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Funktionsweise Kurbelgehäuseentlüftung (Zylinderkopfhaube), Zusammenhang zum Ölverbrauch
Hallo Gemeide,
ich liebe ja die "wissenschaflichen" Beiträge!!
Bekanntlich fahre ich eine CUNA Motor im GTD, der vor 14000 km revidiert wurde (neue Kolben). Vor dem Zylinderkopfdichtungsschaden bei 223500 km hatte ich einen Ölverbrauch von exakt 0,15 ltr / 1000 km .
Nach der Revision ist der Ölverbrauch gestiegen! Je nach Fahrweise
-bei sehr schneller Fahrweise (160 km/H und viel mehr) bis zu 05-0,6 ltr / 1000 km
-bei Fahrgeschwindigkeiten bis max 160 km/h (meistens mit dem "Trippermeter"=GRA), ist der Ölverbauch relativ wenig.
Ich habe beim Motorenbauer vorgesprochen: Er empfahl mir den Wechsel von Castrol LL zum Shell Helix 5w-30 bzw 0w-30 und wollte sofort wissen, ob die Kurbelgehäuseentlüfung bzw die Haube Ventildeckel, ausgetauscht wurde. NEIN!!
Nur nebenbei: Der Motor läuft seidenweich, rund, hat Kraft wie ein Ochse und ist pupstrocken..
Kann mir hier jemand erklären, was im Motor genau passiert, wenn die Entlüftung "alt" ist bzw. nach und nach "zu" geht. Wie wirkt sich das auf den Ölverbrauch aus?
Gut, der Druck im Kurbelgehäuse steigt an, und dann....
Gruß, HL
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4 Antworten
Wenn der Kolben hoch geht, verdichtet und dann Verbrennt, dichtet ja der Kolbenring an der Zylinderwand nicht 100%ig ab. Deshalb kommt ein gewisser Überdruck nach unten ins Kurbelgehäuse. Der Druck im Kurbelgehäuse darf nicht zu stark ansteigen, sonst fliegt z.B. der Ölmessstab raus, was bei Mercedes früher hin und wieder vorkam. Der Druck muss somit abgeleitet werden. Früher legt man einfach einen Schlauch nach draußen. In dieser Luft sind aber auch Ölreste, die dann ins Freie geraten würden. Daher müssen die Gase wieder dem Motor zugeführt werden.
Man leitet sie also in den Ansaugtrakt zurück. Im Leerlauf ist im Ansaugtrakt aber Unterdruck. Durch diesen Unterdruck saugt man die Gase quasi aus dem Motor und saugt dabei evtl. auch Öl mit, weshalb der Ölverbrauch steigen kann.
Um den Unterdruck aber nicht direkt ins Kurbelgehäuse zu bringen, hat die Kurbelgehäuseentlüftung eine Membrane. Die sitzt manchmal im Ventildeckel. Ist sie gerissen, hat man wieder zu viel Unterdruck.
Bei Turbomotoren ist es noch etwas komplexer, da ja bei Ladedruck kein Unter-, sondern Überdruck im Ansaugtrakt herrscht. Trotzdem müssen die BlowBye gase dort ankommen.
Lasse den Motor im Stand laufen und öffne den Ventildeckel. Wird er angezogen, so dass du ihn fast nicht wegbringst, ist was faul. Blubbert er ganz leicht auf der Öffnung rum, ist alles ok.
Dieselmotoren haben die Drosselklappe nur zum Abstellen des Motors. Im Betrieb ist sie immer offen. Dadurch haben Diesel keinen wirklichen Unterdruck. Es ist daher sehr unwahrscheinlich, dass der Ölverbrauch damit zusammenhängt. Das ist typische bei Benzinern.
Der Ölverbrauch würde auch dann bei Volllast nicht größer, sondern eher kleiner werden.
Wenn der Ölverbrauch erst nach dem Revidieren ist, hat der Motorenbauer evtl. die Kolbenringe falschrum montiert, zu schmale verwendet, oder die Laufbahn nicht oder falsch gehont. Kolben sind ja neu, oder? Sonst könnten auch die Führungen für die Kolbenringe ausgeschlagen sein. Das würde dann auch erklären, warum er bei höherer Last/höherer Drehzahl mehr Öl verbraucht. Äußerdem wird es dann heißer und damit dünner. Der Pumpt das quasi hoch und verbrennt es mit.
Hast ja sicher Garantie auf die professionelle Revision.
Und wenn die KGE nicht mehr richtig funktioniert, sieht das hinter Deinem Auto so aus:
https://www.youtube.com/watch?v=_9juKZGHus0
Ist zwar ein Benziner, wirkweise ist aber dieselbe. Das Problem ist, dass auf Dauer der Katalysator Schaden nimmt und das Öl im Abgas auch die Lambdasonde Unfug misst, sodass Leistung fehlt und der Vernrauch sich erhöht.
Nein, ganz so ist es beim Diesel ja nicht. Beim Fahrzeug im Video kommt die Ölwolke nach dem Schiebebetrieb. Weil der Benziner da hohen Unterdruck hat. Den hat der Diesel nicht. Auch die Leistung wird nicht beeinflusst. Ja, der KAT und DPF bekommen Öl ab, was nicht gut ist. Egal, wo das Öl herkommt. Ich tippe aber eher auf ein innermotorisches Problem.