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Allrad und jetzt?

Land Rover Range Rover Evoque L538
Themenstarteram 2. Juni 2013 um 18:09

Hallo in die Profirunde,

möglich, das ich jetzt Gefahr laufe, mich total zu blamieren. Ich fahre seit 5 Monaten einen Dynamic Diesel SD4 Automatic. Ich bin total begeistert, jedoch bin ich über die Funktionsweise des Allrad im Zweifel. Beim Betrachten verschiedener Videos auf Youtube und eigenen Erfahrungen bemerke ich immer wieder durchdrehende Räder in bestimmten Fahrsituationen (z.B. Gelände). Wie ist das möglich? War ich bisher der Meinung, dass der Allrad und die intelligente Steuerung gerade dies verhindert. Nun meine Fragen ...

1. Hat der Evoque einen permanenten Allrad, d.h. alle vier Räder werden gleichmäßig angetrieben. Oder wird der Allrad erst dann aktiv, wenn ein Unterschied in der Umdrehungsgeschwindigkeit zwischen den einzelnen Rädern auftritt? Dies würde jedoch bedeuten, dass der Allrad Evoque unter normalen Strassenbedingungen über die Fronträder angetrieben wird.

2. Ist der Allrad auch im Grundprogramm aktiv, oder muß man erst ein Spezialprogramm wie z.B. Schnee und Glätte aktivieren.

Vielen Dank für Eure Kommentare!

Sigiba

 

 

Beste Antwort im Thema

Zitat:

Original geschrieben von sigiba

möglich, das ich jetzt Gefahr laufe, mich total zu blamieren. Ich fahre seit 5 Monaten einen Dynamic Diesel SD4 Automatic. Ich bin total begeistert, jedoch bin ich über die Funktionsweise des Allrad im Zweifel. Beim Betrachten verschiedener Videos auf Youtube und eigenen Erfahrungen bemerke ich immer wieder durchdrehende Räder in bestimmten Fahrsituationen (z.B. Gelände). Wie ist das möglich? War ich bisher der Meinung, dass der Allrad und die intelligente Steuerung gerade dies verhindert.

Verhindern kann die Steuerung es nicht - im Gegenteil, die Allradvariante des Evoque ist auf durchdrehende Räder angewiesen, um funktionieren zu können. Die Haldexkupplung sperrt in Abhängigkeit der Drehzahlunterschiede zwischen Vorder- und Hinterachse, daher müssen zunächst einmal solche Unterschiede entstehen... ;)

Ja, sie sperrt auch bei genügend Gaseinsatz und Lenkrad in geradeaus-Stellung - aber nicht dauerhaft. Der Rest wird über die einzelne Ansteuerung der Bremsen realisiert, indem Räder mit zu hoher Drehzahl abgebremst werden um über das Differential wieder mehr Kraft an das langsamer drehende oder stehende Rad auf der Achse zu leiten - auch das klappt erst durch Drehzahlunterschiede, präventiv abbremsen geht in dem Fall nicht. Deshalb ist das typische Fahrverhalten in solchen Situationen auch "auf's Gas, und abwarten was passiert", ohne Drehzahlunterschiede regelt nichts.

Die Vorstellung, ein Allradantrieb könne in verworfenem Gelände komplett ohne rutschende/durchdrehende Räder funktionieren, ist mit der gängigen Technik generell nicht umsetzbar. Selbst wenn man alle Differentiale sperrt, hätte man zwar exakt dieselbe Drehzahl an allen Rädern - würde aber in Kurvenfahrt wiederum Radschlupf haben, da Vorder- und Hinterachse sowie kurveninnere und -äußere Räder dann verschiedene Drehzahlen aufweisen müssten, was die Sperren verhindern. Dennoch kommt man so am weitesten (auf Kosten der Wendigkeit).

Gruß

Derk

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8 Antworten
am 2. Juni 2013 um 18:39

Der Evoque verfügt über eine Haldexkupplung, sprich die hinteren beiden Räder werden bei bedarf "zugeschaltet". Gänsefüßchen deswegen, weil im Normalbetrieb eine Verteilung von 98:2 vorne/hinten besteht. Dies kommt einer schnelleren Reaktion bei einer Umverteilung zu Gute. Also der Allrad kommt erst bei Schlupf an den vorderen beiden Rädern zum Einsatz.

Naja wenn man will kann man die Räder permanent durchdrehen lassen, habe die ganzen Modi letzten Winter ausgiebig getestet. Fakt ist aber, dass im "Schnee-Modus" die Räder kaum durchdrehen, bei glattem Untergrund und 30-40 cm Schnee. Man hat also ein wirklich sicheres Fahrgefühl und man kommt dort hin wo man hin möchte. Auf der anderen Seite kann man natürlich auch wild seine Kreisel driften - alles kein Problem.

am 2. Juni 2013 um 20:21

@heatspreader:

Ich bin kein Fachmann, aber bezweifele deine Angabe von 98 : 2.

Auf Youtube gibt es ein Video, wo zu 1:05 Minuten beim 190 PS SD4 eine Verteilung von

Vorderrad: 72 PS = 72% = ca. 3/4

Hinterrad: 28 PS = 28 % = ca. 1/4

auf dem Prüfstand mißt.

Link:

http://www.youtube.com/watch?v=GgHfSi5WiWQ

am 2. Juni 2013 um 20:32

Ich habe das mal aufgegriffen, kann aber keine konkrete Quelle nennen. Vermutlich hast du aber mit deinen Angaben Recht. Allerdings stellt sich bei mir die Frage, was mir auf der Straße die 30% an der Hinterachse bringen. Vielleicht ein geschmeidigerer Übergang in den 4WD Modus? (den Übergang merkt man sowieso kaum, außer man ist direkt darauf aus.)

am 3. Juni 2013 um 5:29

Zitat:

Original geschrieben von sigiba

... und eigenen Erfahrungen bemerke ich immer wieder durchdrehende Räder in bestimmten Fahrsituationen (z.B. Gelände). Wie ist das möglich? War ich bisher der Meinung, dass der Allrad und die intelligente Steuerung gerade dies verhindert. ....

Ich war neulich bei einem Landrover Offroadtrainig. Dort wurde uns erklärt dass das Durchdrehen der Räder durchaus gewünscht ist. Dadurch wird das Profil der reifen "sauber geschleudert".

Wie die genaue Verteilung der Antriebskraft nun ist, kann ich auch nicht sagen. Laut hörensagen hat LR eines der besten Allradsysteme. Der Evoque ist aber nur bedingt geländetauglich, da er keine Untersetzung und keine Sperre hat.

Zitat:

Original geschrieben von sigiba

möglich, das ich jetzt Gefahr laufe, mich total zu blamieren. Ich fahre seit 5 Monaten einen Dynamic Diesel SD4 Automatic. Ich bin total begeistert, jedoch bin ich über die Funktionsweise des Allrad im Zweifel. Beim Betrachten verschiedener Videos auf Youtube und eigenen Erfahrungen bemerke ich immer wieder durchdrehende Räder in bestimmten Fahrsituationen (z.B. Gelände). Wie ist das möglich? War ich bisher der Meinung, dass der Allrad und die intelligente Steuerung gerade dies verhindert.

Verhindern kann die Steuerung es nicht - im Gegenteil, die Allradvariante des Evoque ist auf durchdrehende Räder angewiesen, um funktionieren zu können. Die Haldexkupplung sperrt in Abhängigkeit der Drehzahlunterschiede zwischen Vorder- und Hinterachse, daher müssen zunächst einmal solche Unterschiede entstehen... ;)

Ja, sie sperrt auch bei genügend Gaseinsatz und Lenkrad in geradeaus-Stellung - aber nicht dauerhaft. Der Rest wird über die einzelne Ansteuerung der Bremsen realisiert, indem Räder mit zu hoher Drehzahl abgebremst werden um über das Differential wieder mehr Kraft an das langsamer drehende oder stehende Rad auf der Achse zu leiten - auch das klappt erst durch Drehzahlunterschiede, präventiv abbremsen geht in dem Fall nicht. Deshalb ist das typische Fahrverhalten in solchen Situationen auch "auf's Gas, und abwarten was passiert", ohne Drehzahlunterschiede regelt nichts.

Die Vorstellung, ein Allradantrieb könne in verworfenem Gelände komplett ohne rutschende/durchdrehende Räder funktionieren, ist mit der gängigen Technik generell nicht umsetzbar. Selbst wenn man alle Differentiale sperrt, hätte man zwar exakt dieselbe Drehzahl an allen Rädern - würde aber in Kurvenfahrt wiederum Radschlupf haben, da Vorder- und Hinterachse sowie kurveninnere und -äußere Räder dann verschiedene Drehzahlen aufweisen müssten, was die Sperren verhindern. Dennoch kommt man so am weitesten (auf Kosten der Wendigkeit).

Gruß

Derk

Die Haldexversionen werden hier gut erklärt:

http://www.auto-motor-und-sport.de/.../...-haldex-und-hopp-699682.html

Die neue Haldex 5 wurde offensichtlich etwas abgespeckt. Im Netz sind dazu viele kritische Stimmen zu finden. Anscheinend hat hier nicht die Allradfunktion, sondern das Gewicht im Vordergrund gestanden....

Lt. Borg Warner (Hersteller seit 2011) wird die 5. Generation nur im PKW Bereich eingesetzt. Die Gen. 4 dagegen auch in leichten Nutzfahrzeugen.

und ich dachte immer permanent wäre immer an!?!?!

Nur so kann ich mir auch den hohen Spritverbrauch erklären.

Ansonsten sollte es ja nur marginal mehr sein als wie beim ED4 wenn der Allrad immer nur bei Bedarf zugeschalten wird. Zumindest bei normaler Fahrweise in dieser Jahreszeit, oder?

Der Mehrverbrauch entsteht einmal durch Verluste am zusätzlichen Achsantrieb hinten (Die Achse muss über die Achsübersetzung die Kardanwelle beschleunigen / abbremsen), aber auch durch den permanent leichten Gegenhalt der Haldexkupplung, die eben nicht vollständig öffnen kann. Die geringe Sperrwirkung bedingt Verluste bei Kurvenfahrt (wenn vordere und hintere Antriebswelle in der Kupplung mit verschiedenen Drehzahlen aufeinander treffen), geradeaus ist es vernachlässigbar.

Und es muss natürlich generell etwas Mehrgewicht beschleunigt werden... Daher entsteht ein geringer Unterschied im Verbrauch im Vergleich zur reinen 2WD-Variante, wirklich gravierend sollte er nicht sein.

Ein permanenter Allradantrieb hat drei offene Differentiale - vorne, mitte, hinten. Die Haldex-Variante ist permanent nutzbar, wirkt aber fahrdynamisch die meiste Zeit wie ein Frontantrieb.

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