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Teer-ähnliche Ablagerungen am CDI-Motor

Themenstarteram 11. Juni 2009 um 22:39

Wertes Forum,

an meinem MB C220 CDI (BJ 2000, Scheckheftgepflegt, 290 tkm) habe ich heute mal die Motorabdeckung abgeschraubt.

Dabei habe ich extreme Teerartige Ablagerungen entdeckt (siehe Foto). Weiterhin ist mir später aufgefallen (da war es schon dunkel) dass es irgendwo vor dem ersten Zylinder bei laufendem Motor Luft herausbläst (nachdem ich einige "Teerbrocken" entfernt hatte).

Kennt jemand das Phänomen?

Bin für jeden Tip, Hinweis, Gerücht, Vermutung dankbar.

Die Kiste läuft ansonsten sehr gut und durchzugsstark, aber das sieht echt übel aus?!?

Gruß

Armin

Beste Antwort im Thema

Hallo Leute,

nach dem Ausbau des Injektors sollte man sich den Dichtring genau ansehen.

Er ist entweder auf einer, oder auf beiden Seiten angefressen.

Ist er nur auf einer Seite angefressen und dieses ist die Seite zum Injektor, so kann man davon ausgehen, daß der Sitz im Zylinderkopf i.O. ist.

Jetzt kann man den Injektor mit der Unterseite in die Drehbank spannen und nach Prüfung des Rundlaufes, die Fläche plandrehen. Wenn es nur ein bis zwei zehnten sind, kann man den normalen Dichtring verwenden. Ist es mehr, muß man einen dickeren Ring nehmen.

Ist aber die Seite zum Zylinderkopf angefressen, so wird auch der Zylinderkopf beschädigt sein.

Wer kann, baut sich ein Werkzeug, ähnlich eines Fräsers für Wasserhähne, und arbeitet die Fläche nach.

Ich habe die Einspritzdüsen mit Kupferpaste eingesetzt und damit seit längerem gute Erfahrungen gemacht. Nur ein wenig auf beide Seiten des Kupferringes auftragen und nicht den ganzen Injektor einschmieren.

Ich hatte auch etwas bedenken, weil MB den Injektor mit viel Fett einsetzt, konnte mir aber das viele Fett nur aus thermischen Gesichtspunkten (Wärmeableitung vom Injektor) erklären.

Ich habe wiederholt nach längeren Autobahnfahrten die Temperatur am Injektor und am Zylinderkopf gemessen , aber keine relevante Differenz feststellen können.

Jedem kann ich nur empfehlen die Kunststoffabdeckung über dem Motor zu entfernen und vor einem evtl. Verkauf wieder aufzubauen.

Jeder Blick in den Motorraum ist jetzt auch ein Blick zum Injektorensitz.

 

Gruß Peiner

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10 Antworten
am 11. Juni 2009 um 22:44

Herzlichen Glückwunsch.

Injektorendichtungen undicht. Hoffe, du findest einen Mechaniker, der dem Zeugs Herr werden kann/will.

Mal die Suche benutzen, gibt Lesestoff ohne Ende.

Themenstarteram 11. Juni 2009 um 23:00

Habe nun kurz mal die Suche benutzt, bin aber nicht so richtig weiter gekommen (Injektorendichtung)?!?

So wie es wohl aussieht ist es schwierig einen Mechaniker zu finden, der das reparieren kann / will, oder?

Gibt es Möglichkeiten, dieses Problem selbst zu beheben?

Was dürfte der Kostenfaktor bei einer Werkstatt sein bzw. was kostet es wenn mann`s selbst hinbekommt (insofern möglich)?

Oh Mann, das haut mich jetzt echt um!

Gruß

Armin

Themenstarteram 12. Juni 2009 um 10:08

Danke für die Info, ich werde mich da mal ranmachen.

Eine Frage noch, um diese Ablagerungen zu lösen, wird da auf Kaltreiniger verwiesen. Gibt es noch andere effektive Mittel um das zu reinigen, bzw. gibt es Mittel, die man keinesfalls verwenden darf?

Danke und Gruß

Armin

Das kenn ich...

ist zwar ne Sauerei, aber im Prinzip nicht sooo schlimm wie es aussieht.

Die Ablagerungen lassen sich ganz gut mit einem kleinen Hammer und einem Schraubenzieher entfernen. Aber vorsichtig!!!!!!

Im schlimmsten Fall zerstörst Du Deinen Ventildeckel.

Das Problem wird sein, das Du vermutlich den Injektor nicht ohne weiteres raus bekommst. Da hat Mercedes Spezialwerkzeuge, die Injektoren werden heftig festsitzen.

Themenstarteram 12. Juni 2009 um 20:02

Habe heute die MB-Vertragswerkstatt besucht.

Kurze Diagnose, Dichtring am ersten Injektor undicht.

Mündliches überschlägiges Angebot von dort ca. 650 Flocken!!!

Setzt sich wie folgt zusammen (im Groben):

- Bereich vollständig säubern, mit Reiniger, kleinem Meisel und Hammer (dazu verwenden die immer einen Ventilreiniger, 26 € die Dose, frisst das Zeug weg, echt gut)

- "vermutlich Injektor auch angefressen, dieser sollte gewechselt werden, auch deswegen da er beim Ausbau evtl. kaputt geht" (Zitat MB!) Injektor kostet 290 €

- Ventildeckelsitz nachfräsen (Planheit, dazu haben die extra eine kleine Fräsapparatur), Kosten ?

-Kleinteile (Dichring, Torx-Schraube usw) ein paar Euro

-Arbeitszeit

In Summe eben ca. 650 Euro!

Also ich habe mir den Ventilreiniger gegönnt, habe jetzt noch kurz mit dem Reinigen begonnen, geht gut weg. Werde mich morgen nach der Anleitung von "PEINER" (siehe link im Post von danijelo) mal dran versuchen, das ist mir echt zu teuer.

Wenn noch jemand seine eigenen Erfahrungen anmerken möchte, jederzeit, bin echt interessiert, wie viele das schon selbst (erfolgreich) durchgezogen haben.

Viele Grüße

Armin

Themenstarteram 13. Juni 2009 um 20:47

Hallo, habs geschafft!!!

Habe heute rund 5 Stunden "investiert" (gestern habe ich schon eine Stunde den groben Dreck herausgelöffelt).

Habe mich anhand der Anleitung/Erfahrungsbericht von "Peiner" durchgearbeitet, habe von ihm auch eine Skizze seiner Ausziehvorrichtung (danke nochmal) bekommen, nachgebaut uns los gings.

Ich kann nur berichten, dass es wirklich zäh und mühsam geht (das herauslösen), nachdem ich es geschafft habe den Injektor etwas zu verdrehen (immer wieder von links nach rechts und umgekehrt), hatte ich Stück für Stück mit dem heraushebeln Erfolg.

Der Dichtring und die Torx-Schraube hat mich 1,71 Euro gekostet, der Ventilreiniger 26 Euro (das Zeugs ist gut), das wars. Injektor ist auch heil geblieben, und ich habe mir somit rund 650 Euro gespart.

Danke nochmal an alle die mir weitergeholfen haben.

Mechanische Arbeiten können meines Erachtens meistens durch Eigeninitiative erledigt werden, insofern man so fachliche Unterstützung aus diesem tollen Forum bekommt!

Gruß und Danke nochmal

Armin

Hallo,

wir haben beim Kollegen an seiner E-klasse auch nur den Dichtring gewechselt und alles saubergemacht. Nach paar Tagen sah wieder alles schwarz und verdreckt aus.

Bei ihm hat der erste Injektor bei Vollgas im Stand geraucht und abgeblasen.

Erst nachdem wir einen neuen Injektor mit neuem Dichtring eingebaut haben, blieb der Injektor sauber und dicht.

Ich frage mich ernsthaft wie man einen derart undichten Injektor nicht bemerken kann und damit solange fährt bis der Ventildeckel so aussieht. Das hört und riecht man lange vorher.

Die Schraube für den Injektor bekommt übrigens 7Nm und 180 Grad Drehwinkel und wird keinesfalls hineingedreht wenn noch Ölkohle im Gewindeloch ist. Dafür gibt es Gewindeschneider. Auch der Sitz im Kopf muß fast immer nachgefräst werden. Wird bei der ganze Aktion nicht sauber gearbeitet, so ist im günstigsten Fall der Injektor bald wieder undicht, ansonsten sind typische Pfusch-Schäden z.B. ein krummes Einlaß- oder Auslaßventil weil Brocken hineingefallen sind, ein zerstörter Zylinderkopf, ausgerissenes Gewinde usw.

Hallo Leute,

nach dem Ausbau des Injektors sollte man sich den Dichtring genau ansehen.

Er ist entweder auf einer, oder auf beiden Seiten angefressen.

Ist er nur auf einer Seite angefressen und dieses ist die Seite zum Injektor, so kann man davon ausgehen, daß der Sitz im Zylinderkopf i.O. ist.

Jetzt kann man den Injektor mit der Unterseite in die Drehbank spannen und nach Prüfung des Rundlaufes, die Fläche plandrehen. Wenn es nur ein bis zwei zehnten sind, kann man den normalen Dichtring verwenden. Ist es mehr, muß man einen dickeren Ring nehmen.

Ist aber die Seite zum Zylinderkopf angefressen, so wird auch der Zylinderkopf beschädigt sein.

Wer kann, baut sich ein Werkzeug, ähnlich eines Fräsers für Wasserhähne, und arbeitet die Fläche nach.

Ich habe die Einspritzdüsen mit Kupferpaste eingesetzt und damit seit längerem gute Erfahrungen gemacht. Nur ein wenig auf beide Seiten des Kupferringes auftragen und nicht den ganzen Injektor einschmieren.

Ich hatte auch etwas bedenken, weil MB den Injektor mit viel Fett einsetzt, konnte mir aber das viele Fett nur aus thermischen Gesichtspunkten (Wärmeableitung vom Injektor) erklären.

Ich habe wiederholt nach längeren Autobahnfahrten die Temperatur am Injektor und am Zylinderkopf gemessen , aber keine relevante Differenz feststellen können.

Jedem kann ich nur empfehlen die Kunststoffabdeckung über dem Motor zu entfernen und vor einem evtl. Verkauf wieder aufzubauen.

Jeder Blick in den Motorraum ist jetzt auch ein Blick zum Injektorensitz.

 

Gruß Peiner

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