auch.
Ja schlimm! Habe ja erwartet, dass der Z4 zumindest in etwa beim Boxster liegen könnte!
(Boxster und Cayman haben aber inzwischen auch ganz gut was auf der Hüfte!)
Gruß
Neuwagensuchender
Schönes Ding.
Innen wie außen. (Vor allem in der Kombi grau mit cognac.)
Einzig an diese Bürzel auf den Heckdeckeln einiger Hersteller werde ich mich nie gewöhnen - das sieht nicht gut aus. Rückleuchten dafür umso besser.
Hätte ich BMW gar nicht zugetraut.😉
Der 2.0l 4Zyl. 197PS ist mit einem Turbo bestückt.
Ist der 2.0l 4Zyl. 258PS demnach ein TwinTurbo?
Wie kommt sonst der 30i auf 258PS?
mehr Ladedruck?
Tolles Auto, hätte aber gerade mit den Vierzylindern nochmal etwa 100kg leichter sein dürfen.
Witzig, an den Solstrice/Vue/GT musste ich auch denken...
Toll ist die Rückbesinnung auf den Z4 als Fahrmaschine. Was ich hingegen nicht so prall finde, ist das einsparen der Option eines Schalters. Und die Sitze sind nicht der Ernst von BMW? 😱 gerade in der Farbe erinnern die doch sehr markant an ein Körperteil, das man nun wirklich nicht dauerhaft sehen und seine Kopf legen möchte 😱
Gefällt mir generell gut. Leider ist das Hinterteil absolut nicht meins. Wirkt unstimmig und wie dahingeklatscht. Gut jetzt bin ich auch nicht die Zielgruppe, aber meinen Senf gebe ich trotzdem gerne dazu 😆
„Zu wenig Sportler, zu viel Flaneur. Das galt schon für den bis 2008 gebauten E85 und auch für den E89, der sich 2016 verabschiedete.“
Man merkt das der Redakteur keine Ahnung hat wovon er schreibt, denn der E85 war bisher das sportlichste Derivat aller Z (nur beim Z1 bin ich mir nicht sicher) 🙄
Schade das BMW immer mehr dazu neigt optische Unruhe in den unteren Stoßfängerteilen zu stiften. Da überschlagen sich die Linien, das Auge findet keine Ruhe. Sogar in die Blenden der Abgasanlage hat man noch einen Knick bzw. eine Aufdickung integrieren müssen. Abgesehen davon und dem angedeuteten, etwas zu auffälligen Heckspoiler der Heckklappe, wäre das Design dieses Wagens eigentlich sehr gelugen.
Gerade diese Farb/Lederkombination sieht klasse aus. Wie die Anbauteile, der Karosserielack und Felgen mit seidigem Finish harmonieren. Sehr hübsch.
So zumindest mein Eindruck.
Der Faktor Leichtbau ging bei dem Wagen unter, wenn der 330i genau soviel wiegt wie ein sdrive30i. Dabei kann ja BMW Carbon und Leichtbau (siehe neuer 5er,7er,i3,i8)