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Servolenkung macht laute Geräusche und verliert Öl über Ausgleichsbehälter

Audi A4 B6/8E
Themenstarteram 17. Juni 2020 um 15:11

Hallo liebe Mitglieder,

Vor ein paar Wochen fing die Servolenkung an die Typischen Geräusche

zu machen, als wenn zum Bsp. zu wenig Öl im System ist.

Das blöde ist nur das dies nicht der Fall ist, dadurch das es aus irgendeinem Grund schäumt verliert er ständig Öl über den Ausgleichsbehälter, und anscheinend kommt die Luft dadurch auch bis zur Pumpe.

Das Lenkgetriebe ist erst 1 JAHR alt gewesen. Also erst mal sämtliche Leitungen gereinigt plus Sieb im Ausgleichsbehälter, und die Pumpe gewechselt, ohne Ergebnis.

Dann habe ich ein nagelneues Lenkgetriebe von Bosch einbauen lassen, wieder ohne Ergebnis.

Ich weiß mir einfach keinen Rat mehr. Selbst eingefleischte Audifachleute hatten keine Ahnung was es sein soll.

Das hier ist meine letzte Hoffnung. Vielleicht kennt ja jemand einen echten Autodoktor, also nicht die vom Fernsehen.

Denn die melden sich gar nicht erst bei echten Problemen.

Grüße

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19 Antworten

Das zurücklaufende Öl im Behälter ist da am schäumen?

Ich kenn das auch mit dem autodocktoren.... Die haben sich bei mir auch nie gemeldet. Ist eben nur TV und nichts anderes.

Themenstarteram 17. Juni 2020 um 16:47

Ja, das zurücklaufende Öl schäumt.. Und machdem das Lenkgetriebe heute gewechselt worden ist war wieder mal für ein paar Kilometer Ruhe.. Also grundsätzlich funktioniert es aber...

Und genau dieses Aber ist das Problem.

Wer suchet, der findet.

In dem Fall extrem schwierig, aber mit ein bißchen hydraulischen Grundwissen, wird das schon werden.

Wenn Hydraulik laut ist, gibt es zwei Möglichkeiten:

- Schwingungen. z.B. weil ein Durchfluss genau einen Querschnitt (Größe und Form) hat, dass sich das System 'aufschwingt'. Ist bei mir z.B. der Fall, wenn ich die Lenkung ganz einschlage, den pfeift es etwas ... - Auto 12 Jahre, 50tkm => egal.

- Geräusche in Verbindung mit Schaum!!! Achtung das tötet die Hydraulikpumpe! Also in diesem Fall deine Servopumpe. Eine Hydraulikpumpe hat immer eine Zulauf- (=Unterdruck)Seite und eine Druckseite. Und das ist das Problem in deinem Fall: die Pumpe zieht auf der Unterdruckseite irgendwo Luft!!!

Und jetzt gibt es wieder zwei Möglichkeit (und beide sind eigentlich sehr bescheiden in den Griff zu bekommen, deshalb melden sich bisher wohl auch nicht viele):

- Einfachere Version: Die Anlage ist so 'undicht' dass beim Ansaugen der Pumpe einfach Luft in die Anlage gesaugt wird (z.B. Verschraubung, Verpressung eines Anschlusses, Marderbiss in der Leitung ........................

- Schwierigere Version: der Zulauf ist irgendwie verstopft duch .... ? (ein Sieb, eine innere Ablösung des Schlauches die 'querliegt', irgend eine Verschmutzung von einer Reparatur, aus der Erstmontage, ..... ) und wenn er nicht genug Öl bekommt, dann zieht die Pumpe so kräftig, dass dort, wo eingentlich dicht wäre, trotdem Luft eindringt ...

Das Lenkgetriebe -ist nach hydraulischer Logik- nicht nachvollziehbar. Jedoch kann beim arbeiten am Lenkgetriebe die undichte Stelle bewegt worden sein, dass sie dann wieder für ein paar Tage dicht war ...

Es gibt viel zu tun ...

... aber es gibt auch nicht viele echte Hydraulisten in den Werkstätten ;)

Themenstarteram 18. Juni 2020 um 9:30

Vielen Dank schon mal für die Information.

Nun muss ich mal schauen inwieweit mein Schrauber noch die Nerven hat es bis zum Ende durchzustehen, nachdem nun schon etliche Euronen den Bach runter sind, und weder ich noch er irgendeinen Bock auf das Auto haben.

Ich werde dann berichten wie es ausging.

Zitat:

@1.4571 schrieb am 18. Juni 2020 um 10:46:52 Uhr:

Und das ist das Problem in deinem Fall: die Pumpe zieht auf der Unterdruckseite irgendwo Luft!!!

So sehe ich das auch. Du musst den Leitungsbereich zwischen Vorratsbehälter und dem Saugstutzen der Servopumpe prüfen/instandsetzen, wenn Luft eindringt, dann mit größter Wahrscheinlichkeit dort. Der Bereich ab Druckstutzen bis Vorratsbehälter steht unter Druck, hier sollte bei Leckagen das Öl rausgepresst werden - aber Luft kommt hier nicht rein.

Wichtig ist natürlich, dass oben im Vorratsbehälter keine Luftblasen vorhanden sind, weil diese ja wieder nach unten mit dem dem Flüssigkeitsstrom angesaugt werden.

Weiß nicht, was aufwendiger/teurer ist, abdrücken oder einfach alle Leitungen zwischen Vorratsbehälter und Saugstutzen der Servopumpe erneuern.

Themenstarteram 18. Juni 2020 um 11:39

Also da ich hier ja derjenige bin der Hilfe benötigt möchte ich bestimmt nicht klugscheißen, aber mir ist wirklich völlig unklar wo im System irgendwo Unterdruck entstehen sollte.

Selbst im Rücklauf sollte ein leichter Überdruck herrschen, aber eben nur wegen dem Gegendruck des Hydrauliköls, das sich durch die erhöhte Position des Ausgleichsbehälters ergibt und dem Strömungswiderstand des Öls das durch die Leitung fließt. Mehr Druck darf ja auch gar nicht sein da der Ausgleichsbehälter ja genau genommen offen ist (siehe Loch am Deckel).

Und ab dem Ausgleichsbehälter zur Pumpe hin ergibt sich ja der Druck auch nur durch das Gewicht des Öls in dem erhöhten Ausgleichsbehälter, allerdings in diesem Fall minus den Strömungswiderstand. Sollte natürlich dort etwas den Rücklauf zur Pumpe stören wäre das schon fatal, aber so viel ich weiß ist ja da der Querschnitt auch mit Absicht deswegen größer gewählt.

Deswegen fällt für meine Logig eine Undichtigkeit fast zu 100 Prozent weg wenn kein Ölleck vorhanden ist. Aber ich könnte mir vorstellen das durch das Aufschwingen (warum auch immer) erheblich mehr Hitze entsteht. Und was diese anzurichten vermag kann ich mir nicht so richtig vorstellen.(kann das Öl kochen?)

Oder könnte sich die Schwingung bus zum Ausgleichsbehälter so auswirken das sich dadurch Luft einmengt?

Ich werde jetzt jedenfalls noch alle Leitungen wechseln lassen. Was anderes hat ja auch keinen Sinn mehr.

Wenn mehr Öl von der Pumpe wegesaugt wird, als freiwillig nachströmt, entsteht zwangsweise Unterdruck!

Wenn keine Luft in der Ansaugleitung wäre, ergäbe es keinen Schaum!!!

Seeehr viele, aber nicht jede Undichtheit bei Unterdruck zeigt sich durch Druckbeaufschlagung nach außen

.

Zitat:

@B6Geschaedigter schrieb am 18. Juni 2020 um 13:39:07 Uhr:

Also da ich hier ja derjenige bin der Hilfe benötigt möchte ich bestimmt nicht klugscheißen, aber mir ist wirklich völlig unklar wo im System irgendwo Unterdruck entstehen sollte.

Nee, kritisch Dinge zu betrachten ist meiner Meinung nach vollständig richtig. Als alles gut. Und das bringt mich gerade zur Revidierung meiner zuvor gemachten Aussage.

Zitat:

Selbst im Rücklauf sollte ein leichter Überdruck herrschen, aber eben nur wegen dem Gegendruck des Hydrauliköls, das sich durch die erhöhte Position des Ausgleichsbehälters ergibt und dem Strömungswiderstand des Öls das durch die Leitung fließt. Mehr Druck darf ja auch gar nicht sein da der Ausgleichsbehälter ja genau genommen offen ist (siehe Loch am Deckel).

Genau so sehe ich das auch: Druck aus dem hydrostatischen Druckanteil und dem Druckverlustanteil durch Strömungsverluste in der Leitung und vom Filter. Im Behälter herrscht atmosphärischer Druck. Ist denn der Filter (auch wie am A4 B7) am Boden des Behälters als metallische Quaderstruktur eingebaut?

 

Zitat:

Und ab dem Ausgleichsbehälter zur Pumpe hin ergibt sich ja der Druck auch nur durch das Gewicht des Öls in dem erhöhten Ausgleichsbehälter, allerdings in diesem Fall minus den Strömungswiderstand. Sollte natürlich dort etwas den Rücklauf zur Pumpe stören wäre das schon fatal, aber so viel ich weiß ist ja da der Querschnitt auch mit Absicht deswegen größer gewählt.

Genau, der druckärmere Schlauch zum Pumpensaugstutzen hat den größeren Querschnitt.

Zitat:

Deswegen fällt für meine Logig eine Undichtigkeit fast zu 100 Prozent weg wenn kein Ölleck vorhanden ist.

Das würde ich so schnell nicht ausschließen. Einschnürungen könnten den Strömungsquerschnitt verändern, so dass das Öl an diesen Stellen schneller strömen muss, was eine Zunahme der kinetischen Energie zu Lasten der Druckenergie bewirkt. Es kommt durch solche Effekte zu lokalen Druckabfällen, so dass es auch zur Unterdruck führen kann. Was bei einigen mbar Lagedruck im Stillstand dicht bleibt, kann bei solchen Unterdruckgeschehen auch Luft einsickern lassen.

Das könnte jedoch auch auf der Strecke zum Behälter hin geschehen. Damit ist mein Geschriebenes von vorhin teilweise hinfällig.

Zitat:

Aber ich könnte mir vorstellen das durch das Aufschwingen (warum auch immer) erheblich mehr Hitze entsteht. Und was diese anzurichten vermag kann ich mir nicht so richtig vorstellen.(kann das Öl kochen?)

Oder könnte sich die Schwingung bus zum Ausgleichsbehälter so auswirken das sich dadurch Luft einmengt?

Ich werde jetzt jedenfalls noch alle Leitungen wechseln lassen. Was anderes hat ja auch keinen Sinn mehr.

Es kann auch sein, dass gar keine Luft eindringt. Sondern lediglich das Öl kavitiert und die Bläschen sozusagen reine leichtsiedende Anteile im Hydrauliköl sind. --> Hier könnte ein Hydraulikmensch mehr Auskunft geben, wie anfällig solche Hydrauliköle dafür eigentlich sind.

Ist die Servopumpe noch die alte Pumpe?

Ergänzung: Gucke Dir mal den Schlauchübergang am Behälter an! Also der vom größeren Schlauch, der als Ansaugschlauch der Servopumpe fungiert. Dort an dieser Stelle ist rein hydraulisch mit größtem Unterdruck zu rechnen.

Auch wenn schon das Sieb im Behälter schon getauscht wurde ich tippe auf den Ausgleichsbehälter.

Es gibt da euch nur 2 Möglichkeiten die Hydraulikpumpe oder der Behälter.

Themenstarteram 18. Juni 2020 um 13:49

Da gebe ich dir natürlich Recht, aber das das bei diesem Riesen Querschnitt passiert wäre schon sehr unwahrscheinlich.

Spätestens nach dem Wechsel der Leitungen sollte es klar sein das es an dem ist oder nicht.

Da du sprichst, dass sowohl das Lenkgetriebe als auch die Servopumpe neu sind, kann es eigentlich "nur" an den Leitungen, der Kühlschleife oder dem Ausgleichsbehälter liegen. Läuft da vielleicht wo Öl raus?

 

Beim B6 war !beim Rücklauf! vom Lenkgetriebe zum Ausgleichsbehälter ein Ventil im Schlauch verbaut. Das ist irgendwan enfallen und im originalen Neuteil auch nicht mehr drinnen. Ich bin kein Hydraulikprofi, aber ist es nicht möglich, dass dieses Ventil ärger macht?

 

Hatte bei meinem B6 zwar keinen Schaum, aber Servoölverlust der immer stärker wurde. (Lenkgetriebe+Servo ebenfalls neu weil das Lenkgetriebe gestorben war) Lag schlussendlich daran dass:

- Das Ventil ärger machte und ein zu hoher Gegendruck Rücklauf seitig war

- Der Schlauch alt und offenbar etwas ausgeleiert und hart war.

- Falsche Schellen zur Schlauchfixierung am Ölkühler dran waren und die vermutlich nicht fest genug gehalten haben

 

Schlauch + die zwei Schellen am Ölkühler getauscht (Originalteile~40€ + viel fluchen + 1,5h rumgefummel)

 

Seitdem ist alles trocken und der Verlust weg.

Vor ca 4 Jahren hatte ich mal das gleiche probl. beim B7.

Das rücklaufende Öl schäumte so stark das bei geöffneten Behälter das Hydrauliköl oben wieder raus kam.

Die Lenkung hatte ich auch zuerst gewechselt und es war natürlich nicht weg.

Dann habe ich den Behälter ausgebaut und habe mir die Schläuche und Behalter genau angeschaut und guter schluß den Behälter dann erneuert.

Der Fehler war sofort weg.

Später kam dann auch eine TPI zu diesem probl. raus.

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