Warum hat Regen so einen starken negativen Einfluss auf den Verbrauch?
Bei Fahrten im (starken) Regen in den letzten Tagen habe ich bei vergleichbarer Temperatur (5-10 Grad) deutlich schlechtere Verbrauchswerte bekommen. Selbst bei defensivster Fahrweise ist es mir nicht gelungen, die Werte von trockener Fahrbahn und ohne Regen zu reproduzieren. Ist der Grund eher bei dem zusätzlichen Widerstand durch die Regentropfen zu sehen? Oder dem höheren Gewicht des Fahrzeuges? Oder anderen Verdrängungszenarien durch die Reifen auf dem wassernassen Untergrund?
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10 Antworten
Hauptsächlich sicher das Wasser was die Reifen verdrängen müssen.
Ich habe die gleiche Erfahrung (auch schon beim Verbrenner) gemacht und würde auf den Widerstand beim Verdrängen des Wassers auf der Fahrbahn tippen.
Ja, es ist hauptsächlich die Verdrängung des Wassers auf der Fahrbahn.
Um mal grob eine Vorstellung zu bekommen eine überschlägige Rechnung:
Reifenbreite: 245er (links und rechts, also 2x - die hinteren Reifen bleiben unberücksichtigt)
Profilanteil (bei Sommerreifen): ca. 20%
Wasser auf der Fahrbahn: 0,5mm
Fahrstrecke: 100 km
Rechnung (alles in [m]): 0,245 x 2 x 0,8 x 0,0005 x 100000 = 19,6 m^3
Es müssen also bei einer Fahrstrecke von 100km knapp 20.000 Liter Wasser verdrängt werden.
Diese Rechnung ist nicht wissenschaftlich zu 100% fundiert, soll nur die Größenordnung zeigen.
Danke für die anschauliche Modellrechnung, @halifax ! Es stand in den letzten Tagen wirklich VIEL Wasser auf den Straßen. Das kommt hin. 
Und ihr dürft den erhöhten Luftwiderstand durch die Scheibenwischer nicht vergessen! 
@halifax: Klasse erklärt, Danke dafür!
Und jeder Tropfen der aus Auto prallt bremst auch etwas....
Auch von mir Danke für eine wirklich verständliche und gute Erklärung.
Jetzt das ganze noch mit dem Gewicht des Wassers multiplizierten, dann kommt da ganz schön was zusammen.
Zitat:
@x3black schrieb am 22. April 2024 um 12:04:32 Uhr:
Und jeder Tropfen der aus Auto prallt bremst auch etwas....
Was auch wiederum gar nicht wenig ist. Je nach Intensität sind das auch zwischen 0,005 bis 0,03 g pro Regentropfen, und man wird ja nicht nur von 5 Regentropfen getroffen
Und ein Großteil des Verdrängten Wassers wird nicht nur einfach Verdrängt sondern weggeschleudert.
Der Wassernebel hinter dem Auto sind Millionen kleine Tröpfchen, die so hoch geworfen werden müssen.
Da ist auf die Strecke dann einiges an Energie nötig
meist ist es bei starkem Regen auch noch grau/dunkel -> Das Licht verbraucht auch Strom usw ;-)
Ein E-Auto ist durch seinen hohen Wirkungsgrad ein hochempfindliches Messgerät.
Beim Verbrenner gehen solche Zusatzverbräuche durch Zusatzfahrwiderstände entweder im Rauschen unter oder werden teilweise kompensiert, weil der Verbrennungsmotor durch mehr Last und.U. im etwas besseren Wirkungsgradbereich läuft.