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Seilfett kompartibel mit Unterbodenschutz ?

Themenstarteram 19. April 2012 um 19:57

Kann ich übern Unterbodenschutz seilfett drüberspritzen, da sich unterbodenschutz teilweise runtergewaschen (Radkästen ) hat ? Weiss jemand bescheid ?

mit besetm Dank

Robertus 3

Beste Antwort im Thema
am 29. Juli 2012 um 0:11

Hallo,

das sind ja 2 gruselige "Antworten"

Ja, Seilfett oder ebenso Mike Sanders ist prima auch für den Unterbodenschutz und kann auf alles Alte und Feste aufgetragen werden. Es kriecht in der Sommerhitze in jeden Spalt und verdrängt dort Wasser und Sauerstoff. Da rostst nichts mehr, solange Fett anwesend ist. Es bleibt natürlich Schmutz kleben, worüber sich manche Pedanten aufregen. Das ist aber das geringste Übel im Vergleich zum langfristigen Verlust des Fahrzeugs durch Rost. Im Spritzwasserbereich muß der Fettfilm kontrolliert und spätestens vor dem Winter bei Bedarf aufgefrischt werden. Das Ganze geht auch mit Fluid Film, wird aber noch schneller abgewaschen.

Vor der ganzen Kur muß Rost saniert und defekter Unterbodenschutz ausgebessert werden, denn nach der Fettbehandlung haftet erst mal nichts mehr am Unterboden.

Ich fahre so ganzjährig seit 7 Jahren rostfrei und steuere auf ein H-Kennzeichen zu...

Gruß

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am 19. April 2012 um 22:52

Oh man Seilfett als Unterbodenschutz...

Wozu gibt es denn Seilfett und Unterbodenschutz? Damit man zum Unterbodenschützen Seilfett nimmt?

Wenn ich Sahne auf den Kuchen haben will, sprühe ich doch auch kein Haarlack drauf...

 

Kauf dir vernüftigen Unterbodenschutz, so teuer ist der auch nicht, gibt es in Spraydosen oder zum Streichen.

Wenn du zum Streichen nimmst, kauf dir paar billige Pinsel, weil nach dem auftragen vom Unterbodenschutz kannst du sie wegwerfen.

Es sei denn du willst dir die Mühe machen sie auszuwaschen...

Ich stelle mir mal jetzt nicht vor das das Fett auf den Reifen tropft oder vielleicht sogar in den Felgen gelangt und bei Hitzeentwicklung sich auf den Bremsen niederschlägt.

am 29. Juli 2012 um 0:11

Hallo,

das sind ja 2 gruselige "Antworten"

Ja, Seilfett oder ebenso Mike Sanders ist prima auch für den Unterbodenschutz und kann auf alles Alte und Feste aufgetragen werden. Es kriecht in der Sommerhitze in jeden Spalt und verdrängt dort Wasser und Sauerstoff. Da rostst nichts mehr, solange Fett anwesend ist. Es bleibt natürlich Schmutz kleben, worüber sich manche Pedanten aufregen. Das ist aber das geringste Übel im Vergleich zum langfristigen Verlust des Fahrzeugs durch Rost. Im Spritzwasserbereich muß der Fettfilm kontrolliert und spätestens vor dem Winter bei Bedarf aufgefrischt werden. Das Ganze geht auch mit Fluid Film, wird aber noch schneller abgewaschen.

Vor der ganzen Kur muß Rost saniert und defekter Unterbodenschutz ausgebessert werden, denn nach der Fettbehandlung haftet erst mal nichts mehr am Unterboden.

Ich fahre so ganzjährig seit 7 Jahren rostfrei und steuere auf ein H-Kennzeichen zu...

Gruß

Zitat:

Original geschrieben von allesselbermachen

....

Ich fahre so ganzjährig seit 7 Jahren rostfrei und steuere auf ein H-Kennzeichen zu...

Gruß

Soll das bedeuten, dass die Behandlung nach Mike Sanders erstmalig bei einem Fahrzeugalter von ca. 20 Jahren erfolgte?

Aber die Fragestellung des TE treibt mich auch irgendwie um. Es gibt so viele Produkte auf Fett-/Ölbasis, dass man als Laie kaum einordnen kann, was wann zum Einsatz kommt. Also z.B. was ist der Unterschied bzw. der Anwendungsbereich von Seilfett, Weißfett, Vaseline, Fluid, Gleitpaste, Graphitöl usw. Gibt es dafür eine Liste/Tabelle?

Hallo bullethead,

hier kannst du dich informieren:

1. www.korrosionsschutz-depot.de

2. www.korrosionsschutzshop.de

Gute Erfahrungen habe ich gemacht mit:

1. Mike Sander's Korrosionsschutzfett - (für alle Hohlräume, Unterboden,

Radhäuser, ...)

2. Fluid Film A (1L-Flasche) oder ASR (Spray+60 cm lange 360°-Sonde) -

(sehr kriechfähig für Hohlräume/und Unterboden=> 7 Tage einwirken lassen,

danach Mike Sander's Fett: kann auf einer Billigkochplatte in einem Henkel-

topf verflüssigt werden und dann mit geeigneten Pinseln verstrichen werden.

Profis versprühen Mike Sander's Fett mit einer Druckbecherpistole, z. B. in

die Schwellerhohlräume, in die Radhäuser, auf den Unterboden, ...)

3. PRESTO-Rostumwandler in der Spraydose (Phosphorsäurebasis, Epoxid-

bindemittel, Tannin/nach der chemischen Umwandlung kann z. B. direkt

grundiert/lackiert werden)

Gut soll auch das OWATROLÖL sein (Rostige Stellen damit einstreichen, 24 h

aushärten lassen, grundieren, ...)

Seilfett kann selbstverständlich auch als Unterbodenschutz verwendet werden -

das Seilfett ist weniger abrasiv als z. B. Mike Sander's Fett oder gar Fluid Film;

es ist aber auch weit weniger kriechfähig!

Vor den Behandlungen mit Mike Sander's Fett oder Fluid Film würde ich zunächst

rostige Stellen mit Rostumwandler bearbeiten.

Gruß vom Harz!

Dacon

Dank Dacon,

für die Mike-Sanders-Prozedur habe ich nächste Woche einen Termin mit einer Werkstatt von der MS-Liste.

Meine Frage ging aber nicht nur in Richtung Korrosiosnschutz sondern auch in Richtung Schmierung (Tribologie). Ab und zu stehe ich vor meinem Regal, und weiß nicht so recht, zu welchem Produkt ich greifen soll.

am 29. Juli 2012 um 19:20

Hallo Dacon und bullethead,

@bullethead:

ja genau. Mit etwa 20 Jahren habe ich das Fahrzeug übernommen - wenig Rost und diesen grundlegend saniert. Es gab eine Hohlraumkonservierung ab Werk, die noch gering vorhanden war. Anschließend kamen ca. 14 kg Mike Sanders maximal verteilt in jede Ecke des Transporters. Bei der Sommerhitze so wie jetzt kommt es buchstäblich zu allen Ohren herausgekrochen.

Was es an MS bis zum Lack schafft, wird auch dort verteilt - ganz fein verrieben - am Besten bei 40° in der Sonne. So dünn, daß es nicht klebrig ist. So fein bleibt zumindest bei mir kein relevanter Schmutz kleben. Das Wasser perlt ca. 1 jahr lang ab wie von einer Lotusblüte :p. Einziges Problem: Waschen muß ich das Auto leider immer noch :D

 

@Dacon:

Von Owatrol war ich mal begeistert, nehme es aber für Metall oder den Bus gar nicht mehr. Das Zeug ist hygroskopisch = zieht Wasser an und bindet es in sich und quillt regelrecht auf. So versorgt es den Untergrund mit allem, was er um oxidieren braucht. Das Ganze dann noch überlackiert und abgeriegelt = viel schlimmer. Ich nehme Owatrol nur noch für Holz oder bestenfalls als Farbadditv.

Rostumwandler sind nach meiner Erfahrung nur Kosmetik. Ich bin für maximale mechanische Entfernung und dann gute! Grundierung, z.B. das rotbraune Penetriermittel von militärlacke punkt de.

Zum Glück habe ich noch 40-50 Jahre alte DDR-Grundierung. Die hält wie Bombe. Ein vor 10 Jahren liederlich entrosteter und damit gestrichener Mast ist bis heute noch völlig rostfrei.

Hallo allesselbermachen,

vielen Dank für den Hinweis über OWATROL! - Wie gesagt, habe ich

damit keine Erfahrung!

militaerlacke.de: Ich werde mich 'mal informieren!

Gruß vom Harz!

Dacon

Zitat:

Original geschrieben von Bullethead

Meine Frage ging aber nicht nur in Richtung Korrosiosnschutz sondern auch in Richtung Schmierung (Tribologie). Ab und zu stehe ich vor meinem Regal, und weiß nicht so recht, zu welchem Produkt ich greifen soll.

Die Produktbezeichnungen im Einzelhandel sind auch nicht besonders verlässlich. Technische Vaseline wird vom Großhandel sowohl zur Kabel- und Seilkonservierung als auch als Korrosionsschutzmittel und auch als Hohlraumschutz verkauft, und Pharma-Vaseline läuft oft unter der Bezeichnung Melkfett. Auf der Dose für den Endverbraucher steht dann etwa "Mike Sanders Korrosionsschutzfett" oder "Avia Vaseline gelb", bei identischem Datenblatt.

Seilfett gibt es von verschiedenen Anbietern. Das Zeug von Eurol aus Österreich hat einen guten Ruf, das Seilfett-Fluid von Histori-Classic dagegen hat bei beiden großen Hohlraumschutz-Tests - Auto Bild und Oldtimer Markt - nur einen Platz ziemlich weit hinten belegt. Beide Produkte enthalten Benzin als Lösungsmittel. Wie weit sie sich ähneln, kann ich nicht sagen. Jedenfalls, obwohl es Seilfett heißt, wird es zur Fahrzeugkonservierung eingesetzt.

So lange irgendwas funktioniert, ist doch eigentlich egal, was auf dem Etikett steht, oder? Bootslack z.B. bewährt sich an meinem Pkw-Unterboden ganz hervorragend.

Zitat:

Original geschrieben von allesselbermachen

Es bleibt natürlich Schmutz kleben, worüber sich manche Pedanten aufregen.

Ja, genau. Ich zum Beispiel. Für Radkästen finde ich z.B. Brantho-Korrux 3in1, am besten noch mit Nitrofest untendrunter und Protewax oder Terotex Ultra obendrüber, wesentlich eleganter als eine schmierige Dreckpampe, die auch nicht so haltbar ist wie eine solider Aufbau mit den genannten Produkten.

MfG, Tazio1935

Brantho-Korrux 3in1, Protewax, Terotex Ultra = viel Geld und noch mehr Arbeit. Wachs wird rissig, Farbe wird am Ende auch unterwandert, etliche Arbeitsgänge - nein Danke.

Seilfett kostet nur einen Bruchteil, kriecht überall hin, verlötet praktisch alle Poren und Wasser perlt ab. Und bei der Hitze so wie heute brennt es sich buchstäblich in den Unterboden ein. Selbst rostige Achsteile sehen aus wie neu und bleiben lange lange lange so. Schmutzanhaftung bei Straßenbetrieb: minimal. Fazit: einfach und genial!

Meine langjährigen Erfahrungen mit Seilfett am Unterboden basieren auf dem Produkt von Liqui Moly.

Zitat:

Original geschrieben von allesselbermachen

Brantho-Korrux 3in1, Protewax, Terotex Ultra = viel Geld und noch mehr Arbeit. Wachs wird rissig, Farbe wird am Ende auch unterwandert, etliche Arbeitsgänge - nein Danke.

Eine Dose 3in1 kostet um die 20 Euro. Wenn ich mir die leiste, könnte ich trotzdem noch zweimal am Tag warm essen.

Ein paar Auszüge aus dem 3in1-Datenblatt:

Zitat:

Gemäß DIN 12944 betragen in den Korrosivitätskategorien C-5-J (sehr stark, Industrie) und C-5-M (sehr stark, Meer) die zu erwartenden Schutzdauern eines 3-Schicht-Aufbaus über 15 Jahre

3x bedeutet: drei Schichten bzw. 240 µ

Glimmerfarbtöne können mit 60-120 µ je Arbeitsgang aufgebracht werden, z.B. graualu 9007, grün DB 601, d`grau DB 703.

Mit Eisenglimmer-3in1 lässt sich also bei drei Schichten eine maximale Schichtdicke von 360 µ erzielen. Das entspricht einer Schutzdauer von mehr als 22 Jahren unter äußerst ungünstigen, hochkorrosiven Bedingungen.

Zitat:

Schifffahrtszeichen (WSV-Zulassung): Brantho-Korrux "3 in 1" ist für den Einsatz in der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung als Überwasser-Anstrichsystem für schwimmende Seefahrtszeichen zugelassen.

Wenn das alles mit Seilfett in C5-Atmosphäre ebenfalls möglich sein sollte, bin ich gerne bereit, die Verwendung von Seilfett als halbwegs empfehlenswert anzusehen, die grottige Optik mal außen vor.

Außerdem frage ich mich, was vom Fett übrigbleibt, wenn man eine gründliche Unterbodenwäsche macht, inkl. einem Abschrubben und dem Einsatz von fettlösenden Mitteln. Ein 3in1-Anstrich oder eine andere gute Farbe, womöglich noch 2-K, übersteht diese Prozedur anstandslos.

MfG, Tazio1935

3in1 ist ein fauler Kompromiß wie andere all-in-one Lösungen. Viel Spaß noch damit und mit den warmen Mahlzeiten. Grottig ist Rost unter 3in1 oder anderen Schichtbildnern.

Seilfettoptik hingegen ist bombastisch, wie geleckt, nach genau 5 Monaten und 12.000 km. Das Bild meines 27 Jahre alten Fahrwerkes spricht für sich. Da kann sich jeder selbst ein Urteil bilden. Der Tüv'ler neulich sagte: "Faszinierend, da sehen Neuwagen schlechter aus". :D

Nur bei wanderndem Fett können Steinschläge "heilen". Nur wo Wasser abperlt, hat Salz im Winter keine Chance. Das Mike Sanders Prinzip eben, das einzige, was außer Bleimennige wirklich funktioniert.

Abschrubben? nein Danke. Wer gern Schlammfahrten macht: Mit leichtem Druck mit Kaltwaser abkärchern. Eine Regenfahrt auf sauberer Straße reicht meist. Der Dreck geht vom Fett, das die Prozedur anstandslos übersteht, leichter ab denn je.

Meine Langzeiterfahrung nach 7 Jahren ausprobieren: Mit dünn Bitumenspray kann man die Haltbarkeit des Seilfetts noch weiter steigern.

Bon appétit!

Seilfett rostlos glücklich
Gleiche Stelle 2 jahre vorher

Zitat:

Original geschrieben von allesselbermachen

3in1 ist ein fauler Kompromiß wie andere all-in-one Lösungen.

Ein Statement, das wirklich von Sachkenntnis zeugt :D.

Wenn mehr als 20 Jahre Rostschutz in C-5-Umgebung für Dich ein fauler Kompromiss sind, sei Dir diese abseitige Meinung unbenommen. Aber nicht wundern, wenn quer durch die Foren immer wieder 3in1 als idealer Schutzanstrich für den Unterboden von erfahrenen Restaurateuren empfohlen wird.

Wo immer es auf dauerhaften Korrosionsschutz ankommt, wird nicht etwa Seilfett benutzt, sondern widerstandsfähige Rostschutzfarbe in ausreichender Schichtdicke. Im professionellen Bereich wird praktisch nur mit 2K beschichtet, für besonders hohe Ansprüche (Offshore, Wasserbau) kommt auch ein Duplexsystem zum Einsatz.

Fett kannste für Hohlräume nehmen, für ein paar Jahre hält es auch am Unterboden. Im Radkasten habe ich selbst ein Fett eingesetzt, das für Seilbahnen und Schleusen benutzt wird, um an der spritzwasserbelasteten Stelle erstmal Ruhe zu haben. Nach ca. vier Jahren hatte ich dann genug von der Dreckpampe und habe sie durch 3in1 in DB 703 ersetzt.

Liqui Moly Seilfett besteht zu 45 Prozent aus Lösemitteln und wird vom Hersteller lediglich für die Hohlraumkonservierung empfohlen. Wenn man etwas Ahnung von der Materie hat, reichen diese Angaben eigentlich schon aus, um auf bessere Produkte umzuschwenken.

Wenn Du Dich mal eingehender mit dem Thema befassen möchtest:

Korrosionsschutz für Wasserfahrzeuge und schwimmende Schifffahrtszeichen in der WSV

Korrosionsschutz von Stahlkonstruktionen durch Beschichtungssysteme, Merkblatt 405, 36 Seiten

Zitat:

Original geschrieben von allesselbermachen

Mit dünn Bitumenspray kann man die Haltbarkeit des Seilfetts noch weiter steigern.

Bitumen? :eek: Schlimmer geht´s nimmer.

Zitat:

Original geschrieben von allesselbermachen

Das Mike Sanders Prinzip eben, das einzige, was außer Bleimennige wirklich funktioniert.

Ach ja, Bleimennige. Die hat noch gefehlt. Dazu vielleicht mal einen Blick in die Studie des Verbandes der Schweizerischen Lack- und Farbenindustrie werfen: Bleimennige – was leisten bleifreie alternativen?

 

MfG, Tazio1935

Angelesene Theorie und von Industrie und Händlern Vorgekautes bezeichnen manche als Sachkenntnis. :D:D

Wie gesagt, noch viel Spaß mit schichtbildendem Dreck am Unterboden.

Für mich zählt nur Rostfreiheit, und die habe ich nachweislich.

Ach ja, Alternativen zur Bleimennige. Das fehlte noch. Na ja, träum weiter...

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