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Verständnis Technik 7G Automatik

Mercedes E-Klasse W212
Themenstarteram 18. April 2014 um 19:26

Hallo,

ich bin in den letzten Tagen knapp 1000km in Holland unterwegs gewesen und hatte dank freier Autobahn und Tempo 120/130 viel Zeit über die Technik und Funktionsweise meines Autos nachzudenken. Dabei bin ich als Laie auf die Frage gestoßen, warum die G7 beim Gasgeben vor dem (Hoch-)Schaltvorgang die Drehzahl für einen kurzen Moment um ca. 150 U/min erhöht und erst dann der Gang "einrastet". Das Ganze passiert sanft und in Sekundenbruchteilen, von einer Zugunterbrechung kann man nicht sprechen. Bei Vollgas kann man es nicht beobachten, mir fiel es nur bei Gleitfahrt mit kurzen Überholvorgängen auf. Wie gesagt, es ist nicht spürbar, sondern nur auf dem Drehzahlmesser zu sehen.

Kann mir das jemand mal für Doofe erklären?

Es wird doch wohl kein Fehler sei, oder? Mein Wagen hat 73Tkm gelaufen, bei 60Tkm wurde das Getriebeöl gewechselt.

Schöne Feiertage

Peter

Beste Antwort im Thema

Die Wandlerüberbrückung öffnet im Moment des Schaltvorganges etwas (von "fest" auf "schlupfend"), um den immer vorhandenen kleinen Schaltstoß durch den Drehzahlsprung zu kaschieren, da kann man einen kleinen Drehzahlsprung bemerken. Wenn das Timing nicht perfekt ist, bemerkt man dies auch akustisch. Beim einen 7G ist das auffälliger, bei anderen weniger.

Solange der Komfort unbeeinträchtig ist, ist alles in Butter.

Generell ist das 7G ein aus Sicht des Komforts nicht unproblematisches Getriebe, das Internet ist mit Berichten über hochsteigende Drehzahl beim Schaltvorgang bis zu Schaltstößen durch Wandler wie Getriebe sind leider nicht gerade selten.

Auch mein 211er aus Ende 2008 hat schon mit 100.000 km alles neu, weil er mit 80.000 km zunehmend zu rucken begann. Neuadaption, ATF-Wechsel, EHS-Tausch, Wandlertausch und schließlich Getriebetausch brachten deutliche Besserung, wirklich supergut ist dieses Getriebe jedoch in vielen Betriebszuständen einfach nicht. Lauwarm oder nach Fahrtunterbrechungen ist bei meinem Exemplar neben dem Hochdrehen auch immer wieder ein leichtes Ruckeln bzw. "zögerliches Gefühl" bei den untersten Schaltvorgängen zu beobachten. Ganz warmgefahren (Strecke > 30 km) wird der Komfort immer besser.

Je nach Baujahr des 212ers ähnelt das 7G mehr oder weniger dem im letzten Baujahr des 211er verbauten Exemplars. Es gibt einige verschiedene Varianten davon, was in meinen Augen darauf hindeutet, dass es bei Mercedes ein Bewusstsein über diese Serienprobleme gibt.

Das "alte" 5G in unserem gleich alten zweiten 211er ist deutlich unkomplizierter und vor allem immer unauffällig, Berichte über Komfortmängel sind auf jeden Fall relativ selten.

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Ich würde mal fast behaupten um den Antriebsstrang zu entlasten.

Wenn du ein Schaltgetriebe fährst und ohne Kupplung schalten möchtest (Ja, das geht - auch ohne Syncronringe ;) ), musst du die Drehzahl des Motors auf den "Rest" des ganzen Anpassen. Beim Gang rausnehmen entlastet man den Antriebsstrang, in dem man im Schubbetrieb ganz leicht aufs Gas geht. Dann lässt sich der Gang einfach "rausziehen". Mit Syncronringen und allem kladderadatsch reicht meist sogar nur ein ganz sanfter Druck am Schalthebel.

Allerdings spricht gegen die Theorie so einiges :D

Ganz Simpel würd ich jetzt einfach mal Sagen: Das liegt am Wandler. Der Wandler bzw. die Schaufelräder hängen direkt an der Kurbelwelle. Da das Öl gefüllt ist und Öl ein bestimmtes momentum hat, "rutscht" der Motor dann die 150 U/min nach oben, weil die Last fehlt und die Elektronik dann doch noch nicht so schnell ist.

Gegen die Theorie würde sprechen, dass die 7G Automatik nicht mehr Hydraulisch gesteuert wird, sondern komplett Elektronisch, d.h. eigentlich sollte dem MSG vom Steuergerät des Getriebes gesagt werden "Hey, Achtung, ich schalte jetzt hoch, gleich is kurz die Last weg, also nimm mal die Einspritzung zurück!".

Dazu muss ich sagen, ich hab meine Ausbildung als KFZler abgebrochen und kenn mich mit Automatikgetrieben sowieso nur sehr rudimentär aus ;) Wenn das also alles völliger blödsinn mit Schlagsahne ist: Bitte berichtigt mich^^

Ich hatte in meiner Bundeswehrzeit (vor 30 Jahren) das Vergnügen einen LKW (Bj.1963) mit nicht synchronisietrem Getriebe zu fahren.

Bei diesen Getrieben gibt man beim runterschalten kurz Zwischengas.

Also Kupplung treten, Gang raus, wieder einkuppeln, kurz Gas geben, Kupplung wieder treten und den kleineren Gang einlegen.

Der kleinere Gang ist kürzer übersetzt, also höhere Motordrehzahl.

Beim Hochschalten dann muss mann doppelt Kuppeln, um die Motordrehzahl abzusenken.

Also Kupplung treten, Gang raus, wieder einkuppeln, Kupplung treten und grösseren Gang einlegen.

Ein AT-Getriebe schaltet auf jeden Fall sehr schonend, wenn es so schaltet als ob es sich um ein unsynchronisiertes Getriebe handelt.

Ich bin jetzt kein Getriebespezialist, aber das würde das von dir geschilderte Verhalten erklären.

Übrigens, wenn man die schalterei bei den BW-LKWs mal raus hatte, dann liessen die sich super leicht schalten.

Die ersten Fahrstunden waren dennoch sehr lustig.

Wie sagte der Fahrlehrer: "Der Soldat schaltet wie er spricht, laut und deutlich"

:-)

Is schon lange her.

manni199

Zitat:

Original geschrieben von manni199

 

Wie sagte der Fahrlehrer: "Der Soldat schaltet wie er spricht, laut und deutlich"

:-)

Is schon lange her.

manni199

Alles schaut gebannt, der Käptn fährt von Hand!

Zitat:

Original geschrieben von STFighter

 

Ganz Simpel würd ich jetzt einfach mal Sagen: Das liegt am Wandler. Der Wandler bzw. die Schaufelräder hängen direkt an der Kurbelwelle. Da das Öl gefüllt ist und Öl ein bestimmtes momentum hat, "rutscht" der Motor dann die 150 U/min nach oben, weil die Last fehlt und die Elektronik dann doch noch nicht so schnell ist.

Gegen die Theorie würde sprechen, dass die 7G Automatik nicht mehr Hydraulisch gesteuert wird, sondern komplett Elektronisch, d.h. eigentlich sollte dem MSG vom Steuergerät des Getriebes gesagt werden "Hey, Achtung, ich schalte jetzt hoch, gleich is kurz die Last weg, also nimm mal die Einspritzung zurück!".

Heut zu tage haben Wandler eine geregelte Überbrückungskupplung, die genau diesen Effekt kontrolliert….

Die Drehzahlerhöhung vor dem schalten ist nicht normal.

Da die Getriebesteuerung sich eigentlich kontinuierlich adaptiert und bei jeder Kupplung in verschiedenen Temperaturbereichen die Ventilstellung am entsprechenden Kisspoint lernt, kann es passieren dass durch veränderte Reibwerte wg. verschleiss oder Ölalterung etc. die Regelgrenze erreicht wird und es evtl. zu spürbaren Veränderungen im Schaltverhalten kommt.

Kann aber auch nur eine Kombination aus Fahrsituation und "erlerntem Schaltverhalten" sein… also stand der Technik würde der Freundliche dazu sagen.

Ich tippe aber eher auf ersteres.

PS. beim regulären Getriebeölwechsel bei 60k wird nur Öl abgelassen und neu befüllt… heißt es verbleibt eine nicht unerhebliche menge Restöl im Getriebe….also empfiehlt sich generell eher eine Spülung.

Themenstarteram 21. April 2014 um 8:50

Zitat:

Original geschrieben von unclephil

 

Heut zu tage haben Wandler eine geregelte Überbrückungskupplung, die genau diesen Effekt kontrolliert….

Die Drehzahlerhöhung vor dem schalten ist nicht normal.

Da die Getriebesteuerung sich eigentlich kontinuierlich adaptiert und bei jeder Kupplung in verschiedenen Temperaturbereichen die Ventilstellung am entsprechenden Kisspoint lernt, kann es passieren dass durch veränderte Reibwerte wg. verschleiss oder Ölalterung etc. die Regelgrenze erreicht wird und es evtl. zu spürbaren Veränderungen im Schaltverhalten kommt.

Ich kann nicht sagen, dass sich das Schaltverhalten verändert hat. Die Automatik schaltet weich und reagiert schnell. Der Wagen hat noch >1 Jahr Garantie - ich werde den Effekt deshalb bei der nächsten Inspektion im Sommer abklären lassen. Aktuell sehe ich noch keine Veranlassung für einen Werkstattbesuch - es hat mich einfach interessiert.

Danke für eure Kommentare!

Grüße

Peter

Die Wandlerüberbrückung öffnet im Moment des Schaltvorganges etwas (von "fest" auf "schlupfend"), um den immer vorhandenen kleinen Schaltstoß durch den Drehzahlsprung zu kaschieren, da kann man einen kleinen Drehzahlsprung bemerken. Wenn das Timing nicht perfekt ist, bemerkt man dies auch akustisch. Beim einen 7G ist das auffälliger, bei anderen weniger.

Solange der Komfort unbeeinträchtig ist, ist alles in Butter.

Generell ist das 7G ein aus Sicht des Komforts nicht unproblematisches Getriebe, das Internet ist mit Berichten über hochsteigende Drehzahl beim Schaltvorgang bis zu Schaltstößen durch Wandler wie Getriebe sind leider nicht gerade selten.

Auch mein 211er aus Ende 2008 hat schon mit 100.000 km alles neu, weil er mit 80.000 km zunehmend zu rucken begann. Neuadaption, ATF-Wechsel, EHS-Tausch, Wandlertausch und schließlich Getriebetausch brachten deutliche Besserung, wirklich supergut ist dieses Getriebe jedoch in vielen Betriebszuständen einfach nicht. Lauwarm oder nach Fahrtunterbrechungen ist bei meinem Exemplar neben dem Hochdrehen auch immer wieder ein leichtes Ruckeln bzw. "zögerliches Gefühl" bei den untersten Schaltvorgängen zu beobachten. Ganz warmgefahren (Strecke > 30 km) wird der Komfort immer besser.

Je nach Baujahr des 212ers ähnelt das 7G mehr oder weniger dem im letzten Baujahr des 211er verbauten Exemplars. Es gibt einige verschiedene Varianten davon, was in meinen Augen darauf hindeutet, dass es bei Mercedes ein Bewusstsein über diese Serienprobleme gibt.

Das "alte" 5G in unserem gleich alten zweiten 211er ist deutlich unkomplizierter und vor allem immer unauffällig, Berichte über Komfortmängel sind auf jeden Fall relativ selten.

Themenstarteram 22. April 2014 um 17:14

Hallo,

Danke für deinen hilfreichen Kommentar! Ich habe auch schon gelesen, dass es ruppige und problematische G7 Getriebe gibt, was ich bei meinem Wagen aber bis jetzt nicht feststellen kann. Dazu muss ich vielleicht sagen, dass ich mich sehr bemühe den Wagen vernünftig zu fahren und selten mit Kickdown beschleunige oder gar brutal von R auf D wechsele. Der dicke Diesel läuft bisher auch super und soll eine Weile halten, weil ich anders als viele E Klasse Fahrer hier im Forum, meine Wagen nicht als Dienstfahrzeug für 2-3 Jahre habe, sondern immer privat kaufe und unterhalte.

Wenn ich lese, wie viele Probleme mit der G7 plus auftreten, bin ich mit meiner älteren Variante eigentlich sehr zufrieden. Die 6 Gang Automatik im BMW X1 2.0d meiner Frau schaltet spürbar weniger harmonisch, wenngleich auch nicht schlecht. Im Prinzip ist das aus meiner Sicht häufig Jammern auf hohem Niveau.

Sei's drum, ich habe es im Auge - und werde wahrscheinlich das Angebot einer weiteren Garantieverlängerung von MB annehmen. Die Technik in unseren Auto ist inzwischen so komplex, dass immer was Teures kaputtgehen kann. Wenn ich mich an meinen alten BMW E34 525i erinnere, den konnte man noch in jeder Hinterhofwerkstatt reparieren lassen...

Grüße

Peter

Ich habe heute mal manuell geschalten um die Drehzahlen um die 3000 zu halten. Leider geht er nach einer Weile von selber aus dem manuellen Mode raus. Er zeigt auch vorher den nächsten Gang an mit Pfeil nach oben. Aber unabhänging ob ich dann schalte oder nicht, geht er nach ner Weile wieder von selbst in D-Mode. Gibt es bei dem getriebe 7g nicht die Möglichkeit den Dauerhaft in einem gang zu fahren? Mein Spritverbrauch ist auch durch meinen manuellen Eingriff um 1liter gesunken. Ist ja auch kein Wunder bei D-Mode mit 130kmh ist er im 7Gang mit knapp 1000Upm . Meiner meinung nach total untertourig. Aber da wäre der 5. Gang besser, aber wie gesagt geht bei mir nicht schaltet nach ner Weile von selbst um!

Hast Du mal versucht, in D per Schaltpaddle zu begrenzen?

Zitat:

Original geschrieben von CC5555

Hast Du mal versucht, in D per Schaltpaddle zu begrenzen?

Wie mach ich das?

Ich fahre schon im Manuellen los und will in dann bei zb. 100kmh im 4. lassen macht er aber nicht er schaltet selber um in D.

Zitat:

Original geschrieben von Flightinstructor

Zitat:

Original geschrieben von CC5555

Hast Du mal versucht, in D per Schaltpaddle zu begrenzen?

Wie mach ich das?

Ich fahre schon im Manuellen los und will in dann bei zb. 100kmh im 4. lassen macht er aber nicht er schaltet selber um in D.

Oder muß ich am Schalthebel wo ich R und D einstellen kann von vornherein auf M gehen?Habe nicht gesehen das daß geht!

???

Hast Du auf der Mittelkonsole den Umschalter C/S oder C/S/M?

Zitat:

Original geschrieben von CC5555

???

Hast Du auf der Mittelkonsole den Umschalter C/S oder C/S/M?

E/S

Am Hebel rechts gehts nicht auf M habe grade probiert!

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