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Weißer Rauch aus Kondensrohr

VW Käfer 1303
Themenstarteram 4. Januar 2023 um 15:08

Liebe Motorfreunde,

Ich schreibe in der Hoffnung das mir vielleicht jemand bei der Diagnose meines Käfers (BJ 73) helfen kann. Vielen Dank schonmal.

Kurz zur Vorgeschichte. Als er wärend der Fahrt anfing stark weißen Rauch zu blasen hab ich Ihn erstmal abschleppen lassen. Motorölstand war da noch voll ok. Auf dem Wagenheber konnte ich dem Ursprung dann besser nachgehen. Der Motor lässt sich problemlos und ohne verdächtige Geräusche starten Im Leerlauf ist auch kein Rauch oder Qualm zu sehen. Beim betätigen des Gases allerdings bläst er ordentlich viel weißen Rauch unten rechts aus dem Kondensrohr raus. Je mehr Gas desto mehr rauch. Das Kondensrohr ist mit dem Öleinfüller und dem Ölbadluftfilter verbunden allerdings nach entfernen des Schlauches zum Luftfilter ist klar der Rauch kommt aus dem Öleinfüllstutzen hoch und dementsprechend dem Motorinnenraum.

Ich hatte diesen Motorschaden als Anlass genommen um selber mal zu schrauben (Aus laune/interesse und in der naiven Hoffnung das das Problem magisch weg geht.) dabei habe ich einige Teile getauscht wie die Ölabstreifer, Kolbenringe Dichtungen und was sonst noch so anstand. An den Zylindern habe ich keine Schäden feststellen können und nach dem Zusammenbauen sprang der Motor problemlos an und läuft soweit auch gut...bis auf den Rauch der mir leider nicht den Gefallen getan hat zu verschwinden.

Nun meine Frage an die Kenner unter euch. Habt Ihr schonmal was ähnliches gesehen bzw wisst Ihr vielleicht was die Ursache sein könnte?

Würd mich über eure Hilfe freuen.

Beste Grüße,

Paul

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12 Antworten

Wasser entsteht bei der Verbrennung von Kohlenwasserstoffen, sprich Benzin. 1% der Gase gehen am Kolben vorbei in das Kurbelgehäuse. Also Benzin, Luft, Abgas. Ist der Motor nicht warm kondensiert der Wasserdampf aus der Verbrennung aus und schlägt such im Kurbelgehäuse nieder. Erreicht der Motor seine Betriebstemperatur Oeltemperatur größer 80 Grad verdunstet das Wasser wieder und wird über die Kurbelgehäuseentlüftung abgeleitet. Eigentlich ganz normal.

Verstärkter Wassereintrag entsteht durch kalte Witterung, Kurzstrecke, totlegen des Thermostates. Im Grund das Nichtereichen der Betriebstemperatur. Wird die Betriebstemperatur dann trotzdem mal erreicht verdunstet/ verdampft das Wasser und führt zu entsprechender Qualmentwicklung. Meist ist dann azch noch Benzin mit dabei. Deshalb nimmt natürlich auch der Oelstand heftig ab. Also spätestens nach 100km prüfen. Mein Rekord liegt bei 0.8 Liter ""Oel" auf 100". Danach 0.5 ltr auf die nächsten 1000km danach.

Das Öl wurde auch gewechselt nehme ich an? Dann fällt Kondensat im Öl erstmal raus.

Wahrscheinlich ist es die Kopfdichtung!! Späßle gmacht!!

Selbst mit einem Oelwechsel bekommt man nicht alles Wasser weg. Das kälteste Teil ist der Lichtmaschinendom und den Schmodder dort geht nur über Temperatur oder Zerlegen und Reinigen weg.

Schauen, daß der Thermostat richtig geht und dann einmal richtig warmfahren.

Wobei er mit neuen Ringen wahrscheinlich sowieso erst mal etwas wärmer wird.

Interessant wäre vielleicht noch, ob bei der Zerlegung nach dem ersten Ereignis ein echter Befund rausgekommen ist. Ich kenne das Phänomen nur als final (also von ganz früher, als man Motoren noch für 50 Mark bekam), wenn der Blowby so groß wurde, dass es offensiv dort rausqualmte, dann dauerte es nicht mehr lang, bis das Öl hinterher kam.

Wenn er mit neuen Ringen immer noch nennenswert Blowby hätte, wäre das schon nicht so ganz gut.

Kann man ja ganz einfach prüfen. Kalten z.B. Spiegel darüberhalten. Wasser kondensiert aus und Kondenswasser verdunstet danach auch wieder komplett. Ölnebel bildet keine Tropfen, sondern einen Schmierfilm. Wenn der Dampf stark nach Kraftstoff riecht, dann wird es Kraftstoff sein.

Themenstarteram 8. Januar 2023 um 13:17

Vielen Dank schonmal für die ganzen Vorschläge! Was ich hier oft rausgehört habe ist das es an Kondenswasser liegen könnte. Ich bin allerdings nicht sicher ob das in diesem Fall zutrifft. Der Test mit dem Spiegel hat weder Wassertropfen noch einen Ölfilm hinterlassen. Auch kommt der weiße Rauch unabhängig von der Laufzeit, also auch wenn die Betriebstemperatur eigentlich noch zu niedrig ist um Wasserdampf zu erzeugen. Ich habe fast den Eindruck das es sich um Abgase handelt aber dann müsste ja etwas an den Zylindern undicht sein das die Abgase am Zylinder vorbei ins Kurbelgehäuse gelangen. Ich werde um das auszuschließen denk ich noch einen Kompressionstest machen. Das Wasser will ich dennoch nicht ganz ausschließen. Die Wetterbedingungen damals würden für einen erhöhten Wassereintrag sprechen und ich habe den Motor seit dem noch nicht länger laufen lassen. Das werde ich allerdings wohl im Stand machen weil mittlerweile der TÜV abgelaufen ist :/ .

Ich hab euch anbei noch ein Bild vom Rauchaustritt aus dem Kondensrohr (Schlauch zum Ölbadluftfilter hab ich abgemacht). So sieht das bei ungefähr Vollgas aus.

Danke schonmal!

Screenshot-20230108-141233-gallery

Oha!

Ich bin ja nun wahrlich kein Spezialist, aber die Menge und die erkennbare Kraft die hier austritt, weißt doch auf meh als Kondensat hin? Schaut doch irgendwie nach kaputten Kolbenringen aus. Richte das Ganz denn nach Abgase oder „nur“ nach Öldampf?

am 8. Januar 2023 um 15:16

Ja das sieht sehr stark nach blowby aus.

Da muss der Motor nochmal überholt werden.

Du wirst was falsch gemacht haben bzw nicht ordentlich vermessen als du neue Ringe verbaut hast.

 

Wird es weniger soweit der Motor heiss wird?

Das sieht nicht gut aus. Wenn sich keine Wassertropfen bilden und es von Anfang an ist, ist es Blowby. Und zwar viel zu viel. Höhenspiel der Kolbenringe gemessen?? Kolbenringstoßspiel getestet?? Schliffbild am Zylinder noch vorhanden??

Könnte natürlich auch sein, daß ein Kolbenring hängt. Dieser sollte sich aber bei steigender Temperatur wieder lösen.

Würde einfach mal einen Kerzenstecker nach dem anderen abziehen und schauen, wie sich der Blow by verhält. Ohne Zündung auf dem betroffenen Zylinder, sollte es deutlich weniger werden. Dann weiß man wenigsten welcher das es ist.

Ich würde auch eine Druckverlustmessung anregen. Das kann auch beim Identifizieren des Zylinders helfen.

Auf jeden Fall darf es da nicht so rausrauchen.

Hallo,

wenn ich das richtig verstehe, hast du einen gut laufenden Motor, der aber rechtsseitig nach unten gerne mal ´nen Pupps macht und das "mit Land ".

Ab Erstzulassung Oktober 1971 ist sowas für einen Motor zwar nicht untersagt, aber der "Pupps" soll über den Luftfilter wieder in den Ansaugtrakt geführt werden.

"Puppt" dein Käfer "mit Land" nach unten in´s Freie, so ist es rechtlich eine Verletzung der Abgasvorschriften mit Erlöschen der Betriebserlaubnis!

Grüsse.

 

P.S.: Viele wissen sowas aber nicht - zu Glück!!!

Ich denke, @Peggon hat den zum Luftfilter führenden Schlauch wohl nur abgezogen, um den Fehler zu zeigen.

Es bringt sicher eine gute Vorabinformation, nach dem inkrimierten Zylinder zu fahnden, doch würde es mich schon wundern, wenn wenn ein derartiger Gasverlust, von außen, sozusagen minimalinvasiv, zu heilen wäre...

Zur Bestimmung des Kolbenspiels ist für die Zylinderlaufbahn, ein Innenfeinzeiger Messgerät ideal, wie es sich hoffentlich unten, hinten im Nachtkästchen findet. Für die Kolben reicht eine Messschraube mit dem Bereich 75...100 mm.

Bringt die Suche nach diesen Instrumenten nichts, bzw, nur Teilerfolge, so sei auch an die Werkstätten verwiesen, die so Etwas vorrätig halten, und die Messungen vornehmen können, sofern man auch mit gut gereinigten Teilen dort anrückt.

Über das Kolbenspiel und die Verschleißgrenzen unterrichten die gut aufgestellten VW Reparaturanleitungen.

Dabei sei auch an an zerstörte Führungen erinnert, namentlich der Auslassventile, die mitunter auch dieses Fehlerbild aufweisen können.

Hoffentlich nichts Schlimmes

Liebe Grüße aus dem fernen Wien

Inschinehr

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