M43 Leistungsverlust ohne andere Auffälligkeiten
Guten Abend,
ich bin Robert und fahre einen BMW E36 als Limousine mit M43B16 Motor (102 PS). Es handelt sich um eines der letzten Modelle, Bj. 1997.
Der Wagen hat jetzt 175.000 Km gelaufen, in diesem Jahr Tüv/Au mit hervorragenden (Abgas-)Werten bestanden.
Ich fahre den BMW seit drei Jahren, davon zu 70 % Stadt, 20 % Landstraße und 10 % Autobahn (davon keine Strecken unter 600 - 700 Km).
Mir ist auf einer dieser Autobahntouren ein spürbarer Leistungsverlust aufgefallen. Die Beschleunigung fühlt sich sehr zäh an, als würde jemand hinten festhalten, sinnbildlich gesprochen. Zügiges Beschleunigen, um beispielsweise einen Überholvorgang zu absolvieren, kann nur im dritten Gang bewerkstelligt werden. Im vierten oder gar fünften Gang ist eine Beschleunigung – selbst unter Volllast/-gas – kaum spürbar.
Der BMW fährt sonst absolut unauffällig, d. h. keine Störgeräusche, keine anderen Defekte hör- und spürbar, kein höherer Benzinverbrauch als sonst (7,5 Liter/100 Km) und keine auffallenden Gerüche.
Geprüft wurde:
- Luftfilter - okay
- Öl und Ölstand - okay
- Fahrwerk - okay
- Blick unter den Ventildeckel: ohne Befund, gelb bis rehbraun, kein Schlamm
- Blick in den Kühlkreislauf: ohne Befund (der BMW hält auch die Temperaturnadel immer exakt in der Mitte)
Den LMM würde ich ausschließen, da ein Defekt sich auch im Standgas bemerkbar machen würde, oder? Leerlaufqualität und -drehzahl sind absolut in Ordnung und ohne Auffälligkeiten.
Wo könnten weitere Ursachen für den Leistungsverlust zu finden sein?
Bitte keine Kommentare, dass der 316er kein Sportwagen ist, das ist mir bekannt.
Ich hoffe, es kann jemand helfen. In der freien Werkstatt hier vor Ort konnte keine Fehlerspeicher-Diagnose aufgrund des fehlenden Diagnosegerätes erfolgen.
Danke und Gruß
Robert
Beste Antwort im Thema
Ich möchte den Thread noch einmal vorholen und Auflösung geben.
Bei BMW hat ergeben, dass der KAT zu war. Der Wagen fährt wieder wie gewohnt. Glücklicherweise haben ein paar weitere Autobahnkilometer das Problem behoben. Schon beachtlich, was ein Großteil an Stadtverkehr ausmacht.
Für die rege Diskussion und die vielen Tipps und Hinweise an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön. ;-)
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39 Antworten
Einiges.
Aber ich würde erst mal vorschlagen das du den mal mit INPA auslesen lässt und dir auch genau alle Lievewerte/Analogwerte anschaust und auch hier postest.
Kann von NWS, LMM, Falschluft, DK, BP so einiges sein was solche Effekte verursachen kann.
Ist die Leistung immer weg oder nur sporadisch?
Was passiert wenn du den LMM ab- und ansteckst wenn der läuft?
Hast du Falschluft alles schon untersucht?
Der Fehlerspeicher muss woanders ausgelesen werden. Es wird wohl ein Sensor sein. Unwahrscheinlicher, dass das Abgassystem irgendwo zu ist.
Ich tippe hier ebenfalls auf entweder KWS oder NWS. Meistens ist es so, wenn der NWS getauscht worden ist, im gleichen Umgang dann auch der KWS "Feierabend" macht. Am besten, gleich beide Sensoren tauschen. Wie ist denn das Kaltstart Verhalten? Gibt es da manchmal soetwas, wie ein gefühlter Gegendruck, wenn der Anlasser die KW durchdreht?
KWS erzeugt aber eher Ruckler oder gleich Totalausfälle aber keine Leistungsverluste. Da ist der NWS schon eher ein Verdächtiger.
Und wenn Sensoren getauscht werden bitte namhafte Hersteller und keinen Billigkram verwenden.
Genau, eigentlich dürfe der Motor bei defekten KWS nicht einmal starten. Es ist aber eigentlich die Regel, wenn der NWS Defekt ist, dieser ersetzt wurde, fast danach, sich auch der KWS Verabschiedet. Die Billig-China Produkte kauft man immer 2x. Es muss aber auch nicht unbedingt Original vom "Freundlichen" sein, von VDO geht auch
Hast du mal Zeiten gemessen? Vllt kann man das vergleichen.
Dein Stadtanteil ist schon ziemlich hoch. Einfach mal ne Stunde Autobahn bei 130-140 und schauen, ob es besser wird.
Tauschen würde ich erstmal noch gar nichts.
Was für Zeiten messen?
Und ob Stadt oder sogar nur Stadt oder Autobahn oder nur Autobahn ist unerheblich.
Der muss auch so rund laufen.
Wenn man nach vielen Kurzstrecken mal wieder mit Gas über die AB flitzt dann fühlt sich der Motor im Moment freier an, was auch gut sein kann weil der ganze Dreck mal wieder raus kommt und sich die Adaptionen verändern.
Aber nie das er dann aufhört zu Ruckeln, wenn dann nur kurzfristig und kommt dann schnell wieder.
Zeiten von 80-120 im 5. Gang meinetwegen, um auszuschließen, dass es sich dabei nur um eine falsche Wahrnehmung handelt. Der TE hat ja bisher keine anderen Auffälligkeiten ausmachen können(von ruckeln wurde nichts erwähnt). Daher frage ich danach, um vergleichen zu können. Wenn seine Zeit stark abweichen würde, kann man von ausgehen, dass etwas defekt ist. Wenn nicht, liegt es halt in der Natur eines 316i.
Das ist nicht böse gemeint, ich fahre selber 318i und weiss, dass man für´s Überholen im 5. Gang etwas mehr Zeit und Wegstrecke einplanen muss.
Wenn man sich das angeschaut hat, kann man immernoch Teile tauschen.
Erst einmal vielen Dank für die Antworten und die Hilfe, die mir hier zuteil wird. Ich versuche die Fragen zu beantworten.
@BMWerk
Ich bin jetzt 750 Km Autobahn gefahren. Geschwindigkeiten von (aufgrund vieler Baustellen, Langsamfahrstellen sowie Geschwindigkeitsbegrenzungen) 130 - 160 Km/h maximal. Mehr konnte ich den BMW aus o. g. Gründen nicht ausfahren.
Die Etappe wurde am Stück gefahren, d. h. der Motor lief über 6 - 7 Stunden. Ich denke, etwaige Ablagerungen aus Stadtfahrten sollten verbrannt sein, oder?
Das Messen der Motorenelastizität wäre in der Tat interessant, aber ohne entsprechende Technik nicht wirklich zuverlässig.
Wegen der Wahrnehmung: ich fahre den BMW seit drei Jahren und spätestens nach einer längeren Autobahnfahrt, lief der deutlich agiler. Dass es keine Rakete ist, ist mir durchaus bewusst. :-) Zum Überholen schalte ich prinzipiell in den vierten auf der BAB und auf der Landstraße in den dritten Gang, anders ist zügiges Überholen kaum möglich.
@KapitaenLueck
INPA sagt mir nichts, was bedeutet das und wo kann man das auslesen lassen?
LMM und DK könnte man mit Multimeter durchmessen. Ein Gerät dazu habe ich nicht da. Würde ich bei BMW machen oder kontrollieren lassen. Den LMM könnte ich ja schon einmal abstecken und eine Testfahrt machen.
Da der BMW ohne Probleme startet, die Leerlaufdrehzahl immer konstant bleibt und auch sonst keine Auffälligkeiten im Fahrbetrieb festzustellen sind, würde ich Falschluft und Benzinpumpe ausschließen. Der Motor stottert oder ruckelt auch nicht und geht auch nicht im Fahrbetrieb oder Stand aus.
Der Leistungsverlust ist seit dem ersten Auftreten dauerhaft. Die freie Werkstatt empfand den Wagen auch als "müde".
@botnak
Nein, kein Widerstand beim Anlassen. Wann die Sensoren getauscht wurden und ob überhaupt, ist mir leider nicht bekannt. Wie KaptainLueck schon bemerkte, würde es der KWS wohl weniger, mehr aber der NWS sein. Der BMW wurde ausschließlich bei BMW und einer freien BMW-Werkstatt gewartet. Die (Original- oder OEM)Teile kaufe ich ein, das klappt seither einwandfrei.
Wenn sich LLM und DK als unauffällig zeigen, könnte man den NWS auf Verdacht (mit KWS) wechseln?
Helfen die Informationen erst einmal aus der Ferne weiter? Morgen wird die Tour wieder zurückgefahren, sodass ich mein Auto noch einmal ganz genau beobachten kann.
Danke und Gruß
Robert
Zitat:
@BMW_Classic schrieb am 31. August 2018 um 12:03:31 Uhr:
Erst einmal vielen Dank für die Antworten und die Hilfe, die mir hier zuteil wird. Ich versuche die Fragen zu beantworten.
@BMWerk
Ich bin jetzt 750 Km Autobahn gefahren. Geschwindigkeiten von (aufgrund vieler Baustellen, Langsamfahrstellen sowie Geschwindigkeitsbegrenzungen) 130 - 160 Km/h maximal. Mehr konnte ich den BMW aus o. g. Gründen nicht ausfahren.
Die Etappe wurde am Stück gefahren, d. h. der Motor lief über 6 - 7 Stunden. Ich denke, etwaige Ablagerungen aus Stadtfahrten sollten verbrannt sein, oder?
Das Messen der Motorenelastizität wäre in der Tat interessant, aber ohne entsprechende Technik nicht wirklich zuverlässig.
Wegen der Wahrnehmung: ich fahre den BMW seit drei Jahren und spätestens nach einer längeren Autobahnfahrt, lief der deutlich agiler. Dass es keine Rakete ist, ist mir durchaus bewusst. :-) Zum Überholen schalte ich prinzipiell in den vierten auf der BAB und auf der Landstraße in den dritten Gang, anders ist zügiges Überholen kaum möglich.
Wenn das nicht hilft und auch jmd anderes die gleiche Wahrnehmung eines müden Beschleunigungsverhaltens hat, kann man sich das messen auch sparen.
Kannst auch bei BMW eine Fehlerdiagnose machen lassen.
Zitat:
Wenn das nicht hilft und auch jmd anderes die gleiche Wahrnehmung eines müden Beschleunigungsverhaltens hat, kann man sich das messen auch sparen.
Kannst auch bei BMW eine Fehlerdiagnose machen lassen.
Aber weshalb genau? Der Fehler muss doch irgendwie eingegrenzt werden? Ich verstehe die Aussage nicht ganz.
Ich wollte darauf hinaus, dass bevor du den Fehlerspeicher auslesen lässt und Teile tauscht, die Variante mit der Autobahn ausprobierst. Da das nicht geholfen hat und ich mit meiner Aussage falsch lag, musst du, wie die anderen Teilnehmer auch schon vorgeschlagen haben, am besten deinen Fehlerspeicher auslesen lassen.
Wenn du das nicht allein machen kannst(ich auch nicht), kannst du auch zu BMW fahren und es da machen lassen. Kostet allerdings ein paar Taler.
Es gibt Apps mit denen man per GPS solche Messungen relativ genau durchführen kann.
INPA ist eine speziell für BMW entwickelte Auslesesoftware mit der sich nicht nur Fehler sondern auch die Analog-/Livewerte anzeigen lassen.
Leistungsverlust kann durchaus an Benzindruck oder Menge liegen. Doktor gerade da an meinen M50B25TÜ in der Richtung rum.
NWS wie gesagt gut möglich aber sollte mit Reißen oder Rupfen einher gehen.
Ändert sich der Lauf wenn du LMM ab- und ansteckst? Wenn dann lass den erst mal außer Betracht oder tausche den max. mal Quer mit einem andere zum Testen.
Aber sollte wirklich was vorliegen dann wird wohl erst mal ohne Auslesen das eine ziemliche Sisyphus Arbeit.
Danke für die Zuschriften.
@BMWerik und @KapitaenLueck
Ich werde in nächster Zeit (Es ist ein Schönwetter-Auto und ich bin derzeit terminlich oft eingespannt) den Fehlerspeicher bei BMW auslesen lassen. Das Ergebnis werde ich hier posten.
Ich bin vorgestern aus München (nach Berlin) die Etappe zurück gefahren. Eine Veränderung im Fahrverhalten konnte ich keine feststellen. Auch dass sogenannte "Freifahren/Freibrennen" des Motors hat keine Abhilfe geschaffen. BMW hat in den 1980ern mal eine "Freifahranweisung" herausgegegeben:
Erst einmal Drehzahlen zwischen 3000 - 4000 U/min einige Autobahnetappen (50-100 Km lang) fahren. Dann Dauerdrehzahl steigern und ein paar Kilometer bei 5000 - 6000 U/min. Danach wären – lt. BMW-Seminarunterlagen – die Brennräume und der Kat wieder frei.
Fazit:
- langsam empfundenes Beschleunigungsverhalten, selbst im vierten Gang, von 70/80 Km/h aufwärts zu schwach; ab 140 Km/h scheinbar besser, da Kraft aus der Drehzahl heraus.
- Höchstgeschwindigkeit 160 Km/h, mit viel Anlauf und sehr zäh sind auch 180 Km/h möglich, Drehzahl verbleibt bei maximal 5.200 U/min, keine weiteren Leistungsreserven
Es sind Tachowerte, also weichen die Realwerte ab.
Ich habe das Auto seit drei Jahren und damit auch schon mühelos die 200 Marke + geknackt. Im Fahrzeugschein, sowie in der BDA sind als Maximalgeschwindigkeit 196 Km/h angegeben. Die Veränderung ist also deutlich wahrnehmbar.
INPA ist eine speziell für BMW entwickelte Auslesesoftware mit der sich nicht nur Fehler sondern auch die Analog-/Livewerte anzeigen lassen.
Die müsste BMW vor Ort haben, oder?
NWS wie gesagt gut möglich aber sollte mit Reißen oder Rupfen einher gehen.
Kann ich nicht feststellen, alles unauffällig.
Ändert sich der Lauf wenn du LMM ab- und ansteckst? Wenn dann lass den erst mal außer Betracht oder tausche den max. mal Quer mit einem andere zum Testen.
Leerlaufdrehzahl fällt ab (beim Wiederanstecken), fängt sich dann aber wieder, sonst im Fahrbetrieb keine Veränderung feststellbar. Verbrauch lag bei der Rückfahrt gemessen bei 7,8 Litern, was ich auch als unauffällig bezeichnen würde.
Wenn noch jemand etwas weiß, nur zu, ansonsten warte ich die Diagnose bei BMW ab.