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Symptome falscher Steuerzeiten?
Servus,
ich habe am WE u.a. den Zahnriemen am Wagen meiner Frau gewechselt.
Ich war in einer Hobbywerkstatt und habe den Riemen dort mit Hilfe eines Gesellen der Werkstatt dort gewechselt.
Mein Bauchgefühl war anderer Meinung, wie der Riemen aufgezogen werden sollte, als der Mechatroniker.
Jetzt habe ich das Gefühl in einem Wagen aus MadMax zu sitzen.
Der ist laut, klingt fast, als sei was am Motor offen.
Der Motor ruckelt und huppelt. Fast immer unrunder Lauf.
Keine Leistung.
Säuft wie ein Loch!
Der Fehlerspeicher schmeißt P0300 - P0306 außer P0302 und P0353
P0300 Multiple zufällige Zündaussetzer
P0301 - P0306 sind die Zylinder 1 bis 6. 2 hat lustigerweise keine Aussetzer
P0353 - Ignition Coil C Primary/Secondary Circuit Malfunction
Fueltrim ist im Anschlag. Statt 430 km auf eine Ladung Gas komme ich nur 300km.
Unter Benzin sieht es nicht anders aus.
Eigentlich spricht alles eher für ein elektronisches, denn ein mechanisches Problem.
Bei falschen Steuerzeiten würde ich DTCs mit Verweisen auf Nockenwelle, NW- Sensor und ähnlichem rechnen, oder liege ich da falsch?
Da ich nur gerissene Riemen vom Geräusch her kenne, meine Frage, wie die Symptome sind.
Es gibt ja viele Threads zu diesem Thema, leider endet die Beschreibung i.d.R mit unruhiger Leerlauf etc Was heißt etc?? :confused:
Der Motor ist ein V6 3.0L Benziner Motorkennung:ASN von Audi
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20 Antworten
Also wenn ihr schon verschiedener Meinung wart ---> dann sicherheitshalber alles nochmal von vorn . . . und als 1. Maßnahme die Steuerzeiten überprüfen . . . auch wenn's (besonders beim Audi V6, wegen Riesenaufwand) wehtut . . .
Ok, vorher vielleicht noch auf Falschluft prüfen.
Das "etc." hast ja oben schon selbst beschrieben ;-)
Nur um alle klarheiten zu beseitigen...
Start ab Kurbelwelle gegen den Uhrzeigersinn aufziehen, weil der Riemen im Uhrzeigersinn gezogen wird?
:confused:
KW im Uhrzeigersinn (= Motordrehrichtung) drehen (bis zur Markierung), und dann alle restlichen Markierungen/Einstellungen/Positionen prüfen.
(Immer nur an der KW rechtsrum drehen, nicht rückwärts und nie an der/den Nockenwelle/n)
Vorwärts immer, rückwärts nimmer !
(Erich Honecker)
Zitat:
@wakkaluba schrieb am 22. November 2019 um 01:49:34 Uhr:
Nur um alle klarheiten zu beseitigen...
Start ab Kurbelwelle gegen den Uhrzeigersinn aufziehen, weil der Riemen im Uhrzeigersinn gezogen wird?
Ich fange an der/den Nockenwelle(n) an, gehe nach rechts (evtl. über die WaPu, über die Umlenkrolle) auf die Kurbelwelle und der Rest ergibt sich automatisch.
Problem, das mir beim ersten ZR, den ich selbst tauschte, kurz Kopfzerbrechen bereitete: Beim Spannen des ZR verschoben sich die NW-Räder. Also hinschauen, um wieviel Zähne sie sich verschoben haben, dann ZR nochmal entspannen, NW-Räder in diese "falsche" Position bringen und jetzt den ZR nochmal spannen.
Es gibt Motoren, die mit zwei Zähnen Versatz noch übers ganze Drehzahlband rund laufen und andere, die halt gar nichts verzeihen.
Ich habe den Schiet noch mal neu gemacht.
Nach dem Audi Werkstattbuch und nicht wie der Geselle nach einer Anleitung von Gutmann.
Mein Bauchgefühl hat mit nicht getäuscht. :mad:
Ich ziehe den Riemen normal auch von der ganz linken Nockenwelle im Uhrzeigersinn zur KW hin auf. Denn das ist die Zugrichtung des Riemens durch die KW.
Und nicht von der KW in Gegenrichtung.
Statt, wie in der Werkstatt, mit 2 Mann, Hebel und jede Menge Muskelschmalz, ist der Riemen jetzt auch einfach raufgeflutscht.
Die NWscheiben los geschraubt, dass sie frei drehen können, 10NM Vorspannung erst auf linke, dann auf rechte AuslassNW, 100NM angezogen, nachdem der Spanner einmal händisch mit 45NM vorgespannt wurde und dann mit 25NM und alles lief sauber.
Das haben wir in der Werkstatt nicht gemacht. Der Geselle hatte ausdrücklich davor gewarnt die NWscheiben zu öffnen. Denn die Steuerung erfolgt hydraulisch (richtig) und wenn man die NWscheiben öffnet, verstellt sich alles so, dass man den Wagen bei Audi oder einem Spezialisten vorbeibringen muss, da der Motor nicht wieder starten wird (falsch).
Der Motor klang 1a nach der Prozedur und lief auch Weilchen, hab den mal auf bis zu 6000 rpm hochgedreht, alles tutti. Keine MIL am Blinken oder Leuchten.
Saufen tut er jetzt auch nicht mehr :D
Dafür hatte ich bei der Testfahrt Zündaussetzer auf 5 von 6 Zylindern und Massefehler beim LMM.
Naja, eigentlich schon vor Fahrtantritt ging das Blinken los :(:eek::confused:
Sollte nicht Zahnriemen sein, denn Power hat er wieder.
Bei uns wird es nachts immer sehr feucht, man könnte auch nass sagen. Bei uns gedeihen die Flechten an den Bäumen.
Mein Werkzeug muss ich erst mal trockenen, weil es so nass ist, das sonst alles rostet.
Es bildet sich auf allem ein Wasserfilm.
Daher denke ich, dass das Feuchtigkeit in der Elektrik das Problem ist.
Morgen Nachmittag mal mit Kontaktspray an alle Anschlüsse ran und schauen. Wetter soll ja schön werden.
Kompressionstest war recht gut für einen Motor mit 315.000km Laufleistung.
Zylinder 6 hat 9,5 Bar, Zylinder 2-5 haben 10,5 Bar und Zylinder 1 hat 11 Bar.
Die Funkenstrecke habe ich auch gemessen. Alles Spulen schaffen locker 15mm und der Funke ist blau, also sind die noch gut.
Die Zündkerzen sind durchgelutscht, dies sind als nächstes dran :D
Ich habe übrigens ein Motoreinstellwerkzeug benutzt. Damit spannst Du die NW in der richtigen Position fest, KW wird auch arretiert.
Der Riemen wird erst gespannt und dann die NWscheiben angezogen. Daher entfallen Probleme wie Versatz, wenn der Riemen gespannt wird.
"... Der Riemen wird erst gespannt und dann die NWscheiben angezogen. Daher entfallen Probleme wie Versatz, wenn der Riemen gespannt wird."
Würde ich nur machen, wenn keine Markierungen auf den NW-Rädern sind.
Sind da nicht
Zitat:
@Spargel1 schrieb am 26. November 2019 um 10:15:16 Uhr:
"... Der Riemen wird erst gespannt und dann die NWscheiben angezogen. Daher entfallen Probleme wie Versatz, wenn der Riemen gespannt wird."
Würde ich nur machen, wenn keine Markierungen auf den NW-Rädern sind.
Das geht sowieso nur, wenn das Rad per konischer Aufnahme statt per Keil auf der Welle sitzt.
Ginge/geht auch mit Langlöchern ---> BMW 316i, 318i M43 z.B.
https://www.google.de/search?...
Sofern man aber nur den Riemen wechselt, braucht man da aber eigentlich gar nix verstellen, denn der neue Riemen ist ja auch nicht länger oder kürzer als der alte, mit dem der Motor vorher ja anscheinend funktioniert hat ;-)
Sowas kann/sollte man z.B. machen, wenn der Zylinderkopf geplant wird, und die neue Dichtung den Unterschied doch nicht 100% ausgleicht.
Wer auch immer vorher dran war, wusste auch nur bedingt was er tat.
Da war viel Gewalt im Spiel. Den Riemen bekam ich nur mit viel Kraftaufwand herunter, obwohl Spanner, wie auch Exenterrolle locker waren.
Erst das Ausbauen des Spanners ermöglichte mir einen Ausbau, ohne einen Seitenschneider als Meinungsverstärker zu nutzen.
Die eine NW mit 200NM und mehr festgeballert. :mad:
Der neue Riemen paste auch nicht ordentlich, bis ich die NW Scheiben gelöst hatte. Danach war das der entspannteste Riemenwechsel, den ich bisher gemacht habe. :D
Ich habe die ganze Zeit den Verdacht gehabt, dass die Steuerzeiten nicht passten, wenn auch minimal.
Ein weiterer Grund die Scheiben zu lösen.
Merkt man falsche Steuerzeiten eigentlich durch den ganzen Drehzalbereich oder ist das abhängig davon, wie stark der Offset ist?
Sprich schwacher Offset Problem in niedrigen, mittleren oder hohen Drehzahlbereich und wenn das Offset wächst, wächst auch der Drehzahlbereich?
Wenn die Ventile aufsetzen, merkst du das im ganzen Drehzahlbereich. :D
Ja, du hast grundsätzlich Leistungsverlust.
Grundsätzlich nicht, oder zumindest jein :
Bei bestimmten Drehzahlen kann sich's auch leistungssteigernd auswirken ---> darum gibt's ja auch die variablen Nockenwellenverstellungen, weil eine starre Einstellung eben nicht grundsätzlich optimal ist, sondern nur ein Kompromiß ;-)
. . . aber dafür simpel und einfach ---> ich möcht daher auch nix anderes.
Denn was gar nicht erst dran ist, geht auch nicht kaputt.
Danke euch beiden :)