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angeblich unfallfreien Passat gekauft - jetzt doch Schäden

VW Passat B8
Themenstarteram 10. Oktober 2023 um 20:53

Hallo allerseits,

ich bräuchte mal Euren Rat. Ich habe mir vor 2 Monaten einen gebrauchen Passat gekauft. 4 Jahre alt, rund 50.000km. Wichtig war mir, dass das Fahrzeug unfallfrei und ohne Nachlackierungen ist. Das wurde mir auch zugesichert. Der Händler will mit dem Lackdickenmessgerät dran gewesen sein und keinerlei Unregelmäßigkeiten festgestellt haben. Im Kaufvertrag steht jetzt "Vorschäden/Nachlackierungen: ohne lt. Vorbesitzer" und "Nachlackierungen/Instansetzungen von Beschädigungen im Bagatellbereich sind nicht auszuschließen".

Bei der Besichtigung war lediglich eines merkwürdig: Die Kontour der Beifahrertür fluchtet nicht ganz mit dem Kotflügel. Die Tür ist etwa 2mm zu tief. An den Scharnieren war nichts zu erkennen, dass die schonmal abgeschraubt worden wären. Die müssten ja sonst an der A-Säule 2mm tiefer sitzen und es hätte die unlackierte Auflagefläche drunter rausgeguckt. Wir sind dann zu dem Schluss gekommen, dass das nur ab Werk schlecht eingestellt gewesen sein kann.

Inzwischen habe ich aber einige andere beunruhigende Dinge gefunden: Die Türscharniere sind beim Passat 2-teilig. Die Scharnierbolzen werden mit kleinen Klemmschrauben mit E-Torx Kopf gehalten. Nach lösen der Schrauben lassen sich die Türen einfach aushängen. Jetzt habe ich festgestellt, dass eben diese Schrauben an allen! Scharnieren schonmal geöffnet wurden (sieht man leider erst wenn man die Platikkappen entfernt). Man sieht an den Scharnieren auch Lackabplatzer, die mit Lackstift zugepinselt wurden. Die lassen sich eigentlich nur so erklären, dass die Türen tatsächlich ausgehangen wurden und man beim Wiedereinbau nicht gleich richtig getroffen hat. Oder werde die Schrauben in der Fertigung nach der Lackierung nochmal gelöst? Kann mal jemand an seinem Passat nachsehen ob er unter den Plastikkappen auch Werkzeugspuren (abblätternden Lack) an den Schraubenköpfen hat.

An der Tür hinten rechts wurde aber so richtig rumgemurkst. Hier wurde offensichtlich nachlackiert (Lack deutlich dicker als an den übrigen Türen). Vermutlich hat der Lacker die Tür dazu ausgebaut aber nichts von den Klemmschräubchen gewusst. Also erstmal Schraube Scharnier <-> B-Säule rausgedreht und mit grobem Werkzeug versucht, das Scharnier abzubekommen. Das hat aber nicht geklappt, da das noch von innen mit einer Schraube befestigt ist. Also wieder festgeschraubt aber total schief und dabei natürlich den Scharnierbolzen unter Spannung gesetzt. Anschließend türseitig beide Scharnierhälften abgeschraubt und später wieder dran. Zwischen Scharnier und Tür bzw. B-Säule ist natürlich der Lack aufgerissen und nicht nachbehandelt worden (Korrosionschutz und so). die lackierten Schraubenköpfe sehen auch aus wie sau. Dann hat er wohl auch die äußere geklebte Türdichtung entfernt und nicht fachgerecht wieder drangeklebt. Beim aufkleben der neuen (sofern es eine neue war) hat er die so gespannt, dass sie sich in den Ecken flach hinlegt (und dort auch nicht wirklich abdichtet) und unten rum dann natürlich Material über war, das er einfach rausgeschnitten hat. Im Reparaturleitfaden ist ganz klar beschrieben, dass die Dichtung ohne Zug aufzukleben ist, dass es von der Länge her aufgeht (ist ein geschlossener Ring). Bei genauem hinsehen, erkennt man auch an der Türinnenverkleidung und an der Fensterführung Aus- und Einbauspuren. Ich will garnicht wissen was er hinter der Verkleidung alles kaputt gemacht hat.

Dann sind mir später noch ungleichmäßige Spaltmaße im hinteren Bereich der rechten Schwellerverkleidung aufgefallen und Bingo: Auch ausgebaut gewesen und nachlackiert! Die hinteren Clips halten nicht mehr und zieht man die etwas raus sieht man, dass die mitlackiert wurden. Das doppelseitige Klebeband mit dem die Verkleidung an der Oberkante an die Karosserie geklebt ist hält auch nicht. Das wurde vermutlich einfach abgerissen und dann nicht ersetzt.

Ich könnte Echt kotzen. Wollte mir mal was gönnen, hab einen Haufen Geld hingelegt für ein gut ausgestattetes Auto, um mal wieder für einige Jahre Ruhe zu haben. Wirklich Freude hatte ich an dem Auto noch nicht.

Was würdet ihr an meiner Stelle machen? Was kann ich von dem Händler verlangen? Ich würde zumindest gerne die vermurksten Teile ersetzen, und um die Scharniere herum wieder versiegeln um den Korrosionsschutz wieder herzustellen. Das sind schon Meterialkosten von über 300€, die ich eigentlich nicht selbst zahlen will. Noch lieber würde ich den Bock einfach wieder zurückkgeben.

Macht es Sinn das Auto einem Gutachter vorzustellen? Ich habe eine Verkehrsrechtschutzversicherung, die auch Vertragsrecht abdeckt, weiss aber nicht ob die hier hilft.

Jemand eine Idee warum an dem Auto alle Türen ausgebaut worden sein könnten?

Was kann das mit der Beifahrertür sein, dass die zu tief hängt? Hat von Euch jemand sowas schonmal ab Werk gesehen?

Was ich bisher gemacht habe: Den 1. Vorbesitzer kontaktiert. Das war ein Autohaus bei dem das Auto als Vorführwagen zugelassen war. Laut deren Aussage sind keine Vorschäden bekannt. In der VW Datenbank ist auch nichts eingetragen. Die 2. Vorbesitzerin habe ich freundlich angeschrieben und um ein Telefonat gebeten (habe nur die Postanschrift), hat bisher nicht geantwortet. Dann noch die Werkstatt angerufen, die die letzte HU gemacht hat. Die haben mir bestätigt, dass das Auto mal einen Schaden an der rechten Seite hatte, konnten sich aber nicht mehr an Details erinnern. Der Schaden wurde wo anders behoben.

Kann ich gegen die Vorbesitzerin ansprüche geltend machen, wenn herauskommt, dass die den Händler über den Zustand im unklaren gelassen hat?

Danke Euch schonmal für Eure Meinungen und sorry für den vielen Text.

Klemmschraube Türscharnier
Klemmschraube Türscharnier
Scharnier Fahrertür oben (Macken)
+3
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24 Antworten

Im Grunde gilt hier : Den letzten beißen die Hunde.

Also den Händler. Er kann dir nicht ein Auto aufgrund einer Aussage des letzten Besitzers verkaufen.

Er haftet vollständig und alleine für das verkaufte Auto.

Geh zu ihm hin und unterrichte ihn mit deinen Feststellungen.

Villeicht nimmt er das Auto auch ohne Rechtsanwalt zurück?

Ich würde zum Gutachter gehen, einen Gutachten ausstellen lassen, mit dem Gutachten zum Händler gehen und das Auto wieder zurückgeben

Würde mich auf keine Spielchen einlassen und direkt rechtliche Hilfe suchen.

Nach meiner Information ist das Problem mit Kostenübernahme von Gutachter und Rechtsanwalt so, dass man es erst ohne versuchen muss, zu einer Einigung mit dem Verkäufer zu kommen. Kommt er dann den Forderungen nicht nach, kann man feststellen, dass er in Verzug ist und hat dann die Berechtigung, mit Gutachten und Rechtsanwalt (auf seine Kosten, falls man es im Recht ist) sein Interessen vertreten zu lassen.

Hallo,

bei einem 4 Jahre alt und rund 50.000km muss man sicher mit Bagatellschäden rechnen.

Auf größere Schäden (Großreparaturen oder gar Unfallschaden) muss der Händler hinweisen.

Versuchen ein SACHLICHES Gespräch zu führen. Ansonsten bleibt wohl nur der Rechtsweg. - und das kann dauern.

- Ich war vor ca. 8 Wochen an einem unverschuldeten Auffahrunfall beteiligt - ich war der Erste - der 2. der mir aufgefahren ist wurde von einem 3. noch mal aufgeschoben. - Anwälte ja kein Problem wir regeln das....

Warte heut noch auf die Zahlung auch von der Versicherung - weil Totalschaden..

Folglich - viel Glück und Geduld....

Du hast ja schon einige Stellen kontaktiert, bloß die einzige, gegen die du Ansprüche hast, nicht. Das ist der Händler.

Was sagt der dazu?

Rechtsschutz und Anwalt ist in solchen Sachen immer gut, aber vorher wird man doch darüber reden können. Wenn das Ganze nicht wie gewünscht endet eben über den Anwalt.

Aber in erster Linie bitte drüber reden. Eventuell weiß dein Händler ja gar nicht, dass er dir ein Auto mit Vorschaden verkauft hat. Ändert natürlich nichts an seinen rechtlichen Verpflichtungen.

Um Farbunterschiede zu vermeiden, werden die Türen gemeinsam mit der Karosse lackiert. In der Regel werden die Türen jedoch am Beginn der Montagelinie wieder demontiert und in einer Seitenlinie parallel zur Fahrzeugmontage vormontiert. Damit hat man den notwendigen Zugang für den Innenausbau des Fahrzeugs (Teppiche, Himmel, Sitze, Cockpit, etc.). Nach dem Innenausbau werden die Türen wieder an das Fahrzeug herangeführt und montiert.

Zitat:

@hans05 schrieb am 11. Oktober 2023 um 19:19:15 Uhr:

In der Regel werden die Türen jedoch am Beginn der Montagelinie wieder demontiert und in einer Seitenlinie parallel zur Fahrzeugmontage vormontiert…Nach dem Innenausbau werden die Türen wieder an das Fahrzeug herangeführt und montiert.

So ist es ;)

Nur kurz am Rande, ich hatte selber einen Schaden damals an meinem passat verursacht.

Die hintere Tür wurde getauscht und die Seitenwand und beifahrertür wurden beilackiert.

Auf Nachfrage bei der Versicherung und beim Lackierer ob ich das als Unfallschaden angeben muss kam von beiden ein klares Nein da keine karosseriearbeiten durchgeführt wurden.

Ich war so fair und habe alles beim Verkauf offen gelegt aber im Grunde wäre es nicht nötig gewesen.

Leider ist ein einfaches nach lackieren aufgrund kleiner Schäden nicht meldepflichtig.

Je nach dem was alles gemacht wurde muss es nicht zwangsläufig angegeben werden ist zwar ärgerlich aber ob man dem Händler da was vorwerfen kann ist fraglich.

Zitat:

@hans05 schrieb am 11. Oktober 2023 um 19:19:15 Uhr:

Um Farbunterschiede zu vermeiden, werden die Türen gemeinsam mit der Karosse lackiert. In der Regel werden die Türen jedoch am Beginn der Montagelinie wieder demontiert und in einer Seitenlinie parallel zur Fahrzeugmontage vormontiert. Damit hat man den notwendigen Zugang für den Innenausbau des Fahrzeugs (Teppiche, Himmel, Sitze, Cockpit, etc.). Nach dem Innenausbau werden die Türen wieder an das Fahrzeug herangeführt und montiert.

Deswegen sind auch die schwarzen Kappen auf den madenschrauben damit der Kunde nicht sieht das da einer dran war.

Themenstarteram 13. Oktober 2023 um 10:24

Zitat:

@8SoA6 schrieb am 11. Oktober 2023 um 19:44:36 Uhr:

Zitat:

@hans05 schrieb am 11. Oktober 2023 um 19:19:15 Uhr:

Um Farbunterschiede zu vermeiden, werden die Türen gemeinsam mit der Karosse lackiert. In der Regel werden die Türen jedoch am Beginn der Montagelinie wieder demontiert und in einer Seitenlinie parallel zur Fahrzeugmontage vormontiert. Damit hat man den notwendigen Zugang für den Innenausbau des Fahrzeugs (Teppiche, Himmel, Sitze, Cockpit, etc.). Nach dem Innenausbau werden die Türen wieder an das Fahrzeug herangeführt und montiert.

Deswegen sind auch die schwarzen Kappen auf den madenschrauben damit der Kunde nicht sieht das da einer dran war.

Das ergibt natürlich Sinn und beruhigt mich etwas. Das erklärt aber auch nicht die angemackten Scharniere. Oder sind die im Werk so unachsam beim wiedereinbau der Türen.

Kann bei Gelegenheit mal jemand bei seinem Passat schauen ob die Klemmschrauben unter den Plastikkappen auch so übel aussehen oder gar die Scharniere Macken haben?

Nene. Solche Stellen werden nachlackiert.

Zitat:

@Drucklufteimer schrieb am 13. Okt. 2023 um 12:24:47 Uhr:

Kann bei Gelegenheit mal jemand bei seinem Passat schauen ob die Klemmschrauben unter den Plastikkappen auch so übel aussehen oder gar die Scharniere Macken haben?

Die sehen bei allen so aus, mal mehr mal weniger und die werden auch nicht nachlackiert aus dem grund sind eben die plaste Kappen drauf damit das sauber aussieht.

 

Alles andere bei deinen Bildern da war jemand dran man sieht ja auch das die Tür anders drin hängt als ab Werk sonst würde die Grundierung bei dem einem bild nicht oben raus schauen.

 

Weißt du ob der lackiert wurde hast du Lack dicken gemessen?

Hast du den Händler einfach mal damit konfrontiert was da gemacht wurde?

Themenstarteram 14. Oktober 2023 um 23:25

Zitat:

@8SoA6 schrieb am 13. Oktober 2023 um 20:53:48 Uhr:

Zitat:

@Drucklufteimer schrieb am 13. Okt. 2023 um 12:24:47 Uhr:

Kann bei Gelegenheit mal jemand bei seinem Passat schauen ob die Klemmschrauben unter den Plastikkappen auch so übel aussehen oder gar die Scharniere Macken haben?

Die sehen bei allen so aus, mal mehr mal weniger und die werden auch nicht nachlackiert aus dem grund sind eben die plaste Kappen drauf damit das sauber aussieht.

Alles andere bei deinen Bildern da war jemand dran man sieht ja auch das die Tür anders drin hängt als ab Werk sonst würde die Grundierung bei dem einem bild nicht oben raus schauen.

Weißt du ob der lackiert wurde hast du Lack dicken gemessen?

Hast du den Händler einfach mal damit konfrontiert was da gemacht wurde?

Also der aufgerissene Lack (Bilder 5 und 6) ist von der Tür hinten rechts. Die hat auch etwas mehr Schichtdicke. Über 50 Messpunkte hatte ich Werte von 156 bis 265µm und im Mittel 193µm. An den anderen Türen waren es so 95 bis 150 und im Schnitt 125µm. Kotflügel und Seitenteile lagen auch um den Dreh. (gemessen mit 20€ Gerät von Amazon). An der Tür hinten rechts sieht man auch weitere Spuren, wie die nicht fachgerecht aufgeklebte Dichtung, nicht mehr perfekt sitzende Fensterführung und Ausbauspuren an der Innenverkleidung. An der Lackierung selbst gibt es eigentlich nichts zu bemängeln.

Was noch komisch ist, ist die Tür vorne rechts. Die sitzt 2mm zu tief, also nicht so dass sie hängt, nein vorne zum Kotflügel hin. An den beiden karosserieseitigen Scharnierhälften und an der unteren türesitigen sieht man absolut keine Spuren von Werkzeug, kann also in der Höhe nicht verstellt worden sein. Lediglich am oberen Schranier türseitig wurde nachträglich verstellt und zwar die Tür etwa 2mm nach außen (siehe Foto). Die müsste also ab Werk zu tief und oben zu weit nach innen gestellt gewesen sein. Das zuweit nach innen hat man korrigiert, das zu tief nicht. Kann sowas echt bei VW durch die Qualitätskontrolle gehen?

An den linken beiden Türen sind mir wie gesagt nur die Werkzeugspuren an den Klemmschrauben aufgefallen und an der vorne links noch die Macken an den Scharnieren und ein Kratzer an der A-Säule, wo ich jetzt als Ursache ein Anstoßen beim Wiedereinbau der Tür vermutet hätte. Sowas sollte in der Produktion aber doch auch nicht vorkommen. Die haben doch bestimmt irgendwelche Vorrrichtungen um die Tür da sauber reinzuhängen.

Den Verkäufer hab ich damit noch nicht konfrontiert, da ich mir noch nicht sicher bin was ich von Ihm fordern soll. Beim Kauf hab ich ihn aber schon auf die zu tiefe Beifahrertür angesprochen. Hat er auch gesehen aber keine Erklärung dafür. Laut Vorbesitzerin keine Vorschäden, keine Nachlackierungen.

Scharnier oben Tür vorne rechts
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