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Meine Erfahrungen mit meinem S 124

Mercedes E-Klasse W124

Hallo,

ich wollte mal wieder etwas posten zum Thema Montagsauto.

Ich habe es wieder getan, ich habe mir einen blauen Mercedes gekauft.

Diesmal nicht einen ML sondern einen schönen (optisch ? ) S124 E320 aus 1995.

Es ist ein Reimport aus Japan dunkelblau (904) mit blauem Leder. Die Ausstattung ist schon ziemlich gut, Leder (ach hatten wir ja schon) Klima, Fensterheber, Schiebedach, getönte Scheiben, und sogar elektrisch verstellbarem Lenkrad, ein Extra das man übrigens ständig braucht … ? , Automatik (4G), elektrische Sitze, 3. Sitzbank, Airbags vorne usw.

Ich hatte schon einmal bis 2000 einen 250 TD und war eigentlich immer super zufrieden, daher dachte ich man kann bei einem S124 nichts verkehrt machen und ich sollte mich täuschen….

Leider habe ich bei der Besichtigung nicht alle Mängel entdeckt und sie wurden mir natürlich auch nicht erzählt….

War vom Händler, jedoch im Kundenauftrag, also keine Garantie. Um es vorwegzunehmen das ganze lief dann zum Schluss auch über einen Anwalt um zumindest die Dinge die im Kaufvertrag standen, bezahlt zu bekommen. Ich gehe hier nicht ins Detail, macht keinen Sinn und den Händler werde ich auch nicht nennen.

 

Die Mängelliste soll nicht beschreiben, wie blöd ich war (obwohl eine gewisse, sagen wir mal Unbedarftheit, hatte ich scheinbar doch nach dem Motto der Händler wird schon ehrlich sein… ) sondern vielleicht hilft es anderen bei dem Kauf eines Mercedes der 124 Baureihe näher hinzusehen, auch hinter die Fassade zu schauen.

 

OK, fangen wir mal an:

Karosserie: Rost ist bei diesem Typ das Hauptproblem, dieses Problem hatte ich zum Glück nicht ! Bisher habe ich noch keine wirklichen großen Roststellen gefunden, ich hoffe das bleibt so !

Lackdicke haben wir gemessen, hinten Beifahrerseite hatte scheinbar mal eine Beule aber vermutlich nichts wirklich Schlimmes. Hier und da waren ein paar nach Lackierungen, aber OK bei 29 Jahren. Lediglich die Einstiegsleisten (Kunstoff) und die Sakkobretter sehen nicht so dolle aus, die brauchen irgendwann mal eine Lackierung.

Die Motorhaube sieht aus als hätte da mal was drauf geklebt, die Rückstände gingen leider bei der einfachen Aufarbeitung nicht weg, ich habe aber schon mal probiert, wenn man wirklich poliert bekommt man es scheinbar weg.

 

Nach der Übergabe ging es dann richtig los mit dem Spass….

Also der Wagen war bei der Lieferung nicht fahrbereit, trotz TÜV!

Der Motor lief gar nicht, also habe ich zwei Zündspulen gewechselt (das Thema Zündung war damit aber nicht erledigt, da hatte ich mich zu früh gefreut ? ).

Danach sprang er zumindest an und lief.

Leider viel mir auf das er inkontinent war, Ölflecken !

Die Ursachenforschung endete am Getriebe, also ich sage mal, ich rede jetzt hier nicht von ein zwei Tropfen ab und zu, sondern ich hatte den Eindruck das Getriebe pumpt das Öl direkt raus ! Ich hatte daher immer eine schale unter dem Getriebe, vielleicht hätte ich mir was basteln sollen, Schale mit Pumpe direkt wieder oben rein !

Überdies zeigte das Getriebe schleppendes Schalten vom 2 in den 3 Gang (kurzes Hochdrehen) was auf defekte Reiblamellen deutete.

Das Hochdrehen habe ich mit einem neuen Federsatz K1 einigermaßen in den Griff bekommen, die Beseitigung des leckenden Getriebe hat mich insgesamt nach zwei Anläufen 1700 € gekostet. Ölwanne verzogen, undicht an so ziemlich allen Durchlässen, am schlimmsten am Ganghebel , dort kam es in der Fahrstufe im Strahl raus. In dem Zusammenhang, man war ja gerade dabei, wurden auch die beiden Federn hinten (wie er damit TÜV bekommen hat, war der Werkstatt ein Rätsel) getauscht und die Niveauregelung eingestellt.

 

Der Motorlauf war selbst nach zwei neuen Zündspulen immer noch grottenschlecht.

Also in den sauren Apfel beißen, komplett 3 neue Zündspulen und neue Zündkabel, ein Zündkerzenstecker hatte sich in dem Schacht zur Zündkerze total zerlegt, zusammen fast 300 €. Nun läuft er gut.

 

Die Lüftung / Klima ging gar nicht, war mir bei der Probefahrt aufgefallen (heizte auf der Beifahrerseite permanent) hatte ich auch angesprochen, wurde aber ignoriert.

 

Konsequenz : 2 * neue Duoventile ( eins war bei e-B Kleinanzeigen auch defekt), Steuereinheit defekt /getauscht und zur Krönung ging der Klimakompressor nicht. Also wenn ich sage der Klimakompressor ging nicht bedeutet es nicht er schaltet nicht mehr, sondern in diesem Fall war alles eins, er war völlig festgefressen und ließ sich nicht mal mit Gewalt mehr drehen.

Kosten zusammen so um die 1200 €

Hatte ich schon erwähnt das es ein Japaner ist, also hatte er natürlich einen speziellen besonders starken Kompressor mit besonders hohem Preis ?.

 

Die Lenkung war schwammig, vom Lenkungsspiel reden wir noch nicht das ist in 2025 verschoben, also habe ich selbst den Lenkungsdämpfer gewechselt. Das gute war hier, dass man super drangekommen ist, da der Unterfahrschutz fehlt ;-).

 

Vorne gab es komische knarrende Geräusche, war irgendwie komisch, hatte dann im Zusammenhang mit dem Lenkungsdämpfer bemerkt das die Stabi Lager völlig ausgeschlagen waren. Das Knarzen wurde so schlimm, das ich nicht mehr gefahren bin.

 

Also ab in die Werkstatt.

 

Als sie fertig waren fragte ich warum es so geknarzt hat, daraufhin sagte der Meister soo genau könne er das nicht sagen, ob es die ausgeschlagenen Querlenker, die Stabilager, die abgerissenen Stabi Aufhängungen, die gebrochene Feder, oder die fehlenden Gummi Scheiben im Federteller waren. Kosten = teuer !

 

Kommen wir mal zu den Kleinigkeiten:

Ablaufschlauch vom Klimakasten hatte sich aufgelöst = Wasser im Auto auf der Fahrerseite, ich wusste gar nicht wieviel Wasser die Klima so produziert, Goldfische hätten genug Wasser im Fußraum gehabt.

 

Ach ja, das Thema Wasser, dieses Auto hat bereits sein Seepferdchen Abzeichen von mir bekommen !

Wasser ist bei diesem Fahrzeug so ein Thema:

Scheibenrahmen hinten, konnte man bei der Besichtigung nicht sehen da er trocken in der Garage stand, die Beifahrerseite war übel, dort kam es im Strahl rein ?.

Fahrerseite auch ein wenig, aber lange nicht so schlimm.

Temporäre Lösung: Beide Seiten unter der Dichtung mit Rostumwandler und mit Ovatrol eingeschmiert damit es mit dem Rost nicht weitergeht. Dekasil aus dem Wohnwagenbau in die Dichtung Außen, nun ist es erstmal dicht. Ehrlich gesagt waren es zwei Anläufe, da es doch noch an mehr Stellen reingekommen ist als ich dachte.

Scheibe vorne war auch nicht dicht, zum einen fehlte auf der Fahrerseite die Ablaufrinne im Motorraum, es lief also einfach so rein, zum anderen war die Dichtlippe zwischen der Scheibe und diesen besagten Ablaufrinnen undicht, daher lief das Regenwasser dahinter. Die Rinne hatte ich über eBK besorgt und Dekasil hat dann die Dichtung übernommen. Sieht nun nicht schön aus, aber ist erst mal zu 95% dicht. Die Scheibendichtung vorne, wo auch der Scheibenwischer dranhängt, muss neu da sie auf der Fahrerseite in der Ecke defekt ist, hier hat sich vermutlich mal ein Nager ausgetobt.

 

Ich denke nächstes Jahr müssen beide Scheiben hinten raus und das ganze professionell neu eingebaut und gedichtet werden und eine neue Frontscheibendichtung rein.

 

Die ZV, das war hier auch so ein Thema, also es gab im Prinzip nur einen Schlüssle der auf der Fahrertür und im Zündschloss passte. Ich hatte noch andere Schlüssel, keine Ahnung zu welchem Auto die passen. Ach ja er hatte eine Funkfernbedienung von Waeco die natürlich, wie sollte es anders sein, auch nicht funktionierte. Der Wagen blinkte zwar freudig wenn man auf die Knöpfe gedrückt hat, nur tat sich nichts, außer das die Alarmanlage scharf geschaltet wurde. Diese habe ich natürlich rausgerissen und die Kabel für die ZV wieder in den originalzustand versetzt.

 

Also über eBK ein komplett neues Schließsystem besorgt zu einem wirklich fairem Preis, also wirklich alle Schlösser, links, rechts, Zündschloss und Heckklappe (was selten ist) !.

 

Zur Info man kann beim Zündschloss auch nur den Zylinder wechseln, also es ist daher unerheblich, wenn man gebraucht, z.B. nur ein Zündschloss vom Diesel bekommt.

 

Habe jetzt alle Schlösser gewechselt, nur die Heckklappe fehlt noch da dieses Schloss etwas aufwendiger zu wechseln ist. Schlüssel kann man nachmachen lassen.

 

Natürlich ging nicht alles glatt… auf der Fahrerseite war überdies noch der Mikroschalter im Schließelement defekt, das habe ich dann auch noch gewechselt.

 

Er hat auch eine tolle elektrische Antenne, jedoch ohne passenden Antennenstab, sie geht zwar hoch und runter, nutzt aber nichts da der Antennenanschluss am Radio nicht zu der Antenne geht sondern scheinbar irgendwo in der Elektrik endet.

 

Er hat auch das tolle Bassystem von Mercedes, auch dies geht nicht, ich muss noch mal rumprobieren ob es am Verstärker liegt, der ist zumindest da, oder ob auch hier, was ich vermute, wieder irgendwelche Kabel durchtrennt sind.

 

Überhaupt verstehe ich nicht, wie man an einem eigentlich so schönen Auto, so viel rumfuschen muss. Kann man nicht einfach alles so lassen wie es ab Werk ist?

(Außer es ist professionell gemacht)

 

Ach so, das Schiebedach musste ich auch noch einstellen, der Endpunkt stimmte nicht, das war zum Glück nur eine Sache von 15 Minuten.

 

To be continued….

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6 Antworten

Das passiert, wenn über die Jahre viele Leute dran rumschrauben.

 

Hier, das ist mir gestern unter gekommen, finde den Fehler.

 

Achja, die AHK war auch nur mit 9 von 12 Schrauben fest.

IMG_20240922_135722.jpg

Verstehe ich das richtig: Der Wagen wurde geliefert? Es gab also vor dem Kauf keine Möglichkeit, alle bekannten Schwachstellen des S124 mal in Augenschein zu nehmen? Dabei wären wahrscheinlich auch viele der anderen Baustellen sichtbar geworden.

Bitte nicht persönlich nehmen - aber ich erlaube mir deshalb an dieser Stelle die Frage: Wer kauft ein Auto, von dem man nicht mal weiß, ob es anspringen wird?

@mercedesdriver: natürlich habe ich mir den Wagen angesehen, es wurden Versprechungen gemacht die letztendlich nicht eingehalten worden sind. Einige Fehler kannte ich, andere habe ich dann auf meinem Leidensweg leider herausfinden müssen.

@d124h: oops

Das war dann wohl der sprichwörtliche Griff ins Klo :(

Aber am Ende kann man sich mit Japanern auch arg Arbeit aufhalsen. Ich hab schon welche gesehen, die wirklich aussahen wie frisch vom Band und genauso auch schon Kisten, die den Aufwand für eine Wiederzulassung eigentlich nicht mehr rechtfertigen... Ich drück Dir mal die Daumen, dass Du nun tatsächlich alle Problemfelder lokalisiert hast und jetzt "nur" noch abarbeiten musst.

Der Vorteil an Japanern ist, das sie meistens rostarm sind...und das ist schon ein großer Vorteil.

Ich habe einen 560 SEC aus Japan, von unten war der taufrisch. Von oben hatte er die üblichen, ausgehärteten Dichtungen und innen ein paar verzogene Kunststoffteile.

Trotz der relativ geringen Laufleistung war aber vieles defekt. Quasi alle Sensoren am Motor, der Systemdruckregler, das EHS, der Tempomat ging nicht...etc.

Habe also alles getauscht und nur für Teile mehrere tausend € ausgegeben weil ich auch alle Gummiteile des Fahrwerks getauscht habe.

Trotzdem würde ich es wieder tun denn die Rostarmut entschädigt dafür.

Ich hatte mir auch mehrere deutsche SEC angesehen, für das gleiche Geld gab da nur Gammelmöhren...die zusätzlich auch noch andere Mängel hatten.

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