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4 Takter zündet bei jedem zweiten Takt?
In diesem YT-Video sieht man einen 4-Takter in Zeitlupe. Die Zündung kommt da doch auch am Ende des Ausstoßtaktes, oder sehe ich das falsch? Wird das gemacht um eventuell unverbrannten Kraftstoff zu verbrennen?
edit: Motortalk führt das Video embedded aus und springt dann nicht zum richtigen Zeitpunkt... Die Stelle um die es geht beginnt bei 1:28.
Beste Antwort im Thema
Meh!
Das ist ein 1 Zylindermotor.
Ihr habt noch nie einen Roller oder Rasenmäher zerlegt, oder? :D
Das Schwungrad hat am OT einen Magneten anklebt o.ä
Jedes Mal, wenn der Magnet an der Spule vorbei rauscht gibt es einen Funken.
Für einen kompletten 4-Taktzyklus muss das Schwungrad 2 mal drehen. Wie beim Auto.
Ergo nix Technik sondern es liegt in der Natur des Designs.
Wieso sollte man sich bei einer so simplen Maschine die Mühe machen, um dafür zu sorgen, das nur ein Funke kommt.
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10 Antworten
Das macht man oft, um eine Zündspule zu sparen. Der Funke beim Auslasstakt stört nicht. Gibts oft bei Motorrädern.
Also, was früher der Zündverteiler für jeden Zylinder einzeln geregelt hat, macht die Motorelektronik bei zentraler Zündspule nicht.
Macht unterm Strich nen höheren Zündkerzenverschleiß.
Man nennt es Doppelzündspule , wird schon seit vielen Jahren im Auto verbaut , je zwei Zylinder bekommen bei jeder Umdrehung einen Zündfunken , in der Regel teilen sich Zyl. 1+4 und 2+3 die Zündspule .
Bei Mercedes war mit Markteinführung M270/274 Mitte 2012 Mehrfacheinspritzung und Mehrfachzündung in Volumenmodellen (4 Zyl.-Motoren) Standard:
"Das Direkteinspritzsystem mit strahlgeführter Verbrennung, das Mercedes-Benz als erster Pkw-Hersteller in der Serie angeboten hat, haben die Motoreningenieure dafür zur Direkteinspritzung mit strahlgeführter Verbrennung der dritten Generation weiterentwickelt. Der Systemdruck beträgt bis zu 200 bar und wird kennfeldabhängig auf jeweils optimalen Druck geregelt. Piezo-Injektoren ermöglichen eine optimale Gemischbildung mit bis zu fünf Einspritzungen pro Arbeitstakt.
Ergänzt wird die Direkteinspritzung der dritten Generation durch die „schnelle Mehrfachzündung“ („Multi Spark Ignition MSI“). Ihre Funktion: Nach dem ersten Funkendurchbruch wird nach einer kurzen Brenndauer die Spule schnell nachgeladen und ein weiterer Funke abgesetzt. Mit dem MSI-System können dabei innerhalb einer Millisekunde bis zu vier Funken in Folge ausgelöst werden, die ein Plasma mit einer größeren räumlichen Ausdehnung als eine herkömmliche Zündung erzeugen.
Über die Ansteuerung der schnellen Mehrfachzündung können sowohl die Zeit bis zu einem Folgefunken als auch die Brenndauer für den jeweiligen Betriebspunkt angepasst werden. Auf diese Weise ist der Spielraum für die optimalen Verbrennungsschwerpunktlagen größer und die eine Erhöhung der Restgas-Verträglichkeit möglich. Dadurch lässt sich der Verbrauch reduzieren. Ergebnis von beidem ist eine hervorragende Ausnutzung des Kraftstoffs bei minimalen Emissionen."
Quelle: https://media.daimler.com/.../ko.xhtml?...
sh. auch https://www.youtube.com/watch?v=6UHVjDwY0pA
Das wird bei anderen Herstellern ähnlich gewesen sein und sich bis heute weiterentwickelt haben.
Meh!
Das ist ein 1 Zylindermotor.
Ihr habt noch nie einen Roller oder Rasenmäher zerlegt, oder? :D
Das Schwungrad hat am OT einen Magneten anklebt o.ä
Jedes Mal, wenn der Magnet an der Spule vorbei rauscht gibt es einen Funken.
Für einen kompletten 4-Taktzyklus muss das Schwungrad 2 mal drehen. Wie beim Auto.
Ergo nix Technik sondern es liegt in der Natur des Designs.
Wieso sollte man sich bei einer so simplen Maschine die Mühe machen, um dafür zu sorgen, das nur ein Funke kommt.
So ist das.
Der einzige Grund warum das bei so einem Motörchen so ist:
Es ist (bei weitem) am billigsten.
Nix mit Verteiler, nix mit Elektronik, nix mit Logik und schon gar nix von wegen Hintergrund.
So ein Motörchen mit seiner preiswerten Magnetzündung kann gar nicht anders als immer dann wenn der kleine Magnet an der Spule vorbei schraddelt einen Funken zu erzeugen.
Egal was die Nockenwelle gerade mit den Ventilen macht.
Immer gleich, bei jeder Umdrehung ein Mal.
Zitat:
Ergo nix Technik sondern es liegt in der Natur des Designs.
Wieso sollte man sich bei einer so simplen Maschine die Mühe machen, um dafür zu sorgen, das nur ein Funke kommt.
Ok, das ergibt Sinn. :D Kolben oben = Funke. Wollte bei den anderen Antworten gerade fragen, wieso dass denn bei dem 1-Zylinder hier auftritt.
Trotzdem auch dafür danke, waren interessante Infos für "normale" Motoren.
Mein Opel- 3-Zylinder macht auch für jede Umdrehung einen Zündfunken.
Jeder Zylinder hat seine eigene Spule und eigenen Zündzeitpunkt.
Da dies mit zusätzlichem Softwareaufwand verbunden ist, nehme ich an,
dass dies einen Vorteil hat.
Vermutlich soll der Funke am Ende des Ausstosstaktes die Elektroden der
Kerze freibrennen. Da bei niedrigem Druck die Leitfähigkeit der Luft grösser
ist, kann zu diesem Zeitpunkt der Funke leichter überspringen.
Kerzenverschleiss ist heute kein Thema mehr. Nach 60TKm auf Betrieb mit
LPG sahen die Standartkerzen noch sehr gut aus.
Zitat:
@bur2000 schrieb am 24. November 2019 um 09:44:15 Uhr:
In diesem YT-Video sieht man einen 4-Takter in Zeitlupe. Die Zündung kommt da doch auch am Ende des Ausstoßtaktes, oder sehe ich das falsch? Wird das gemacht um eventuell unverbrannten Kraftstoff zu verbrennen?
edit: Motortalk führt das Video embedded aus und springt dann nicht zum richtigen Zeitpunkt... Die Stelle um die es geht beginnt bei 1:28.
Du hast richtig beobachtet, nennt man dann "doppelfunken - zündanlage", ...gibt aber heute bein pkw kaum noch, war früher als zwischenschritt zwischen den verteilerzündanlagen und den einzelspulenanlagen (ohne kabel, spule direkt auf der zk) recht verbreitet...bei nem r4 haben sich dann zwei spulen um die funken gekümmert, ein funke ging immer ins leere. ;)
Es sei denn, dass der Zündfunke im Arbeitstakt sehr spät abgesetzt werden sollte. Dann ging der Funke im anderen Zylinder nämlich in den Ansaugtakt mit der Folge der berühmten Saugrohrinnenbeleuchtung :)