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Weißer Rauch, Auslassventil in Zylinder2 verrußt
Hallo zusammen,
Ich bräuchte etwas Hilfe mit meinem Käfer (Cabrio, BJ 73), das Schrauber Hobby ist relativ neu, hoffe Ihr könnt mir helfen. 
Aus der rechten Seite des Motors kommt weiß, bläulicher Rauch ich hab daher vermutet das er irgendwo Motoröl verbrennt. Auf der Fehlersuche habe ich dann angefangen den Motor zu zerlegen. Da ist mir nix auffälliges aufgefallen bis ich den Zylinderkopf ausgebaut hab. Im Zylinder Nr.2 ist das Auslassventil ziemlich verrußt (siehe Bild). Ich bin mir nicht sicher aber ich denke das ist das Symptom, nur was ist die Ursache?
Kurz zum Tathergang: Auf der Autobahn hat er angefangen zu rauchen, aufm Seitenstreifen war im Motor nix ungewöhnliches zu sehen. Den Motorölstand hab ich vor der fahrt gemessen (genau zwischen den Markierungen) und der war unverändert. Haben aber etwas öl nachgefüllt aus Sorge das er jetzt viel verliert und sind danach direkt von der Autobahn runter (ca 1km). Da war allerdings dann der ganze Motorraum voller Öl (hat sich unten beim Keilriemen gesammelt und wurde vom Keilriemen schön verteilt). Dann natürlich abgeschleppt. Leider war ich selber bei dieser Fahrt nicht dabei, bin mir also nicht sicher ob beim Ölnachfüllen alles richtig gemacht wurde oder ob daher das Motoröl kam. Beim Mechaniker paar Tage später haben wir den Motor testweise laufen lassen. Das ging ohne Probleme bis auf den Rauch der immernoch kam aber kein Öl ist mehr ausgetreten. Danach habe ich mit dem zerlegen begonnen.
Ich würd gern versuchen ihn zu reparieren anstatt direkt n neuen Motor zu holen daher hoffe ich das ihr mir Helfen könnt Ich kann noch Bilder nachliefern und Fragen beantworten.
Vielen Dank schonmal!
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14 Antworten
Vieles deutet darauf hin, dass zwischen Kolben und Zylinder sehr viel Gas durchbläst und, durch einen zerstörten Ölabstreifer etwa, Öl in einen Brennraum vordringt.
Der Ölaustritt an der Riemenscheibe könnte dann von einer massiven blowby rating herrühren, die die Kurbelgehäuseentlüftung überfordert.
Zieh doch einmal auch die Zylinder ab.
Hast Du vor dem Zerlegen noch einen Kompressionstest durchgeführt? Das würde eine Diagnose im Vorfeld sehr erleichtern.
Liebe Grüße und viel Erfolg bei der Fehlersuche
Inschinehr
Hola,
Was ich idh so lese stehtst du vor einer teilrevision des Motors.
Das heisst es müssen beide Seiten gemacht werden.
Zylinder ausmessen, Jeder einzelne dazu passende Kolben die Ringe erneuern.
Bei den Zylinderköpfen auf jeden Fall Ventiele auf Spiel überprüfen wenn nötig Zylinderschleifwerk Köpfe überarbeiten lassen. Neue Ventile und Vintielführungen, Oelabstreifer.
Rohre der Stösselstangen zumal Dichtringe überprüfen.
Viel Spass bei der Arbeit.
Peter
PS. Hier noch einen Link zu einer Firma die ich über mehrere Jahre in der Schweiz vertreten habe.
Mit deren Produkte wir ungeahnte erfolge verzeichnen konnten.
In deinem Falle wäre alles vor dem Demontieren mit einer Behandlung mit dem Benzinzusatz und Oel Zusatz vermutlich besser verlaufen.
Link: https://www.mecacyl.com/fr/
Peter
Zitat:
@Inschinehr schrieb am 25. Apr. 2022 um 12:32:58 Uhr:
Hast Du vor dem Zerlegen noch einen Kompressionstest durchgeführt?
Das wollen wir doch mal stark hoffen.
Aber der Mechaniker wird das ja wohl gemacht haben.
Zitat:
@Inschinehr schrieb am 25. April 2022 um 12:32:58 Uhr:
Vieles deutet darauf hin, dass zwischen Kolben und Zylinder sehr viel Gas durchbläst und, durch einen zerstörten Ölabstreifer etwa, Öl in einen Brennraum vordringt.
Der Ölaustritt an der Riemenscheibe könnte dann von einer massiven blowby rating herrühren, die die Kurbelgehäuseentlüftung überfordert.
Zieh doch einmal auch die Zylinder ab.
Hast Du vor dem Zerlegen noch einen Kompressionstest durchgeführt? Das würde eine Diagnose im Vorfeld sehr erleichtern.
Liebe Grüße und viel Erfolg bei der Fehlersuche
Inschinehr
Danke, das ist schon sehr hilfreich. An den Ölabstreifer habe ich tatsächlich auch gedacht und die Zylinder gleich mit abgezogen. Worauf soll ich denn beim Zylinder/ Ölabstreifer achten? Meinst du es wäre Sinnvoll die Teile um den 2. Zylinder auszuwechseln und ihn dann wieder zusammenzusetzen in der Hoffung dass das den Fehler behebt und eventuell dann den Kompressionstest zu machen (von dem ich Vorher leider nicht wusste dass das möglich ist :/ ) ? Für die Sachen die @roepach empfohlen hab habe ich leider weder das Werkzeug noch die Erfahrung.
Im Zylinder sind die Hinspuren noch erkennbar. Nur im Umkehrpunkt sind sie weg (blank). Längsriefen hat es auch. Sollte man prüfen und den Kolben auch. Die Verschmutzungen halten sich in grenzen.
Kolbenringe neu machen. Zylinder leicht nachhonen.
Hola
Auf dem Bild 2 sieht man, dass die beiden oberen Kolbenringe dicht beinander liegen. ist ein absolues no go*
Das es 3 Ringe gibt heisst das 360° durch 3, wo sie sein sollten. Kann alsoschon ein Grund sein.
Peter
Du meinst wohl die Enden der Ringe... 
Jo. wenn die Kolben im Zylinder sind, darf da kein Zwischenraum mehr sein. Also bei eventuell neuen Kolbenringe die Nuten unbedingt gut sauber machen
Gruss Peter
Die Stoßenden sollte man versetzt einbauen. Bei drei also 120 Grad. Nur leider halten sich die Ringe nicht daran. Da sie sich frei in der Nut drehen können, kann es trotzdem sein, daß nach etlichen Kilometern beim Ausbau alle drei Stöße an der gleichen Stelle stehen.
Eigentlich sollten die sich nicht drehen können.
Eigentlich sollten die beiden Enden der Kolbenring eine Nut haben. Im Kolben selbst ist ein kleiner Stift, wo die beiden Enden sich gegenseitig halten.
Sind das eventuell keine orginal Köpfe?
Zitat:
@roepach schrieb am 26. April 2022 um 15:13:42 Uhr:
Eigentlich sollten die sich nicht drehen können.
Eigentlich sollten die beiden Enden der Kolbenring eine Nut haben. Im Kolben selbst ist ein kleiner Stift, wo die beiden Enden sich gegenseitig halten.
Sind das eventuell keine orginal Köpfe?
Der Käfer hat einen Viertaktmotor. 
Was Du schilderst, findet man bei einem Zweitakter, da es dort wirklich fatal wäre, könnten sich die Enden in den Bereich eines Kanals drehen...
Und was sollen die Köpfe mit den Kolben und -ringen zu tun haben?
Die Kolben und die Ringe sehen eigentlich nicht so schlecht aus. Das oel könnte naturlich auch über die Ventilführung des Einlaßventils in den Brennraum kommen. Also Ventil ausbauen, Spiel des Ventilschaftes in der Führung prüfen und Ventilschaftdichtring prüfen soweit möglich ( lose, verhärtet, Dichtlippe beschädigt)
Danke, das ist schon sehr hilfreich. An den Ölabstreifer habe ich tatsächlich auch gedacht und die Zylinder gleich mit abgezogen. Worauf soll ich denn beim Zylinder/ Ölabstreifer achten? Meinst du es wäre Sinnvoll die Teile um den 2. Zylinder auszuwechseln und ihn dann wieder zusammenzusetzen in der Hoffung dass das den Fehler behebt und eventuell dann den Kompressionstest zu machen (von dem ich Vorher leider nicht wusste dass das möglich ist :/ ) ? Für die Sachen die @roepach empfohlen hab habe ich leider weder das Werkzeug noch die Erfahrung.
Wie @roepach schon empfohlen hat, sollten Kolben und Zylinder vermessen werden, Kolbenspiel hinsichtlich der Verschleißgrenze, insbesondere mit Fokus auf dem Zwickelverschleiß (im Bereich des oberen Totpunkts).
Endmaße und Innenfeinzeiger Messgerät gehören eben in jeden gut geführten Haushalt.
Im Deinem ferneren Umkreis wirst Du hoffentlich einen finden, der das vermessen kann. Das muss nicht unbedingt ein Käfer Mechaniker sein.
Viel Erfolg dabei und liebe Grüße aus dem fernen Wien
Inschinehr
Der sog. Ventilschaftdichtring wird meiner Meinung nach überbewertet. Viel wichtiger sind die Passmaße/Spielmaße Ventilführung. Bei meinem 2l sind keine Dichtringe drin und es kommt trotzdem nichts durch.